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(Foto: REUTERS)
Dass Kinder in Frieden und Sicherheit aufwachsen können, war nie eine Selbstverständlichkeit. Weder heute noch vor 100 Jahren. Laut der Kinderhilfsorganisation Save the Children leben aktuell 426 Millionen Kinder weltweit in Kriegsgebieten. In Syrien spielen sie 2017 zwischen Trümmern, ...
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(Foto: REUTERS)
... in Uganda fliehen sie 2005 aus Angst vor der Entführung und Misshandlung durch die Terrorgruppe Lord's Resistance Army jede Nacht kilometerweit in sichere Zufluchtsorte - und in ...
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(Foto: REUTERS)
... Donezk klettern sie auf das im Ukrainekrieg zerstörte Denkmal für den Zweiten Weltkrieg. Was wird aus diesen Kindern? Wie blicken sie als Erwachsene auf ihre Kindheit im Krieg zurück? Der Bildband "Ich lebe", den Save the Children gemeinsam mit ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... dem Schweizer Fotojournalisten und "World Press Photo"-Preisträger Dominic Nahr (im Bild) im Dezember 2020 herausbringt, beantwortet diese Fragen anhand der Erinnerungen von Überlebenden der Konflikte der vergangenen 100 Jahre. Einer von ihnen ist ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... der Deutsche Erich Karl. Er wurde ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, also 1913, in Weimar geboren. Seine Kindheit ist geprägt von Entbehrungen. Karl wuchs in armen Verhältnissen auf, seine Familie lebte ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... in einer kleinen Wohnung - neben der Küche und der meist abgeschlossenen Stube, in die er nur an Weihnachten hineindurfte, gab es nur noch das Schlafzimmer. "Wir haben teilweise zu zweit, manchmal sogar zu dritt in einem Bett schlafen müssen", so Karl. Nach dem Krieg, erinnert er sich, habe er stets ...
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(Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR)
... einen Blechnapf an seinem Schulranzen getragen, weil es in der Schule Kakaosuppe für bedürftige Kinder gab. Während der Krieg für Karl lange zurückliegt, lebt ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... das syrische Mädchen Amal noch mittendrin. Die Elfjährige stammt aus Homs. Gemeinsam mit ihrer Familie floh sie in den Libanon - doch die Großmutter bliebt in Syrien. Amal leidet darunter, sie spricht wenig und weint oft. Ihr Vater unterrichtet im Lager Vorschulkinder, darunter auch ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... Amals Bruder. Plastikplanen und Decken schützen Kinder und Erwachsene vor Sonne, Regen und Schnee. Welche Zukunft erwartet die Kinder, die hier leben? Wie lange werden sie in dem Lager bleiben müssen? Für eine "sichere, freiwillige, würdige und nachhaltige Rückkehr" in ihre Heimat fehle es den rund fünf Millionen syrischen Flüchtlingen laut EU-Außenbeauftragtem Josep Borrell derzeit an den richtigen Bedingungen. Auch die Zukunft von ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... Rajiya* (Name geändert) ist mehr als ungewiss. Das kleine Mädchen kam in einem Flüchtlingslager in Bangladesch zur Welt. Es ist staatenlos. Seine Mutter floh - wie insgesamt rund 745.000 Rohingya seit August 2017 - aus Myanmar ins Nachbarland. In dem Camp der Vereinten Nationen in der Stadt Cox's Bazar erhält es zwar ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... Nahrung, Schutz und Unterkunft. Doch das Lager zählt inzwischen mehr Einwohner als Frankfurt am Main und jedes Jahr droht der Monsunregen die Zelte und provisorischen Behausungen der Bewohner wegzuschwemmen. Heimatlos zu sein, dieses Schicksal kennt auch ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... die Kambodschanerin Vichuta Ly. Sie war neun Jahre alt, als die Roten Khmer im April 1975 in die Hauptstadt Phnom Penh einmarschierten. Vier Jahre lang dauerte ihre Flucht quer durch das Land. Vichuta Ly musste Zwangsarbeit leisten - sie wurde zur Kindersoldatin ausgebildet, litt ständig Hunger. Erst mit der Invasion vietnamesischer Truppen 1979 gelang ihr die Flucht.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Wie viele andere Kinder (so auch das Mädchen auf dem Bild) landete Vichuta Ly in einem Flüchtlingslager in Thailand nahe der kambodschanischen Grenze. Doch Vichuta Ly hatte mehr Glück als die meisten. Mit der Hilfe einer britischen Krankenschwester lernte das Mädchen Englisch - über ein Umsiedlungsprogramm kam es schließlich nach Kanada.
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
24 Jahre nach ihrer Vertreibung kehrte Vichuta Ly nach Phnom Penh zurück - als Einzige aus ihrer Familie. Ihr Vater verschwand gleich zu Beginn des Regimes, ihre Schwester starb auf der Flucht an Krankheit und Erschöpfung. Vichtua Ly will heute die Not anderer lindern. Als Menschenrechtsanwältin setzt sie sich für die Rechte von Frauen und Kindern ein. Auch die Kindheit von ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... José David Ríos in Kolumbien endete jäh. Er wuchs in einer vom Drogenhandel dominierten Region auf und geriet mit knapp neun Jahren zwischen die Fronten von Farc-Rebellen und Regierungstruppen. Er überlebte Schusswunden in beiden Beinen und einem Arm - heute lebt der 17-Jährige ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... in Guapi, einer Kleinstadt am gleichnamigen Fluss, dem Rio Guapi, und führt dort das Jugendprogramm von Save the Children. Zurück in seinen Heimatort Bolita im Departamento de Nariño kann ...
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(Foto: REUTERS)
... José nicht. Viele Familien in der Gegend leben trotz aller Versuche der Regierung, die Coca-Plantagen zu zerstören, noch immer von der Kokainproduktion. Zu gefährlich für den Kolumbianer. Das Glück, in ihren Heimatort zurück zu dürfen, hatte dagegen ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... die Spanierin Maria Consuelo Beltran. Sie wuchs während des Spanischen Bürgerkriegs in der Stadt Irún im Baskenland auf. Im Herbst 1936 musste sie - genauso wie 80 Prozent der Einwohner Irúns - vor den Bomben fliehen. Ihre Familie fand Unterschlupf in einem nahe gelegenen Bauernhof. Schon nach zwei Wochen ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... konnte Maria nach Hause zurückkehren. Viele andere hingegen erwartete eine jahrelange Odyssee. Irún (r.) grenzt an das französische Hendaye (l.). Während des Krieges flohen unzählige Menschen über die Brücke oder per Boot ins rettende Nachbarland. Obwohl die weit überwiegende Mehrheit der Vertriebenen Binnenflüchtlinge sind, ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... sind für viele Familien die Nachbarstaaten eine erste Rettung in der Not - so war es auch bei Mawla Jan Nazari. Der Afghane wuchs in der Nähe der afghanischen Hauptstadt Kabul auf. Sein Heimatdorf Tehezin im Bezirk Sarobi ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... fiel einem Staudamm zum Opfer, Rückkehr ausgeschlossen. Während der sowjetischen Intervention 1979 floh er mit seiner Familie nach Haripur in Pakistan. Auf ein paar Eseln transportierten sie ihre Habseligkeiten über die Grenze. Das Flüchtlingslager in Haripur ...
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(Foto: AP)
... gibt es noch heute. Inzwischen wächst dort eine neue Generation vertriebener Afghanen auf (im Bild). Als Jugendlicher kämpfte Mawla Jan Nazari an der Seite der ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... Mudschaheddin gegen die sowjetische Armee. Doch aus dem einstigen Kämpfer ist ein Familienvater geworden. Heute lebt der 54-Jährige in Kabul und arbeitet bei der Unabhängigen Wahlkommission in Afghanistan. Den Krieg in seiner Heimat überlebt hat auch ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... Yong Woong Jo. Er wurde in Nordkorea geboren, musste jedoch als einjähriges Kind mit der Familie von Songhwa mit dem Boot nach Incheon in Südkorea flüchten. Im Jahr 1950, mit sechs Jahren, erlebte er die Landung alliierter Truppen ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... bei Incheon, ein historischer Moment in der Geschichte des Koreakriegs. Die mehrtägige Schlacht unter dem Namen "Operation Chromite" führte unter der Leitung von ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... US-General MacArthur zur Befreiung der Hauptstadt Seoul und wurde zum Wendepunkt in dem Krieg. 1951 lancierte Save the Children ein Patenschaftsprogramm, über das Yong Woong seine Patin - die US-Amerikanerin Naomi Middaugh - kennenlernte. Sie schickte Schulmaterialien und ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... schenkte ihm einen Kassettenrekorder. Bis in die 1980er-Jahre tauschten die beiden Briefe und Sprachaufnahmen aus. Persönlich kennengelernt haben sie sich nie. Viele Menschen, über die Save the Children in dem Bildband berichtet, haben trotz ihres oft schweren Schicksals eines gemeinsam: Sie glauben daran, ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... dass eine Veränderung zum Guten möglich ist. Als Fünfjährige erlebte Vanessa Ntakirutimana in Ruanda den Genozid an den Tutsi. Innerhalb weniger Monate starben über 800.000 Menschen. Über Nacht musste Vanessas Familie plötzlich fliehen, die Mutter band die Geschwister an den Hemdsärmeln zusammen, damit sie sich im Chaos nicht verlieren. Doch Mutter und Kinder ...
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(Foto: Associated Press)
... wurden dennoch getrennt. Genauso wie rund 300.000 vertriebene Kinder irrte Vanessa mit ihren Geschwistern durch Ruanda. Save the Children versuchte, ihre Eltern zu finden - doch bis heute weiß Vanessa nicht, was mit ihnen passiert ist. Die 29-Jährige lebt inzwischen mit ihrer Familie ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... in einem kleinen Ort nahe der Grenze zum Kongo. Ihren Mann lernte Vanessa in dieser Kirche kennen. Das Paar hat vier Kinder, die älteste Tochter Divine besucht die Schule. "Als ich neun Jahre alt war, hatte ich niemanden, der mir sagte, ich solle in die Schule gehen", sagt die junge Frau. "Als ich neun war, hatte ich niemanden, der mir Kleider kaufte oder Essen. Ich hoffe, ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... dass meine Kinder ein besseres Leben haben werden als ich." Dass Krieg immer auch Krieg gegen Kinder bedeutet, weiß auch die Berlinerin Evelyne Brix. Als die Alliierten 1943 verstärkt Luftangriffe auf die Stadt flogen und ...
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(Foto: AP)
... Frauen und Kinder Sandsäcke füllten, um sich gegen ausbrechende Feuer zu schützen, wurde Evelyne Brix über die sogenannte Kinderlandverschickung nach Bad Lettin im heutigen Tschechien evakuiert. Der Tagesablauf dort war streng geregelt, ebenso der Schulunterricht. Aber das Mädchen konnte auch Kind sein - beim Ballspielen und Schwimmen im Teich. Im April 1945, mit dem Vorrücken der russischen Truppen, mussten ...
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(Foto: Dominic Nahr / Save The Children)
... die Kinder Bad Lettin jedoch verlassen. Die Fluchtroute führte sie durch den Böhmerwald bis nach Bayern, etwa 20 Kilometer Fußmarsch pro Tag. "Das Gehen hat mir nichts ausgemacht. Das habe ich geschafft", sagt Evelyne Brix. "Doch dann kamen Flieger über uns. Wir mussten dann immer in den Straßengraben springen." Als das Mädchen 1946 ins zerstörte Berlin zurückkehrte, ...
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(Foto: imago images / United Archives)
... waren die Lebensmittel knapp. Doch in der Schule erhielt Evelyne Brix warme Brühe und Brötchen. "Die hätten uns nicht helfen müssen", sagt sie rückblickend. "Wir waren doch der Feind." Für Pessimisten mag der Bildband "Ich lebe" zum 100. Gründungsjubiläum von Save the Children vor allem eines beweisen: ...
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(Foto: Save The Children)
... Geschichte wiederholt sich leider doch. Kinder leiden weiter unter Krieg und Gewalt, heute eben nur woanders. Für die Optimisten aber zeigen die Bilder und die dahinter liegenden Schicksale aber auch: Es gibt Hoffnung - sogar im größten Elend. (jug)
"Dann kamen Flieger über uns" Kinder im Krieg - und wie sie überlebten
Die Rückschau auf 100 Jahre mit Krisen und Konflikten zementiert eine traurige Erkenntnis: Am stärksten leiden immer die Kinder. Im Bildband "Ich lebe" erzählt die Hilfsorganisation Save the Children elf Kinderschicksale und zeigt, was aus den Kindern des Krieges geworden ist.
