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Das 21. Jahrhundert.
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Das 21. Jahrhundert.

Die Welt bezeichnet sich als modern, Fortschritt und Zivilisation sind offenbar nicht aufzuhalten.
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Die Welt bezeichnet sich als modern, Fortschritt und Zivilisation sind offenbar nicht aufzuhalten.

Teil dieses Fortschritts ist die weltweite Abschaffung der Todesstrafe. Es ist ein zu beobachtender Trend, auch wenn der Prozess langwierig und zäh ist.
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Teil dieses Fortschritts ist die weltweite Abschaffung der Todesstrafe. Es ist ein zu beobachtender Trend, auch wenn der Prozess langwierig und zäh ist.

Die Zahl der Hingerichteten geht global gesehen immer weiter zurück. Doch in vielen Staaten ist die Todesstrafe noch immer eine gängige Sanktion gegen Gesetzesbrecher. Nicht nur in Entwicklungsländern.
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Die Zahl der Hingerichteten geht global gesehen immer weiter zurück. Doch in vielen Staaten ist die Todesstrafe noch immer eine gängige Sanktion gegen Gesetzesbrecher. Nicht nur in Entwicklungsländern.

Der Welttag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober, den es seit dem Jahr 2003 gibt, soll darauf aufmerksam machen.
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Der Welttag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober, den es seit dem Jahr 2003 gibt, soll darauf aufmerksam machen.

Im Jahr 2010 wurden weltweit ingesamt mindestens 527 Menschen in 23 Ländern hingerichtet und mehr als 2000 Menschen in 67 Ländern zum Tode verurteilt. Das sind etwa 200 weniger als im Jahr davor.
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Im Jahr 2010 wurden weltweit ingesamt mindestens 527 Menschen in 23 Ländern hingerichtet und mehr als 2000 Menschen in 67 Ländern zum Tode verurteilt. Das sind etwa 200 weniger als im Jahr davor.

Soweit die offiziellen Angaben. Doch die tatsächliche Zahl der Hingerichteten ist nach Ansicht von Amnesty International um ein Vielfaches höher.
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Soweit die offiziellen Angaben. Doch die tatsächliche Zahl der Hingerichteten ist nach Ansicht von Amnesty International um ein Vielfaches höher.

Der Hauptgrund für diese Dunkelziffer sei erneut China, so die Menschenrechtsorganisation.
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Der Hauptgrund für diese Dunkelziffer sei erneut China, so die Menschenrechtsorganisation.

Die Volksrepublik hält Statistiken über Hinrichtungen und zum Tode Verurteilte streng unter Verschluss. Daher sind nur Schätzungen möglich.
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Die Volksrepublik hält Statistiken über Hinrichtungen und zum Tode Verurteilte streng unter Verschluss. Daher sind nur Schätzungen möglich.

Statt einer jährlichen Schätzung fordert Amnesty die asiatische Republik jährlich dazu auf, genaue Zahlen zu veröffentlichen.
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Statt einer jährlichen Schätzung fordert Amnesty die asiatische Republik jährlich dazu auf, genaue Zahlen zu veröffentlichen.

Doch die einzige Information von chinesischer Seite ist die Erklärung, dass die Zahl der Getöteten stetig sinke. Das könnte das Land mit einer glaubhaften Statistik beweisen - verweigert es aber.
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Doch die einzige Information von chinesischer Seite ist die Erklärung, dass die Zahl der Getöteten stetig sinke. Das könnte das Land mit einer glaubhaften Statistik beweisen - verweigert es aber.

Amnesty kritisiert auch das chinesische Rechtssystem, in dem Angeklagte oft keine fairen und sorgfältig geführten Prozesse erwarten könnten.
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Amnesty kritisiert auch das chinesische Rechtssystem, in dem Angeklagte oft keine fairen und sorgfältig geführten Prozesse erwarten könnten.

Im Gegensatz zu den chinesischen Hinrichtungen sind die folgenden Ränge in der traurigen Statistik mit harten Zahlen belegt. Demnach kommt der Iran mit mindestens 252 Hinrichtungen auf den zweiten und Nordkorea mit mindestens 60 Getöteten auf den dritten Platz.
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Im Gegensatz zu den chinesischen Hinrichtungen sind die folgenden Ränge in der traurigen Statistik mit harten Zahlen belegt. Demnach kommt der Iran mit mindestens 252 Hinrichtungen auf den zweiten und Nordkorea mit mindestens 60 Getöteten auf den dritten Platz.

Im September 2011 wurde ein 17-Jähriger im Iran vor 1000 Menschen öffentlich exekutiert. Trotz einer auch vom Iran unterzeichneten internationalen Konvention, die die Hinrichtung Minderjähriger verbietet. Alisera Molla Soltani wurde vorgeworfen, er habe den als "stärksten Mann des Iran" bekannten Athleten Ruhollah Dadaschi ermordet.
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Im September 2011 wurde ein 17-Jähriger im Iran vor 1000 Menschen öffentlich exekutiert. Trotz einer auch vom Iran unterzeichneten internationalen Konvention, die die Hinrichtung Minderjähriger verbietet. Alisera Molla Soltani wurde vorgeworfen, er habe den als "stärksten Mann des Iran" bekannten Athleten Ruhollah Dadaschi ermordet.

202 Menschen starben im Iran seit Beginn diesen Jahres nach einem entsprechenden Urteil, so eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP.
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202 Menschen starben im Iran seit Beginn diesen Jahres nach einem entsprechenden Urteil, so eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP.

In Saudi-Arabien waren es 43 Menschen, unter anderem ein sudanesischer Gastarbeiter wegen "Hexerei". Eine häufige Tötungsmethode ist die Enthauptung.
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In Saudi-Arabien waren es 43 Menschen, unter anderem ein sudanesischer Gastarbeiter wegen "Hexerei". Eine häufige Tötungsmethode ist die Enthauptung.

In dem Königreich kann sogar die Ausstrahlung nicht regierungskonformer Inhalte über den Rundfunk mit der Todesstrafe geahndet werden.
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In dem Königreich kann sogar die Ausstrahlung nicht regierungskonformer Inhalte über den Rundfunk mit der Todesstrafe geahndet werden.

Pakistans Regierungschef Yousaf Raza Gillani hatte einst über die Abschaffung der Todesstrafe in seinem Land verhandelt.
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Pakistans Regierungschef Yousaf Raza Gillani hatte einst über die Abschaffung der Todesstrafe in seinem Land verhandelt.

Doch noch immer werden Menschen dort so bestraft. So wurde im Oktober 2011 ein Leibwächter eines Gouverneurs zum Tode verurteilt.
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Doch noch immer werden Menschen dort so bestraft. So wurde im Oktober 2011 ein Leibwächter eines Gouverneurs zum Tode verurteilt.

In Nordamerika sinken die Zahlen zwar seit Jahren stetig, trotzdem wurden im vergangenen Jahr 46 Menschen hingerichtet.
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In Nordamerika sinken die Zahlen zwar seit Jahren stetig, trotzdem wurden im vergangenen Jahr 46 Menschen hingerichtet.

Ein texanischer Senator sprach sich jüngst dafür aus, die "Henkersmahlzeit" abzuschaffen, bei der die Verurteilten sich kurz vor ihrem Tod ein Essen ihrer Wahl wünschen dürfen. Es sei ein "unangebrachtes Privileg", sagte er.
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Ein texanischer Senator sprach sich jüngst dafür aus, die "Henkersmahlzeit" abzuschaffen, bei der die Verurteilten sich kurz vor ihrem Tod ein Essen ihrer Wahl wünschen dürfen. Es sei ein "unangebrachtes Privileg", sagte er.

Lawrence Russel Brewer etwa hatte sich vor der Vollstreckung zwei Hühnersteaks, einen Riesen-Burger, ein Käse-Omelett, drei Fajitas, ein Pfund Barbecue-Fleisch und eine Riesenportion Eis bestellt. Er rührte das üppige Mahl nicht an. Das veranlasste die Texaner zu der Forderung, Todeskandidaten sollten nur Essen erhalten, das auch ihre Mithäftlinge bekommen.
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Lawrence Russel Brewer etwa hatte sich vor der Vollstreckung zwei Hühnersteaks, einen Riesen-Burger, ein Käse-Omelett, drei Fajitas, ein Pfund Barbecue-Fleisch und eine Riesenportion Eis bestellt. Er rührte das üppige Mahl nicht an. Das veranlasste die Texaner zu der Forderung, Todeskandidaten sollten nur Essen erhalten, das auch ihre Mithäftlinge bekommen.

Praktisch alle Tötungsmethoden wurden schon einmal für verfassungswidrig erklärt.
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Praktisch alle Tötungsmethoden wurden schon einmal für verfassungswidrig erklärt.

Dazu zählen der elektrische Stuhl …
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Dazu zählen der elektrische Stuhl …

… und auch die "Lethal Injection", bekannt als Giftspritze. Das Foto zeigt eine Anleitung für den Injektionsvorgang bei der Hinrichtung.
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… und auch die "Lethal Injection", bekannt als Giftspritze. Das Foto zeigt eine Anleitung für den Injektionsvorgang bei der Hinrichtung.

Im April 2008 entschieden die Gerichte, dass die Vollstreckung durch die Giftspritze doch keine "grausame und ungewöhnliche Bestrafung" sei.
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Im April 2008 entschieden die Gerichte, dass die Vollstreckung durch die Giftspritze doch keine "grausame und ungewöhnliche Bestrafung" sei.

Durch sie starb im September 2011 Troy Davis, der zuvor 20 Jahre im Gefängnis gesessen hatte.
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Durch sie starb im September 2011 Troy Davis, der zuvor 20 Jahre im Gefängnis gesessen hatte.

Er soll einen Polizisten erschossen haben. Zeugen widerriefen ihre Aussagen, die Troy belasteten. Dann tauchten Spuren zu einem möglichen anderen Täter auf.
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Er soll einen Polizisten erschossen haben. Zeugen widerriefen ihre Aussagen, die Troy belasteten. Dann tauchten Spuren zu einem möglichen anderen Täter auf.

Weltweit protestierten Menschen gegen die Entscheidung, Troy hinzurichten.
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Weltweit protestierten Menschen gegen die Entscheidung, Troy hinzurichten.

Das Urteil ist eines der umstrittensten in der US-Justiz überhaupt. Bis zuletzt hatten die Anwälte für einen Aufschub der Exekution gekämpft.
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Das Urteil ist eines der umstrittensten in der US-Justiz überhaupt. Bis zuletzt hatten die Anwälte für einen Aufschub der Exekution gekämpft.

Doch das oberste Gericht der USA lehnte den Antrag der Anwälte ab. Davis wurde hingerichtet.
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Doch das oberste Gericht der USA lehnte den Antrag der Anwälte ab. Davis wurde hingerichtet.

Catherine Ashton als EU-Außenbauftragte "bedauerte zutiefst die Hinrichtung angesichts ernster und überwältigender Zweifel an der Schuld des Verurteilten".
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Catherine Ashton als EU-Außenbauftragte "bedauerte zutiefst die Hinrichtung angesichts ernster und überwältigender Zweifel an der Schuld des Verurteilten".

Die Europäische Union lehnt die Todesstrafe ab und fordert einen weltweiten Hinrichtungsstopp. Er soll eine komplette Abschaffung des Strafmaßes erreichen.
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Die Europäische Union lehnt die Todesstrafe ab und fordert einen weltweiten Hinrichtungsstopp. Er soll eine komplette Abschaffung des Strafmaßes erreichen.

Seit Amnesty International die Forschung zu den Todeszahlen in den 1960er Jahren begann, gab es im Jahr 2009 zum ersten Mal auf dem gesamten Kontinent keine Hinrichtungen.
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Seit Amnesty International die Forschung zu den Todeszahlen in den 1960er Jahren begann, gab es im Jahr 2009 zum ersten Mal auf dem gesamten Kontinent keine Hinrichtungen.

Weißrussland ist der letzte Staat in Europa, der nach wie vor die Todesstrafe verhängt und diese auch vollstreckt.
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Weißrussland ist der letzte Staat in Europa, der nach wie vor die Todesstrafe verhängt und diese auch vollstreckt.

Protest gegen die Vorgehensweise ist in dem osteuropäischen Land selten. 1996 sprachen sich noch 80 Prozent der dortigen Bevölkerung für die Todesstrafe aus.
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Protest gegen die Vorgehensweise ist in dem osteuropäischen Land selten. 1996 sprachen sich noch 80 Prozent der dortigen Bevölkerung für die Todesstrafe aus.

Damit widersetzt sich die letzte Diktatur in Europa dem internationalen Trend.
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Damit widersetzt sich die letzte Diktatur in Europa dem internationalen Trend.

Weltweit haben bereits 139 Staaten die Todesstrafe abgeschafft, ...
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Weltweit haben bereits 139 Staaten die Todesstrafe abgeschafft, ...

... Tendenz steigend. (Text: Robert Meyer/Anna Kusserow)
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... Tendenz steigend. (Text: Robert Meyer/Anna Kusserow)

Montag, 10. Oktober 2011

Welttag gegen die Todesstrafe Wenn der Staat tötet

Die Tötung des US-Amerikaners Troy Davis durch die Giftspritze löste weltweit Proteste aus. Der Widerstand gegen die Justizpraxis wächst. Noch immer werden in vielen Ländern Verbrecher und Unschuldige zum Tode verurteilt.
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