Der Tag Hassparolen gegen Juden skandiert - Mann muss mehrere Jahre in Haft
06.10.2021, 16:37 Uhr
Die Synagoge in Gelsenkirchen wurde noch Tage nach der antisemitischen Demo von der Polizei geschützt.
(Foto: picture alliance / RHR-FOTO)
Ein Mann ruft Hassparolen gegen jüdische Menschen - und muss dafür und wegen weiterer Delikte jetzt für mehrere Jahre ins Gefängnis. Der verurteilte 30-jährige Mann hatte vor knapp fünf Monaten an einer antisemitischen Demo vor der Gelsenkirchener Synagoge teilgenommen - der Demonstrationszug von rund 180 Menschen hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Das Amtsgericht Gelsenkirchen verhängte eine Gesamtstrafe von drei Jahren und neun Monaten Haft ohne Bewährung gegen den vorbestraften Mann wegen Volksverhetzung sowie weiterer Vergehen, unter anderem Fahren ohne Führerschein und Betrugs. Das sagte ein Gerichtssprecher. Der Richter habe bei der Urteilsverkündung klare Worte gefunden und von einer "verabscheuenswürdigen Tat" gesprochen, sagte der Direktor des Amtsgerichts, die "Angst und Schrecken" in der jüdischen Gemeinde verbreitet habe. Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen, Judith Neuwald-Tasbach, sagte, das Urteil sei ein wichtiges Zeichen, zumal zahlreiche Betroffene seit dem Vorfall unter Angststörungen litten.
Quelle: ntv.de