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Seit der Jungsteinzeit begleitet er die menschliche Kultur: der Klatschmohn.
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Seinen Namen soll er von den zarten Blütenblättern haben, ...
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... die knittrigem Papier ähneln ...
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... und im Wind aneinanderklatschen.
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Ursprünglich aus Asien ...
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... oder Nordafrika stammend, aus Gebieten jedenfalls, in denen schon lange Ackerbau betrieben wird, ...
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... verteilte sich die Blume mit der Landwirtschaft über die ganze Welt.
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Die nördliche gemäßigte Zone bevorzugt der Klatschmohn.
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Er gehört zu den Pflanzen, die durch die Unterstützung des Menschen Gebiete besiedeln, in denen sie ursprünglich nicht beheimatet waren.
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Typischerweise breitet sich Klatschmohn durch die Verunreinigung von Getreidesaatgut aus.
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Während er daher früher hauptsächlich in Kornfeldern zu finden war, ...
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... wächst er heute vornehmlich an Wegesrändern und auf Böschungen und Brachen.
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An Orten eben, die nicht mit Herbiziden bearbeitet wurden, um "lästiges Ackerunkraut" zu vernichten.
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Früher galt der Klatschmohn als bedeutsame Heilpflanze. Man setzte ihn unter anderem gegen Husten ein.
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Heute findet er in der wissenschaftlichen Medizin keine Anwendung mehr.
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Auch für Färbereien waren die Blüten und der Farbstoff, der sich aus ihnen gewinnen lässt, einst attraktiv.
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Volkstümlich sah man in der fragilen, roten Blume ein Liebesorakel.
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Sie stand für die Liebe und die Fruchtbarkeit.
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Kaum eine Blume hat so viele Pollen wie der Klatschmohn.
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Die rund 160 Staubblätter liefern je Blüte etwa 2,5 Millionen Pollenkörner. Diese Zahl wird nur von der Pfingstrose übertroffen. Die Pollendarbietung verändert sich über den Tag.
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Bis 10 Uhr morgens ist sie besonders reichlich, weil die Insekten der Pflanze bis zu dieser Zeit die meisten Besuche abstatten.
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Klatschmohn verblüht innerhalb weniger Tage.
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Pflückt man ihn, fallen die Blütenblätter nach kürzester Zeit ab.
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Verblüht hinterlässt die Mohnblume eine Kapsel, in der die Samen heranreifen, ...
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... die dann vom Wind fortgetragen und gesät werden.
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Wer einmal Klatschmohn im Garten hatte, kann sich meist dauerhaft daran erfreuen.
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Selbst nach jahrelangem "Schlaf" ist ein Klatschmohn-Samen noch keimfähig.
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Apropos Schlaf: Anders als Schlafmohn (hier im Bild), enthält Klatschmohn kein Morphin.
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Der milchige Saft im Stängel ist schwach giftig, ...
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... die Samen sind ungefährlich. Ein Verzehr größerer Mengen kann jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
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Die Hauptblütezeite des Klatschmohns ist Mai und Juni.
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Doch bis in den August und länger öffnen sich hier und da immer wieder neue Knospen.
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Der Klatschmohn braucht Licht und Wärme. - Wenn er blüht, ist die Sommersonne ganz nah.
Die Farbe des Frühsommers Fragile Schönheit Klatschmohn
Wenn er blüht, ist der Sommer ganz nah. Herbizide drohten der scharlachroten Blume den Garaus zu machen. Doch die zarte Pflanze findet immer wieder Flächen, auf denen sie sich ausbreiten kann. Volkstümlich galt sie als Symbol für die Liebe.
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