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Am 10. Mai 1940 gibt Hitler den Befehl zum Westfeldzug. Obwohl Frankreich den Angriff erwartet, wird das Land vom schnellen Vorankommen deutscher Panzer durch die Ardennen völlig überrumpelt.
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Am 10. Mai 1940 gibt Hitler den Befehl zum Westfeldzug. Obwohl Frankreich den Angriff erwartet, wird das Land vom schnellen Vorankommen deutscher Panzer durch die Ardennen völlig überrumpelt.

Bereits drei Tage später durchbrechen deutsche Einheiten die Front bei Sedan. Die französische Armee muss sich Hals über Kopf zurückziehen.
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Bereits drei Tage später durchbrechen deutsche Einheiten die Front bei Sedan. Die französische Armee muss sich Hals über Kopf zurückziehen.

Die Besetzung von Paris beginnt am 14. Juni, morgens um halb sechs.
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Die Besetzung von Paris beginnt am 14. Juni, morgens um halb sechs.

Zu diesem Zeitpunkt erreichen die ersten deutschen Soldaten das Stadttor Porte de la Villette.
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Zu diesem Zeitpunkt erreichen die ersten deutschen Soldaten das Stadttor Porte de la Villette.

Die Deutschen ziehen in eine ziemlich verlassene Stadt ein, etwa 700.000 Pariser sind geflohen, teils unter schlimmen Umständen in überladenen Autos oder zu Fuß.
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Die Deutschen ziehen in eine ziemlich verlassene Stadt ein, etwa 700.000 Pariser sind geflohen, teils unter schlimmen Umständen in überladenen Autos oder zu Fuß.

Die Deutschen sind von ihrem schnellen Erfolg selbst überrascht.
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Die Deutschen sind von ihrem schnellen Erfolg selbst überrascht.

Zunächst herrscht eine gewisse Ratlosigkeit, was mit der besetzten Zone geschehen soll.
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Zunächst herrscht eine gewisse Ratlosigkeit, was mit der besetzten Zone geschehen soll.

Da die französischen Ministerien belegt sind, werden viele Hotels besetzt. Hier gibt es Verpflegung und intakte Telefonleitungen.
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Da die französischen Ministerien belegt sind, werden viele Hotels besetzt. Hier gibt es Verpflegung und intakte Telefonleitungen.

Sitz der Stadtkommandantur wird das Luxushotel "Le Meurice".
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Sitz der Stadtkommandantur wird das Luxushotel "Le Meurice".

Zehn Tage nach dem Einmarsch kommt Hitler nach Paris. Nicht als Triumphator, sondern heimlich, an einem frühen Sonntagmorgen.
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Zehn Tage nach dem Einmarsch kommt Hitler nach Paris. Nicht als Triumphator, sondern heimlich, an einem frühen Sonntagmorgen.

Es mag Angst vor einem Attentat sein oder auch der Wunsch, die Stadt, die ihn fasziniert, fast menschenleer zu sehen.
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Es mag Angst vor einem Attentat sein oder auch der Wunsch, die Stadt, die ihn fasziniert, fast menschenleer zu sehen.

Unter der deutschen Besatzung ändert sich das Pariser Stadtbild erheblich.
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Unter der deutschen Besatzung ändert sich das Pariser Stadtbild erheblich.

Am Eiffelturm wird ein Hakenkreuz-Banner angebracht.
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Am Eiffelturm wird ein Hakenkreuz-Banner angebracht.

Es tauchen Wegweiser mit langen deutschen Wörtern auf, die kaum ein Franzose richtig aussprechen kann: Heereskraftfahr-Park, Waffenwerkstatt, OKW-Reifenlager.
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Es tauchen Wegweiser mit langen deutschen Wörtern auf, die kaum ein Franzose richtig aussprechen kann: Heereskraftfahr-Park, Waffenwerkstatt, OKW-Reifenlager.

In der Stadt wimmelt es von fremden Uniformen, deren Träger "grüne Bohnen" oder "graue Mäuse" genannt werden.
15 / 41 (Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR)

In der Stadt wimmelt es von fremden Uniformen, deren Träger "grüne Bohnen" oder "graue Mäuse" genannt werden.

Es gibt eigene Kinos, Cafés und etwa 60 Bordelle für die deutschen Soldaten in Paris.
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Es gibt eigene Kinos, Cafés und etwa 60 Bordelle für die deutschen Soldaten in Paris.

Zudem ticken die Uhren anders: Seit dem Einmarsch gilt die sogenannte Berliner Zeit, die der französischen eine Stunde voraus war.
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Zudem ticken die Uhren anders: Seit dem Einmarsch gilt die sogenannte Berliner Zeit, die der französischen eine Stunde voraus war.

"Sie waren diszipliniert und gut gebaut, es waren gutaussehende Jungs", erinnert sich ein Zeitzeuge später.
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"Sie waren diszipliniert und gut gebaut, es waren gutaussehende Jungs", erinnert sich ein Zeitzeuge später.

Aber sie seien auch oft arrogant aufgetreten. "Sie ließen uns spüren, dass sie die Sieger waren. Man hatte das Gefühl, man müsse vom Gehsteig herunter, wenn sie einem entgegenkamen."
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Aber sie seien auch oft arrogant aufgetreten. "Sie ließen uns spüren, dass sie die Sieger waren. Man hatte das Gefühl, man müsse vom Gehsteig herunter, wenn sie einem entgegenkamen."

Im Winter 40/41 wird es im besetzten Paris sehr ungemütlich. Das Essen wird knapp, Lebensmittelkarten werden verteilt.
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Im Winter 40/41 wird es im besetzten Paris sehr ungemütlich. Das Essen wird knapp, Lebensmittelkarten werden verteilt.

Die abendliche Sperrstunde schränkt Vergnügungen erheblich ein. In den Bistros gibt es regelmäßig "alkoholfreie Tage".
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Die abendliche Sperrstunde schränkt Vergnügungen erheblich ein. In den Bistros gibt es regelmäßig "alkoholfreie Tage".

Besonders dramatisch ist der Mangel an Kohle und Benzin.
22 / 41 (Foto: imago images/United Archives International)

Besonders dramatisch ist der Mangel an Kohle und Benzin.

Der Autoverkehr nimmt mehr und mehr ab, Paris wird eine Stadt der Radfahrer.
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Der Autoverkehr nimmt mehr und mehr ab, Paris wird eine Stadt der Radfahrer.

Vélo-Taxis kommen auf, fantasievoll zusammengezimmerte Gefährte, von Radfahrern gezogen.
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Vélo-Taxis kommen auf, fantasievoll zusammengezimmerte Gefährte, von Radfahrern gezogen.

Trotz allen Mangels bleibt Paris eine Stadt der Kultur und der Mode.
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Trotz allen Mangels bleibt Paris eine Stadt der Kultur und der Mode.

Sobald die deutschen Besatzer sich etabliert haben, nehmen Kinos und Theater ihre Vorstellungen wieder auf.
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Sobald die deutschen Besatzer sich etabliert haben, nehmen Kinos und Theater ihre Vorstellungen wieder auf.

Es gibt Pferderennen, Modeschauen und andere Vergnügungsangebote.
27 / 41 (Foto: AP)

Es gibt Pferderennen, Modeschauen und andere Vergnügungsangebote.

Die Restaurants und Cafés der Stadt sind gut besucht.
28 / 41 (Foto: imago stock&people)

Die Restaurants und Cafés der Stadt sind gut besucht.

Nicht zuletzt von den Besatzern, für die es eigens zweisprachige Speisekarten gibt.
29 / 41 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nicht zuletzt von den Besatzern, für die es eigens zweisprachige Speisekarten gibt.

Die Franzosen haben unter deutscher Besatzung die Wahl zwischen Widerstand und Kollaboration. Im Alltag lässt sich diese Grenze nicht immer sehr scharf ziehen.
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Die Franzosen haben unter deutscher Besatzung die Wahl zwischen Widerstand und Kollaboration. Im Alltag lässt sich diese Grenze nicht immer sehr scharf ziehen.

Grundsätzlich mag man die Deutschen nicht, andererseits muss man sich mit ihnen arrangieren.
31 / 41 (Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR)

Grundsätzlich mag man die Deutschen nicht, andererseits muss man sich mit ihnen arrangieren.

Und schließlich gewöhnt man sich ein bisschen an sie.
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Und schließlich gewöhnt man sich ein bisschen an sie.

"Nein, die Deutschen liefen nicht mit der Waffe in der Faust durch die Straßen, (…) man hatte ihnen gesagt, sie sollten korrekt auftreten, und sie traten korrekt auf", schrieb der Schriftsteller Jean-Paul Sartre. "Vier Jahre hindurch haben wir einfach weitergelebt und die Deutschen lebten mitten unter uns, untergetaucht im gleichförmigen Leben der großen Stadt."
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"Nein, die Deutschen liefen nicht mit der Waffe in der Faust durch die Straßen, (…) man hatte ihnen gesagt, sie sollten korrekt auftreten, und sie traten korrekt auf", schrieb der Schriftsteller Jean-Paul Sartre. "Vier Jahre hindurch haben wir einfach weitergelebt und die Deutschen lebten mitten unter uns, untergetaucht im gleichförmigen Leben der großen Stadt."

Dennoch formiert sich der Widerstand. Erste Studentenproteste gibt es bereits im November 1940.
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Dennoch formiert sich der Widerstand. Erste Studentenproteste gibt es bereits im November 1940.

Im Sommer des folgenden Jahres kommt es zum ersten tödlichen Attentat auf einen deutschen Soldaten und bald darauf zu brutalen Vergeltungsaktionen.
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Im Sommer des folgenden Jahres kommt es zum ersten tödlichen Attentat auf einen deutschen Soldaten und bald darauf zu brutalen Vergeltungsaktionen.

1942 beginnen die Deutschen mit der Deportation der französischen Juden in die Vernichtungslager. Die Gemeinde Drancy zehn Kilometer nordwestlich von Paris wird zum Drehkreuz für die Transporte in den Osten.
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1942 beginnen die Deutschen mit der Deportation der französischen Juden in die Vernichtungslager. Die Gemeinde Drancy zehn Kilometer nordwestlich von Paris wird zum Drehkreuz für die Transporte in den Osten.

Am 18. August 1944 ruft die Résistance in Paris zum Generalstreik auf. Die Widerstandskämpfer liefern sich Straßenschlachten mit den deutschen Besatzern.
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Am 18. August 1944 ruft die Résistance in Paris zum Generalstreik auf. Die Widerstandskämpfer liefern sich Straßenschlachten mit den deutschen Besatzern.

Unterdessen sitzt Stadtkommandant General von Choltitz im "Le Meurice" und versucht, die Verteidigung der Stadt gegen die Alliierten zu organisieren. Hitler befiehlt, Paris bis zum letzten Mann zu verteidigen und ein Trümmerfeld zu hinterlassen.
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Unterdessen sitzt Stadtkommandant General von Choltitz im "Le Meurice" und versucht, die Verteidigung der Stadt gegen die Alliierten zu organisieren. Hitler befiehlt, Paris bis zum letzten Mann zu verteidigen und ein Trümmerfeld zu hinterlassen.

Doch von Choltitz gibt die Stadt nach kurzem Widerstand auf und verhindert damit die Zerstörung von Paris.
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Doch von Choltitz gibt die Stadt nach kurzem Widerstand auf und verhindert damit die Zerstörung von Paris.

Alliierte Truppen marschieren am 25. August in Paris ein.
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Alliierte Truppen marschieren am 25. August in Paris ein.

Damit enden die vier "schwarzen Jahre", wie die deutsche Besatzungszeit in Frankreich bis heute genannt wird. (jpe/dpa)
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Damit enden die vier "schwarzen Jahre", wie die deutsche Besatzungszeit in Frankreich bis heute genannt wird. (jpe/dpa)

Samstag, 14. Juni 2025

Paris unterm Hakenkreuz Als die Wehrmacht Frankreichs Hauptstadt besetzte

Am 14. Juni 1940 marschieren deutsche Truppen in Paris ein. Für die Bevölkerung bringt die Besatzung viele Entbehrungen mit sich. Bis heute sprechen die Franzosen von den "schwarzen Jahren".
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