Krankhafte AngstPanik kann in den Genen liegen

Wenn das Angstempfinden unkontrollierbar wird, ist die Kommunikation zwischen dem Vorderhirn und dem Emotionszentrum im Gehirn gestört. Dafür kann ein bestimmtes Gen verantwortlich sein.
Münchner Forscher habe eine genetische Ursache der Panikstörung entdeckt. Eine veränderte Aktivität eines bestimmten Gens beeinflusse offenbar die Kommunikation zwischen dem Vorderhirn und dem Emotionszentrum im Gehirn und löse das unkontrollierte Angstempfinden aus, teilt das Max-Planck Institut für Psychiatrie in München mit. Das dokumentierten Studien an dem von Florian Holsboer geleiteten Institut. Die Ergebnisse der Forscher wurden in der Zeitschrift "Molecular Psychiatry" veröffentlicht. Die Wissenschaftler hoffen mit ihren Erkenntnissen, einen neuen Ansatzpunkt für angstlösende Medikamente entdeckt zu haben.
Bei betroffenen Patienten konnte den Angaben zufolge eine Risikovariante des Gens namens Transmembran Protein 132D gefunden werden. Menschen mit dieser Genvariante hätten genau wie krankhaft ängstliche Tiere eine erhöhte Konzentration des Genprodukts im Gehirn. In der Studie untersuchte die Leiterin der Ambulanz für Angststörungen, Angelika Erhardt, die Gene von 908 Patienten mit Panikstörung. Die Patienten zeigten übereinstimmend eine erhöhte Aktivität des Transmembran Protein 132D-Gens.
Patienten mit einer Panikstörung haben extreme Ängste und stehen dadurch unter großem Stress. Arbeitsunfähigkeit und soziale Isolation sind oft mögliche Folgen. Psychotherapeutische Behandlungsmethoden reichten nicht in allen Fällen aus. Viele Betroffene brauchen zusätzlich Medikamente.