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Die Rosa Flussdelfine im Amazonas sind intelligente und neugierige Tiere. Sie scheinen gut gelaunt und entspannt zu sein, zu lächeln und manche von ihnen sogar zu erröten.
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Doch die Lage der possierlich aussehenden Säuger ist alles andere als entspannt.
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Die Tiere werden gejagt, getötet und von Fischern als Köder eingesetzt oder sie verfangen sich als Beifang in deren Netzen. Dann haben sie in den meisten Fällen das gleiche Schicksal.
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Keiner weiß, wie viele Exemplare es noch im Amazonas gibt. Die Art wird deshalb in der Roten Liste der IUCN nur als "gefährdet" eingestuft.
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Der Rosa Flussdeflin trägt eine Reihe verschiedener Namen: Er wird auch Boto, Bofeo, Tonina, Inia, Amazonasdelfin genannt oder mit dem lateinischen Namen Inia geoffrensis bezeichnet.
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Dabei gehört der Boto strenggenommen gar nicht zu den Delfinen, sondern zur Unterordnung der Zahnwale. Er lebt auch nicht wie echte Delfine im Salz-, sondern im Süßwasser.
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Die geheimnisvollen Tiere sind im Amazonas samt seiner Nebenflüsse zu Hause ...
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... und haben sich dem Leben dort hervorragend angepasst. Mit ihren langen Schnauzen und den Zähnen darin können die Botos hervorragend im Flachwasser ihre Nahrung orten, jagen und sogar Panzertiere knacken.
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Doch das macht die eindrucksvollen Tiere zu direkten Konkurrenten der Fischer vor Ort.
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Sie werden deshalb von ihnen gejagt und das fettreiche Fleisch der Säuger als Köder zum kommerziellen Fang spezieller Welse, den sogenannten Piracatingas, die Aas-Fresser sind, benutzt.
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Zum Schutz aller Wale wurde in Brasilien per Gesetz vom 18. Dezember 1987 ein strenges Fang- und Tötungsverbot für die Tiere ausgesprochen.
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Auch wenn bei Zuwiderhandlungen zwei bis fünf Jahre Freiheitsentzug und hohe Geldstrafen drohten, konnten die Machenschaften von Fischern in der Wildnis des Amazonas kaum kontrolliert werden.
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Tierschützer und die Internationale Wal-Kommission kritisierten schon vor Jahren das halbherzige Vorgehen der Staaten am Amazonas. Die Tiere werden dennoch weiterhin getötet und als Köder benutzt.
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Zudem wurde das Gesetz zum Schutz der Tiere Anfang 2020 nicht verlängert.
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Tierschützer befürchten, dass das zu einem echten Problem für die Art werden könnte, denn die Tiere gebären immer nur ein Junges, ...
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... das sie bis zu vier Jahre lang aufziehen. Die Vermehrungsrate der Säuger ist dementsprechend gering.
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Die Jungtiere dieser Art sind noch ganz grau. Erst im Laufe von mehreren Jahren ...
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... verfärbt sich die Haut der Tiere. Die rosa Farbe entsteht, weil die Haut mit dem Wachstum dünner wird und durchscheinender. Das Blut der Tiere schimmert ein wenig durch die Haut von erwachsenen Exemplaren.
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Ausgewachsene Flussdelfine dieser Art können zwischen zwei und drei Meter lang werden und ...
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... dabei ein Gewicht zwischen 85 und 160 Kilogramm erreichen. Sie müssen als Säuger alle 30 Sekunden auftauchen, um Luft zu holen.
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Die Tiere werden von Menschen nicht nur gejagt, sondern auch geliebt.
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Mancherorts sind sie eine echte Attraktion - auch für Touristen. In manchen Regionen können sie aufgrund ihrer Neugier und ihrer Friedfertigkeit sogar als Therapietiere eingesetzt werden.
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Für bestimmte indigene Völker am Amazonas sind die Rosa Flussdelfine heilige Tiere, genauer die Boten der Wasser-Göttin.
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Andere Einheimische sehen sie eher als Flussgeister des Amazonas.
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Viele Mythen ranken sich um die Botos. Die Amazonasindianer am Rio Negro glauben beispielsweise ...
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... dass sich das Säugetier nachts in einen ...
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... jungen Mann im weißen Anzug verwandelt und dann an Land geht, um nach jungen Mädchen Ausschau zu halten.
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Der verwandelte Flussdelfin verführt die Auserwählte und verschwindet am nächsten Morgen wieder als Boto im Fluss.
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Die junge Frau wird schließlich schwanger und bekommt das Kind. Tatsächlich soll es am Rio Negro Geburtsurkunden geben, auf denen als Vater "Boto Cor de Rosa" eingetragen ist.
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Der Mythos könnte entstanden sein, weil bisher niemand so genau sagen kann, wie und wo sich die Tiere, die eigentlich Einzelgänger sind, paaren.
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Gruppen bilden die Tiere, anders als die echten Delfine, nur, wenn die Muttertiere ihre Jungen aufziehen oder zur Trockenzeit. Dann müssen sich bis zu 15 Tiere in fischreichen Regionen miteinander arrangieren.
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Ebenfalls anders als Delfine sind die Rosa Flussdelfine eher langsame Schwimmer. Zudem meiden sie die Strömung des Flusses und halten sich eher in Ufernähe auf.
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Sie springen eher selten aus dem Wasser. Und auch die Rückenflossen der Botos sind keine Finnen wie bei Delfinen, sondern Rückenleisten.
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Da das Wasser in den Flussarmen meistens nicht klar ist, haben die Rosa Flussdelfine nur ganz kleine, verkümmerte, aber funktionstüchtige Augen.
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Um noch mehr über die speziellen Tiere herauszubekommen, werden sie von Wissenschaftlern gefangen, ...
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... vermessen, ...
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... und mit Sendern versehen. Eine Aufzucht in Gefangenschaft gelingt nur in den seltensten Fällen.
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Nur durch detailliertes Wissen über die Art und die Aufklärung der Menschen vor Ort können die Tiere in Zukunft auch wirklich geschützt werden.
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Und vielleicht auch für die nächste Generation als freilebende Therapietiere zum Einsatz kommen.
Mythen, Farbe und Feinde Noch weniger Schutz für Flussdelfine im Amazonas
"Botos" werden die Flussdelfine genannt, die im Amazonas zu Hause sind. Keiner weiß, wie viele von ihnen dort noch leben. Sicher ist aber, dass sich ihre Zahl verringern wird. Das Fleisch der Tiere wird von Fischern als Köder verwendet. Ein Gesetz zum Schutz der Tiere ist seit Anfang 2020 außer Kraft.
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