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Der Zoologische Garten Berlin ist der älteste Tiergarten Deutschlands. Er öffnete am 1. August 1844 erstmals seine Tore.
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Der Zoo, wie er meist nur kurz genannt wird, ist ein Spiegel der Geschichte, im Guten wie im Bösen, ...
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... und verrät viel über eine Gesellschaft und die Beziehung zwischen Mensch und Tier.
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(Foto: picture alliance / Ralf Hirschbe)
"Zoogeschichte erzählt vor allem etwas über uns Menschen", sagt Zoo-Chef Andreas Knieriem.
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Er führt Besucher gern zur Panda-Anlage.
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(Foto: imago/Xinhua)
Hinter Glas ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... knabbern die schwarz-weißen Bären Meng Meng (Träumchen) ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... und Jiao Qing (Schätzchen) seit dem Sommer 2017 genüsslich Bambus in ihrem ...
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(Foto: imago images / Scherf)
... zehn Millionen Euro teuren Gehege im China-Look.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Und seitdem hofft der Berliner Zoo auf Panda-Nachwuchs. (Die Hoffnung wurde schließlich Ende August 2019 erfüllt: Meng Xiang, genannt Pit, und Meng Yuan, genannt Paule, kamen zur Welt.)
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(Foto: picture alliance / Jörg Carstens)
Es gehört zum ganz normalen Wahnsinn Berlins, dass Schwierigkeiten beim Panda-Sex Hauptstadt-Medien beschäftigen.
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Wer neu in die Stadt kommt, lernt schnell: Berlin und sein Zoo - das ist eine Affenliebe. Als Eisbär Knut (hier noch ein Baby, 2007) ...
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(Foto: dpa)
... 2011 starb, herrschte Trauer. Knut-Fans kauften zur Erinnerung ...
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... eine Grabstätte - gleich neben der seines 2008 verstorbenen Pflegers Thomas Dörflein - und ließen eine Bärentatze in Marmor eingravieren.
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Es gibt eine Knut-Gedenkmünze ...
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(Foto: imago/Olaf Wagner)
... und ein Knut-Denkmal im Zoo: "Knut der Träumer", aus Bronze gegossen, liegt auf zwei "Eisschollen" aus Granit.
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(Foto: imago/Jürgen Ritter)
Und im Berliner Naturkundemuseum ist ein Knut-Präparat ausgestellt - aus seinem echten Fell, einem Körper aus Kunststoff und Glasaugen.
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Manche Berliner vererben den Zoo-Tieren sogar ihr Vermögen. (Bild: Gorilla-Dame Fatou - ältester Gorilla Europas - beäugt an ihrem 60. Geburtstag im April 2017 einen Geschenkkorb)
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Dabei waren die Anfänge des Zoos in den 1840er-Jahren bescheiden. Das Areal im Tiergarten ... (Abbildung von etwa 1886)
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... und ein paar Tiere schenkte einst der preußische König, schreibt Historiker Clemens Maier-Wolthausen im Jubiläums-Buch "Hauptstadt der Tiere". (Elefantenritt im Berliner Zoo, um 1886)
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Getragen wurde die Zoo-Idee aber vom Bildungsbürgertum um Alexander von Humboldt.
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Der Berliner Zoo, erst ein Treffpunkt der Wohlhabenden, ... (Postkarte von 1904)
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... wurde bald Teil einer weiteren Demokratisierung: "Billige Sonntage" öffneten ihn für alle. (Postkarte von 1905)
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Die Gehege wurden, im Stil der Zeit mit Orient-Touch, architektonisch immer schicker. Nur für die Tiere, oft brutal auf anderen Kontinenten gefangen, dann gehandelt oder verschenkt, war das Zooleben damals wohl weniger schön. (Elefantenhaus, Postkarte von 1899)
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Denn Wissen um Verhaltensbiologie und artgerechte Haltung gab es kaum. Viele Tiere fristeten anfangs ein trauriges Dasein ohne Artgenossen, Pflanzenfresser bekamen Fleisch. (Schweinehaus, 1917)
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(Foto: imago/Jürgen Ritter)
Heute fahren am Zoo jeden Tag ein bis zwei Laster vor. Ob Flossen, Flügel oder Pfoten: Jedes Tier bekommt Futter serviert, das nach den jüngsten Erkenntnissen der Forschung zusammengestellt ist.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Dazu gibt es Impfungen und OPs. Flamingo Ingo (vorn) ist so über 70 geworden, ...
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(Foto: picture alliance / Kay Nietfeld/)
... Gorilla-Dame Fatou 62. (Hier "feiert" sie am 13. April 2017 ihren 60. Geburtstag. Sie lebt seit 1959 im Zoo.)
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Der Berliner Zoo ist 33 Hektar groß. Direkt am Bahnhof Zoologischer Garten (links) ...
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... am Hardenbergplatz befindet sich der Eingang am Löwentor.
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(Foto: imago/Jürgen Ritter)
Das Elefantentor an der Budapester Straße ist der andere Haupteingang zum Zoo, ....
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... gleich neben dem Zoo-Aquarium.
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Der Zoologische Garten Berlin ist mit mehr als 20.000 Tieren aus etwa 1300 Arten heute nach eigenen Angaben der artenreichste Zoo der Welt.
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Und er hat jährlich mehr als drei Millionen Besucher. (Torbogen über dem Elefantentor)
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Die lange Zoo-Geschichte verrät viel über Zeitströmungen, auch über dunkle Kapitel: Bis in die 1930er-Jahre zeigte der Berliner Zoo ... (Bild von 1932, Bärenjungen-Fütterung mit der Flasche)
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... immer wieder auch Menschen. (Bild von 1913, "senegalesisches Dorf" bei einer Völkerschau in Belgien)
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Offiziell sollten diese "Völkerschauen" mit Afrikanern oder Inuit das Wissen über die Kulturen anderer Erdteile erweitern. ("Völkerschau" im Hamburger Tierpark Hagenbeck, 1935)
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In Wirklichkeit bedienten die Schauen vor allem die Sensationslust des Publikums und füllten die Kassen des Zoos, wie Historiker Maier-Wolthausen schreibt. (1909, bei einer Völkerschau in Frankreich)
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Erst vor wenigen Jahren stellte sich der Zoo vollständig und öffentlich seiner braunen Vergangenheit. (Bild: Zeltlager der Hitlerjugend im Zoo, Mai 1933)
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Der damalige Direktor Lutz Heck war nach den Recherchen von Historikern ein glühender Nazi und Antisemit: Jüdische Mitglieder wurden nach 1933 aus dem Aufsichtsrat gedrängt und der Zoo bereicherte sich am Verkauf der Anteile seiner jüdischen Aktionäre.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Am Ende des Zweiten Weltkriegs lag der Zoo in Schutt und Asche.
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(Foto: imago/ZUMA/Keystone)
Von 3715 Zoo-Tieren überlebten den Krieg nur 91. Das Flusspferd Knautschke (l., 1953) war eins davon ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... und auch darum ein jahrelanger Publikumsliebling (im Bild: Knautschke 1955 mit Tochter Bulette, v.l.)
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(Foto: imago/Hohlfeld)
Andreas Knieriem ist seit 2014 dabei, den ziemlich angestaubten Berliner Nachkriegs-Zoo für die Zukunft fit zu machen.
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(Foto: imago/Olaf Wagner)
Die Panda-Welt war sein Anfang.
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(Foto: imago/Raimund Müller)
Das Raubtierhaus ist im Umbau.
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(Foto: imago images / Scherf)
Nun sollen die Nashörner ein neues Zuhause bekommen, samt Pagode.
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(Foto: imago images / Norbert Schmidt)
Sie ist eine Anspielung auf die prächtige Vorkriegs-Architektur im Zoo, ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... gepaart mit dem heutigen Wissen über artgerechte Haltung. (abe/dpa)
Von Affenliebe bis Panda-Sex Berliner Zoo - Deutschlands ältester Tiergarten
Wenn ein Flusspferd Knautschke heißt, ein Eisbär Knut und die Bundeskanzlerin Pandas persönlich begrüßt, dann ist klar: Es geht um den Zoologischen Garten in Berlin. Der 1844 eröffnete Zoo ist auch ein Spiegel der deutschen Geschichte - mit durchaus dunklen Kapiteln wie etwa Menschenschauen in der Kolonialzeit.
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