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Zu Ostern 2021 gab es wieder die traditionelle Fußwaschung in Notre Dame in Paris.
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Es ist ein Zeichen aus der schwer beschädigten Kathedrale und wurde auch im Fernsehen übertragen - denn noch immer hat die Öffentlichkeit keinen Zutritt zu dem Gotteshaus.
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Zwei Jahre sind mittlerweile vergangen, seit diese Bilder um die Welt gingen: ...
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... Notre Dame brennt.
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Im Dachstuhl der weltberühmten Kathedrale breitet sich das Feuer aus und die Welt schaut fassungslos live im Internet oder vor dem Fernseher zu.
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Zur Zeit des Brandes fanden an Notre Dame Bauarbeiten statt, das tonnenschwere Metallgerüst schmolz in der Hitze der Flammen.
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Die Ursache des Feuers ist immer noch nicht vollständig geklärt.
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Ein Fehler im elektrischen System oder eine nicht ausgedrückte Zigarette könnten den Brand ausgelöst haben.
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verspricht danach, dass das historische Bauwerk innerhalb von fünf Jahren wieder aufgebaut wird.
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Zwei Jahre nach dem verheerenden Brand scheint der Wiederaufbau nun endlich voranzugehen.
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Die Pläne für die Restauration werden konkreter - und auch die Gefahr, dass das Jahrhunderte alte Bauwerk doch noch einstürzt, scheint gebannt.
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Macron machte sich anfangs für einen zeitgenössischen Ansatz stark - es wurde sogar ein Architekturwettbewerb ausgerufen.
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Doch nach mehr als einem Jahr Streit, in dem sich teilweise öffentlich beleidigt wurde, ließ der Präsident mitteilen: ...
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... Notre Dame wird in der bisher bekannten Form wieder aufgebaut.
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Dafür braucht es nun Eichen, viele Eichen.
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Etwa 1000 sollen noch in diesem Jahr gefällt werden.
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Sie werden für den Wiederaufbau des Spitzturms und des Dachstuhls benötigt.
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Die ersten Bäume stammen aus dem Wald von Bercé im Département Sarthe, der an der Mündung der Loire liegt.
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Kulturministerin Roselyne Bachelot und Landwirtschaftsminister Julien Denormandie kamen höchstpersönlich, ...
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... um die erste Hunderte Jahre alte Eiche zu kennzeichnen.
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Der Spitzturm könnte schon 2024 wieder stehen.
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Notre-Dame-Direktor Patrick Chauvet ist deswegen zufrieden, besonders weil es eine originalgetreue Wiederherstellung sein wird.
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Doch es werden auch Steine benötigt.
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Und auch davon braucht es größere Mengen als bei der Restaurierung normaler historischer Denkmäler.
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Notre Dame wurde zwischen 1163 bis 1345 mit Kalksteinen aus dem Pariser Becken errichtet.
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Solche Steine werden auch heute noch in einigen Steinbrüchen rund um die französische Hauptstadt abgebaut.
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Nun gibt es umfassende geologische Untersuchungen, um auch die richtigen Steine für das Mega-Projekt zu finden.
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Notre Dame, das ist klar, ist keine normale Baustelle.
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Dort arbeiten viele Menschen mit besonderen handwerklichen Fähigkeiten.
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Sie restaurieren die Wandgemälde und Skulpturen oder kümmern sich um die Reinigung ...
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... der berühmten Orgel, die nach dem Brand komplett auseinandergebaut werden musste.
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Viele Arbeiten sind mit historischen Recherchen oder sogar Forschung verbunden.
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Der größte Meilenstein bisher war der vollständige Abbau des bei dem Brand verformten Gerüsts.
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Es bestand aus rund 40.000 Teilen, wog 200 Tonnen und befand sich teils in 40 Metern Höhe.
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Dieser Abbau war extrem kompliziert.
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Als das Gerüst noch auf dem Dach hing, gab es zeitweise sogar Zweifel an der Standhaftigkeit des alten Gebäudes.
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Man stellte fest, dass die Gewölbe tatsächlich fragil waren.
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Deshalb wurden Stützen aufgestellt, damit diese nicht herunterkommen.
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Im Inneren der Kathedrale gibt es einen einzigen "Gerüste-Wald", sagt Notre Dame-Direktor Chauvet.
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Der Vorplatz der Kathedrale ist zwar in Teilen wieder geöffnet - aber das Gewusel vergangener Zeiten sucht man dort vergebens.
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Das liegt natürlich auch an der Corona-Pandemie.
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Doch, und das betont auch die Diözese, die Anteilnahme am Schicksal der Kathedrale ist weiterhin groß.
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Notre Dame sei so etwas wie das Gemeindehaus der Franzosen, ob sie nun gläubig seien oder nicht, sagte Alexandre Gady, Professor für moderne Kunstgeschichte an der Sorbonne, der Zeitung "Le Parisien".
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Der Brand habe Spuren hinterlassen. "Unsere Ohnmacht angesichts dieser Tragödie stand auch im Kontrast zu unserem Gefühl der Überlegenheit als Industrieland", so der Experte.
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"Notre Dame heute zu sehen, ist wie der Blick auf einen verstümmelten Kadaver, ein Spiegel unserer Unzulänglichkeiten." (sba/dpa)
Zwei Jahre nach dem Brand Notre Dame bleibt tief verwundet
Vor zwei Jahren brannte Notre Dame. Danach war die größte Angst, dass die Pariser Kathedrale einstürzen könnte. Diese Sorge ist mittlerweile gebannt, auf der Baustelle hat sich einiges getan. Der Wiederaufbau nimmt Züge an. Doch für so ein besonderes Gebäude wie Notre Dame braucht es mehr als einfach nur Beton und etwas Holz.
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