1 / 47
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Zwischenfall am 13. November 2002 scheint anfangs nicht gravierend zu sein, ...
2 / 47
... aber er bildet den Auftakt zur größten Umweltkatastrophe in der Geschichte Spaniens.
3 / 47
Der Untergang des Öltankers "Prestige" löst gewaltige Schäden aus.
4 / 47
Kilometerlange Ölteppiche, ...
5 / 47
... Tausende Helfer aus ganz Europa, die verzweifelt versuchen, die schwarzen verschlickten Strände zu säubern, ...
6 / 47
(Foto: DENIS DOYLE/AP/dapd)
... Tiere zu retten und idyllische Landschaften optisch wieder in ihren alten Zustand zu versetzen.
7 / 47
Die Havarie des Öltankers "Prestige" vor der Nordwestküste Spaniens ist inzwischen 20 Jahre her.
8 / 47
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die schreckliche Ölpest nach dem Untergang des Schiffes im Jahr 2002 hat das Leben der Menschen an der galicischen Küste für immer verändert.
9 / 47
Am 13. November 2002 schlägt die 26 Jahre alte "Prestige" während eines Sturms vor der spanischen Westküste leck. Giftiges Schweröl strömt ins Meer.
10 / 47
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Die "Prestige" fährt für eine griechische Reederei unter der Flagge der Bahamas. Der Kapitän ist Grieche, die Besatzung rumänisch-philippinischer Herkunft. Transportiert wird Öl für einen russischen Konzern mit Sitz in der Schweiz.
11 / 47
Die Mannschaft versucht, das Schiff zu stabilisieren, fürchtet aber, es könne auseinanderbrechen und funkt SOS. Die spanischen Behörden lassen den Tanker nicht in den Hafen einlaufen, so dass das Öl abgepumpt werden kann.
12 / 47
Stattdessen lässt die Madrider Regierung das Schiff auf das offene Meer hinausschleppen.
13 / 47
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Dort bäumt sich der riesige Tanker sechs Tage nach dem Unglück, am 19. November, wie ein tödlich verletztes Ungeheuer auf, ...
14 / 47
... zerbricht in zwei Teile und sinkt mit seiner giftigen Fracht auf den Grund des Meeres. Die Mannschaft kann kurz zuvor noch gerettet werden.
15 / 47
Ein großer Teil des Schweröls strömt in den Atlantik.
16 / 47
(Foto: REUTERS)
Strände und Felsküsten von Nordportugal bis nach Südwestfrankreich werden mit giftigem Ölschlamm verseucht.
17 / 47
Die Ölpest trifft einen der reichsten Fischgründe Europas und ein wichtiges Überwinterungsgebiet für viele europäische Meeresvögel.
18 / 47
(Foto: REUTERS)
Im größten Vogelsterben in Europa verenden 250.000 Seevögel.
19 / 47
Die Ernte der Muschelfischer ist fast komplett vernichtet; der Fischfang kommt völlig zum Erliegen.
20 / 47
Etwa 13.000 Tonnen werden später in einer aufwendigen Operation aus dem in 4000 Meter Tiefe liegenden Wrack abgepumpt.
21 / 47
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Die meisten Lecks wurden mit Unterwasser-Robotern abgedichtet.
22 / 47
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Doch Tausende Tonnen der giftigen Fracht legen sich als zäher Teppich über den Meeresboden und werden wohl noch jahrzehntelang auf das empfindliche Ökosystem wirken.
23 / 47
Was in der Tiefsee mit den im Öl enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen passiert, ist nur sehr schwer abzuschätzen. Experten gehen davon aus, dass sich die als krebsauslösend geltenden Stoffe in der Nahrungskette anreichern und irgendwann beim Menschen landen.
24 / 47
Im Jahr 2003 schätzt die Naturschutzorganisation WWF die Schäden durch die Ölkatastrophe auf insgesamt acht Milliarden Euro.
25 / 47
(Foto: REUTERS)
Die spanische Regierung geht zu diesem Zeitpunkt von 1,5 Milliarden Euro aus.
26 / 47
Verkehrsminister Francisco Álvarez Cascos nennt es das "spanische Tschernobyl".
27 / 47
(Foto: REUTERS)
Eine Tonne Öl reicht aus, um eine Wasserfläche in der Größe von zehn Fußballfeldern zu verschmutzen.
28 / 47
(Foto: REUTERS)
Vom Öl betroffen sind Plankton, Fisch, Muscheln, Seevögel und Meeressäuger.
29 / 47
(Foto: REUTERS)
Noch Monate nach den ersten intensiven Reinigungsaktionen ...
30 / 47
... werden Ölklumpen an die Strände gespült.
31 / 47
(Foto: REUTERS)
Die Fischfangraten sind dramatisch zurückgegangen.
32 / 47
(Foto: REUTERS)
Ein knappes Jahr später, am 21. Oktober 2003, sperrt die Europäische Union ihre Häfen für einwandige Öltanker wie die "Prestige", die zum Beispiel Heizöl oder Teer transportieren.
33 / 47
Erlaubt bleiben Öltanker mit einer sogenannten Doppelhülle - sie gelten als sicherer.
34 / 47
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf den Tag genau zehn Jahre nach dem Unglück, am 13. November 2012, beginnt die Suche nach den Schuldigen.
35 / 47
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Visier der Justiz stehen Besatzungsmitglieder, zu denen auch der heute 79-jährige griechische Kapitän Apostolos Mangouras (l.) gehört. Es wird ein langer Prozess.
36 / 47
(Foto: REUTERS)
Kapitän Apostolos Mangouras sagt vor Gericht aus, über den schlechten Zustand des Tankers sei er nicht im Detail unterrichtet gewesen.
37 / 47
(Foto: REUTERS)
Ihm sei vor dem Unglück bekannt gewesen, dass die Tanks eine gewisse "Korrosion" aufgewiesen hätten, sagt er unter Tränen. Er sei aber kein Techniker und habe daher das Ausmaß der Schäden nicht einschätzen können.
38 / 47
(Foto: REUTERS)
Neben Mangouras sind der ebenfalls aus Griechenland stammende Maschinist der "Prestige" und der damalige Chef der spanischen Hafenbehörden angeklagt. Ein vierter Angeklagter, der von den Philippinen stammende Erste Offizier des Tankers, ist flüchtig.
39 / 47
(Foto: REUTERS)
Das EU-Parlament und Umweltschützer halten der Regierung von Ministerpräsident José María Aznar vor, das Ausmaß der Katastrophe noch verschlimmert zu haben.
40 / 47
(Foto: REUTERS)
Das Verfahren vor der spanischen Justiz zieht sich, weil mit den Ermittlungen ein Gericht in dem nordwestspanischen Küstenstädtchen Corcubión beauftragt wurde, das sich normalerweise mit Erbstreitigkeiten und Scheidungsfällen befasst.
41 / 47
(Foto: REUTERS)
Am Ende werden alle Angeklagten frei gesprochen. Niemand sei für die Katastrophe strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen, entscheidet das Landgericht.
42 / 47
(Foto: REUTERS)
Spaniens Oberster Gerichtshof sieht das anders. Er verurteilt den Kapitän 2016 in einem Berufungsverfahren zu einer zweijährigen Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird.
43 / 47
(Foto: REUTERS)
Inzwischen sind Beweise aufgetaucht, dass der vorherige Kapitän die "Prestige" nicht mehr hatte führen wollte, weil das Schiff in einem zu schlechten Zustand gewesen sei.
44 / 47
Zudem sollen sich zwei große Ölkonzerne gegen die Nutzung der Tankers ausgesprochen haben.
45 / 47
Aber nicht nur der Kapitän bekommt eine Strafe. Das Gericht befindet auch die Londoner P&I-Versicherung und den Schiffseigner Mare Shipping als schuldig an dem Unglück.
46 / 47
Ein Jahr später legt die Justiz die Entschädigungssumme fest: 1,5 Milliarden Euro. Der Löwenanteil des Betrags soll der spanische Staat erhalten. Aber auch Frankreich und die Region Galicien sollen entschädigt werden.
47 / 47
(Foto: REUTERS)
Die Staatsanwaltschaft hatte den Schaden auf insgesamt 4,3 Milliarden Euro beziffert. (sba/kse)
Juristisches Tauziehen um Ölpest Als die "Prestige" vor Spaniens Küste zerbrach
Es ist die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Spaniens: Vor 20 Jahren, am 13. November 2002, sinkt vor der Nordwestküste des Landes der Öltanker "Prestige". 1700 Kilometer Küste werden mit Ölschlamm verseucht. Jahrelang beschäftigt das Unglück die spanische Justiz.
ntv Nachrichtenfernsehen
ntv.de Dienste
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen