Der TagIllegale Zigarettenfabrik in Düsseldorf, Angestellte gestehen
Acht Monate nach der Entdeckung einer illegalen Zigarettenfabrik in Düsseldorf haben beim Prozessbeginn alle acht Angeklagten Geständnisse abgelegt. Sie sollen als Arbeiter an der illegalen Zigarettenproduktion "industriellen Ausmaßes" beteiligt gewesen sein. Den Angeklagten im Alter zwischen 22 und 40 Jahren wird besonders schwere Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Nach eigener Aussage wussten die Männer, "dass das illegal war, was in der Halle passiert". Die Angeklagten berichteten, dass sie zunächst dachten, sie würden in Warschau arbeiten. Sie waren in Belarus angeworben worden. "2000 bis 5000 Euro Monatslohn sind uns versprochen worden." Bekommen hätten sie nach eigener Aussage aber nichts. Sie waren vor Ablauf des Monats nach etwas mehr als drei Wochen nach ihrer Ankunft festgenommen worden.
Bei der Razzia im März waren 25 Millionen gefälschte Markenzigaretten und 15 Tonnen Tabak sichergestellt worden. Allein beim Verkauf der fertigen Zigaretten wäre laut Anklage ein Steuerschaden von sechs Millionen Euro entstanden. Auslöser des Verfahrens war ein Tipp der italienischen Polizei. Darin hieß es, ein polnischer Lkw mit 111 Kisten Rohtabak sei auf dem Weg von Italien nach Deutschland. Als der besagte Laster dann in Düsseldorf-Lierenfeld hielt und dort einen Teil der Ladung ablieferte, startete das Zollfahndungsamt eine großangelegte Observation.