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Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny wird am Freitag unter großer öffentlicher Anteilnahme in Moskau beigesetzt.
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Er findet seine letzte Ruhestätte auf dem Borrisowskoje-Friedhof.
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Zuvor wird der Sarg jedoch in der Kirche der Ikone der Gottesmutter "Lindere meine Schmerzen" aufgebahrt.
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Bereits am Donnerstag werden Absperrgitter an das Kirchengelände gebracht.
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Sicherheitskräfte stellen diese dann rund um die Kirche auf.
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Wie groß die Anteilnahme werden würde, ist vorab aber nicht klar. Der Staat zeigt frühzeitig mit großem Polizeiaufgebot Präsenz.
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Auch am Friedhof patrouillieren bereits am Donnerstag Polizisten und andere Sicherheitskräfte.
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Bereits kurz nach dem Tod Nawalnys am 16. Februar in einer Strafkolonie ...
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... gedenken Menschen in ganz Russland Nawalny ...
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... und legen Blumen nieder.
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Die sammeln Soldaten und Polizisten oft direkt wieder ein.
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Aber nicht nur das: Trauernde werden festgenommen.
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Zwischen 200 und 400 Festnahmen soll es unter den Trauernden geben.
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Noch perfider: Männer, die öffentlich um Nawalny trauern, erhalten mitunter im Anschluss Einberufungsbescheide zur Armee.
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Und so bleibt am Freitag lange offen, wie viele Menschen den Mut beweisen, zur öffentlichen Trauerfeier für Nawalny zu kommen.
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Noch zumal sie vorab Sicherheitsschleusen passieren müssen.
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Entlang der Straßen zur Kirche stehen bereits am frühen Freitagmorgen zahlreiche Polizeifahrzeuge.
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Zudem sind Sicherheitskräfte auf den Dächern ...
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... umliegender Häuser positioniert und beobachten die Lage.
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Aber es kommen Menschen zur Kirche. Anfangs einige wenige ...
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... später immer mehr.
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Es sind alle Altersgruppen vertreten. Junge ...
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... und Alte erweisen Nawalny die letzte Ehre.
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Sie haben Blumen ...
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... Bilder ...
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... und Plakate mit Sprüchen dabei. Hier heißt es: "Wir erinnern und, wir lieben, wir werden nicht vergessen".
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Dabei dauert es eine ganze Weile, bis der Sarg die Leichenhalle verlassen kann.
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Offenbar wird Druck ausgeübt, den Angehörigen kein Fahrzeug für den Transport zur Verfügung zu stellen.
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Als der Wagen schließlich vorfährt ...
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... brandet Applaus auf.
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"Nawalny"-Sprechchöre erklingen.
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Die Polizei ist präsent, greift aber nicht ein. Zunächst.
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Nawalnys Sarg ...
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... wird ins Innere der Kirche getragen.
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Seine Eltern Ljudmila und Anatoli betreten ebenfalls das Gebäude.
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Dort nehmen sie mit einigen wenigen Menschen Abschied von ihrem Sohn.
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Während Mutter Ljudmila eine Kerze entzündet ...
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... warten vor der Kirche viele Menschen mit Blumen.
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Dann wird der Sarg hinaus ...
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... und zum Borrisowskoje-Friedhof gebracht.
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Dort ist die Grabstelle bereits vorbereitet.
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Die Gruppe der Trauernden geht die Strecke zum rund 30 Minuten entfernten Friedhof zu Fuß.
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Mittlerweile sind es viele Tausend Menschen.
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Einige reißen sogar die Absperrungen der Polizei nieder und laufen dem Wagen hinterher.
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Auch am Friedhofsgelände ist der Andrang groß.
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Viele wollen am Grab ihre Wertschätzung und Trauer zum Ausdruck bringen. Russen, ...
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... und Diplomaten, wie der französische Botschafter, Pierre Levy (l.) und der deutsche Botschafter Alexander Graf Lambsdorff.
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Auch die US-Botschafterin, Lynne Treacy und ihr britischer Kollegen, Tom Dodd (r.) haben Blumen dabei.
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Ein letztes Mal kann Mutter Ljudmila (l.) ihren toten Sohn sehen, ...
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... bevor der Sarg unter die Erde gebracht wird.
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Vater Anatoli streut im Anschluss Sand darüber.
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Nicht dabei ist Ehefrau Julia Nawalnaja, die sich im Exil aufhalten muss.
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Dafür sind viele russische Bürger und Bürgerinnen gekommen.
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Der Strom an Menschen nimmt lange kein Ende.
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Das Blumenmeer an der Grabstelle wächst ...
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... und wächst.
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Bis in die Abendstunden kommen Menschen, ...
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... um sich zu verabschieden.
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Sicherheitskräfte sind stets vor Ort.
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Und sie werden doch noch aktiv ...
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... und nehmen Menschen fest. Nicht nur in Moskau.
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Dennoch kommen auch am Samstag weiterhin Menschen zum Grab ...
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... und legen Blumen für ihren Helden nieder.
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Dessen Kampf, so kündigt Ehefrau Julia Nawalnaja bereits an, werde sie fortsetzen. (als)
Tausende kommen zur Beisetzung Mutige Russen erweisen Alexej Nawalny die letzte Ehre
Russland trägt seinen bekanntesten Oppositionellen zu Grabe - Tausende kommen und nehmen Abschied. Trotz eines großen Polizeiaufgebots und der Angst vor Festnahmen und Repression. Die Beisetzung Alexej Nawalnys ist gekennzeichnet von Trauer und Wut - und Courage.
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