Bilderserien
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Sorry! Bild 1 von 37 | Foto: IMAGO/ABACAPRESS
Hitze-Smartphone
Ich komme aus den Sommerferien. Dort habe ich mir ein ziemlich striktes Nachrichtenverbot auferlegt und es auch ganz gut durchgehalten. Sicher, ich habe gelegentlich die Überschriften gelesen, ... Bild 2 von 37 | Foto: IMAGO/Westend61
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... und auch die mit dem blonden Mädel und der Jeans-Werbung habe ich am Rande mitbekommen, aber es hat mich nicht aus der Ruhe gebracht. Bild 3 von 37 | Foto: IMAGO/UPI Photo
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Eine blonde, hübsche, junge Frau mit ordentlicher Oberweite macht Werbung für Jeans, "so what?", dachte ich.Bild 4 von 37 | Foto: IMAGO/UPI Photo
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Damals in den Neunzigern hatte man sich bei der ultradünnen Kate Moss auch aufgeregt. Zwar hatte diese wesentlich weniger Oberweite, aber sie war mindestens genau so ein Hingucker wie die nun in aller Munde und Gedanken befindliche Sydney Sweeney.Bild 5 von 37 | Foto: IMAGO/WENN
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Viele Frauen sorgten bereits für Auffahrunfälle, wenn sie von großen Postern hinab warben ...Bild 6 von 37 | Foto: IMAGO/Everett Collection
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... oder auf leuchtenden Billboards prangten. Hingucker. Bild 7 von 37 | Foto: imago/ZUMA Press
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So wie Sydney nun. Bild 8 von 37 | Foto: IMAGO/Levine-Roberts
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Also, ich dachte, wie gesagt, eine weitere junge Frau, die eine Menge Kohle dafür bekommt, sexy auszusehen. Kann man machen. Sie ist ja außerdem auch Schauspielerin, die Frau Sweeney, und zwar eine sehr erfolgreiche.Bild 9 von 37 | Foto: REUTERS
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Nicht, dass ich das wirklich beurteilen könnte, aber meine Recherchen haben ergeben, dass sie bereits im Kindesalter sehr fokussiert auf ihren Beruf gewesen sein soll und seither, als 27-Jährige, in folgenden Produktionen zu sehen war: ...Bild 10 von 37 | Foto: IMAGO/Cover-Images
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... "Grey's Anatomy" (Nebenrolle), in Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood", ...Bild 11 von 37 | Foto: IMAGO/Newscom World
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... 2019 dann der Durchbruch mit "Euphoria". Bild 12 von 37 | Foto: imago images/Picturelux
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Sie ist sowohl in Hollywood-Großproduktionen wie Marvels "Madame Web" ...Bild 13 von 37 | Foto: IMAGO/Newscom / AdMedia
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... als auch in Independentproduktionen wie "Reality" zu bestaunen, ...Bild 14 von 37 | Foto: IMAGO/Cover-Images
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... im Serienknaller "White Lotus", ...Bild 15 von 37 | Foto: imago images/Picturelux
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... und obendrein als Produzentin ("Wo die Lüge hinfällt") tätig. Nichts davon habe ich bisher gesehen, was überhaupt nicht wertend gemeint ist. Ich sehe einfach nicht so viele Serien und gehe leider zu selten ins Kino.Bild 16 von 37 | Foto: IMAGO/Future Image
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Nun aber zum Aufregungsfaktor abseits des perfekten Äußeren Sweeneys. Die junge Frau soll Republikanerin sein, in der Werbung mit dem wohlkalkulierten Wortspiel jongliert sie aus dem Off ...Bild 17 von 37 | Foto: IMAGO/Landmark Media
Sweeney
... mit den im Englischen gleichklingenden Wörtern "Jeans" und "Genes" und sagt: "Gene werden von den Eltern an ihre Nachkommen weitergegeben und bestimmen oft Merkmale wie Haarfarbe, Persönlichkeit und sogar Augenfarbe. Meine Jeans sind blau", ...Bild 18 von 37
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... was man nun also auf diese oder jene Weise auslegen kann: Die Werbung ist rassistisch, weil sie mit dem blonden, blauäugigen Narrativ einer Weiße-Klasse-Vormacht spielt. Bild 19 von 37 | Foto: REUTERS
Sweeney
Und blau wie blaues Blut, also auch noch adelig? Bild 20 von 37
Trump-Sweeney
Sie wissen bereits, wenn Sie sich keine Nachrichtensperre auferlegt haben, dass der Präsident, dessen Krawatte am häufigsten rot und dessen Gesicht am häufigsten orange ist, sich zustimmend zu Frau Sweeney und der Werbung des amerikanischen Blue-Jeans-Herstellers American Eagle geäußert hatte.Bild 21 von 37
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Für die, die es nicht wissen, er sagte: "Wenn Sydney Sweeney registrierte Republikanerin ist, finde ich die Werbung fantastisch". Die zuvor textilen Ladenhüter fanden daraufhin so reißenden Absatz, dass der Kurs des Herstellers durch die Decke ging.Bild 22 von 37 | Foto: REUTERS
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American Eagle behauptet weiterhin, dass es ihnen nur und schon immer und für immer um "gute Jeans", die jedem stehen, also auch Nicht-Weißen, Nicht-Blauäugigen und nicht so gut Gebauten wie Sydney Sweeney, gehen würde. Man sich nichts dabei gedacht hätte, bei dem Wortspiel mit "Jeans" und "Genes".Bild 23 von 37 | Foto: IMAGO/Independent Photo Agency Int.
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Der Präsident der Vereinigten Staaten nutzte, nimmermüde wie er ist, die Gunst der Stunde, um auf einer anderen jungen, sehr erfolgreichen Frau wiederholt rumzuhacken, weil sie keine Republikanerin ist - Taylor Swift. Dass dieser Mann nicht weiß, was sich gehört, dass er sich fortwährend entblödet, seine Meinung kundzutun wie ein Diktator oder ein böser König aus einem Märchen aus uralten Zeiten, das ist jedoch mindestens so skandalös wie das "Jeans/ Genes-Gate" an sich.Bild 24 von 37 | Foto: IMAGO/Capital Pictures
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Ich muss gestehen, dass ich augenblicklich an eine andere Werbung denken musste, an die Uhren-Werbung der Schweizer Luxusmarke Patek Philippe. Auch dort wird damit gespielt, dass Dinge (in dem Fall "nur" Uhren, keine "genes", und auch keine Jeans) weitergegeben werden, von Generation zu Generation, ...Bild 25 von 37 | Foto: IMAGO/Depositphotos
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... und die Protagonisten sind, soweit mir bekannt, immer weiße, sehr gut und sehr reich aussehende Menschen mit irre niedlichen, weißen Kindern, die eines Tages mal die Uhr von Mutti oder Vati erben werden. Alles super ästhetisch, schön anzuschauen, edel, begehrenswert, keine Frage.Bild 26 von 37 | Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Eine Uhr, wie es in der Werbung heißt, die man nie für sich allein hat, von der man nur "der Bewahrer" oder "die Bewahrerin" ist, um sie an die nächste Generation weiterzureichen. Ich meine, die Dinger sind doch irre teuer, wer kann sich so eine Edel-Swatch schon leisten? Da fühlen sich viele doch bestimmt auch ausgeschlossen von dem elitären Between-Monaco-und-den-Hamptons-Vibe, der diese Werbung umgibt. (Habe noch keinen Aufschrei gehört bisher, aber gegoogelt, was die edlen Zeitmesser gebraucht kosten.) Der gravierende Unterschied: Der Macher dieser seit 20 Jahren erfolgreichen Werbung für den Edeluhren-Hersteller sahen es nicht als nötig an, dumme Wortspiele zu verwenden. Das macht den Unterschied, das hat dann eben Klasse. Bild 27 von 37 | Foto: IMAGO/Pond5 Images
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Sydney Sweeney schweigt zu alledem. Verständlich. Ist sie nun eine rechte Socke, auch wenn sie keine Socken trägt? Ist es für eine junge Frau schön, von einem alten weißen Mann als das heißeste, was es gibt, bezeichnet zu werden? Wohl kaum.Bild 28 von 37 | Foto: IMAGO/NurPhoto
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Ist man/ frau zu woke, wenn man die Werbung ein bisschen billig findet, weil hier Wortspiele betrieben werden, die zu Zwei- oder Mehrdeutigkeiten führen, die ins Rassistische führen könnten? Ist man/ frau zu wenig woke, wenn man rein schulterzuckend von der ganzen Aufregung Kenntnis nimmt?Bild 29 von 37 | Foto: IMAGO/ABACAPRESS
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Fest steht, diese Frau sieht gut aus. Fest steht auch, dass Menschen seit jeher auf dumme Werbung reinfallen und auch auf Präsidenten, die sich nicht amtskonform verhalten. Fest steht ebenfalls, dass es zu viele zu schlecht oder gar nicht erzogene Menschen gibt, und zwar fast überall auf der Welt, und dass es immer mehr werden.Bild 30 von 37 | Foto: IMAGO/Future Image
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Und echt jetzt? "Tolle Jeans stehen jedem?" Das ist Bullshit, aber American Eagle gab diese Erklärung ab, sie sollte wohl Ruhe in die Sache bringen (nachdem man bereits ein paar Milliönchen mit dem Denim gemacht hatte).Bild 31 von 37 | Foto: REUTERS
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Am Ende ist es nur eine Jeans. Und eine Jeansmarke. Habe ich vorher schonmal von American Eagle gehört? Nein. Brauch' ich die? Nein. Sehen Normalos in Jeans aus wie Sydney Sweeney oder Kate Moss? Nein, verdammt. Weder die Oberweite einer Sydney Sweeney noch der (auch von einigen zu Recht verurteilte) Heroin Chic von Kate Moss macht uns, die Jeans-Käufer, besser, schöner oder beliebter, wenn wir diese Produkte tragen. Bild 32 von 37 | Foto: Getty Images
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Wichtig ist, WIE ich ein Produkt, also in dem Fall Jeans, trage: mit Würde. Style. Selbstbewusstsein. Lässig. Und nebenbei. Denn nichts hängt ja wohl intimer mit unserer Identität zusammen als die Art und Weise, wie wir uns kleiden.Bild 33 von 37 | Foto: Getty Images
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Sollte man denn überhaupt so viel über Jeans sprechen? Wohl kaum, denn wir haben echt Wichtigeres auf der Agenda. Findet auch Alyssa Vingan, ...Bild 34 von 37 | Foto: Jordan Strauss/AP/dpa
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... Modejournalistin und ehemalige Herausgeberin von "Nylon & Fashionista". Sie sagt "CNN": "Das hier ist einfach die Folge schlechten und, wenn ich das sagen darf, faulen Schreibens. Ich finde es weder lustig noch clever", sondern "offensichtlich billigen Humor, ...Bild 35 von 37 | Foto: istockphoto.com
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... wenn jemand wie Sydney Sweeney, blond, mit großen Brüsten und schmaler Taille, behauptet, sie habe gute Gene, weil sie attraktiv ist. Ich glaube nicht, dass es viel tiefer ging. Leider liest es sich aufgrund des Klimas, in dem wir leben, und der Dinge, die in Amerika insgesamt vor sich gehen, sehr, sehr, sehr schlecht und unsensibel."Bild 36 von 37 | Foto: IMAGO/Future Image
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Es geht nun wirklich nicht nur um gute Gene oder Jeans, es geht auch um gute Sprache. Ich fordere daher: intelligente Werbung, intelligente Protagonisten, meinetwegen dürfen die auch gut oder heiß aussehen. Vor allem aber fordere ich: intelligente Landesoberhäupter. Die müssen auch nicht gut aussehen. (Text: Eine Kolumne von Sabine Oelmann)Bild 37 von 37 | Foto: IMAGO/ABACAPRESS

Eine für alleKolumne heute auch als Bilderserie

10.08.2025, 07:06 Uhr

Heute gibt's die Sonntagskolumne "Eine für alle" auch mal als Bildergalerie. Aus Gründen. Nur für den Fall, dass Sie sich gerade eine "schlechte-Nachrichten-Sperre" auferlegt haben sollten, weil Sie in den Ferien sind. Ist schön anzuschauen, versprochen, in Ihren schönsten Wochen des Jahres.