Der Tag

Der Tag "Da waren überall Hände": Doku über Kölner Silvesternacht

Eigentlich hatte die junge Frau in Köln den Jahreswechsel feiern wollen. Doch auf dem Bahnhofsvorplatz fand sie sich plötzlich von mindestens 20 ausländischen Männern umringt: "Da waren überall Hände, man wurde begrapscht, man wurde beklaut", schildert sie vor der Kamera. Die berüchtigte Kölner Silvesternacht 2015/2016 löste international Entsetzen aus - und markierte in Deutschland einen Wendepunkt in der Flüchtlingsdebatte. Eine dreiteilige Dokumentation beim Streamingdienst RTL+, die am Donnerstag startet, will die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge zeigen.

Die körnigen, verschwommenen Handybilder gehen damals um die Welt: Junge dunkelhaarige Männer, die im Schatten des Kölner Doms Feuerwerk in eine Menschenmenge schießen. Frauen werden umzingelt, sexuell bedrängt und beraubt. Bei der Staatsanwaltschaft gingen anschließend mehr als 1200 Strafanzeigen ein. Angeklagt wurden letztlich 46 Personen, von denen 36 verurteilt wurden - nur zwei wegen sexueller Nötigung. Der Großteil der Beschuldigten kam laut Staatsanwaltschaft aus Nordafrika - nicht aus Syrien, dem Land, aus dem in den Monaten zuvor Hunderttausende Kriegsflüchtlinge in Deutschland Schutz gesucht hatten.

Die Dokumentation versucht die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven einzuordnen. Zu Wort kommen Opfer, Täter, Polizisten, Wissenschaftler, Politiker und Journalisten.

  • Im ersten Teil "Zwischen Wut und Willkommen" geht es um die sogenannte Flüchtlingskrise 2015.
  • Der zweite Teil "Die Nacht der Ohnmacht" zeigt, wie eine ursprünglich gewöhnliche Silvesternacht in Köln völlig eskalierte.
  • Der dritte Teil der Doku schließlich fragt nach den "Folgen einer Nacht" - in Bezug auf Politik, Medien und gesellschaftlicher Stimmung.

Quelle: ntv.de

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