Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 00:31 Leerer Nachbarplatz: Irritation über Deal zwischen Bahn und Bund +++

Der Bund will einem Zeitungsbericht zufolge Mitarbeitern von Behörden und Ministerien bei Dienstreisen mit der Bahn in den nächsten Monaten einen leeren Nachbarplatz zahlen. So solle im Sinne des Infektionsschutzes ein größerer Abstand zu Mitreisenden gewährleistet werden, meldet die "Süddeutschen Zeitung" laut Vorabbericht unter Berufung auf ein Schreiben des Bundesinnenministeriums an Oberste Bundesbehörden. Die erweiterte Erstattungsmöglichkeit für die Ausgaben werde zunächst bis Ende März befristet. Laut "SZ" sorgt das Vorgehen des Bundes in der Opposition für Irritationen. Schließlich lehnten Bund und Bahn einen garantierten Mindestabstand für alle Passagiere ab. Bahn und Verkehrsministerium verweisen demnach darauf, dass es keinen Nachweis über eine besondere Ansteckungsgefahr in Zügen gebe.

(Foto: imago images/xim.gs)

+++ 23:50 Kalifornien zieht Notbremse +++
Kalifornien führt wegen steigender Corona-Zahlen wieder härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie ein. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, sagte Gouverneur Gavin Newsom. Vergangene Woche hatte der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA die Schwelle von einer Million bekannten Corona-Infektionen überschritten. In Kalifornien leben 40 Millionen Menschen. Für gut 94 Prozent der Bevölkerung gelten nun wieder strikte Auflagen. Bars und Fitnesseinrichtungen müssen schließen, Restaurants können nur im Freien servieren oder außer Haus verkaufen. Schulen dürfen nur Online-Unterricht geben. Der Staat an der Westküste hatte sehr früh Corona-Beschränkungen erlassen, diese in den vergangenen Monaten aber langsam gelockert. Weiterhin gilt, dass man in der Öffentlichkeit eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen muss. Seit Ausbruch der Pandemie sind in Kalifornien nach Angaben des Gouverneursbüros mehr als 18.200 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht der Westküstenstaat aber besser da als viele andere Bundesstaaten.

+++ 23:10 England richtet 40 Kliniken für Spätfolgen ein +++
Für die Behandlung der Spätfolgen von Corona-Infektionen baut England ein Netzwerk aus 40 Kliniken auf. Es solle Ende des Monats die Arbeit aufnehmen, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock. Er verwies auf die als "Long Covid" bezeichneten langfristigen Symptome wie Atembeschwerden, Erschöpfung, Muskelschmerzen und neurologische Probleme hin, die "selbst die Fitten und Gesunden" träfen. Es seien "Tausende, viele Tausende" dieser Fälle bekannt.  Insgesamt meldet Großbritannien 21.363 Corona-Neuinfektionen und 213 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Damit sind im Vereinigten Königreich mehr als 1,39 Millionen Ansteckungen und 52.147 Todesfälle registriert.

+++ 22:28 Krankenhaus-Belegung in Frankreich auf Höchststand +++
In Frankreich werden so viele Corona-Patienten im Krankenhaus behandelt wie nie zuvor. Die Behörden geben die Zahl mit 33.497 an, ein Anstieg von 416. Die Zahl der Neuinfektionen stieg den vorliegenden Daten zufolge um 9406. Das sind so wenige wie seit mehr als einem Monat nicht mehr. Am Sonntag wurden noch 27.228 neue Ansteckungen registriert. Insgesamt sind damit mehr als 1,9 Millionen Infektionen bekannt. Am Montag melden die Behörden zudem 506 weitere Todesfälle, insgesamt sind es damit 45.054.

+++ 21:56 Lehrerverband kritisiert Verschiebung von Schul-Beschlüssen +++
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat die Verschiebung von Beschlüssen zu weiteren Corona-Maßnahmen an Schulen kritisiert. "Ich habe die Befürchtung, dass die Anpassungen nun zu spät kommen werden und warne vor Schulschließungen als letzte Konsequenz", sagte Meidinger der "Rheinischen Post". Die Bundesregierung hatte bereits vor dem Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder konkrete Vorschläge für Verschärfungen an den Schulen zunächst wieder vom Tisch genommen.

+++ 21:28 Sechs Bundesländer melden Neuinfektionen im vierstelligen Bereich +++
Sechs Bundesländer haben Neuinfektionen binnen 24 Stunden im vierstelligen Bereich gemeldet. Die meisten verzeichnete Sachsen mit 3013, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2754, Bayern mit 1986, Baden-Württemberg mit 1739, Berlin mit 1337 und Hessen mit 1086. Die wenigsten neuen Fälle registrierten Mecklenburg-Vorpommern (29), Bremen (31) und das Saarland (46).

+++ 21:05 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 14.290 Neuinfektionen gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 808.752 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit binnen 24 Stunden 14.290 neue Fälle hinzu. Berücksichtigt sind die Zahlen aller 16 Bundesländer sowie die Wochenendnachmeldungen für Samstag und Sonntag aus Sachsen. Vor genau einer Woche hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen 15.778 betragen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 139 auf 12.636. Als aktuell infiziert gelten rund 283.000 Personen. Die Zahl der aktiven Infektionen ist erstmals seit dem 29. September wieder leicht gesunken.

Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,12 angegeben (Vortag: 1,19). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 112 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,97 (Vortag: 1,03). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3436 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1971 davon werden beatmet. Rund 6950 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

+++ 20:54 Laschet erwartet "das härteste Weihnachtsfest seit Jahrzehnten" +++
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat sich skeptisch zu den Aussichten auf ein unbeschwertes Weihnachtsfest geäußert. "Es wird kein Weihnachten wie jedes andere", sagte Laschet. "Es wird das härteste Weihnachtsfest sicher, das wir seit Jahrzehnten erlebt haben." Ziel der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin sei es, der Bevölkerung zu Weihnachten möglichst viele Begegnungen zu ermöglichen. Ob dies gelinge, hänge aber auch vom Verhalten der Bevölkerung ab. Nach ihren Beratungen appellierten die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel an die Bürger, ihre Kontakte derzeit auf ein Minimum zu reduzieren.

+++ 20:49 Merkel sieht "Trendumkehr" noch nicht erreicht +++
Durch die verschärften Regeln im November sei eine "Trendumkehr" noch nicht erreicht worden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Beratungen von Bund und Ländern, die sie als "Zwischenbilanz" bezeichnete. Es sei aber die Dynamik beim Anstieg der Infektionszahlen gebrochen worden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betonte: "Es reicht noch nicht." Ziel müsse sein, die Zahl Richtung 50 zu senken, um Infektionsketten nachverfolgen und ein diffuses Geschehen verhindern zu können.

+++ 20:42 Söder: Verhandlungen hätten eleganter verlaufen können +++
Nach den Beratungen von Bund und Ländern über die weitere Vorgehensweise in der Pandemie sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder: "Natürlich gab es da heute auch unterschiedliche Akzente und Meinungen. Und das hätte man heute auch noch ein bisschen eleganter machen können im Vorfeld, auch die Länder untereinander, wenn ich das so sagen darf." Er fügte hinzu: "Trotzdem eint uns alle das Bemühen, nach bestem Wissen und Gewissen die Schutzfunktion zu erfüllen und mit den Bürgern zusammen etwas zu erreichen." Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sprach von einer "engagierten Diskussion", die "alles in allem" so verlaufen sei, "wie wir sonst auch miteinander sprechen". Vor und während der Beratungen war über eine gereizte Atmosphäre und große Unstimmigkeiten zwischen Bund und Ländern berichtet worden.

+++ 20:24 Lockerungen zu Weihnachten nicht zu erwarten +++
Der sogenannte Wellenbrecher-Lockdown zur Eindämmung der Pandemie ist nach Ansicht des Hamburger Bürgermeisters Peter Tschentscher erfolgreich. Für eine Lockerung der Maßnahmen Richtung Weihnachten und Silvester sei es aber noch zu früh, sagte der SPD-Politiker nach Beratungen der Länderregierungschefs mit der Kanzlerin. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, um das Weihnachtfest mache er sich fast weniger Sorgen als um Silvester. Er fügte hinzu: "So richtig vorstellen mag ich mir nicht, das wirklich große Skiferien wieder stattfinden." Bei einer Konferenz am 25. November werde Berechenbarkeit und Planbarkeit über Weihnachten und den Jahreswechsel hinaus angestrebt.

+++ 20:14 Müller: Corona-Situation ist "weiter besorgniserregend" +++
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat die Corona-Situation in Deutschland als "weiter besorgniserregend" bezeichnet. Es sei viel erreicht, aber noch längst nicht genug, sagte Müller, derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, nach den Beratungen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bis zum Mittwoch kommender Woche wollten Bund und Länder ein langfristiges Gesamtkonzept planen, das eine gewisse "Perspektive und Planungssicherheit" biete.

+++ 20:09 Söder stellt längere und schärfere Maßnahmen in Aussicht +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Menschen in Deutschland auf eine Verlängerung und weitere Verschärfung der Maßnahmen über das Monatsende hinaus eingestimmt. "Ich habe wenig Hoffnung, dass Ende November alles wieder gut ist", sagte Söder nach Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel und den anderen Ministerpräsidenten der Länder. Man müsse die Maßnahmen deshalb "lieber verlängern statt vorzeitig abzubrechen". "Im Zweifel müssen wir auf Sicherheit setzen." Söder sagte, an den Schulen müsse gerade in Hotspots darüber nachgedacht werden, ob das Offenlassen der Schulen die wirklich einzige Möglichkeit sei.

+++ 20:04 Personen mit Erkältungssymptomen sollen zu Hause bleiben +++
Personen mit Atemwegserkrankungen werden aufgerufen, zu Hause zu bleiben, bis die Symptome abgeklungen sind. Sie sollen sich auskurieren und telefonisch Kontakt mit einem Arzt aufnehmen, der über einen Corona-Test entscheiden solle, appellierte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Besuche bei älteren und besonders verletzlichen Personen sollen nur dann unternommen werden, wenn alle Familienmitglieder frei von jeglichen Krankheitssymptomen sind und sich in den Tagen zuvor keinem besonderen Risiko ausgesetzt haben.

+++ 19:59 Risikogruppen erhalten günstige FFP2-Masken +++
Besonders gefährdete Menschen sollen mit günstigen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem Virus bewahrt werden. Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen insgesamt 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können, teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Beratungen mit den Regierungschefs der Länder mit. Die Kosten dafür trägt der Bund.

+++ 19:54 Merkel: Kontakte auf ein Minimum beschränken +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bürger aufgefordert, zur Bekämpfung der Pandemie Kontakte zu anderen Menschen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Kontakte sollten sich auf nur noch einen festen Haushalt beschränken, sagte die CDU-Politikerin nach Beratungen mit den Regierungschefs der Länder. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Die Bürger sollen demnach auch auf nicht notwendige private Reisen und touristische Tagestouren verzichten, außerdem auf Besuche in Bereichen mit Publikumsverkehr.

+++ 19:50 Bund und Länder vertagen Entscheidung über Schulen +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben eine Entscheidung über das weitere Vorgehen an den Schulen in der Pandemie vertagt. "Bund und Länder werden auf der nächsten Konferenz darüber beraten, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich in Hotspots reduziert werden können", beschlossen Merkel und die Länderchefs am Montag nach mehrstündigen Beratungen. Das nächste Gespräch ist nach Angaben der Bundeskanzlerin für den 25. November geplant.

+++ 19:19 Bund und Länder appellieren: Keine privaten Feiern mehr +++
Zum Eindämmen der Pandemie rufen Bund und Länder die Bürger auf, ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten, private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Auf diesen Appell verständigten sich nach dpa-Informationen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in ihrer Videokonferenz.

+++ 19:14 Tschechien will Notstand bis kurz vor Weihnachten verlängern +++
In Tschechien soll der Notstand bis kurz vor Weihnachten verlängert werden. Dies kündigt Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung an. Die endgültige Entscheidung über eine Verlängerung bis zum 20. Dezember liegt beim Parlament. Es soll am Donnerstag beraten. Der Notstand gilt in dem EU-Mitgliedsland bereits seit Anfang Oktober. Bislang ist er nur bis Freitag dieser Woche terminiert. Nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC waren in Tschechien innerhalb von 14 Tagen statistisch 26,1 Todesfälle je 100.000 Einwohner zu verzeichnen. Das war der höchste Wert unter allen EU-Mitgliedstaaten.

+++ 18:43 Baerbock: Soziale Kontakte müssen gewährleistet bleiben +++
Grünen-Chefin Annalena Baerbock fordert, dass das Infektionsschutzgesetz nach seiner Überarbeitung ein Minimum an zwischenmenschlichen Kontakten und Bewegungsfreiheit gewährleisten muss. Es müsse deutlich sein, dass "ein Mindestmaß an sozialen Kontakten und ein Verlassen der eigenen Wohnung immer" möglich sei, sagt Baerbock. Zudem müssten die Einschränkungen begründet und immer auch befristet sein.

+++ 18:28 Umwelthilfe fordert Feuerwerk-Verbot zu Silvester +++
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat davor gewarnt, dass privates Feuerwerk zu Silvester die Krankenhäuser in der Pandemie weiter belasten könnte. "Jedes Jahr werden Tausende durch Böller verletzt, darunter viele junge Menschen", erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die Bundesregierung solle deshalb dem Beispiel der Niederlande folgen und "Verkauf und Gebrauch von Silvester-Feuerwerk komplett verbieten." Die niederländische Regierung hatte am vergangenen Freitag ein Feuerwerksverbot an Silvester beschlossen. Damit solle verhindert werden, dass sich Ärzte und Krankenpfleger zusätzlich um Menschen kümmern müssten, die sich an Feuerwerkskörpern verletzen, erklärte die Regierung. Die DUH führte als Grund für ihre Forderung zudem an, dass "jede zusätzliche Luftbelastung durch Böller und Raketen" vermieden werden müsse. Denn es zeige sich immer deutlicher, dass es einen Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastungen und schweren Krankheitsverläufen von Covid-19 gebe.

+++ 18:09 Esken plädiert für Maskenpflicht auch für Grundschüler +++
SPD-Parteichefin Saskia Esken hat sich im Interview mit ntv für eine Maskenpflicht im Unterricht ausgesprochen, auch an den Grundschulen. "Ich sehe überall im Straßenbild und in den öffentlichen Verkehrsmitteln, sehr viele Menschen und auch kleinere Kinder, die Masken tragen und die das mit einer Selbstverständlichkeit tun, dass ich da gar kein Problem drin sehen kann", so die SPD-Parteichefin im ntv-Interview. Natürlich müssten dann Pausen gemacht werden, dann müssten die Kinder auch eine Chance haben, zwischendrin mal in Ruhe zu atmen, ohne die Maske. Esken schließt auch eine Maskenpflicht für Grundschüler im Unterricht nicht aus, dies sei "in jedem Fall in einer sehr vollen Klasse empfehlenswert". Die Pflicht müsste von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen und von den Kultusministern umgesetzt werden.

+++ 17:46 Impfplan der Regierung: Pro Tag soll ein Arzt 96 Menschen impfen +++
Sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, soll ein Arzt bis zu 96 Menschen pro Tag impfen können. Das sieht der Impfplan der Bundesregierung vor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Nicht länger als 15 Minuten soll das Impfen pro Patient dauern - von seiner Ankunft bis zum Vollzug, wie aus den "Empfehlungen für die Organisation und Durchführung von Impfungen gegen Sars-Cov-2" hervorgeht, die dem RND vorliegen. Demnach soll die Aufklärung über die Impfung nur durch ärztliches Personal erfolgen, durchgeführt werden kann sie jedoch auch von medizinischem Assistenzpersonal. "Mittelfristig", so heißt es in dem Papier, würden mehrere Impfstoffe in der EU zur Verfügung stehen. Aufgelistet sind insgesamt sieben, darunter der des deutschen Entwicklers Biontech und des US-Pharmakonzerns Moderna.

+++ 17:29 Hotel- und Gaststättenverband droht mit Klage vor Verfassungsgericht +++
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat wegen der geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gedroht. Mit den Änderungen werde eine neue Rechtsgrundlage für umfangreiche Schutzmaßnahmen in der Pandemie geschaffen. Diese bedeutet nach Auffassung des Verbands einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte der betroffenen Gastwirte und Hoteliers. "Es ist jedoch inkonsequent und unseres Erachtens verfassungswidrig, dass keine Entschädigung für diesen Fall für unsere Betriebe vorgesehen ist", sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Sollte es keine entsprechenden Korrekturen geben, "werden wir für die Branche Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einlegen".

+++ 17:10 Forschungsministerin sieht in Impfstoff "weiteren Lichtblick" +++
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat die vielversprechenden Nachrichten des US-Pharmakonzerns Moderna bei dessen Suche nach einem Impfstoff begrüßt. Dies sei ein "weiterer Lichtblick im Kampf gegen Covid-19", sagt Karliczek. Moderna hatte zuvor Daten zu einem Impfstoff-Kandidaten vorgelegt, die Hoffnung machen. Laut Mitteilung des Konzerns hat der Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent. Zudem wurde bekannt, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren zu dem Moderna-Impfstoff beginnt, das eine vergleichsweise rasche Zulassung zum Ziel hat. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:53 Österreichs Kliniken stehen kurz vor dem Limit +++
In Österreich sinkt die Zahl der Neuinfektionen einen Tag vor dem zweiten vollständigen Lockdown. Die Behörden melden 4657 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. 4297 Menschen sind wegen des Virus im Krankhaus in Behandlung, 612 davon auf Intensivstationen. In der Regel fallen die Zahlen am Montag geringer aus, da über das Wochenende weniger gemeldet werden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober warnt: "Wir nähern uns den Kapazitätsgrenzen in den Spitälern." Die Prognose sage für diese Woche im Schnitt 7000 Neuinfektionen pro Tag voraus.

+++ 16:32 Neuer Beschlussvorschlag enthält einen "Appell" +++
Der Beschlussvorschlag, den das Kanzleramt ursprünglich für die Konferenz mit den Ministerpräsidenten vorgesehen hatte, ist deutlich gekürzt worden. Die neue Fassung von 13 Uhr umfasst statt zehn nur noch sieben Seiten. Vor allem Beschlüsse zu den Schulen, etwa eine Maskenpflicht für alle Jahrgänge oder eine Halbierung des Regelbetriebs, wurden gestrichen. Unter Punkt eins wird an die Bürgerinnen und Bürger "appelliert", auf private Feiern gänzlich zu verzichten, private Zusammenkünfte auf einen weiteren Hausstand zu beschränken, auf "freizeitbezogene Aktivitäten" sowie nicht notwendige private Reisen zu verzichten, Besuche bei älteren und vulnerablen Personen nur zu unternehmen, wenn alle Familienmitglieder symptomfrei sind, sowie "sich ab sofort nur mit den Angehörigen des eigenen und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstands zu treffen".

+++ 16:18 Streit bei Ministerpräsidentenkonferenz mit Merkel +++
Nach Informationen von ntv fordern die Ministerpräsidenten Laschet (NRW), Kretschmer (Sachsen) und Hans (Saarland) in der Konferenz mit Merkel verbindliche Kontaktbeschränkungen. Wie die konkret aussehen sollen, werde noch diskutiert, heißt es. Reine Empfehlungen brächten nicht viel und seien daher abzulehnen. Vorstellbar wäre, nur noch Kontakte einer Kernfamilie mit zwei Mitgliedern einer weiteren Familie zu erlauben. Bislang dürfen sich bis zu zehn Personen aus zwei Familien treffen. Die vom Kanzleramt geplanten Pläne zu den Schulen sind schon vom Tisch; in die Schulpolitik wollten sich die Ministerpräsidenten nicht reinreden lassen.

+++ 16:05 Schweden begrenzt Versammlungen auf maximal acht Menschen +++
Das bislang für seine wenigen Corona-Beschränkungen bekannte Schweden beschränkt die Teilnehmerzahl für Versammlungen deutlich. Statt bisher 50 bis 300 Menschen je nach Anlass dürften zur Eindämmung der Pandemie vom 24. November an höchstens nur noch acht Menschen zusammenkommen, sagte Regierungschef Stefan Löfven bei einer Pressekonferenz in Stockholm. Das Robert-Koch-Institut führt seit Freitag ganz Schweden als Risikogebiet.

+++ 15:48 Ministerpräsidenten sauer aufs Kanzleramt +++
Unter den Ministerpräsidenten gibt es Unmut über die Beschlussvorlage, mit der das Kanzleramt die heutige Runde zwischen Merkel und den Ministerpräsidenten vorbereitet hatte. In der Präsidiumssitzung der CDU äußerte sich unter anderem NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kritisch - zumal die Vorlage mehrere Punkte zum Thema Schule enthielt. Bei diesem Thema, so machten die Ministerpräsidenten im CDU-Präsidium klar, wollen sich die Länder nicht vom Bund reinreden lassen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:30 Doch keine Quarantäne bei Erkältungssymptomen +++
Die neuen Corona-Einschränkungen fallen voraussichtlich schwächer aus als zunächst geplant. In einer Neufassung der Beschlussvorlage für die laufenden Beratungen der Bundesregierung mit den Länderchefs wird darauf verzichtet, den Bürgern bereits bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten eine fünf- bis siebentägige Quarantäne nahezulegen. Auch auf eine Verschärfung der Maskenpflicht an Schulen wird verzichtet.

+++ 15:08 Twitter-Accounts der Biontech-Mitgründer gefälscht +++
Vermeintliche Twitter-Accounts der Biontech-Mitgründer Ugur Sahin und Özlem Türeci sind gefälscht. Wie das Mainzer Unternehmen, das durch die Arbeit an einem Corona-Impfstoff weltweit in der Öffentlichkeit steht, selbst bei dem Kurznachrichtendienst mitteilt, existieren "keine persönlichen Accounts" der beiden Vorstände. Biontech stehe deshalb mit Twitter in Kontakt, um entsprechende Fake-Benutzerkonten löschen zu lassen. Zuvor hatte der Dienst bereits zwei Accounts, die unter den Namen der beiden Mitgründer liefen und denen schon mehrere Tausend Menschen folgten, gesperrt. Das deutsche Unternehmen und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten am vergangenen Montag als erste westliche Hersteller vielversprechende Daten aus ihren klinischen Tests vorgelegt.

+++ 14:45 Die meisten Weihnachtsmärkte fallen aus +++
Knapp 80 Prozent der Weihnachtsmärkte fallen nach einer Umfrage wegen der Pandemie aus, bei weiteren 13 Prozent sei es unklar. Das teilt der Handelsverband Deutschland mit. Er erwartet schwerwiegende Folgen für die Läden. "Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um die Kunden in die Fußgängerzonen und Stadtzentren zu bringen." Falle dieser Anlass nahezu flächendeckend weg, bedeute das einen schweren Schlag für den Innenstadthandel. Er mache im November und Dezember üblicherweise ein Viertel seines Jahresumsatzes. Sieben Prozent der Märkte finden statt, wie die Umfrage unter 1400 Vertretern von Stadtverwaltungen, Standortinitiativen sowie Vereinen und Handel ergab.

+++ 14:24 Fauci über Impfstoff: "Besser wird es nicht" +++
Der renommierte US-Immunologe und Corona-Experte Anthony Fauci hat begeistert auf Daten des US-Pharmaunternehmens Moderna für dessen Impfstoff reagiert. "Das sind offensichtlich sehr aufregende Ergebnisse", sagte Fauci nach Angaben des TV-Senders CNN. Moderna hatte am Montag mitgeteilt, dass Zwischenergebnisse eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent zeigten. "Besser wird es nicht - 94,5 Prozent sind wirklich hervorragend", so Fauci. Seiner Einschätzung zufolge könnten die ersten Impfungen in den USA im Dezember bei Hochrisikogruppen beginnen, der breite Rest der Bevölkerung könnte eher ab Ende April dran sein. "Und das wird in den Mai, Juni und Juli hineingehen. Das wird ein paar Monate dauern." Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:55 "Weder erforderlich noch verhältnismäßig": FDP lehnt neue Corona-Maßnahmen ab +++
Vor den neuen Beratungen über weitere Schritte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat FDP-Chef Christian Lindner das Konzept des Bundes als überzogen abgelehnt. "In der Summe laufen die aktuellen Vorschläge aus dem Kanzleramt auf einen weitgehenden Lockdown hinaus. Das ist aus Sicht der Freien Demokraten zum jetzigen Zeitpunkt weder erforderlich noch verhältnismäßig", erklärte Lindner. "Die empfohlene Quarantäne bei Erkältungssymptomen jeder Art würde das Land lahmlegen. Flächendeckende Schnelltests wären besser.

+++ 13:42 Im Saarland dürfen Tattoo-Studios wieder öffnen +++
Im Saarland ist seit Montag eine neue Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit angepassten Regeln in Kraft. Demnach ist der Betrieb von Tattoo- und Piercing-Studios unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte wieder zulässig. Deren Betreiber hatten sich in der vergangenen Woche vor dem Oberverwaltungsgericht des Saarlandes erfolgreich gegen die Schließung ihrer Betriebe während des Teil-Lockdowns gewehrt. Vom Betriebsverbot in der Gastronomie ausgenommen sind nun auch Rastanlagen an Bundesautobahnen und gastronomische Betriebe an Autohöfen. Die neue Verordnung im Saarland gilt bis einschließlich 29. November.

+++ 13:22 Iran meldet erneut Höchstwerte an Corona-Toten und Neuinfektionen +++
Die Zahlen der Corona-Toten und der Neuinfektionen im Iran haben neue Höchstwerte erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen nur eines Tages 486 Corona-Patienten. Im gleichen Zeitraum wurden 13.053 Neuinfektionen registriert. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land aktuell bei fast 42.000, die der Infizierten bei über 770.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Die Fallzahlen dürften jedoch mehr als doppelt so hoch sein wie angegeben, weil es im Iran laut Gesundheitsexperten noch zu wenige Testmöglichkeiten gibt. Um die drastisch steigenden Corona-Fallzahlen zu stoppen, plant die Islamische Republik am nächsten Wochenende landesweit strenge und unbefristete Lockdowns einzuführen.

+++ 13:05 Richter kippen besonders strenge Maskenpflicht im Rems-Murr-Kreis +++
Die strenge Maskenpflicht im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg ist bis auf Weiteres nicht gültig, teilte das Verwaltungsgericht Stuttgart mit. Mit dem Beschluss gaben die Richter dem Antrag eines Bürgers statt, der sich gegen die weitgehend ausnahmslose Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in sogenannten Verdichtungszonen gewandt hatte. Nach der landesweiten Corona-Verordnung muss in Fußgängerbereichen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen nicht eingehalten werden kann. Die verschärfte Maskenpflicht des Rems-Murr-Kreises vom 20. Oktober sieht eine solche Ausnahme für Verdichtungszonen, die von den Kommunen ausgewiesen werden können, nicht vor. Auch eine zeitliche Einschränkung für die Vorschrift gibt es nicht. Nach Angaben des Gerichts liegen keine ausreichenden Anhaltspunkte dafür vor, dass die Allgemeinverfügung zusätzlich zur Verordnung des Landes erforderlich ist. Die Begründung, es handle sich um Orte, die sowohl tags- als auch nachtsüber besonders stark frequentierte seien und an denen ein hohes Ansteckungsrisiko bestehe, hielten die Richter für nicht überzeugend.

+++ 12:43 Schwesig: Teil-Lockdown zeigt in Mecklenburg-Vorpommern Wirkung +++
Der Teil-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Krise zeigt nach Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in dem Bundesland Wirkung. "Die Infektionszahlen sind rückläufig», twitterte Schwesig. "Gut, dass wir frühzeitig reagiert haben." Mit Blick auf die Schalte der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel am Nachmittag betonte sie: "Für unser Land hat Priorität, Kita & Schule offen zu halten." Am Wochenende hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales 146 neue Corona-Infektionen für MV gemeldet. Am Wochenende davor waren es 163 gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Anfang vergangener Woche die Marke von 50 knapp überschritten hatte, lag am Sonntag bei 41,9.

+++ 12:04 WHO mahnt zur fairen Verteilung der Corona-Impfstoffe +++
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat an alle Staaten appelliert, die weltweite Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus sicherzustellen. WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom sagte, dass für die Eindämmung der Pandemie die Entwicklung von Impfstoffen alleine nicht ausreiche, sondern auch eine "faire Verteilung" unabdingbar sei. Die WHO werde daher weiter um Mitglieder für die Covax-Impfallianz werben. Bislang seien ihr 186 Länder beigetreten. "Diese Länder sagen, Impfstoffe sollten ein globales öffentliches Gut sein", so der WHO-Generalsekretär. "Die globale (wirtschaftliche) Erholung wird sehr, sehr langsam sein, solange wir die Impfstoffe nicht als globales öffentliches Gut nutzen und teilen. Teilen ist im Interesse von jedem Land."

+++ 11:25 Ministerpräsident Weil will Corona-Beschlüsse vertagen +++
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat dafür geworben, sich für eine neue Corona-Strategie mehr Zeit zu lassen. Vor den Bund-Länder-Beratungen sagte der SPD-Politiker dem Radiosender NDR Info: "Wir sollten heute die gesamte Bandbreite diskutieren, auch die Vorschläge, die das Bundeskanzleramt offenbar ja schon zu Papier gebracht hat, aber Beschlüsse, glaube ich, sollten dann Teil eines Gesamtkonzepts in einer Woche oder in zehn Tagen sein." Eine Gesamtstrategie bis Neujahr schaffe mehr Klarheit als "scheibchenweise" vorzugehen. Noch gebe es keinen Überblick, ob der Teil-Lockdown im November ausreiche.

+++ 10:53 750 Straftaten bei Anti-Corona-Demos in Berlin +++
Im Zusammenhang mit Demonstrationen von Gegnern der Corona-Gesetze hat die Berliner Polizei bislang 753 Strafverfahren und 40 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen und bearbeitet. Dazu sei bereits am 20. Mai eine eigene Ermittlungsgruppe "EG Quer" beim Landeskriminalamt mit derzeit acht Mitgliedern eingerichtet worden, sagte Innensenator Andreas Geisel. Inzwischen sei bei den Demonstrationen eine "zunehmende Radikalisierung" festzustellen, sagte Geisel weiter. Häufig seien sogenannte Reichsbürger und Rechtsextremisten, die gezielt Straftaten planen und begehen würden, bei den Kundgebungen und Demonstrationen dabei. Geisel betonte aber, nicht jeder Demonstrant, der Zweifel an den Corona-Einschränkungen habe, sei auch gleichzeitig radikalisiert oder ein Extremist.

+++ 10:20 Spahn will Corona-Warn-App nachbessern +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ein Konzept für die Weiterentwicklung der Corona-Warn-App vorgelegt. Nutzer sollen demnach künftig mehrmals am Tag über mögliche Risikobegegnungen informiert und im Falle eines positiven Corona-Befundes mehrfach aufgefordert werden, ihr Testergebnis mit anderen Anwendern zu teilen. Bisher war über die Corona-Warn-App nur eine einzige Überprüfung auf Risikobegegnungen binnen 24 Stunden möglich. Diese Limitation sei aufgehoben worden, nach derzeitigem Stand könne der Risikostatus bereits sechsmal täglich überprüft werden. Das geht aus einem "Bericht zur Weiterentwicklung" der App hervor, den Spahn im Vorfeld der Corona-Beratungen im Kanzleramt vorgelegt hat. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 09:47 Mehr als jeder zweite City-Einzelhändler in Existenznot +++
Knapp 60 Prozent der Innenstadthändler sehen sich in Existenznöten, wie aus einer Umfrage des Branchenverbands HDE unter mehr als 500 Unternehmen hervorgeht. "Sinkende Umsätze und geringe Kundenzahlen bringen immer mehr Händler in finanzielle Schieflage." Die Umsätze im innerstädtischen Einzelhandel verharrten demnach auch in der zweiten Novemberwoche - mit einem Einbruch von durchschnittlich 43 Prozent - auf einem Niveau weit unter den Vorjahreswerten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) bekräftigt deshalb seine Forderung nach Not- und Überbrückungshilfen für die Einzelhändler - vor allem in den Innenstädten. "Ansonsten bluten unsere Stadtzentren aus und veröden dauerhaft."

+++ 09:19 FDP-Generalsekretär lehnt Verschärfungen der Regeln ab +++
Der Generalsekretär der FDP, Volker Wissing, kritisiert vor den Bund-Länder-Beratungen zur Halbzeit des November-Lockdowns Forderungen nach neuen Corona-Maßnahmen. "Ich halte nicht viel davon, jetzt schon Verschärfungen zu diskutieren. Das macht keinen Sinn. Wenn man sich an Fakten orientiert und auf die Wissenschaft hört, brauchen wir Erkenntnisse über die Wirksamkeit des Lockdowns, bevor wir weitere Verschärfungen diskutieren", so Wissing im RTL/ntv "Frühstart". Die Wirksamkeit könne man frühestens am Ende dieser Woche einschätzen. In der Beschlussvorlage des Kanzleramtes für die Beratungen am Montag sind dennoch härtere Kontaktbeschränkungen vorgesehen. Wissing dagegen erwarte jetzt eine stringente Strategie der Bundesregierung. Nur so könne man die Bevölkerung mitnehmen. "Deswegen: Fakten auf den Tisch, überzeugen, und dann aber auch mal ein Regelwerk durchhalten."

+++ 09:03 Russland verzeichnet mit fast 22.800 Neuinfektionen Höchstwert +++
In Russland melden die Behörden 22.778 Neuinfektionen - so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Allein in Moskau seien 6360 Ansteckungsfälle nachgewiesen worden. Im ganzen Land steigt die Zahl auf fast 1,95 Millionen. Damit ist Russland nach den USA, Indien und Brasilien eines der am stärksten betroffenen Länder weltweit. Die Zahl der Todesopfer steigt um 303 auf 33.489.

+++ 08:33 Britischer Premier Johnson muss in Selbstisolation +++
Der britische Premierminister Boris Johnson muss sich in Isolation begeben, nachdem er Kontakt zu einem Covid-19-Erkrankten hatte. Das erklärt der Politiker in einem Video auf Twitter. Er zeige derzeit keine Symptome und werde aus der Isolation weiter arbeiten. Johnson war im Frühjahr schon einmal schwer an Covid-19 erkrankt und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden.

+++ 08:06 Impfzentren sollen ab 15. Dezember einsatzbereit sein +++
Die Bundesländer sollen Impfzentren und Möglichkeiten zum Impfen der Bevölkerung bis zum 15. Dezember vorbereiten. Das geht aus dem Reuters vorliegenden Entwurf des Bundes für die Bund-Länder-Gespräche am Montag hervor. Die Zentren sollten dann so weit vorbereitet sein, "dass kurzfristige Inbetriebnahme möglich ist". Denn mit "sehr hoher Wahrscheinlichkeit" werde es im 1. Quartal 2021 mindestens einen wirksamen zugelassenen Impfstoff geben. Die Länder sollen dem Bund bis Ende November melden, wie viele Menschen sie pro Tag impfen können.

+++ 07:29 Ärztepräsident gegen Einsatz von infiziertem Gesundheitspersonal +++
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich gegen den Einsatz von medizinischem Personal mit einer Corona-Infektion ausgesprochen. "Corona-Infizierte Ärzte gehören in Quarantäne und nicht ans Krankenbett", sagte Reinhardt. Der Einsatz auch von symptomfreien positiv getesteten Beschäftigten in der Patientenversorgung wäre für die Mitarbeiter enorm belastend und mit einem erheblichen Aufwand verbunden. "Wir sollten alles dafür tun, dass uns solche letzten Maßnahmen zur Abwendung einer Versorgungsnotlage auf den Intensivstationen erspart bleiben." Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi hatte am Freitag gesagt, es seien nicht mehr nur Einzelfälle, in denen Corona-infizierte Pflegekräfte in Deutschland zur Arbeit müssten. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zuvor gesagt, dies sei in Ausnahmefällen vorgekommen. Beim Robert-Koch-Institut heißt es zu infiziertem Personal: "In absoluten Ausnahmefällen ist die Versorgung nur von Covid-19-Patientinnen und -Patienten denkbar."

+++ 06:42 Tschentscher fordert Verbot von Großdemos in Innenstädten +++
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher fordert während der Corona-Krise ein Verbot großer Demonstrationen wie zuletzt die "Querdenker"-Versammlung in der Leipziger Innenstadt. "Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern, die auf engen Straßen und Plätzen zusammenkommen, sollten unter den derzeit schwierigen Pandemie-Bedingungen nicht genehmigt werden", sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Bei Versammlungen jeglicher Art müsse außerdem auf ausreichenden Abstand und das Tragen von Masken geachtet werden. Bei Nichteinhaltung müssten Polizei und Ordnungskräfte "konsequent dagegen vorgehen und die Versammlungen auflösen", sagte Tschentscher vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel.

+++ 06:13 Covid-Kranke klagen selbst Wochen nach Genesung über Müdigkeit +++
Anhaltende Müdigkeit ist für viele Menschen nach überstandener Covid-19-Erkrankung ein Problem. In einer Studie mit knapp 130 Teilnehmern klagte mehr als die Hälfte der ehemaligen Patienten noch Wochen später über Müdigkeitssymptome. Das berichten irische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Plos One". Ob jemand schwer erkrankt mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden musste oder nicht, spielt den Forschern zufolge keine wesentliche Rolle für die nachfolgende Müdigkeit. Knapp 56 Prozent der Studienteilnehmer waren mit Covid-19 stationär behandelt worden. Gut 52 Prozent der 128 Teilnehmer, die zum Zeitpunkt der Untersuchung alle die akute Krankheitsphase überstanden hatten, zeigten mindestens sechs Wochen nach der Infektion noch Müdigkeitssymptome, bei vielen war dies sogar noch nach zehn Wochen oder mehr der Fall. Gut 42 Prozent gaben nach dieser Zeit an, sich wieder vollständig gesund zu fühlen.

+++ 05:31 Mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++
In Deutschland sind mehr als 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 10.824 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Gestern waren es knapp 17.000 Neuinfektionen gewesen. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.

+++ 05:17 60 Prozent der Eltern fühlen sich in Corona-Krise gestresst +++
Durch die Vereinbarung von Familie, Beruf und Haushalt fühlen sich 60 Prozent aller Eltern in der Corona-Krise gestresst. Viele reagierten gereizt (67 Prozent), übermüdet (45 Prozent), nervös (42 Prozent) oder unkonzentriert (31 Prozent), geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage in Elternhaushalten für die Minijob-Zentrale hervor, die den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" vorliegt. Jeder Dritte berichtet auch von körperlichen Belastungen wie Kopfschmerzen. Durch die stärkeren Anforderungen fühlt sich gut jeder zweite Befragte einem erhöhten Druck ausgesetzt. 45 Prozent würden durch Sorgen und Ängste gequält, so die Umfrage.

+++ 04:36 Klöckner: "Keine Ansteckungsgefahr durch Nutztiere" +++
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner fürchtet nicht, dass das Coronavirus in Deutschland über Tiere weiterverbreitet wird. "Von den wichtigsten Nutztieren wie Schweinen, Rindern oder Hühnern geht keine Gefahr der Übertragung auf den Menschen aus", sagt die CDU-Politikerin der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" mit Blick auf Dänemark, wo Millionen Nerze wegen eines Ausbruch des Virus getötet werden mussten.

+++ 03:48 Johnson & Johnson startet Spätstudie mit Corona-Impfstoff +++
Johnson & Johnson hat in Großbritannien eine neue Spätstudie für seinen experimentellen Corona-Impfstoff Ad26COV2 begonnen. Probanden erhielten entweder zwei Dosen des Vakzins oder ein Placebo in einem Abstand von 57 Tagen, sagte Saul Faust, Professor für pädiatrische Immunologie und Infektionskrankheiten, der die Studie am Universitätsklinikum Southampton mitleitet. Der US-Arzneimittelhersteller nutzt ein Erkältungsvirus, um genetisches Material des Sars-CoV-2-Virus in den Körper zu schleusen und eine Immunantwort auszulösen. Die Plattform namens AdVac wird auch in einem Ebola-Impfstoff verwendet, der Anfang dieses Jahres zugelassen wurde. Parallel forscht das Unternehmen mit 60.000 Testpersonen, ob auch eine einzelne Impfdosis ausreichend Schutz gegen eine Infektion bietet.

+++ 03:04 US-Bundesstaaten verschärfen Beschränkungen +++
Die US-Bundesstaaten Michigan und Washington verschärfen wegen steigender Infektionszahlen die Corona-Beschränkungen. Ab Mittwoch müssen Universitäten, Restaurants und Veranstaltungsorte in Michigan geschlossen bleiben, sagt Gouverneurin Gretchen Whitmer. In Washington sind Versammlungen in geschlossenen Räumen verboten und Treffen im Freien auf fünf Personen beschränkt sowie Restaurants und Fitnessstudios geschlossen, kündigt Jay Inslee, Gouverneur des US-Bundesstaates an.

+++ 02:02 Göring-Eckardt fordert mehr Corona-Hilfen +++
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt fordert die Bundesregierung auf, Corona-Hilfen für mehrere Lockdown-Monate vorzubereiten. Es sei "eine Zumutung", dass die November-Hilfen "sehr spät" bei den Betroffenen ankämen, sagt sie den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Daher brauche es bereits jetzt Regelungen, die über den November hinaus gehen. "Ansonsten stehen uns weitere Chaos-Monate bei den Hilfen bevor." Göring-Eckardt nahm Bezug auf Wirtschaftsminister Peter Altmaier, der am Wochenende von erheblichen Einschränkungen in den nächsten vier bis fünf Monaten gesprochen hatte.

+++ 01:08 Rund 6 Millionen Infektionen in Brasilien +++
In Brasilien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen nach Angaben des Gesundheitsministeriums binnen eines Tages um 14.134 auf insgesamt 5,86 Millionen. 140 weitere Menschen starben demnach an oder mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 165.798.

+++ 23:07 Mit Teil-Lockdown steigt Rezessionsgefahr +++
Im Zuge des Teil-Lockdowns ist die Gefahr einer Rezession in Deutschland Wirtschaftsforschern zufolge leicht gestiegen. Der von dem gewerkschaftsnahen Institut IMK entwickelte Indikator weist für November bis Ende Januar ein Rezessionsrisiko von 17,7 Prozent aus. Im Oktober waren es noch 12,6 Prozent. Trotz des Anstiegs bleibe das Risiko aber "insgesamt relativ niedrig", so IMK-Forscher Thomas Theobald. Der Indikator, der am Montag veröffentlicht wird und der Nachrichtenagentur Reuters vorab vorlag, bündelt die aktuell verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage. Der leichte Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht nach der IMK-Analyse auf einem Rückgang der Auftragseingänge aus dem Ausland für das Verarbeitende Gewerbe und einer Eintrübung der Finanzmarktindikatoren. Aktuell sorgten vor allem die Berichte über Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gegen Covid-19 allerdings dafür, dass sich die Finanzindikatoren wieder aufhellten, so IMK-Forscher Theobald.

Den vollständigen Corona-Ticker vom Sonntag, 15. November, finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/rts/AFP

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