Bilderserien
2022-12-08T100936Z-1598502277-RC2AEX9R0Y1G-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Im November kann Nina Melenets endlich ihren Sohn beerdigen. Vor mehr als sieben Monaten sei der 44 Jahre alte Oleksandr bei einem Angriff auf das ostukrainische Dorf Kamjanka getötet worden, erzählt sie Reuters-Reportern, die in den befreiten Gebieten unterwegs sind.Bild 1 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101008Z-1814793279-RC29EX9NRG4A-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Ihren Mann Serhiy sucht die 62-Jährige noch immer, er wird seit Ende März vermisst.Bild 2 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101024Z-2006137391-RC2BEX94VUHI-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Ihr jüngerer Sohn Mykola hat eine DNA-Probe abgegeben, damit geprüft werden kann, ob eine der Leichen, die aus einem Massengrab in der Stadt Izium exhumiert wurden, Serhiy ist.Bild 3 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100953Z-447137036-RC2LDX9C7IB2-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
"Es wird uns leichter fallen, wenn die DNA-Proben übereinstimmen. Wir werden wissen, wo er liegt ", sagt Melenets und fügt hinzu: "Wir haben 44 Jahre zusammen verbracht."Bild 4 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101001Z-1411766506-RC29EX9PA0E3-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar wurden Tausende Zivilisten getötet. Die Identifizierung der Toten ist eine komplexe Aufgabe, ebenso wie der Versuch, die Vermissten aufzuspüren.Bild 5 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101002Z-627557150-RC2ODX9IGA7L-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Die in Den Haag ansässige Internationale Kommission für Vermisste Personen (ICMP) schätzt, dass in der gesamten Ukraine seit Beginn des Krieges mehr als 15.000 Menschen vermisst werden, ...Bild 6 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100955Z-56071366-RC2B4X9YJX48-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
... darunter Gefangene, von ihren Angehörigen getrennte Personen und Menschen, die getötet und in behelfsmäßigen Gräbern verscharrt wurden.Bild 7 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101011Z-1511331132-RC2AEX9WP6IR-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Für Melenets war die Suche nach Sohn und Mann eine monatelange, schmerzhafte Reise, die noch nicht zu Ende ist.Bild 8 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101011Z-2013028215-RC2AEX92D5M3-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Inzwischen wohnen die Melenets in einem Ort in der Nähe der Karpaten im Westen der Ukraine. In ihr Heimatdorf Kamjanka sind sie gefahren, um die Beerdigung von Oleksandr zu organisieren.Bild 9 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101026Z-1085380677-RC2BEX9D7QAR-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Obwohl die russischen Streitkräfte zurückgedrängt wurden und die Ukraine das Gebiet wieder kontrolliert, bezweifeln sie, dass sie jemals endgültig zurückkehren werden: ...Bild 10 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101009Z-238178242-RC2CEX9G1ND2-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
... "Wir könnten nach Hause kommen, aber jetzt gibt es dort nichts mehr. Unser Dorf ist völlig zerstört."Bild 11 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101011Z-824261049-RC2AEX95TGW8-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Melenets hat versucht, herauszufinden, was mit ihrem Mann und ihrem älteren Sohn geschehen ist.Bild 12 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101023Z-2045255105-RC2BEX9A8F0M-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Bei der Rekonstruktion der Geschehnisse hat sie sich unter anderem auf Aussagen von Freunden und Nachbarn verlassen, die in Kamjanka zurückgeblieben sind. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte ihren Bericht nicht unabhängig überprüfen.Bild 13 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100950Z-641670797-RC2Z4X90KH9G-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Zusammen mit ihrem 37 Jahre alten Sohn Mykola und einigen anderen Bewohnern konnte sie am 21. März aus ihrem Heimatdorf evakuiert werden, als die Russen die Kontrolle übernahmen, erzählt die 62-Jährige.Bild 14 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100959Z-1933120792-RC2LDX94FT9G-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Serhiy und Oleksandr (im Bild) beschlossen zu bleiben, um ihre Häuser zu schützen und anderen bei der Flucht zu helfen. Ein paar Tage später soll eine Granate in der Nähe des einstöckigen Hauses von Oleksandr eingeschlagen sein und ihn getötet haben.Bild 15 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101012Z-1708140313-RC2CEX9P4CFA-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Russische Soldaten fanden ihn, fragten Anwohner, wer er sei, und bedeckten seinen Körper mit einer Plane. Dorfbewohner begruben ihn später an Ort und Stelle, wie sie seiner Mutter mitteilten.Bild 16 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100958Z-2118670531-RC2W4X9E6M4B-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Der 65-jährige Serhiy verschwand etwa zur gleichen Zeit und wurde bis heute nicht gefunden.Bild 17 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100947Z-955130103-RC2W4X93M1RI-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
In Levkivka, einem Dorf etwa 18 Kilometer von Izium entfernt, sucht auch Anna Ozerianska nach ihrem Mann, der ebenfalls Oleksandr heißt.Bild 18 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100957Z-1685742434-RC2X4X90QEB2-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Sie erzählt, er sei am 12. April von prorussischen Truppen verschleppt worden. Seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört.Bild 19 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100949Z-620640260-RC2C4X9TL1VE-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Die 61-Jährige hat in der Gegend von Izium Plakate von ihm aufgehängt und hofft, dass jemand etwas über das Schicksal ihres Mannes, den sie Sascha nennt, weiß.Bild 20 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100951Z-42525847-RC2W4X9MJIQS-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
"Manchmal wache ich frühmorgens auf, ich muss aufstehen, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll", sagt sie. "Ich vergrabe meinen Kopf in meinem Kissen und denke: Was soll ich jetzt tun?"Bild 21 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100948Z-308912913-RC2W4X9FTMB1-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Ozerianska bewahrt ihr Telefon bei ihrer Freundin Lena auf, die Handyempfang hat, für den Fall, dass sie einen Anruf von der Vermisstenbehörde erhält.Bild 22 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100934Z-210749437-RC2B4X9G5KLS-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Melenets hat inzwischen Gewissheit: Im Oktober, als die ukrainischen Streitkräfte Kamjanka zurückeroberten, wurde Oleksandrs Leiche exhumiert und in die ebenfalls wieder ukrainisch kontrollierte Stadt Izium gebracht.Bild 23 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101003Z-2024753505-RC2ODX9BTD0O-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Anfang November richtete die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft in einer örtlichen Polizeistation ein mobiles Labor für DNA-Tests ein, um Angehörigen die Identifizierung ihrer Vermissten zu erleichtern.Bild 24 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T100933Z-2022671746-RC2A4X9TNRUB-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
In Izium standen die Menschen in der Kälte Schlange. Die Beamtinnen und Beamten hatten Mühe, den Andrang zu bewältigen.Bild 25 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101000Z-441926682-RC205X9O2J9X-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Nach der Registrierung gingen die Angehörigen, darunter auch Mykola, in das mobile DNA-Labor, um Speichelproben abzugeben.Bild 26 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101008Z-1744885979-RC29EX93KH1Y-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Schon einen Tag später wird Oleksandrs Sarg von einem Leichenschauhaus in Izium zum Friedhof in Kamjanka gebracht. Dort findet im Beisein einiger weniger Verwandter und Nachbarn die Beerdigung statt.Bild 27 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101009Z-1115566601-RC29EX9QAE8Y-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
An einem feuchten Morgen geht die Gruppe unter grauem Himmel langsam über einen zugewachsenen Weg. Dabei achten alle darauf, nicht auf Schmetterlingsminen zu treten, die den Boden übersäten und nur schwer von herbstlichem Laub zu unterscheiden sind.Bild 28 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101004Z-2070402584-RC2AEX9WKA1H-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Der Friedhof ist von den Spuren der Kämpfe gekennzeichnet, viele Kreuze stehen schief. Melenets weint über dem mit gesticktem Stoff bedeckten Sarg ihres Sohnes. In der Ferne sind Explosionsgeräusche zu hören. Dann werden Oleksandrs sterbliche Überreste in die Erde hinabgelassen ...Bild 29 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101006Z-1301494934-RC2AEX9WRBSW-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
... und Mykola hält seine Mutter fest im Arm.Bild 30 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101023Z-263477158-RC2BEX9SAE2M-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Bevor sie zurück in den Westen der Ukraine fahren, schauen die Melenets nach ihren Häusern.Bild 31 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101004Z-826865760-RC2BEX9OX2T1-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Wie viele andere Gebäude in Kamjanka liegt auch das Haus von Nina und Serhij in Schutt und Asche, nur ein paar Wände stehen teilweise noch.Bild 32 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101007Z-932921221-RC2BEX9SEXW9-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
Am Rande eines Feldwegs liegen Munitionskisten verstreut. Der von den russischen Streitkräften verwendete Buchstabe "Z" ist mit weißer Farbe auf Autos, Zäune, Panzer und Häuser gemalt, ...Bild 33 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101024Z-1747798908-RC2CEX9RK299-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
... ein ausgebranntes Panzerfahrzeug ist von der Straße gekippt.Bild 34 von 35 | Foto: REUTERS
2022-12-08T101022Z-1606658872-RC2BEX9B5V4I-RTRMADP-3-UKRAINE-CRISIS-MISSING
"Danke, Russland", sagt Melenets bitter, als sie die Verwüstung betrachtet. "Das ist das Geschenk, das du uns machst." (kse/rts)Bild 35 von 35 | Foto: REUTERS

Trauer, Leid, ZerstörungUkrainerin begräbt ihren Sohn und sucht ihren Mann

17.12.2022, 05:59 Uhr

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird der Sohn von Nina Melenets getötet. Erst jetzt kann sie ihn begraben und kehrt dafür in ihr völlig zerstörtes Dorf im Osten der Ukraine zurück. Ihr Mann wird noch immer vermisst - wie aktuell Tausende Menschen in der Ukraine.