Nicht teuer und sehr wirksam Sport hilft gegen Krebs
12.10.2011, 17:12 Uhr
"Sport und körperliche Aktivität sind eine sehr effektive Therapie"
(Foto: picture alliance / dpa)
Kein Medikament kann im Kampf gegen eine Krebserkrankung solche Erfolgsraten ausweisen wie der Sport. Bei Brustkrebs beispielsweise verbessert er die Prognosen um bis zu 40 Prozent. Wie Sport die Heilung fördert, ist Thema eines Münchner Symposiums.
Sport kann nicht nur Krebs vorbeugen, sondern auch bei einer Erkrankung die Heilung fördern. Mehrere große Studien vor allem aus dem angelsächsischen Raum zeigten, dass körperlich aktive Krebspatienten eine weit bessere Prognose hätten, teilen das Klinikum Rechts der Isar und das Rotkreuzklinikum im Vorfeld des Symposiums "Sport und Krebs" in München mit. Am Donnerstag und Freitag wollen rund 50 Fachleute neue Erkenntnisse zu Bewegung, Sport und Krebs austauschen, am Samstag ist ein Patiententag geplant.
Bei Darmkrebs verbesserte Sport die Prognose den Studien zufolge zwischen 14 und 47 Prozent, bei Brustkrebs waren es bis zu 40 Prozent. "Bislang gibt es keine medikamentöse Behandlung, die diese Erfolgsraten aufweisen kann", erläuterten die Kliniken. Medikamente seien außerdem teuer und könnten die Lebensqualität deutlich mindern. "Sport und körperliche Aktivität sind hingegen eine sehr effektive Therapie, in aller Regel gut verträglich und im Grunde umsonst."
Aktiver Kampf gegen die Krankheit
Das Klinikum Rechts der Isar und das Rotkreuzklinikum wollen nun in Studien, bei denen die Teilnehmer nach Zufallsauswahl zuvor festgelegt werden, den Zusammenhang zwischen Sport und Heilungschancen erhärten.
In nach Angaben der Kliniken bundesweit einzigartigen Sprechstunden beraten Ärzte Patienten und Angehörige zu einer gezielten Sporttherapie. "Unser Ziel ist es, die Patienten aus dem "Bermudadreieck" Fernseher, Couch und Depression herauszulocken und ihnen durch Bewegungsprogramme die Möglichkeit zu geben, aktiv gegen ihre schwere Erkrankung zu kämpfen", erläuterten Martin Halle, Direktor der Sportmedizin am Klinikum Rechts der Isar und Michael Schoenberg, Chefarzt der Chirurgie am Rotkreuzklinikum München. In Krebssportgruppen können Patienten zudem ein spezielles Trainingsprogramm absolvieren.
Quelle: ntv.de, dpa