Raus aus der Computerstarre Mausarm lässt sich verhindern
21.04.2011, 15:44 Uhr
Die typische Hand- und Armhaltung beim Arbeiten mit dem Computer.
(Foto: M. Minderhoud)
Sie wird auch als "Sekretärinnenkrankheit" bezeichnet, betrifft aber früher oder später alle, die stundenlang regungslos am Computer arbeiten. Die Rede ist vom Mausarm, einer schmerzhaften Erkrankung, die man mit geringem Aufwand verhindern kann.
Weder Computer noch Internet sind aus unserem Alltag wegzudenken. Wer jeden Tag viele Stunden am Computer sitzt, kann mit dessen Hilfe viel erledigen. Allerdings hat das stundenlange Verharren in festen Positionen seinen Preis. Die Finger sind verkrampft, Handgelenke und Ellenbogen schmerzen und die Augen werden überstrapaziert. "Alle Symptome sind Zeichen für Fehl- und Überbelastungen", erkärt der Dr. Ramin Nazemi, Orthopäde und Vorstandsmitglied von orthonet-NRW.
Aus Fehlhaltungen und Überlastungen kann der sogenannte Mausarm entstehen. Oftmals belächelt und als Mythos abgetan, hat die Erkrankung sogar ein fachliche Bezeichnung: Repetitive Strain-Injury-Syndrom (RSI).
Sehnenscheidentzündungen möglich
RSI entsteht durch den typischen leicht angewinkelten Arm am Computerarbeitsplatz und dem abgeknickten Handgelenk, das entsteht, wenn die Hand auf der Maus abgelegt wird. Die kleinen, gleichartigen Bewegungen, die durch das Führen der Maus und das Klicken gemacht werden, reichen nicht aus, um Arm und Hand nicht einseitig zu beanspruchen, im Gegenteil. Sie führen vielmehr zu Verkrampfungen in den Fingern und können sogar Sehnenscheidenentzündungen im Handgelenk und Ellenbogen auslösen.

Mausarm kann nicht nur mit einer Computermaus entstehen, sondern auch durch die Arbeit an der Tastatur.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Betroffene sollten nicht warten bis sich Schmerzen einstellen, sondern bereits bei den ersten Symptomen, wie Kraftverlust und Missempfinden in der Hand oder dem Arm ärztlichen Rat einholen, um eine Verschlechterung des möglichen RSI zu vermeiden, rät Nazemi weiter. Denn in diesem Stadium kann ein Mausarm sehr gut mit Krankengymnastik und Stoßwellen therapiert werden.
Wer dagegen vorbeugen möchte, der sollte darauf achten, dass er die Arme bei der Computerarbeit in regelmäßigen Abständen ausstreckt, der Unterarm nicht auf die harte Tischkante drückt und das Handgelenk nicht dauernd angewinkelt auf der Maus legt. Auch Handauflagen aus Silikon an Mauspads oder Handstützen an Tastaturen können entlasten, sind aber kein Ersatz für Pausen. Denn jede Bildschirmpause mit Sitzunterbrechung verhindert nicht nur den Mausarm, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesunderhaltung von Augen und Rücken aus.
Quelle: ntv.de, jze