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Der TagForscher wollen Gammablitze auf chinesischer Raumstation ergründen

02.06.2023, 06:35 Uhr

Explodiert ein massereicher Stern oder verschmelzen zwei Neutronensterne miteinander, werden sehr große Mengen Energie freigesetzt. Plötzlich gibt es ein kurzes Aufleuchten, das im Idealfall auch von der Erde aus zu beobachten ist. Das Phänomen nennt sich Gammablitz. Und auch wenn die Blitze bereits vor 50 Jahren entdeckt wurden, ist bislang nicht geklärt, wie genau sie eigentlich entstehen. Europäische Forscher wollen mittels eines Experiments auf der chinesischen Raumstation "Tiangong" das Geheimnis lüften. "In den vergangenen Jahren haben sich zwei mögliche Modelle durchgesetzt", sagt Astrophysiker Jochen Greiner vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching. "Die ultimative Entscheidung zwischen den beiden können wir aber nur über die Polarisation der Gammastrahlung dieser Blitze erbringen."

Dabei helfen soll das Messgerät "Polar 2", das die Schwungrichtung der Gammablitze erfassen soll. Das europäische Forschungsteam will damit feststellen, ob die Gammastrahlung polarisiert ist oder nicht. Also ob ihre Wellen alle synchron in eine Richtung schwingen oder chaotisch durcheinander. Federführend gebaut wird das Instrument an der Universität Genf, finanziert wird es von der Schweizer Raumfahrt-Organisation (SSO). Ende kommenden Jahres soll es ins All geschickt und an der Weltraumstation montiert werden.

Quelle: ntv.de