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EdelmetallSilber auf Talfahrt

12.05.2011, 12:41 Uhr

In der vergangenen Handelswoche entwickelten sich die meisten Rohstoffwerte negativ, doch besonders stark brach der Silberpreis ein.

Im Laufe der letzten sechs

Monate hatte sich Silber in einer atemberaubenden Rally um ganze 167 Prozent

verteuert. Mit 28,8 Prozent erlitt Silber nun den größten Wochenverlust seit

zuletzt 1975 und fiel auf etwa 35 US-Dollar.

Die

starke Performance der letzten zwei Monate büßte das Edelmetall so in nur

kurzer Zeit wieder komplett ein. Seit diesem Wochenverlust hat sich der Wert

zwar wieder um elf Prozent erholt, nachdem er am Montag nach einer ersten Wertsteigerung

von fünf Prozent erst schwächelte, notiert aber nach wie vor deutlich unter dem

aktuellen Allzeithoch von vorletzter Woche, das nur knapp die 50 US-Dollar je

Feinunze verfehlte.

Auch

der Silber-Future, der erst kürzlich ein neues Hoch erklomm, verzeichnet

Verluste und sank vergangene Woche um etwa 23,5

Prozent. Am vergangenen Dienstagmorgen stieg der Preis des Juli-Silber-Kontrakts dann wieder um

0,64 US-Dollar auf 37,75 US-Dollar je Unze. Folglich fielen auch die Aktien

einiger Silberproduzenten (wie die von Silver Wheaton oder Silvercorp) und

verloren zwischen 20 und 35 Prozent an Wert - legten gegen Ende der Woche aber

auch wieder zu.

Hauptauslöser

dieser Entwicklungen war vor allem die Chicago Mercantile Exchange mit ihrer schrittweisen

Erhöhung der Sicherheitsforderungen für Silber-Kontrakte um insgesamt etwa 84

Prozent. Diese Margin-Anhebungen werden oft nach einem starken Anstieg des

Basiswertes durchgeführt um den Kontraktanbieter gegen die Insolvenz seiner

Kontrakthalter zu schützen. Zwischen dem 26. April und dem 10. Mai wurde die

Margin fünfmal erhöht, besonders deutlich fielen hierbei die vierte und die

fünfte Anhebung aus. Die Korrektur ging also vom Terminmarkt aus und zog von

dort aus auch auf den physischen Markt. Mit 12 Prozent beträgt das aktuelle

Verhältnis der Margin zum Kontraktwert einem historisch sehr hohen Wert.

Dass

eine Rally über kurz oder lang zumindest ins Stocken gerät, kann generell

dadurch erklärt werden, dass den Investoren irgendwann die Mittel ausgehen um weitere

Bestände zu erwerben und den Aufschwung so weiter anzutreiben. Desweiteren

verlocken solche Haussen auch immer diejenigen Anleger, die schon länger im

Markt aktiv sind und mit einer solchen Stagnation rechnen, dazu ihre Bestände

aufzulösen um noch mit gesichertem Gewinn aus dem Boom hervorzugehen.

Ob sich ein Silberengagement zu diesem Zeitpunkt lohnt, ist umstritten.

Der Konjunkturaufschwung und die steigende Nachfrage aus den aufstrebenden

Schwellenländern sprechen für, sich nach der Korrektur weiterhin verteuernde,

Rohstoffpreise und würden eine Neuinvestition daher sinnvoll machen, doch weil

primär die Unsicherheit der Anleger die Edelmetallpreise in die Höhe trieb,

könnte ein Stimmungswechsel am Markt den gegenteiligen Effekt haben.

Quelle: Société Générale Zertifikate-Team