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Es ist der 23. Juni 1948, kurz vor Mitternacht: Die sowjetische Besatzungsmacht stellt den Westsektoren in Berlin den Strom ab. Der Kalte Krieg ist da schon in vollem Gange.
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Am nächsten Morgen um 6 Uhr lässt der sowjetische Staatschef Josef Stalin die Autobahnen nach Berlin wegen "technischer Störungen" sperren. Wieder einmal. Doch diesmal ist es ernst.
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Alle Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen den Westzonen und Berlin werden gekappt und alle Wasserwege unterbrochen. Die Blockade hat begonnen.
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Der "Pfahl im Fleische" des "sozialistischen Lagers" ist abgeriegelt, West-Berlin soll buchstäblich ausgehungert werden.
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Die Westmächte haben die Wahl: Entweder geben sie Berlin auf oder sie bleiben in der Stadt. Aus Angst vor einem weiteren Vordringen der Sowjetunion gen Osten entscheiden sie sich für die Berliner Luftbrücke.
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Der amerikanische Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius D. Clay, ...
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... organisiert die "Operation Vittles".
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Sie wird die bedeutendste und größte humanitäre Luftoperation aller Zeiten.
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Vom 26. Juni 1948 bis zum 27. August 1949 werden mit 277.278 Flügen 2.326.205 Tonnen lebenswichtige Güter in die von der Außenwelt abgeschnittenen Westsektoren Berlins gebracht.
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Vor allem Lebensmittel und Kohle, aber auch das Material für ein komplettes Kraftwerk und 200.000 Care-Pakete fliegen privat gecharterte Flugzeuge für die hungernden Berliner ein.
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Captain Jack O. Bennett ist der erste Luftbrückenpilot.
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Am 23. Juni 1948 wird der leidenschaftliche Flieger aus Ebensburg in Pennsylvania gefragt:
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"Können Sie heute Abend mit einer DC-4 Kohlen nach Berlin fliegen?"
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Bennett glaubt, sich verhört zu haben. Seinen Vorgesetzten aber ist es bitter ernst.
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Es ist der erste Flug der Luftbrücke. Es ist viel mehr als ein Testflug. Es ist die Probe aufs Exempel.
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Am 26. Juni beginnt die Luftbrücke offiziell. Schon am vierten Tag werden 384 Tonnen eingeflogen.
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Der schier endlose Strom der "Rosinenbomber" wird täglich größer.
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Innerhalb weniger Wochen werden 224 "Skymaster" in Frankfurt zusammengezogen.
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Überflüssige Trennwände, Waschtische oder Treibstofftanks werden ausgebaut, Fleisch, Kohlen und Mehl geladen.
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Der Zeitplan für die nach Berlin fliegenden Maschinen ist straff, eng getaktet landen und starten sie.
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Schafft ein Flieger es nicht, beim ersten Anflug zu landen, muss er zurückfliegen.
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Der Höhepunkt, der auch zu einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde führte, ist die "Osterparade" am 16. April 1949. An einem einzigen Tag werden 12.940 Tonnen Kohle, Treibstoff und Lebensmittel nach Berlin geflogen.
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Alle 63 Sekunden landet ein Flieger auf einem der drei Flughäfen Tempelhof, Gatow und Tegel.
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Letztlich ist die Blockade erfolglos, West-Berlin und seine rund 2 Millionen Einwohner lassen sich nicht unterkriegen.
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Der SPD-Politiker Egon Bahr, selbst betroffen von der Blockade, drückt es so aus: "Die im Juni 1948 beginnende Blockade Berlins durch die Sowjetunion ist die erste Schlacht des Kalten Krieges - und endete mit einer Niederlage Stalins: Der Einsatz seiner Hungerwaffe misslang".
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Am 12. Mai 1949 hebt die Sowjetunion die Blockade West-Berlins auf. Die Luftversorgung wird am 27. August eingestellt.
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Mindestens 31 Amerikaner, 40 Engländer und 13 Deutsche - verlieren bei Unfällen während der Luftbrücke ihr Leben. Ein 1951 eingeweihtes Denkmal vor dem Flughafen Tempelhof erinnert noch heute an diese Toten des Kalten Krieges.
Die Berliner Blockade Als die Sowjetunion West-Berlin aushungern wollte
Der Zweite Weltkrieg liegt noch nicht lange zurück, da bricht auch schon der Kalte Krieg aus. Sein erster Höhepunkt: die monatelange Blockade Westberlins, die eine einmalige Luftoperation in Gang setzt.
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