Impfpanne in Stralsund Pflegekräfte bekommen versehentlich Fünffachdosis
28.12.2020, 15:17 Uhr
Die übliche Impfdosis liegt bei 30 Mikrogramm.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa pool)
Eigentlich soll ein Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff für mehrere Menschen reichen. In einem Pflegeheim in Stralsund ist es bei der Aufbereitung des Vakzins allerdings zu einer Panne gekommen: Gleich acht Mitarbeiter erhalten die fünffache Dosis - die Hälfte von ihnen ist jetzt vorsorglich im Krankenhaus.
Wegen individueller Fehler bei der Aufbereitung des Impfstoffes ist acht Mitarbeitern eines Pflegeheims in Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern die fünffache Dosis des Corona-Impfstoffes verabreicht worden. Nach dem Vorfall seien die sieben Frauen und ein Mann nach Hause geschickt worden. Wie der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth, sagte, haben sich zwischenzeitlich vier der acht Betroffenen zur Beobachtung vorsorglich stationär in einem Krankenhaus aufnehmen lassen. Sie zeigten grippeähnliche Symptome.
Der Landkreis berichtete, dass nach Informationen des Herstellers Biontech größere Dosen des Impfstoffes in der Phase-1-Studie bereits an Probanden ohne schwerwiegende Folgen getestet worden seien. Es seien keine bleibenden, unerwünschten Ereignisse gemeldet worden.
Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle und grippeähnliche Symptome träten dosisabhängig auf und seien im Allgemeinen leicht bis mittelmäßig und vorübergehend. Eine Sprecherin von Biontech bestätigte diese Informationen. In den Versuchen seien Mengen bis zu 100 Mikrogramm ohne schwerwiegende Folgen verabreicht worden. Die übliche Impfdosis liege bei 30 Mikrogramm. Sie verwies auf die ausführliche Produktinformation ihres Unternehmens. Der erste Satz laute: "Dies ist eine Mehrdosendurchstechflasche, deren Inhalt vor der Verwendung verdünnt werden muss."
In Deutschland hatten am gestrigen Sonntag offiziell die Impfungen begonnen. Bereits am Vortag allerdings hatte Sachsen-Anhalt damit begonnen. Im Seniorenzentrum Krüger war die 101 Jahre alte Edith Kwoizalla als erste Bewohnerin geimpft worden. Beobachtern zufolge nahm sie den Pieks gelassen und mit einem Lächeln hinter dem Mund-Nasen-Schutz entgegen.
Quelle: ntv.de, jki/dpa