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Es war tatsächlich "eine Riesenblamage" (Karl-Heinz Rummenigge), die Jürgen Klinsmann und seinem FC Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League ...
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... gegen den FC Barcelona widerfahren ist.
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Eine Blamage, die sogar noch schlimmer war als das 1:5 am Wochenende in Wolfsburg.
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Jenes 1:5, das die Bayern eigentlich in Barcelona vergessen machen wollten, wie Klinsmann doch so forsch angekündigt hatte.
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Und dann so etwas.
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0:4 nach 43 Minuten.
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Dazu weitere Großchancen für den unglaublich spielfreudigen FC Barcelona, ...
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... der zur Pause die durchaus mögliche 7:0-Führung durchaus verdient gehabt hätte.
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So seltsam es klingen mag: Mit dem 0:4 zur Halbzeit war der FC Bayern sehr gut bedient.
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Das Demütigende daran war: Die Bayern wussten das - und konnten nichts dagegen tun.
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"Die erste Halbzeit war eine Demontage. Es wurden uns die Grenzen aufgezeigt", räumte Klinsmann nach dem Spiel ein.
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Schon nach 6 Minuten hatten sich die Katalanen die erste Großchance erspielt, ...
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... doch Henry bekam aus spitzem Winkel nicht genug Druck hinter den Ball. Martin Demichelis konnte auf der Linie klären.
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Es war nur eine Gnadenfrist, die der Argentinier seiner Mannschaft einräumte.
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Drei Minuten nach der ersten Torgelegenheit folgte die zweite Großchance für die Katalanen. Weil der Ball diesmal auf dem Fuß von Superstar Lionel Messi gelandet war, ...
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... landete der Ball letztlich im Bayern-Tor.
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Wie bei den sechs Großchancen zuvor, die sich dem Argentinier in dieser Champions-League-Saison bislang geboten hatten, zeigte Barcas Nr. 10 auch diesmal keine Nerven.
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Hans-Jörg Butt, von Klinsmann wegen seiner größeren Erfahrung überraschend statt Stammkeeper Michael Rensing im Bayern-Tor aufgeboten, war chancenlos.
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Bei aller Enttäuschung vor dem Spiel darf man Rensing rückblickend wohl unterstellen, vielleicht ganz froh über die Degradierung zum Bankdrücker gewesen zu sein.
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Das Spiel in Barcelona war keines, bei dem man sich als Torhüter auszeichnen konnte. Oder, um es mit Jürgen Klinsmann zu sagen: "Jörg Butt war das ärmste Schwein dabei."
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Der Gegner war zu stark, ...
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... die Abwehr vor Butt viel zu schwach. Der Spielwirbel der Katalanen überforderte die Münchner Verteidigung, die ohne die Stammkräfte Lucio und Philipp Lahm und dafür mit ...
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... Massimo Oddo als Rechtsverteidiger, ...
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... Breno neben Demichelis in der Innenverteidigung ...
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... und Christian Lell auf links nur ein Torso war.
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Trotz oft numerischer Überzahl im Mittelfeld oder im Strafraum stand nach drei, vier schnellen Pässen des traumhaft sicher kombinierenden Gastgebers ...
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... immer wieder ein Barca-Spieler frei vor Butt.
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In der 13. Minute war es Stürmerstar Samuel Eto'o, ...
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... der nach Pass von Messi auf 2:0 erhöhte.
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Die nächste Großchance bot sich Thierry Henry. Er traf aber nicht das Tor, ...
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... sondern Bayern-Keeper Butt mit den Stollen im Gesicht.
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Der 34-Jährige musste wegen mehrerer blutender Wunden behandelt werden, ...
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... konnte mit neuem Trikot aber weiterspielen - obwohl es 'müssen' in diesem Fall wohl besser trifft.
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Apropos treffen: In der 38. Minute erhöhte der überragende Messi auf 3:0.
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Zuvor hatte Henry den italienischen 18-Minuten-Weltmeister Massimo Oddo ganz alt aussehen lassen und unbedrängt in die Mitte passen können.
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Auch wenn wir uns wiederholen: Butt war chancenlos.
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Und apropos chancenlos: Das galt nicht nur für Butt und die Bayern-Defensive, sondern auch für die Offensivabteilung der Münchner.
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Von insgesamt nur fünf (!) mickrigen Torschüssen im ganzen Spiel kam nur ein einziger (!) auf den Kasten des FC Barcelona, in der 39. Minute.
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Die Ehre dafür gebührt Bastian Schweinsteiger.
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Sonst gelang dem deutschen Nationalspieler überhaupt nichts.
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Das galt auch für Stürmer Luca Toni. Er wurde zweimal gefoult, ...
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... foulte viermal selbst, ...
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... stand zweimal im Abseits ...
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... und gab keinen einzigen Torschuss ab.
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Auch Bayerns Franck Ribery war kein Faktor.
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Seinen einzigen Schuss aufs Tor verzog er derart, dass aus der "Chance" beinahe ein Einwurf für Barcelona resultierte.
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Kurzum: Allein Barcelonas Abwehrchef Rafael Marquez war an diesem Abend torgefährlicher als die gesamte Bayern-Offensive.
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Gegen die Bayern ließ sich der FC Barcelona auch von einer katastrophalen Fehlentscheidung des englischen Referees Howard Webb nicht aus dem Konzept bringen. Nach einem glasklaren Foul von Lell an Messi ...
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... zeigte Webb in der 17. Minute nicht auf den Elfmeterpunkt, sondern dem Argentinier wegen einer angeblichen Schwalbe die Gelbe Karte. Barca-Coach Josep Guardiola, ...
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... der sich verständlicherweise über diese Fehlentscheidung aufregte, ...
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... wurde von Webb auf die Tribüne geschickt.
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Immerhin hatte er von dort eine bessere Sicht auf das Spielfeld und damit auf die weiteren Tore seines Teams.
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Das ließ dem schon beschriebenen 3:0 durch Messi in der 38. Minute ...
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... noch das 4:0 durch Henry in der 43. Minute folgen.
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Der FC Bayern, der im Achtelfinale die Portugiesen von Sporting Lissabon zweimal gedemütigt und insgesamt mit 12:1 besiegt hatte, erlebte nun im Camp Nou selbst eine der schwärzesten Stunden seiner Vereinshistorie.
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Die Partie im Camp Nou offenbarte damit ein Leistungsgefälle, das man in der Champions-League-K.o.-Runde schlicht nicht für möglich gehalten hätte.
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Auch in der zweiten Halbzeit blieb Barcelona trotz der 4:0-Führung die klar spielbestimmende Mannschaft, wie die Spielstatistik eindrucksvoll belegt.
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Ernsthafte Versuche der Bayern, wenigstens ein Tor zu erzielen, gab es nicht.
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Weiterhin spielte nur ein Team, der FC Barcelona. Statt als hängende Spitze Barcas Rechtsverteidiger Dani Alves unter Druck zu setzen, musste Franck Ribery gegen den stürmenden Alves verteidigen.
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Barcas Offensiv-Bemühungen führten zwar nicht zu weiteren Toren. Sie führten aber zumindest dazu, dass sich Ersatzkeeper Jörg Butt in seinem zweiten Pflichtspiel für die Bayern zumindest ein wenig auszeichnen konnte.
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In der 59. Minute lenkte er einen Messi-Schuss an die Latte, ...
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... später war er gegen Andres Iniesta auf dem Posten.
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In guter Erinnerung wird Butt der Abend dennoch nicht bleiben.
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Seine Teamkollegen müssen sich nach der zweiten Klatsche binnen fünf Tagen derweil fragen lassen, ob das Team nicht vielleicht doch gegen Jürgen Klinsmann spielt.
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Der sagte nach der Partie zwar tapfer in die Mikrofone: "Ich bin überzeugt von der Arbeit, die wir leisten, ich weiß, es ist ein Prozess, der mit vielen Problemen verbunden ist."
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Und auch Kapitän Mark van Bommel wischte die Frage nach der Zukunft des Trainers unwirsch beseite.
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Fakt aber ist: Nach Klinsmanns Ankündigung am Samstag, er wolle noch viele, viele Jahre Trainer in München bleiben, ging sein Team beim Titelkonkurrenten VfL Wolfsburg nach katastrophaler zweiter Halbzeit mit 1:5 unter.
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In Barcelona nun, wo man sich rehabilitieren wollte und sollte, ...
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... spielten die Bayern praktisch über 90 Minuten so wie in Hälfte zwei in Wolfsburg.
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Dass der deutsche Rekordmeister gegen Barcelona auch nur eine einzige Klinsmann-Anweisung umgesetzt haben könnte, mag man sich einfach nicht vorstellen.
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Statt der drei Titel, mit denen man in München zwischenzeitlich kokettiert hatte, droht den Bayern nach dem Pokalaus in Leverkusen, ...
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... der Schmach in Wolfsburg ...
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... und dem praktisch besiegelten Aus in der Champions League nun wie 2007 eine titellose Saison.
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Und das, obwohl doch der große Berti Vogts dem FC Klinsmann eine große Zukunft prophezeit hatte. Seit heute muss jedem klar sein, dass sich Vogts damit nur den Posten des Co-Trainers erschmeicheln wollte. (Text: Christoph Wolf, Bilder: dpa, AP, Reuters)
Hinspiel: Debakel folgt Desaster FC Klinsmann blamiert sich im Camp Nou
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