Experimente an SchimpansenWeniger Affen sollen leiden

Schimpansen sind unsere nächsten Verwandten und werden überall auf der Welt als Versuchstiere missbraucht. Das soll sich ab sofort im wichtigsten Labor für medizinische Forschung in den USA ändern. Die Menschenaffen sollen dort nur noch in Ausnahmefällen für Tests herangezogen werden.
Die wichtigste US-Einrichtung für medizinische Forschung will Experimente an Schimpansen ab sofort stark reduzieren. Der Chef der National Institutes of Health, Francis Collins, erklärte, seine Einrichtung wolle entsprechenden Empfehlungen des nicht-staatlichen Institute of Medicine (IOM) nachkommen. Das IOM hatte dazu aufgerufen, die Menschenaffen nur noch dann zur medizinischen Forschung heranzuziehen, wenn es keine andere Untersuchungsmöglichkeit gibt, eine Forschung direkt beim Menschen ethisch nicht vertretbar ist und Fortschritte zur Bekämpfung lebensbedrohender Gefahren anders nicht erreicht werden können.
Nach den jüngsten verfügbaren Daten leben in den USA 937 Schimpansen in Forschungslabors, davon 436 in staatlichen. Tierschutzorganisationen geben den Umfang der Ausgaben für Experimente mit Schimpansen mit 30 Millionen Dollar im Jahr an. Das Institute of Medicine forderte, die Leiden der Schimpansen bei medizinischen Experimenten müssten auf ein Minimum reduziert werden.
In der Europäischen Union werden Versuche an Schimpansen seit 1999 nicht mehr betrieben, ein formales Verbot für Forschungsexperimente mit Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans gilt seit dem vergangenen Jahr.