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Ungewöhnliches Schauspiel bei Korzeniowo in Polen: Unter den Augen vieler Beobachter macht sich eine multinationale Truppe daran, ...
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... mit tonnenschweren Gerätschaften die Weichsel zu überqueren.
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Kurz darauf rollen Dutzende Militärkonvois weiter Richtung Baltikum. Was ist da los?
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Die kleine Ortschaft an Polens längstem Fluss ist einer der Schauplätze von "Steadfast Defender 2024", zu Deutsch etwa "Standhafter Verteidiger".
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Es ist das größte und umfangreichste Militärmanöver des Westens seit dem Ende des Kalten Krieges.
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Insgesamt rund 90.000 Soldaten aus allen 31 NATO-Staaten plus Neuzugang Schweden sollen nach genau festgelegten Plänen den gemeinsamen Einsatz proben.
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Für die aufwändige Militär-Veranstaltung aktiviert die NATO Hightech-Waffensysteme aus dem gesamten NATO-Arsenal.
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Die erste Phase von "Steadfast Defender" läuft seit Februar: Zunächst geht es um ...
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... die Verlegung von Truppen über den Atlantik zur Verstärkung der NATO-Streitkräfte in Europa.
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Das Manöver-Programm zielt neben dem Trainingseffekt auch auf eine politische Symbolwirkung.
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Über allem schwebt die Sorge vor dem Nachbarn Russland: Krieg ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine kein theoretisches Szenario mehr.
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"Jedes Schiff, jedes Flugzeug, jeder Helikopter in der Luft, jeder Panzer, sendet eine Botschaft", fasst der deutsche NATO-General Gunnar Brügner zusammen.
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"Wir zeigen, welche Fähigkeiten wir haben, und wir verbinden das mit der Entschlossenheit, sie auch einzusetzen."
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An der Ostflanke der NATO in Europa geht es um die Kriegstüchtigkeit der Verbündeten.
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Bis in den Sommer hinein wollen die NATO-Partner für den Ernstfall proben.
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Das Großmanöver in aller Öffentlichkeit soll erklärtermaßen auch der Abschreckung dienen.
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Die NATO will zeigen, dass sie in der Lage ist, das gesamte Bündnisgebiet schnell und wirkungsvoll gegen etwaige Angriffe zu verteidigen.
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Die Übungsgebiete reichen von Nordnorwegen und Finnland über Polen und das Baltikum bis hinunter nach Rumänien und ins Mittelmeer.
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In Deutschland müssen Autofahrer phasenweise ebenfalls mit einem erhöhten militärischen Verkehrsaufkommen rechnen - wie hier Anfang Februar auf der A2.
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Bei Korzeniowo in Polen rund 100 Kilometer südlich von Danzig geht es unter dem Code-Namen "Dragon 24" ...
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... um eine sehr spezielle militärische Fähigkeit: Im Hinterland der Suwalki-Lücke sollen die Soldaten eine Flussüberquerung vorführen.
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Die Übung wirkt wie ein Fingerzeig: Die Landverbindung von Polen ins Baltikum ist ein geostrategischer Brennpunkt. "Natürlich", heißt es, "ist das ein Signal".
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Die Aufgabe ist heikel: Wie lassen sich bis zu 60 Tonnen schwere Kampfpanzer so schnell wie möglich ans andere Ufer bringen?
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Für die "Steadfast Defender"-Übung "Dragon 24" ist Polen Gastgeberland, auch deutsche Soldaten sind an der Weichsel-Überquerung beteiligt.
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Allein an der Übung in Polen nehmen insgesamt rund 20.000 Soldaten mit Militärgerät aus neun Partnerländern teil.
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Wie gut arbeiten die Soldaten über alle Sprachbarrieren hinweg unter halbwegs realistischen Bedingungen zusammen?
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An drei Stellen sollen deutsch-britische, französische und polnische Pioniereinheiten schweres Gerät über das Wasser transportieren.
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"Sowohl das Baltikum als auch Polen sind von großen Gewässern durchzogen", erklärt ein Sprecher des deutsch-britischen Pionierbrückenbataillons 130.
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"In einem möglichen Szenario sind natürlich die Brücken ein lohnendes Ziel für einen potenziellen Gegner - die sind relativ schnell zerstört."
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Das Vorhaben gelingt, bei den Bundeswehr-Pionieren und ihren Kollegen läuft alles nach Plan: ...
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... Amphibische Spezialfahrzeuge vom Typ "M3" rollen am linken Ufer in den Fluss und klappen im Wasser ihre Schwimmkörper aus.
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Es dauert knapp zehn Minuten, dann sind jeweils vier dieser "Schwimmschnellbrücken" zu einer Fähre verbunden.
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Bei der Überfahrt über die hier rund 300 Meter breite Weichsel ist volle Konzentration gefragt.
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Zügig überqueren die Behelfsfähren den Fluss und bringen Kampfpanzer, Mannschaftstransporter und Besatzung sicher und trocken ans andere Ufer.
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Während der Übung sind nicht nur deutsche und polnische Soldaten Seite an Seite zu sehen.
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Die Schwimmfähren tragen den US-amerikanische Hauptkampfpanzer "M1 Abrams" ebenso über den Fluss wie ...
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... schwere französische "Leclerc"-Panzer, ..
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... Truppentransporter aus dem NATO-Land Türkei, ...
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... polnische Bergepanzer, ...
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... spanische Leopard 2 ...
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... und US-Schützenpanzer vom Typ Bradley: Die Fahrt über die Weichsel wirkt fast wie eine Art Waffenschau.
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Dabei fahren die NATO-Planer jedoch nicht nur Waffensysteme auf, die in den politischen Debatten um Militärhilfen für die Ukraine eine Rolle spielen.
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Der Kampfpanzer Leclerc zum Beispiel - das französische Gegenstück zu Abrams, Challenger und Leopard - steht bei der Verteidigung der Ukraine nicht auf der Liste.
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Polen entwickelt sich für die NATO aus naheliegenden Gründen zur logistischen Drehscheibe.
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Das EU- und NATO-Mitglied zählt aufgrund seiner geografischen Lage zu den Ländern, die sich von Russland unmittelbar bedroht fühlen.
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Auch in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen machen sich unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine viele Menschen ernste Sorgen.
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Die politische Lage in den USA - der mit Abstand wichtigsten Militärmacht innerhalb der NATO - befeuert die Unsicherheit. Die anstehende Präsidentschaftswahl bringt zusätzliche Unwägbarkeiten.
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Mit dem Manöver "Steadfast Defender" rücken die Europäer enger zusammen. Die Botschaft der Übung "Dragon 24" sei klar, sagt NATO-General Brügner: "Wir sind bereit zur Verteidigung Polens."
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Die Militärübung zwischen Weichsel und der litauischen Grenze läuft noch bis 14. März. Parallel finden in anderen europäischen Region weitere Teil-Manöver statt.
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Unter dem Titel "Saber Strike" zum Beispiel geht es im Baltikum um Kaltwettertraining und die rasche Verlegung von Kampfverbänden.
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In der Nordsee und im Nordatlantik trainieren Briten, Niederländer und Norweger derweil unter dem Code-Namen "Joint Warrior" die Kriegführung abseits der Küsten.
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Weitere NATO-Übungen wie "Brilliant Jump", "Nordic Respect" ...
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... oder "Crystal Arrow" drehen sich um die Alarmierung und die schnelle Verlegung in mögliche Einsatzgebiete.
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(Foto: dpa)
Anfang Mai folgt dann mit "Grand Quadriga" eine größere Übung unter deutscher Führung.
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Dabei soll es nach Angaben der NATO nicht nur um Kommandostrukturen und Reaktionsfähigkeiten gehen, sondern auch ...
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... generell um eine "Stärkung der nationalen und kollektiven Verteidigung". (mmo)
"Natürlich ist das ein Signal" Wie die NATO die Verteidigung probt
Im Osten Europas fahren Kampfpanzer auf: Rund 20.000 Soldaten aus neun NATO-Staaten gehen in Polen mit schwerem Gerät in Stellung, darunter auch Leopard 2 der Bundeswehr. Die Übung ist Teil der Manöver-Serie "Steadfast Defender" - der größten Militärübung im Westen seit Ende des Kalten Krieges. Was hat die NATO damit vor?
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