Auf Frauenhänden Mehr Bakterientypen
04.11.2008, 18:07 UhrAuf den Händen von Frauen tummeln sich deutlich mehr unterschiedliche Bakterientypen als auf Männerhänden. Dies sei eine "große Überraschung", heißt es in einer Studie der Universität von Colorado, die in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift der "National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde. Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben die genetische Zusammensetzung der Handflächen-Bakterien von 51 Versuchspersonen. Insgesamt seien dabei rund 4700 unterschiedliche Bakterientypen entdeckt worden.
Nur fünf Arten davon fanden sich laut der Studie aber auf den Händen aller Getesteten. Damit sei die Zahl der unterschiedlichen Mikroorganismen auf Händen viel größer als zuvor gedacht, erklärten die Autoren. Eine durchschnittliche Hand beherberge rund 150 unterschiedliche Bakterienarten, erklärte der Biologe und Ko-Autor Noah Fierer. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass sich die Bakterien auf der linken und der rechten Hand eines Menschen stark unterscheiden. Nur 17 Prozent der Bakterienarten waren gleichzeitig auf beiden Händen vorhanden.
Verschiedene Säurewerte
Für die unterschiedliche Bakterienvielfalt auf Männer- und Frauenhandflächen machten die US-Wissenschaftler den jeweiligen Ph-Wert der Haut verantwortlich. Männer haben demnach eine säurehaltigere Haut, auf der die Vielfältigkeit von Bakterien geringer ist, wie bisherige Forschungen zeigen. Zudem könnten die unterschiedliche Schweißproduktion, die Benutzung von Handcremes und die Dicke der Haut eine Rolle spielen.
Regelmäßiges Händewaschen beeinflusst laut der Studie die Vielfalt der Bakterien nicht stark. Jedoch seien einige Typen nach dem Waschen weniger präsent, während sich andere besonders stark vermehrten. Angesichts der großen Vielfalt von Bakterien auf Händen sahen die Wissenschaftler jedoch keinen Grund zur Sorge. "Die große Mehrzahl der Bakterien auf der Haut unserer Handflächen ist nicht krankheitserregend, einige schützen sogar gegen Krankheitserreger", sagte der Ko-Autor Rob Knight. Dennoch empfahlen die Wissenschaftler regelmäßiges Händewaschen mit antibakterieller Seife.
Quelle: ntv.de