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Der Tag Albino-Kind entführt: Polizei schießt auf wütenden Mob in Madagaskar

Polizisten sollen vergeblich versucht haben, mit den aufgebrachten Protestierenden zu sprechen. (Archivbild)

Polizisten sollen vergeblich versucht haben, mit den aufgebrachten Protestierenden zu sprechen. (Archivbild)

(Foto: picture alliance / AA)

In Teilen Afrikas erfährt Albino-Menschen immer wieder Barbarisches. Sie werden angegriffen, verstümmelt oder getötet, weil ihren hellen Körperteilen magische Kräfte nachgesagt werden. Nachdem in Madagaskar ein Albino-Kind entführt worden ist, zogen rund 500 teils mit Macheten bewaffnete Demonstranten wütend durch die Kleinstadt Ikongo im Südosten der Insel, um die Herausgabe von vier Verdächtigen zu erzwingen. Dabei kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei, die die Selbstjustiz des aufgebrachten Mobs verhinderte. Nachdem zunächst Warnschüsse abgegeben und Tränengas eingesetzt worden war, gaben die Polizisten nach Behördenangaben auch Schüsse auf die Demonstranten ab. Ein Arzt am örtlichen Krankenhaus sprach von 18 Toten und 34 Verletzten, unter ihnen neun lebensgefährlich Verletzte. Die Polizei sprach von elf Toten und 18 Verletzten.

Polizisten hätten versucht, mit den Demonstranten zu sprechen und ein "Blutbad" zu verhindern, sagte Madagaskars Polizeichef Andry Rakotondrazaka bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Antananarivo. Sie hätten als "letztes Mittel" zur "legitimen Selbstverteidigung" greifen müssen. "Das ist ein sehr trauriges Ereignis, das hätte verhindert werden können, aber es ist passiert, was passiert ist." Der Abgeordnete Jean Brunelle Razafintsiandraofa warf den Polizisten vor, "in die Menge geschossen" zu haben. Er kündigte an, eine parlamentarische Untersuchung beantragen zu wollen.

Quelle: ntv.de

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