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Die Internationale Raumstation (ISS) ist das größte und teuerste Technologieprojekt aller Zeiten.
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Sie schwebt bereits seit 1998 durchs All.
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Ihr Geburtsstunde war am 20. November 1998. Eine russische Proton-Rakete brachte das erste Bauteil mit dem Namen "Sarja", was soviel heißt wie Morgenröte, ins All.
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Damit wurde der Grundstein für den ersten internationalen Außenposten der Menschheit im Weltraum gelegt.
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Bereits zwei Wochen später folgte der erste Verbindungsknoten mit dem Namen "Unity". Er wurde mit einem US-amerikanischen Space Shuttle ins All gebracht und dort mit "Sarja" verbunden.
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Seitdem wurden mehr als 30 weitere Module mit verschiedenen Aufgaben angekoppelt, ausgetauscht oder auch wieder abgebaut.
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Von den sogenannten "External Stowage Platforms" wurden mehrere montiert. Sie werden vor allem zur Lagerung von Ausrüstungs- und Ersatzteilen genutzt.
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Kanada steuerte 2001 einen Multifunktionsarm bei. Er hilft bei Wartungs- und Reparaturarbeiten.
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Viele Gitterstrukturen zur Stabilisierung, Luftschleusen, die für Außeneinsätze gebraucht werden und Solarpaneele, die der Stromversorgung an Bord dienen, folgten.
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Genauso Module, die als Labore dienen. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) schickte das Raumlabor Columbus im Februar 2008 ins All.
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Sogar Japan beteiligte sich am Ausbau der ISS. Die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa schickte das Labormodul Kibō (Hoffnung) im März 2008 zur Internationalen Raumstation.
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Doch nun, nach mehr als 20 Jahren im All, ist die Zukunft der ISS ungewiss.
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Juri Borissow, der neue Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos kündigte an, dass Russland nach 2024 aus der Internationalen Raumstation ISS aussteigen will.
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Denkbar ist, dass dann das russische Modul von der ISS abgekoppelt wird und ...
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... als Basis für eine eigenständige Weltraumstation dient. Die modulare Bauweise, ...
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... die der russischen Raumstation "Mir" nachempfunden wurde, macht das möglich.
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Die Mir wurde am 23. März 2001 bei einem kontrollierten Absturz aus dem Verkehr gezogen. Sie verglühte.
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Insgesamt 16 Nationen sind an Finanzierung, Ausbau und Instandhaltung der jüngeren Schwester der Mir beteiligt.
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Die fünf Raumfahrbehörden NASA (USA), Roskosmos (Russland), ESA (Europa), Jaxa (Japan) und CSA (Kanada) sind dabei federführend. Das milliardenschwere Projekt hat auch ein eigenes Emblem.
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Die ISS hat derzeit eine Spannweite von 109 Metern, ihr Rumpf ist 51 Meter lang, die Solarmodule messen 73 Meter.
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Ihr Gewicht beträgt 440 Tonnen. Diese allerdings kreisen fast schwerelos in 400 Kilometern Höhe über der Erde. Für eine Erdumrundung benötigt die ISS rund 93 Minuten.
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Doch die ISS, die vor allem für wissenschaftliche Untersuchungen in der Schwerelosigkeit gebaut wurde, ist viel mehr als ein Riesenlabor im All.
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Mit der Unterzeichnung des ersten Vertrages für die ISS 1993 zwischen Ländern aus Ost und West kam erstmals eine dauerhafte Zusammenarbeit zustande. Das Ende des Kalten Krieges machte das möglich.
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Seitdem wird mit ständig wechselnder Besatzung getestet, geschraubt, repariert und erweitert. Da die Belastungen für Menschen in der Schwerelosigkeit besonders hoch sind, muss die Besatzung der ISS regelmäßig ausgetauscht werden.
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Doch nicht nur für den Austausch der Crew, sondern auch für Versorgung, Instandhaltung und Müllentsorgung waren viele Starts und ...
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... natürlich Landungen nötig.
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Mit Strom versorgt sich die Raumstation aber selbst. Die acht Solarelemente fangen unabhängig voneinander Sonnenenergie ein.
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Die Solarpaneele sind an Drehgelenken installiert und können so zum Sonnenlicht ausgerichtet werden.
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Ein großer Teil der gewonnenen Solarenergie wird sofort verbraucht, der Rest in Akkus gespeichert. So ist eine gleichmäßige Stromversorgung rund um die Uhr gewährleistet.
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Das ist nicht nur für die Experimente und Versuchsabläufe wichtig, sondern vor allem für die Menschen an Bord.
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Seit November 2000 ist die Raumstation ständig mit mindestens zwei bis drei Astronauten oder Astronautinnen besetzt.
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Mit dem Wachsen der ISS wächst auch die Stammmannschaft. Seit dem 17. November 2020 befinden sich permanent sieben Expeditionsteilnehmer an Bord.
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Das Kommen und Gehen auf der Raumstation ist groß. Neben den Astronauten waren auch schon zahlreiche Weltraumtouristen dort.
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Manche kommen sogar wieder. Alexander Gerst beispielsweise war bis Dezember 2018 Kommandant auf der ISS. Der Deutsche war damals bereits zum zweiten Mal auf der ISS.
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Obwohl das Leben in der Raumstation mit großen Herausforderungen und Entbehrungen verbunden ist ...
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... und eine lange und intensive Vorbereitungszeit nötig ist, ...
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... sind alle, die das Abenteuer Weltall persönlich erleben durften, voller Eindrücke und überglücklich, ...
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... auch noch Jahre nach ihrer Rückkehr.
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Kein Wunder - ist doch die Aussicht von der ISS aus einmalig.
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Noch besser allerdings sieht man direkt vom All aus. Die Krönung des Einsatzes für jeden Astronauten besteht in einem Außeneinsatz.
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"Da draußen hat man einen wahnsinnig tollen Ausblick", schwärmt der deutsche Raumfahrer Thomas Reiter.
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Dabei ist das Leben an Bord hart.
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Der Arbeitstag der Raumfahrer ist streng reglementiert. Freizeit gibt es kaum, Alkohol ist verboten.
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Duschen gibt es nicht. Toilettengänge sind nur mit festgeklemmten Beinen möglich.
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Das Essen ist eher mäßig und kommt aus der Büchse - eben Astronautennahrung.
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Und obwohl die Ausmaße der Raumstation riesig sind, ist der Platz für die Besatzung eher beschränkt und ...
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... alles andere als wohnlich.
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Wegen des hohen Arbeitsaufkommens und einiger Pannen liegen die Astronauten und Forscher im Zeitplan des Großprojekts um Jahre zurück.
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Gegner der Raumstation kritisieren vor allem die hohen Kosten für das Kooperationsprojekt, die in keinem Verhältnis zum Nutzen stünden.
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Wissenschaftliche Ergebnisse, wie die von der ISS seien nirgendwo sonst zu bekommen, halten Forschende dagegen.
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Fundierte Erkenntnisse über die Atmosphäre, das All und speziell den Muskelschwund beim Menschen in der Schwerelosigkeit hätte man ohne den Einsatz der ISS nicht gewinnen können.
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Im Dezember 2016 hat die Europäische Weltraumorganisation ESA die Finanzierung der ISS bis 2024 verlängert. Für die USA gab der damalige Präsident Donald Trump bekannt, dass die USA die ISS ab 2025 nicht länger unterstützen wollen.
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Was nach 2024 aus der Internationalen Raumstation werden soll, steht deshalb heute noch in den Sternen.
Russland steigt aus Was wird aus der Internationalen Raumstation?
Sie ist das größte und teuerste Technologieprojekt aller Zeiten. Die Internationale Raumstation ISS verbindet 16 Nationen, verschlingt Milliarden und liefert erstaunliche Erkenntnisse. Doch die Zukunft des Projekts ist ungewiss.
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