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Fundsache, Nr. 987 Sieben Mayastätten gefunden

Tempel-Komplex der Maya in Yucatán. (Archivbild)

Tempel-Komplex der Maya in Yucatán. (Archivbild)

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mexikanische Archäologen haben auf der Halbinsel Yucatán sieben sehr alte Mayastätten entdeckt. Die Stätten mit den Namen Oxmul, Polok Ceh, Nichak, Cuzam, Chan Much, Tzakan und Chankiuik wurden am östlichen Stadtrand von Mérida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán, freigelegt. Demnach war der Norden Yucatáns schon viel früher besiedelt als bisher angenommen, wie das Nationale Institut für Anthropologie (INAH) und Geschichte mitteilte.

Die Fundorte werden der Phase des späten Präklassikums (400 vor bis 200 nach Christus) zugeordnet. Entdeckt wurden neben Resten von Gebäuden auch menschliche Gebeine und reiche Grabbeigaben aus bunter Keramik. Besonders hervorzuheben sei Oxmul, wo allein 75 Skelette gefunden wurden, hieß es in der Mitteilung. Die sieben Fundorte verteilen sich über ein Areal von zehn Quadratkilometern.

Der Archäologe Luis Raúl Pantoja Díaz sagte, dass der Norden Yucatáns nach den neuesten Funden wohl schon seit der Zeit um 400 vor Christus besiedelt war und nicht erst seit der Klassischen Periode (200 bis 600 nach Christus), wie man glaubte. Auf die Spur der frühen Bewohner kamen die Forscher im Rahmen eines Projektes, mit dem das INAH die präkolumbischen Zeugnisse in der sich rasch ausdehnenden Peripherie der Großstadt Mérida (rund 750.000 Einwohner) zu retten versucht. "Jetzt wissen wir, dass es im Gebiet des heutigen Mérida eine sehr frühe Architektur gibt", sagte Projektleiter Pantoja Díaz.

Die Mayakultur gilt als eine der höchstentwickelten im vorspanischen Amerika. Ihre größte Blüte erlebte sie in der Klassischen Periode im Gebiet von Guatemala, Honduras und dem mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Die östlich von Mérida gelegene weltberühmte Mayastadt Chichén Itzá hatte ihre große Zeit in der postklassischen Phase nach dem Jahr 1000. Als die Spanier 1519 in Mexiko landeten waren die meisten Mayastädte schon untergegangen.

Quelle: ntv.de, dpa

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