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Als die 17-jährige Jackline Bosibori herausfindet, dass sie schwanger ist, weint sie.
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Jacklines Mutter, Ann Kemunto, zieht ihre sechs Kinder allein groß.
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Sie bricht in ihrem Ein-Zimmer-Haus zusammen.
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Die Familie ist ständig von Zwangsräumung bedroht, ein weiterer Esser kommt einer Katastrophe gleich.
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"Wenn ich in der Schule gewesen wäre, hätte das nicht passieren können", sagt Bosibori, die Anwältin werden will.
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Als die Schulen wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen werden und ihre Mutter am Straßenrand Gemüse verkauft, ...
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... lässt sich Bosibori mit einem Mann in den Zwanzigern ein.
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Als sie ihm sagt, dass sie schwanger sei, reagiert er nicht mehr auf ihre Anrufe.
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Es ist keine besondere Geschichte in Kibera, einem armen Vorort der kenianischen Hauptstadt Nairobi, wo die Menschen dicht an dicht in Häusern mit Blechdächern leben.
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Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich mit reproduktiver Gesundheit befassen, warnen bereits: ...
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Die weltweite Abriegelung könnte zu steigenden Schwangerschaftsraten bei Jugendlichen führen.
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In Kenia deuten einige vorläufige Daten darauf hin, dass genau dies geschieht. Geschätzt wird eine Verdreifachung.
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Jackline Bosibori besucht die Klinik oft zusammen mit ihrer Klassenkameradin, die etwa zur gleichen Zeit schwanger wurde wie sie. Auch dort ist die Zahl der Teenager-Schwangerschaften gestiegen.
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Während ihrer Schwangerschaft hilft Bosibori bei Hausarbeiten wie dem Wäschewaschen.
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Auf einem nahe gelegenen Marktplatz kauft sie gebrauchte Kleidung für das Baby.
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Junge Mädchen haben nicht den gleichen Zugang zum Gesundheitssystem wie erwachsene Frauen.
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Das macht sie anfälliger für gesundheitliche Komplikationen und unsichere Abtreibungen.
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Laut der Weltgesundheitsorganisation sind Schwangerschaft und Geburt weltweit ...
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... die häufigsten Todesursachen für Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren.
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Auch Bosibori hat einige Komplikationen.
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Ihre Ärzte empfehlen einen Kaiserschnitt, aber sie und ihre Mutter sind besorgt ...
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... und suchen die Zustimmung eines traditionellen Heilers.
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Mit dem Segen des Heilers lässt sich Bosibori operieren ...
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... und bekommt schließlich ein gesundes, 3,3 Kilogramm schweres Mädchen.
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"Ich bin glücklich, dass das Baby hier ist, die Angst ist jetzt vorbei", sagt Bosibori.
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Mit ihrem neugeborenen Kind liegt sie im einzigen Bett der Familie, flankiert von staubigen alten Lautsprechern, die als Nachttische dienen.
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Bis zum Januar, wenn in Kenia die Schulen wieder vollständig öffnen sollen, wird Bosibori ausschließlich ihr Baby betreuen.
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Danach - sagt ihre Mutter - werde sie einen Weg finden, sich um ihr Enkelkind zu kümmern.
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Sie selbst war 18 Jahre alt, als sie Jackline bekam.
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"Das Mädchen muss wieder zur Schule gehen." (sba/rts)
Geschlossene Schulen in Kenia Im Lockdown werden mehr Teenager schwanger
Was wird aus den Schülerinnen und Schülern, wenn die Schulen schließen? Während die Auswirkungen auf den Bildungerfolg noch unklar sind, fürchten NGOs einen Anstieg bei Teenagerschwangerschaften. Ein Blick nach Kenia scheint ihnen recht zu geben.
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