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Er ist eine der blutigsten Auseinandersetzungen der Welt: ...
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... der Drogenkrieg in Mexiko.
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Fast jeden Tag gibt es neue blutige Tatorte, ...
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... fast jeden Tag werden irgendwo grausam verstümmelte Leichen gefunden.
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In vielen Städten Mexikos gehört Brutalität und Mord zum Alltag der Menschen.
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Sich sicher durch die Stadt zu bewegen oder gar auszugehen, ist kaum mehr denkbar.
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In einigen Teilen des Landes gibt es praktisch niemanden mehr, der keinen Angehörigen verloren hat. Und auch für die Kinder...
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... ist die tägliche Gewalt und Bedrohung zur Normalität geworden.
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Nicht nur, dass viele Kinder ihre Eltern oder größeren Geschwister vermissen...
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... Kinder werden auch selbst zu Opfern der Kämpfe zwischen mächtigen Drogenkartellen und staatlichen Sicherheitskräften. Hier ein Kindergrab in der Grenzstadt Juárez.
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Mehr als 70.000 Tote forderte der Drogenkrieg in sieben Jahren.
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Auf der einen Seite stehen die Drogengangs. In Mexiko wird Marihuana angebaut und Methamphetamin in illegalen Labors hergestellt. Außerdem ...
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... werden Unmengen Kokain aus Kolumbien und anderen lateinamerikanischen Ländern durch Mexiko transportiert. Doch auch in andere Geschäfte sind die Banden verwickelt.
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Menschenhandel, Erpressung und Prostitution bedeuten für sie ein lukratives Geschäft. So verschwinden immer wieder Migranten aus mittelamerikanischen Staaten, die Mexiko auf ihrer Reise in die USA durchqueren. Die Banden nehmen sie gefangen und ...
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... versuchen, von schon in den USA lebenden Verwandten Lösegeld zu erpressen. Wer nicht zahlen kann, der stirbt oder wird für die Kartelle zwangsrekrutiert. Die Banden liefern sich täglich Kämpfe mit ...
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... den staatlichen Sicherheitskräften.
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Im Einsatz sind die Polizei, das Militär und die Marine. Doch auch die Kartelle untereinander sind bis aufs Blut verfeindet. Es geht um ...
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... die Vorherrschaft in verschiedenen Regionen Mexikos. "Los Zetas" gehört zu den größten und mächtigsten Kartellen.
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Hier kennzeichnet "Los Zetas" einen Hügel, um klarzumachen, wer im Nordosten des Landes das Sagen hat.
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Der größte Gegenspieler des "Zetas"-Kartells ist das "Sinaloa"-Kartell. Dessen Boss war lange Joaquín Guzmán Loera (l.).
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Er wurde 1993 verhaftet. 2001 gelang ihm jedoch die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis im Karren für schmutzige Wäsche. 2014 wurde er wieder gefasst, doch im Juli 2015 entkam er erneut - diesmal durch einen Tunnel. Die USA listen ihn als meistgesuchten Drogenbaron der Welt. Das "Forbes"-Magazin stuft ihn als mächtigsten (und reichsten) Gangster der Welt ein.
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Doch es gibt noch etliche weitere Kartelle. Manche geben sich schillernde Namen wie "Kartell des Südpazifiks" oder "Tempelritter".
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Vor allem um die Stadt Juárez tobt ein erbitterter Kampf zwischen den Banden. Schließlich ...
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... liegt sie direkt an der Grenze zu den USA und stellt den idealen Ausgangspunkt zum Schmuggeln dar. Direkt hinter dem Grenzübergang liegt El Paso. Und direkt hinter dieser Grenze wartet ...
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... ein riesiger Markt: Die Vereinigten Staaten gelten als einer der größten Abnehmer von Rauschmitteln weltweit. Deshalb wandern hunderte Tonnen Rauschmittel über die Grenze.
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Der größte Marihuana-Fund wurde 2010 in Tijuana beschlagnahmt. Er umfasste sage und schreibe ...
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... 105 Tonnen Marihuana. Das bringt im Verkauf rund 340 Millionen Dollar. Um die Drogen über die Grenze zu transportieren, ...
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... erdenken die Schmuggler immer neue kreative Tricks. Schließlich ...
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... lauern überall am Grenzstreifen Kontrollen. Versteckt werden die Päckchen ...
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... in Teepackungen, ...
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... in Bohnendosen ...
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... oder auch mal in Haifischen. Manchmal fliegen auch Drogenpäckchen über die Grenze, und zwar ...
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... mithilfe eines Katapults, das die Päckchen über die Grenze schleudert. Aber immer wieder schlucken auch Menschen in Hüllen oder Dragees verpackte Drogen.
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Als "Mulas", als "menschliche Maulesel", versuchen sie, Rauschmittel über die Grenze zu transportieren. Wenn sich die kleinen Behälter im Magen öffnen, führt das meistens zum Tod der Kuriere.
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Ein weiterer Weg, Kontrollen zu umgehen, sind Tunnel, die unter der Grenze hindurch gegraben werden. Zuletzt entdeckten Ermittler einen "Super-Tunnel": Eine 500 Meter lange Röhre ...
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... zwischen Tijuana und San Diego - mit Elektrizität, Bahngleisen sowie einer Belüftung ausgestattet.
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Die Behörden beschlagnahmten acht Tonnen Marihuana sowie fast 150 Kilogramm Kokain - Drogen im Wert von rund 12 Millionen Dollar.
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Doch auch aus den USA wandern Güter in Richtung Mexiko. Besonders die laschen Waffengesetze der Vereinigten Staaten kommen den Gangs zugute.
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Größter Absatzmarkt und "Waffenlager" - viele Mexikaner geben den USA eine Mitschuld an dem blutigen Krieg.
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Vielen Mexikanern reicht's. Immer wieder kam es in den ersten Jahren des Drogenkriegs ...
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... zu riesigen Protesten, wie hier am Zócalo, dem zentralen Platz Mexico Citys. Doch zunehmend verstummt die Kritik, denn ...
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... wer zu viel redet, läuft Gefahr, selbst zum Opfer zu werden. Die Gangs ...
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... wollen Anwohner in den kontrollierten Regionen einschüchtern. Die Leichen werden oft öffentlich ausgestellt.
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Auch vor laufender Kamera wird erpresst, entführt oder gemordet. Manchmal verschicken die Killer Leichenteile per Post. Unter diesem Helm findet sich der Kopf des Opfers.
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Auch den anderen Kartellen wird so gedroht. Die Mörder hinterlassen hier den "Gruß": "Diese Leichen waren von "Los Zetas". Mit freundlichen Grüßen, das Golf-Kartell".
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In den sogenannten "Narco-Gräbern" lassen die Drogenkartelle ihre Opfer verschwinden. Es sind Massengräber und oft landen ermordete Geiseln hier.
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Mit dieser Einschüchterungstaktik sollen die Bürger mundtot gemacht werden. Besonders gefährdet sind ...
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... Journalisten. Laut "Reporter ohne Grenzen" gehört Mexiko für diese zu den gefährlichsten Orten der Welt. Immer wieder werden wegen unbequemer Berichterstattung ...
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... Journalisten von Drogen-Banden umgebracht. Eine öffentliche und unabhängige Berichterstattung ist in vielen Teilen des Landes nicht mehr möglich. Oft stellen große Zeitungen die Berichterstattung aus Angst um ihre Mitarbeiter ein. Das macht das Spiel für die Kartelle ...
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... noch leichter. Die Gruppen können vielerorts uneingeschränkt agieren, hier werben "Los Zetas" sogar öffentlich an. Sie versprechen ein gutes Gehalt, Gesundheitsvorsorge und eine sehr gute Verpflegung. Für Interessierte findet sich darunter die Telefonnummer.
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Doch auch wenn es der Polizei immer wieder gelingt, wichtige Drahtzieher festzunehmen, ...
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... ist der Drogenkrieg nicht einfach ein Kampf zwischen "Gut" und "Böse": Viele Polizisten sind an den Blutbädern nicht unbeteiligt - etliche sind korrupt ...
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... und haben als Komplizen der Gangs selbst ihre Finger im Spiel.
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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert regelmäßig "Menschenrechtsverletzungen, darunter 'Verschwindenlassen', exzessive Gewaltanwendung, Folter und andere Misshandlungen sowie willkürliche Inhaftierung durch die Polizeikräfte".
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Längst hat das mafiöse Netz Politik und Justiz des Landes unterlaufen. Die Wahlen sind regelmäßig von Gewalt überschattet.
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Die Kontrolle der lokalen Politik ist für die Banden extrem wichtig: Um Drogen anbauen zu können, Waffen zu transportieren oder Menschen zu entführen.
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Unliebsame Politiker werden von den Banden nicht selten umgebracht. Vor den Kommunalwahlen 2013 wurden mindestens acht politische Vertreter oder ihre Familienangehörigen getötet, etliche weitere wurden entführt.
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Viele Bürger haben es aufgegeben, von staatlicher Seite Schutz zu erwarten. Sie greifen zur Selbstjustiz.
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In etlichen Gemeinden gründen sich Bürgerwehren. Sie sind lokal und autonom organisiert und versuchen, sich gegen den Terror zur Wehr zu setzen. Doch ...
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... auch die Bürgerwehren sind nicht gerade zimperlich. Manche schieben nur Wache, andere hingegen sind schwer bewaffnet und manche ...
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... arbeiten auch mit den Kartellen zusammen. Damit werden die Bürgerwehren zum dritten Akteur im innermexikanischen Kampf.
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Dabei waren die Umstände in Mexiko noch vor rund zehn Jahren vergleichsweise gut. Mexiko galt vor allem als Durchgangsland für Drogen.
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Doch dann beschloss die Regierung unter Präsident Felipe Calderón im Jahr 2006 dem Drogengeschäft den Kampf anzusagen und startete einen großangelegten Militäreinsatz gegen die Banden. Das war ...
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... ein großer Fehler - denn zuvor ließ man die Kartelle gewähren, diese verhielten sich im Gegenzug ruhig.
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Die staatlichen Medien inszenieren jeden geschnappten Gangster als Beweis für den Erfolg der Politik und die Durchsetzungskraft der Sicherheitskräfte, doch ...
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... es ist ein bisschen wie mit der italienischen Mafia: Nur weil zwei, drei oder auch zehn Mitglieder inhaftiert werden, bricht noch lange nicht das gesamte Netzwerk zusammen.
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Der 2012 neu gewählte Präsident Enrique Peña Nieto hat wieder einmal versprochen, durchzugreifen. Andere Politiker und viele Bürger hingegen plädieren mittlerweile für eine Legalisierung von Marihuana. Schließlich ...
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... werden viele der Morde begangen, um die Kontrolle über die Gewinne aus dem Drogenhandel zu sichern. Eine Legalisierung, so hoffen viele, könnte die Gewalt beenden.
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Eine Veränderung der derzeitigen Lage ist nicht in Sicht. Die Mexikaner ...
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... hoffen solange auf die Zukunft. Diese Frau im Engelskleid fordert in der Grenzstadt Juárez von den Tätern nur ihre Abbitte: "Mörder, Christus liebt dich. Bereue deine Taten."
Drogenkartelle und korrupte Polizisten Mexiko verliert sich im Drogenkrieg
Vom Blick der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt sterben in Mexiko Tag für Tag Menschen in einem der blutigsten Kriege der Welt. Als die Politik dem schmutzigen Geschäft den Kampf ansagt, nimmt die Tragödie ihren Lauf. Zehntausende Opfer forderte der Krieg bereits.
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