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Spinat statt Schokolade So essen Kinder gesund

Bonuspunkte oder einfach guter Geschmack?

Bonuspunkte oder einfach guter Geschmack?

Eltern, die ihren Kindern gesunde Ernährung näherbringen wollen, dürfen ruhig unkonventionelle Methoden anwenden. Was besonders gut wirkt, fanden britische Forscher heraus.

Wie bringt man Kinder dazu, sich gesund zu ernähren? Offenbar mit Bestechung. Sonst verpönt, scheint sie in diesem Fall erlaubt oder sogar erwünscht zu sein. Ärztlicherseits zumindest. "Eltern dürfen ruhig zu verschiedenen Taktiken wie Belohnung und Loben greifen, damit Kinder Essen probieren, das sie zunächst ablehnen", sagt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln. Er verweist auf aktuelle Studienergebnisse britischer Forscher: Demnach wählen Kinder, die mit Hilfe von begehrten Stickern oder verbaler Anerkennung dazu motiviert wurden, Gemüse zu essen, auch Monate später noch freiwillig diese Lebensmittel.

Für die Studie ließen Wissenschaftler von der Universität London 400 Vier- bis Sechsjährige sechs verschiedene Gemüsesorten probieren und nach Beliebtheit einordnen. Das Gemüse, das an vierter Stelle bei der Geschmacksbewertung lag, wurde Kindern dann im Verlauf der nächsten zwei Wochen immer wieder in kleinen Mengen serviert. Einige von ihnen erhielten als Belohnung einen Aufkleber, andere wurden gelobt, wenn sie das Gemüse aßen.

"Eine Frage der Gewöhnung"

Die restlichen Kinder bekamen - als Kontrollgruppe - keine Belohnung dafür. Nach zwei Wochen, einem Monat und drei Monaten beobachteten die Wissenschaftler, zu welchem Gemüse die Kinder - nun ohne Hoffnung auf eine Belohnung - griffen. Es zeigte sich, dass die zu Studienbeginn durch Worte oder Bonuspunkte motivierten Kinder später freiwillig selbst nicht so beliebtes Gemüse konsumierten.

"Essen ist, bis auf wenige Geschmacksausnahmen, eine Frage der Gewöhnung", erklärt Fegeler. Eltern sollten deshalb früh damit anfangen, ihrem Kind eine ausgewogene Ernährung anzubieten - auch wenn das Kind anfangs vielen Gemüse- und Obstsorten skeptisch gegenübersteht.

Quelle: ntv.de, dpa

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