Verbesserungen für mehr Nutzer Corona-Warn-App bekommt ein Update
16.11.2020, 11:23 Uhr
Mehrere Male am Tag können Nutzer künftig Updates ihres Risikostatus abrufen.
(Foto: imago images/photothek)
Bisher bringt die Corona-Warn-App nicht den erhofften großen Erfolg bei der Pandemie-Bekämpfung. Dies soll sich nach dem Willen von Gesundheitsminister Spahn ändern. Um mehr Bürger von der Anwendung zu überzeugen, soll sie verbessert werden und neue Funktionen erhalten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn legt laut "Spiegel" bei den Bund-Länder-Beratungen ein Konzeptpapier zur Verbesserung der Corona-Warn-App vor. Dem Bericht zufolge sollen Nutzer so künftig mehrmals am Tag Updates über mögliche Risikobegegnungen abrufen können. Zudem sollen Nutzer im Fall eines positiven Testergebnisses mehrfach dazu aufgefordert werden, ihren Befund mit möglichen Kontaktpersonen per App zu teilen.
Bisher ist das Abrufen des aktuellen Risikostatus nur einmal alle 24 Stunden möglich. Künftig solle dies sechsmal täglich möglich sein, heißt es. So soll unterbunden werden, dass möglicherweise Infizierte weitere Personen anstecken.
Mit der mehrfachen Erinnerung an das Teilen eines positiven Befunds soll dem Problem begegnet werden, dass viele Deutsche die App passiv nutzen. Mit im Schnitt rund 2200 Personen meldet pro Tag derzeit nur ein geringer Anteil der Nutzer eine Infektionen über die App. Nun soll zwei Stunden nach Anzeigen des positiven Ergebnisses in der App die erste Erinnerung erfolgen, den Befund freizugeben. Diese Erinnerung soll nach vier Stunden wiederholt werden. Außerdem soll die Benutzeroberfläche vereinfacht werden, um das Teilen zu erleichtern.
Nutzer sollen App häufiger ansteuern
Verworfen worden seien laut "Spiegel" weitergehende Methoden zur Erhöhung der Meldequote. So stand zur Diskussion, Nutzer schon beim Download in die automatische Meldung eines Positivbefunds einwilligen zu lassen. Geprüft wurde auch die Option, dies als Normalfall einzurichten, den die Nutzer aktiv abwählen müssen.
Die Corona-Warn-App soll über ihren eigentlichen Nutzen hinaus weitere Funktionen bekommen und somit häufiger angesteuert werden. So soll sie künftig auch Datenmaterial zum Pandemie-Verlauf beinhalten, also als aktuelle Informationsquelle dienen. Zudem wird geprüft, ein Kontakttagebuch zu integrieren, in dem Nutzer für eine mögliche spätere Nachverfolgung ihrer Begegnungen Notizen hinterlegen können.
Die Corona-Warn-App ist seit Mitte Juni in Deutschland verfügbar und sollte ein zentrales Element in der Pandemiebekämpfung sein. Laut "Spiegel" weisen noch unveröffentlichte Daten inzwischen rund 22,4 Millionen Downloads aus, in den vergangenen Wochen seien es im Schnitt rund 99.000 pro Tag gewesen. Diese Entwicklung gehe Hand in Hand mit den stark ansteigenden Infektionszahlen.
Quelle: ntv.de, jog