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Wenn Janet Gyamfi die verwüstete Landschaft ihrer Farm betrachtet, auf der sich mit Cyanid verseuchte Abwässer illegaler Goldgräber ausbreiten, bricht sie in Tränen aus.Bild 1 von 35 | Foto: REUTERS
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Noch im letzten Jahr war das 27 Hektar große Grundstück im Westen Ghanas mit fast 6000 Kakaobäumen bewachsen. Heute sind weniger als ein Dutzend übrig.Bild 2 von 35 | Foto: REUTERS
Janet-Gyamfi
"Diese Farm war meine einzige Überlebenschance", sagt die 52-Jährige gegenüber Reuters, während ihr die Tränen über die Wangen laufen. "Ich hatte vor, sie an meine Kinder weiterzugeben."Bild 3 von 35 | Foto: REUTERS
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Ghana und sein Nachbarstaat Elfenbeinküste waren lange Zeit führend in der Kakaoproduktion und lieferten mehr als 60 Prozent des weltweiten Angebots.Bild 4 von 35 | Foto: REUTERS
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In dieser Saison stehen die beiden westafrikanischen Länder vor katastrophalen Ernten. Für Ghana wird laut dem Tropical Research Services die niedrigste Ernte seit 20 Jahren ewartet, für die Elfenbeinküste seit 8 Jahren.Bild 5 von 35 | Foto: REUTERS
Goldschuerfen
Fast zwei Dutzend Landwirte, Experten und Branchenkenner erklärten gegenüber Reuters, dass dafür vor allem hemmungsloser illegaler Goldabbau, Klimawandel, Missmanagement und sich rasch ausbreitende Krankheiten verantwortlich seien.Bild 6 von 35 | Foto: REUTERS
Zerstoerung
In Samreboi, der Gemeinde in Ghanas westlichem Kakaoanbaugebiet, in der Gyamfi lebt, sind die Ursachen für die schlechte Saison deutlich zu sehen.Bild 7 von 35 | Foto: REUTERS
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Noch vor drei Jahren gab es in Samreboi nach Angaben des dortigen Cocobod-Büros, der ghanaischen Kakaovermarktungsbehörde, rund 38.000 Hektar Kakaoanbaufläche. Heute sind es nur noch 15.400.Bild 8 von 35 | Foto: REUTERS
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Vor ein paar Jahren tauchten illegale Bergleute in der Gegend auf, erzählt Gyamfi. Sie wehrte sich gegen deren Aufforderung, ihnen ihre Plantage zu verkaufen.Bild 9 von 35 | Foto: REUTERS
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An einem Tag im Juni fand sie die Plantage dann plötzlich abgesperrt vor. Bewaffnete Wachen versperrten ihr den Zugang.Bild 10 von 35 | Foto: REUTERS
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Bulldozer walzten die Kakaobäume nieder und auf dem Grundstück wimmelte es vor Bergleuten.Bild 11 von 35 | Foto: REUTERS
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Innerhalb von sechs Monaten war das Gold abgebaut und das Gelände wieder verlassen. Gyamfi blieb zurück - mit ihren vier Kindern, unbrauchbarem, von Chemikalien vergiftetem Land und einem Kredit, den sie nun nicht mehr zurückzahlen kann.Bild 12 von 35 | Foto: REUTERS
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"Ich war traumatisiert", sagt sie. Sie habe sich an die Polizei gewandt, die aber nicht reagiert habe. Ein von Reuters befragter Mitarbeiter der örtlichen Polizeistation kann sich zwar an eine Beschwerde erinnern, nicht aber daran, ob Beamte zur Farm geschickt wurden.Bild 13 von 35 | Foto: REUTERS
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Die ebenfalls informierte Behörde Cocobod wollte die Rechtsabteilung einschalten. "Aber wir sind nicht die Polizei oder das Gericht", so Cocobod-Sprecher Fiifi Boafo. "Es ist zwar illegal, Kakaobäume zu zerstören, aber die Strafe ist nicht hoch genug."Bild 14 von 35 | Foto: REUTERS
Goldmine
Überall in Ghana fallen Kakaoplantagen illegalen Goldschürfern zum Opfer, die vor Ort als Galamsey bekannt sind.Bild 15 von 35 | Foto: REUTERS
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Laut einer vor vier Jahren durchgeführten Studie gingen 20.000 Hektar Kakao durch Galamsey verloren. Experten zufolge hat sich der Goldabbau in den vergangenen Jahren rapide ausgeweitet. Aktuelle Daten gibt es nicht.Bild 16 von 35 | Foto: REUTERS
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"Es ist jetzt katastrophal", sagt Godwin Kojo Ayenor, ein Entwicklungsökonom mit Spezialisierung auf Kakao. Der illegale Goldabbau "erstreckt sich über fast alle Teile des Kakaogürtels."Bild 17 von 35 | Foto: REUTERS
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Während einige Plantagenübernahmen in der Tat gewaltsam ablaufen, berichten fünf Bauern und Gemeindevorsteher gegenüber Reuters, dass immer mehr von ihnen bereit seien, zu verkaufen.Bild 18 von 35 | Foto: REUTERS
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Für den Kakaobauern Asiamah Yeboah ist der illegale Goldabbau nur ein Symptom für eine problematische Entwicklung.Bild 19 von 35 | Foto: REUTERS
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Seit dem Erreichen der Spitzenproduktion von über einer Million Tonnen Kakao in der Saison 2020/21 ist Ghana auf Talfahrt. Prognosen zufolge wird die Ernte in diesem Jahr auf nur noch 580.000 Tonnen sinken.Bild 20 von 35 | Foto: REUTERS
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Yeboah berichtet, er habe 2015 auf seiner 15 Hektar großen Anbaufläche 50 Säcke Kakao geerntet. In dieser Saison seien es nur noch sieben gewesen.Bild 21 von 35 | Foto: REUTERS
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Dadurch verdiene er nicht genug, um zu reinvestieren, und habe zunehmend Probleme, Arbeiter zu finden. Falls er ein Angebot bekommt, werde er seine Farm verkaufen, so Yeboah.Bild 22 von 35 | Foto: REUTERS
Mahama-Ousmanu
Er und andere ghanaische Landwirte geben Cocobod die Schuld: Die Behörde, die sich um die Regulierung und Förderung des Sektors kümmern soll, ist zunehmend verschuldet ...Bild 23 von 35 | Foto: REUTERS
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... und hat Schwierigkeiten, den Konsortialkredit zu erhalten, der zur Finanzierung des Betriebs und zur Einbringung der Ernte benötigt wird.Bild 24 von 35 | Foto: REUTERS
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Und sie verliert den Kampf gegen das, was viele als existenzielle Bedrohung betrachten: den Swollen Shoot.Bild 25 von 35 | Foto: REUTERS
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Das Virus verringert zunächst die Ernteerträge, bevor es die Bäume endgültig abtötet. Nach einer Infektion muss die Plantage gerodet und der Boden behandelt werden, bevor wieder Kakao angepflanzt werden kann. Bild 26 von 35 | Foto: REUTERS
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Cocobod hat sich verpflichtet, die betroffenen Kakaoplantagen wieder aufzubauen. Doch die Maßnahmen können mit der Ausbreitung der Krankheit kaum Schritt zu halten. Schlimmer noch: Laut Cocobod dringen illegale Minenarbeiter in einige wiederaufgeforstete Farmen ein.Bild 27 von 35 | Foto: REUTERS
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Forschende sagen zudem voraus, dass neben illegalem Goldabbau und Krankheiten auch der Klimawandel den Kakaoanbau in Westafrika in den kommenden Jahrzehnten erschweren wird.Bild 28 von 35 | Foto: REUTERS
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Eine Studie prognostiziert, dass die am besten geeigneten Anbaugebiete in der Elfenbeinküste bis zum Jahr 2050 um mehr als 50 Prozent schrumpfen werden.Bild 29 von 35 | Foto: REUTERS
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Angesichts der schwierigen Lage in Westafrika sind die derzeit hohen Weltmarktpreise ein attraktiver Anreiz für Bauern in anderen tropischen Regionen, insbesondere in Lateinamerika, mehr Kakao anzubauen.Bild 30 von 35 | Foto: REUTERS
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Laut Schätzungen von Experten wie Antonie Fountain von Voice Network, das sich für eine Reform des Kakaosektors einsetzt, wird Ecuador bis 2027 Ghana als weltweite Nummer 2 beim Kakao ablösen. Auch Brasilien und Peru könnten aufsteigen.Bild 31 von 35 | Foto: REUTERS
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Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis die Versorgungslücke geschlossen ist. In der Zwischenzeit müssen sich Liebhaber von Schokolade darauf einstellen, dass die Preise für den süßen Genuss noch weiter steigen.Bild 32 von 35 | Foto: REUTERS
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Doch die wahren Opfer, so Fountain, seien die Kleinbauern in Ghana und der Elfenbeinküste, ...Bild 33 von 35 | Foto: REUTERS
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... die nur wenige Möglichkeiten haben und zusehen müssen, wie ihr Einkommen schwindet: ...Bild 34 von 35 | Foto: REUTERS
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... "Die Situation der Bauern in Westafrika ist katastrophal", sagt Fountain. "Sie ist einfach absolut verheerend". (kse/rts)Bild 35 von 35 | Foto: REUTERS

Illegale Goldminen, Viren, KlimaWarum sich die Kakaokrise in Ghana verschärft

11.04.2024, 11:36 Uhr

Liebhaber des süßen Genusses haben es schon festgestellt: Die Preise für Schokolade sind deutlich gestiegen. Grund dafür sind Ernteausfälle unter anderem in Ghana. Dort wird der Kakaoanbau nicht nur von tödlichen Viren und der Klimakrise bedroht: Illegale Goldgräber zerstören die Plantagen.