Hemmstoffe im TestWie sich Hautkrebs ausbreitet
Immer öfter warnen Dermatologen vor zuviel Sonne, um Hautkrebsneuerkrankungen zu vermeiden. Forscher gehen nun der Frage nach, wie sich Hautkrebszellen im Körper ausbreiten können und finden hoffnungsvolle Antworten - zumindest bei Tests mit Mäusen.
US-Wissenschaftler haben einen Mechanismus entdeckt, mit dem Hautkrebszellen bei Mäusen ins Immunsystem gelangen und sich dort verbreiten - oft mit tödlichem Ausgang. Die Entdeckung könnte zur Entwicklung von Medikamenten führen, die die Ausbreitung der Krebszellen stoppen, erklärte der Leiter der Studie, Glenn Merlino, in der in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Arbeit. Demnach spielt das Protein Gamma-Interferon (IFN-gamma) möglicherweise auch beim Menschen eine entscheidende Rolle dabei, dass sich die Tumorzellen verbreiten.
In den Versuchen zeigte sich, dass der Verbreitungsmechanismus unterbrochen wurde, wenn die Labormäuse Antikörper gespritzt bekamen, die das Gamma-Interferon blockierten. "Wir versuchen nun Hemmstoffe zu entwickeln, die praktischer als Antikörper sind, kleine Moleküle beispielsweise", kündigte Merlino an, der am staatlichen US-Krebsforschungsinstitut arbeitet. Bisher werden Interferone sogar in der Therapie von Hautkrebs eingesetzt. Die Behandlung mit dem Alpha-Interferon ist allerdings umstritten und von starken Nebenwirkungen begleitet.
In Deutschland erkranken jährlich mehr als 190.000 Menschen an Hautkrebs. Ein prominentes Todesopfer war Celia von Bismarck, die im vergangenen Jahr acht Wochen nach ihrer Diagnose starb, weil der Krebs sich auf den Unterleib ausgebreitet hatte.