Geschlecht bestimmt Zusammensetzung Muttermilch für Jungen ist fetter
16.02.2014, 11:54 Uhr
Gilt bei Mensch und Tier: Jungs sollen viel Zeit mit wildem Spiel verbringen können. Da ist fettreiche Milch hilfreich.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Studien wurden an Menschen, Affen und anderen Säugetieren durchgeführt. Das Ergebnis: Mädchen bekommen andere Muttermilch als Jungen - und auch in anderen Mengen. Für Jungs ist der Energydrink, für Mädchen gibt's mehr. Das hat seinen Grund.
Schwangeren Frauen mag es egal sein, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen zur Welt bringen, ihrem Körper offenbar nicht: Nach Angaben einer US-Forscherin unterscheidet sich die Muttermilch je nach Geschlecht des Babys sowohl in der Quantität wie auch in ihrer Zusammensetzung. Bei Jungen ist die Muttermilch reicher an Fett und Proteinen - und damit an Energie, Mädchen dafür bekommen mehr Milch. Das berichtet die US-Biologin Katie Hinde. Sie beruft sich auf Studien bei Menschen, Affen und anderen Säugetieren.
Es gebe eine Menge Theorien, warum dies der Fall ist, sagte die Biologin von der Harvard-Universität auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft (AAAS). Bei Rhesusaffen beispielsweise enthalte die Milch für weibliche Neugeborene mehr Calcium, damit diese sich rascher entwickelten und früher geschlechtsreif würden. Männliche Affen benötigten dies nicht, da ihrer Fortpflanzungsfähigkeit keine Altersgrenzen gesetzt seien. Dagegen gleiche die Muttermilch für sie stärker einem Energydrink, da sie viel mehr Zeit mit wilden Spielen verbrächten als ihre Altersgenossinnen.
Jüngste Studien mit 1,49 Millionen Kühen hätten zudem gezeigt, dass die Mutter - auch wenn ihr das Kalb wie üblich wenige Stunden nach der Geburt weggenommen wurde - über zwei Stillperioden von 305 Tagen durchschnittlich 445 Kilogramm mehr Milch produzierten, wenn das Kalb weiblich war.
Noch seien viele Fragen zu den Zusammenhängen zwischen "personalisierter" Muttermilch und kindlicher Entwicklung beim Menschen offen, so Hinde. Genaueres Verständnis könne jedoch bei der Weiterentwicklung der künstlichen Säuglingsmilch hilfreich sein - oder bei der Suche der Krankenhäuser nach der geeignetsten Spendermilch für Frühchen.
Quelle: ntv.de, asc/AFP