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Gigantischer Ausbruch vor dem Tod Stern schleudert Materie ins All

Der sogenannte Krebsnebel entstand bei der gewaltigen Explosion einer Supernova.

Der sogenannte Krebsnebel entstand bei der gewaltigen Explosion einer Supernova.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wenn ein Riesenstern stirbt, kommt es zu einer vernichtenden Explosion. Die allerdings kündigt sich schon Wochen vorher an, wie Astronomen jetzt herausgefunden haben. Und zwar mit einem Ausbruch, der alle Dimensionen zu sprengen scheint.

Die vernichtende Supernova-Explosion eines Riesensterns kann sich durch einen gigantischen Ausbruch der sterbenden Sonne ankündigen. Das haben Astronomen bei einer Supernova im Sternbild Herkules beobachtet. Knapp sieben Wochen vor seiner Explosion schleuderte ein todgeweihter Stern dort Materie mit umgerechnet einem Prozent der Sonnenmasse ins All. Das internationale Team um Eran Ofek vom israelischen Weizman-Institut in Rehovot stellt seine Beobachtungen im Fachblatt "Nature" vor.

Verschiedene Supernova-Theorien haben einen derartigen Ausbruch sterbender Sterne vorhergesagt, aber es war bislang schwierig, diesen Prozess zu beobachten. Bei der Supernova mit der Katalognummer SN 2010mc wurden die Astronomen nun fündig. Der 500 Millionen Lichtjahre entfernte Stern beendete am 20. August 2010 in einer Supernova spektakulär seine Existenz. 40 Tage vorher blies er in einem heftigen Ausbruch rund 20 Billionen Billionen Tonnen Materie – das entspricht einer 2 mit 25 Nullen - mit rund sieben Millionen Kilometern pro Stunde ins All.

Sterne in flagranti erwischen

"Überraschend ist die kurze Zeit zwischen dem Vorläufer-Ausbruch und der späteren Supernova-Explosion", erläutert Koautor Mansi Kasliwal von der Carnegie Institution in Washington in einer Mitteilung. "Ein Monat ist ein extrem kleiner Bruchteil der zehn Millionen Jahre langen Lebensspanne eines Sterns." Sehr massereiche Sterne haben etwa im Vergleich zu unserer Sonne eine relativ geringe Lebensdauer.

Die statistische Analyse ergab eine Wahrscheinlichkeit von nur 0,1 Prozent dafür, dass der gigantische Massenausbruch rein zufällig kurz vor der Supernova-Explosion stattfand. Die Forscher gehen daher davon aus, dass beide Ereignisse kausal miteinander verknüpft sind. Damit eröffnet die Beobachtung neue Möglichkeiten, Supernovae komplett von Beginn an zu verfolgen. "Unsere Entdeckung von SN 2010mc zeigt, dass wir den bevorstehenden Tod eines Riesensterns bemerken können", betont Kasliwal. "Indem wir die Explosion vorhersagen, können wir sie in flagranti erwischen."

Quelle: ntv.de, dpa

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