WWF warnt Laos Staudamm bedroht Fluss-Delfin

Im Mekong in Südostasien leben einige der letzten Irawadi-Delfine. Der Anrainerstaat Laos will nun in dem Lebensraum der seltenen Tiere einen Staudamm errichten. Doch das könnte dem WWF zufolge das Ende der Population bedeuten. Auch für den Mensch geht von dem Projekt Gefahr aus.
Die letzten Exemplare des Irawadi-Delfins im Fluss Mekong sind Naturschützern zufolge durch einen geplanten Staudamm in Laos bedroht. Wie der World Wide Fund for Nature (WWF) mitteilte, leben derzeit noch etwa 85 Tiere in dem Gebiet nahe der Grenze zu Kambodscha. Ein Bau des Staudamms werde sich laut WWF negativ auf die Wasserqualität und damit auf das gesamte Ökosystem des Flusses auswirken. Dadurch wäre die kleine Restpopulation der Delfine im Mekong akut vom Aussterben bedroht.
Irawadi-Delfine (Orcaella brevirostris) leben in Buchten, Flüssen oder Flussmündungen. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die bis zu zweieinhalb Meter langen Säuger auf ihrer Roten Liste als vom Aussterben bedrohte Art. Weltweit leben laut WWF noch rund 6000 der nach dem Irawadi-Strom (auch Irrawaddy) benannten Säugetiere, die meisten davon in Bangladesch.
Staudamm bedroht Ernährungssicherheit
"Das Don-Sahong-Projekt wird eines ihrer letzten verbliebenen Habitate zerstören", wird Jian-hua Meng, WWF-Referent für nachhaltige Wasserkraft, in einer Mitteilung der Organisation zitiert. Gesteinssprengungen an der Großbaustelle würden massive Druckwellen auslösen, die die Delfine mit ihrem empfindlichen Gehör töten könnten.
Daneben werde außerdem der Schiffsverkehr stark zunehmen. Auch andere Tierarten in dem Fluss seien bedroht, weil der Staudamm ihre Wanderrouten blockiere. Das könne langfristig die Ernährung von Menschen in der Region gefährden, befürchten andere Mekong-Anrainerstaaten. Kambodscha hatte der laotischen Regierung Intransparenz bei dem Projekt vorgeworfen. Der Bau des Staudamms zur Stromgewinnung soll trotz der Proteste noch 2014 beginnen.