Der magische Unterschied Promi-Berührungen steigern Auktionswert
25.02.2014, 14:30 Uhr
Ungereinigt erzielen die Kleidungsstücke beliebter Stars bei Versteigerungen höhere Gebote.
(Foto: picture alliance / dpa)
In der Hand eines von aller Welt geliebten Menschen wird ein einfacher Kugelschreiber zum begehrten Sammlerobjekt. Immer wieder lässt sich besagter Effekt auf Versteigerungen von Gegenständen berühmter Persönlichkeiten beobachten. Manche Berührungen können den Preis jedoch auch drücken.
Sammler zahlen bei Auktionen mehr für Gegenstände, die von einer beliebten Persönlichkeit vermutlich häufig angefasst wurden. Bei unbeliebten Personen ist es genau andersherum: Häufig von ihnen berührte Gegenstände erzielen geringere Preise, berichten US-Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaft (PNAS). Sie führen das Verhalten auf einen scheinbar vorhandenen Glauben an eine Art "magische Übertragung" zurück, bei der durch häufiges Berühren die begehrten Eigenschaften einer Person auf den Gegenstand übergehen.
George Newman und Paul Bloom von der Yale University in New Haven (US-Staat Conneticut) hatten für ihre Untersuchung drei Auktionen ausgewählt, bei denen Gegenstände berühmter Persönlichkeiten unter den Hammer kamen. Das waren John F. Kennedy und seine Frau Jacqueline Onassis, Marylin Monroe sowie der Finanzmakler Bernard Madoff und seine Frau Ruth. Während sich letzterer durch seine unlauteren Geschäftspraktiken weithin unbeliebt gemacht hatte und derzeit im Gefängnis sitzt, werden die Kennedys und Marylin Monroe auch Jahrzehnte nach ihrem Tod von vielen Menschen auf der Welt positiv beurteilt oder gar verehrt.
Eindeutige Ergebnisse
Die Forscher fragten nun zunächst drei neutrale Personen, wie oft die jeweilige Berühmtheit die zu versteigernden Gegenstände wohl berührt hatte. Dann verglichen sie diese Einschätzung mit dem bei der Auktion erzielten Preis. Das Ergebnis war eindeutig: Je häufiger Marylin Monroe, John F. Kennedy oder seine Frau einen Gegenstand vermutlich berührt hatten, desto mehr Geld waren Sammler bereit zu zahlen. Bernd Madoffs Besitztümer erzielten hingegen weniger, wenn sie von ihm häufig angefasst wurden. Mit dem monetären Wert der Stücke lasse sich dieser Zusammenhang nicht erklären, schreiben die Forscher.
In einer anschließenden Befragung baten die Wissenschaftler mehr als 430 Erwachsene, virtuell auf einen Pullover zu bieten, der einem beliebten Star gehört hatte. Gaben die Forscher an, dass der Pullover vor der Versteigerung sterilisiert werden würde, wollten die Bieter erheblich weniger Geld dafür bezahlen. Eine gründliche Reinigung erhöhte allerdings die Gebote, die für den Pullover einer missliebigen Person abgegeben wurden.
Ihre Studien zeigten, dass eine Art magisches Denken auch in westlichen Gesellschaften noch eine Rolle spiele und dass es durchaus Auswirkungen auf Kaufentscheidungen in der realen Welt habe, schreiben die Forscher.
Quelle: ntv.de, ail/dpa