Der Tag BSW bei drei Prozent - Wagenknecht schließt Umfragen-Manipulation nicht aus
28.01.2025, 18:52 UhrBSW-Gründerin Sahra Wagenknecht schließt nicht aus, dass einige Meinungsforscher die Werte ihrer Partei manipulieren. In einer Umfrage der vergangenen Tage sei das Bündnis Sahra Wagenknecht "auf 3 Prozent gesetzt" worden, sagte Wagenknecht in Berlin - auch in der aktuellen Forsa-Umfrage kommt die Partei auf diesen Wert. "Wir wissen natürlich auch, dass mit Umfragen auch Stimmungen gemacht werden." Kurz davor und kurz danach hätten andere Institute höhere Werte gemessen. "Aber natürlich, wenn man eine 3 ins Schaufenster stellt, dann hat das eine Auswirkung", sagte Wagenknecht. "Das zieht natürlich runter, weil es den Menschen vermittelt: Lohnt sich nicht. Ob das Manipulation ist oder Zufall, das kann sich jeder selber zusammenrechnen."
Tatsächlich lag die Partei Mitte Oktober in der Forsa-Umfrage bei gut acht Prozent. Allerdings fanden zuvor in drei ostdeutschen Bundesländern Landtagswahlen statt. Dort holte die Partei Ergebnisse zwischen 11,8 Prozent in Sachsen und 15,8 Prozent in Thüringen. Die Partei erlebte einen kometenhaften Aufstieg, war zu diesem Zeitpunkt gerade ein gutes halbes Jahr alt. Seither war sie an Koalitionsgesprächen beteiligt, musste Kompromisse schließen und erste parteiinterne Streitigkeiten beilegen. Zudem wird die namensgebende Politikerin vermutlich vielfach mit Ostdeutschland assoziiert, sodass schwächere Umfrageergebnisse um gesamten Bundesgebiet wenig überraschen.
Alle seriösen Meinungsforschungsinstitute geben Einblicke in ihre Methoden, in die Zahl der Befragten, die Fragestellung und die Fehlermarge. Das BSW wurde zuletzt von zwei Instituten mit 3 Prozent gemessen. Andere Institute sahen die Partei bei 4, 5 oder 6 Prozent. Die Abweichungen liegen zum Großteil in der sogenannten Fehlertoleranz. Das ist die von den Instituten selbst ausgewiesene mögliche Abweichung nach oben oder unten. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet.
Quelle: ntv.de