Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 01:40 Dänemark kippt Sechs-Tage-Regel +++

Touristen müssen bei der Einreise nach Dänemark künftig nicht mehr nachweisen, dass sie mindestens sechs Übernachtungen im Land gebucht haben. Die Regierung und die Parlamentsparteien einigten sich am Freitag nach stundenlangen Verhandlungen darauf, die umstrittene Sechs-Tages-Regel abzuschaffen. Wie aus einer am späten Abend veröffentlichten Vereinbarung hervorgeht, wird die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen weiter bei 100 belassen. Über eine mögliche Lockerung soll demnach im September neu diskutiert werden. Restaurants, Kneipen und Cafés dürfen statt bis Mitternacht jetzt bis 2.00 Uhr öffnen, Nachtclubs und Diskotheken bleiben bis Ende Oktober weiter dicht.

+++ 00:31 Weltweit 21 Millionen Infizierte +++
Das Coronavirus ist laut einer Datenauswertung der Nachrichtenagentur Reuters weltweit inzwischen bei mehr als 21 Millionen Menschen nachgewiesen worden. 759.000 Menschen starben demnach.

+++ 23:46 Kroatien schließt Nachtclubs nach Mitternacht +++
Kroatien meldet 208 Neuinfektion mit dem Coronavirus und kündigt an, Nachtclubs nach Mitternacht zu schließen. Das sagte der Chef-Epedemiologe Krunoslav Capak bei einer Pressekonferenz. Das Durchschnittsalter der Infizierten liege bei 31. Sie hätten sich zumeist in den Nachtclubs angesteckt, die auch nach 0 Uhr noch geöffnet haben.

+++ 22:54 USA melden mehr als 50.000 Neuinfektionen +++

Die US-Seuchenzentren CDC geben 52.799 festgestellte Neuinfektionen und 1169 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind in den USA insgesamt 5,228 Millionen Infektionen und 166.317 Tote verzeichnet.

+++ 22:31 Schulleiter stellt sich gegen Maskenpflicht - Behörde schreitet ein +++
Das Schulamt Neuruppin hat einen Schulleiter gestoppt, der sich in einem Schreiben an die Eltern gegen die Maskenpflicht in seiner Grundschule in Rathenow gewandt hatte. Das hat das brandenburgische Bildungsministerium bestätigt. "Das versandte Schreiben vom 12.08.2020 entspricht nicht den rechtlichen Bestimmungen und wird damit zurückgezogen", sagte Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld in einem Bericht der "Berliner Zeitung" mit Blick auf den Vorstoß des Schulleiters. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine" über den Fall berichtet. Zu möglichen Konsequenzen für den Schulleiter wollte sich die Sprecherin nicht äußern.

+++ 22:15 Landesärztekammer warnt vor Anti-Masken-Demo in Hamburg +++
Die Ärztekammer Hamburg warnt die Menschen davor, sich an der für den morgigen Samstag in Hamburg angekündigten Anti-Masken-Demo "Querdenken 40" zu beteili­gen. "Allein der Besuch dieser Demonstration stellt aufgrund der nicht einzuhaltenden Mindestabstände eine Gefahr für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Gesundheit der Menschen unserer Stadt dar", sagte Präsident Pedram Emami. Er und Vizepräsidentin Birgit Wulff bezeichneten es als "besonders unverständlich", dass sich auch Ärzte an den Protesten gegen die Coronamaßnahmen beteiligten, und kündigten an, man werde genau beobachten, ob es zu Verstößen gegen die Berufsordnung komme, beispielsweise durch das Ausstellen falscher Atteste. "Konkreten Hinweisen da­rauf nachzugehen gehört zu unseren gesetzlichen Aufgaben", wird Emami in der Mitteilung der Ärztekammer zitiert.

+++ 21:43 New York lässt Museen noch im August wieder öffnen +++
In New York dürfen Museen unter Auflagen ab dem 24. August wieder öffnen. Dabei gelten Maskenpflicht und vorgeschriebene Laufwege, wie der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, sagte. Die Museen dürften zudem nur höchstens ein Viertel der üblicherweise erlaubten Zahl an Besuchern einlassen und müssten zeitgebundene Tickets verkaufen, hieß es weiter. Die Corona-Krise hat die Kulturbranche der Stadt hart getroffen. Unter anderem die Broadway-Theater und die Metropolitan Opera haben alle Veranstaltungen bis zum Ende des Jahres abgesagt. Die Stadt war im März und April eines der weltweiten Epizentren der Pandemie, mit inzwischen rund 226.000 bestätigten Infizierten. Während seitdem landesweit die Fallzahlen stark anstiegen, bleiben diese bisher in New York weiter niedrig. Die Quote positiver Tests liegt unter zwei Prozent.

+++ 21:31 Weiterer Fall beim FC Barcelona: Verletzter Umtiti infiziert +++
Kurz vor dem Viertelfinalspiel in der Champions League gegen den FC Bayern München hat der FC Barcelona einen weiteren Corona-Fall bekannt gegeben. Der französische Fußball-Weltmeister Samuel Umtiti, der nicht zum Team beim Finalturnier in Lissabon gehört, sei positiv auf Covid-19 getestet worden, schrieb der katalanische Club auf seiner Internetseite. Der Abwehrspieler zeige keine Symptome und sei zu Hause isoliert. Der 26-Jährige ist aktuell verletzt und war daher auch nicht nach Lissabon mitgereist. Er ist der zweite Corona-Fall bei den Katalanen.

+++ 21:21 Stripclub-Besuch in Toronto endet für 550 Menschen in Quarantäne +++
Die Stripclubs in Toronto dürfen erst seit zwei Wochen wieder öffnen. Jetzt müssen 550 Menschen in Quarantäne, nachdem ein Mitarbeiter eines Strip-Lokals in der kanadischen Metropole positiv auf das Virus getestet worden ist. Laut Behördenangaben soll es sich um den ersten Fall dieser Art handeln, seit Toronto die Auflagen für Nachtclubs und Restaurants am 31. Juli wieder gelockert hatte. Das Strip-Lokal wird wegen Missachtung von Auflagen belangt.

+++ 21:04 Slowakischer Abgeordneter und "Corona-Leugner" infiziert +++
Zum ersten Mal ist in der Slowakei ein Parlamentsabgeordneter positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Betroffen ist ausgerechnet ein Mitglied der einzigen slowakischen Parlamentspartei, die die Existenz der Pandemie bezweifelt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASR berichtet, handelt es sich bei dem infizierten Abgeordneten um Eduard Kocis von der rechtsextremen Volkspartei Unsere Slowakei LSNS. Kocis bestätigte selbst gegenüber den Abendnachrichten des Senders TV Markiza, er habe sich gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn bei einem Familienurlaub in Bulgarien angesteckt. Die am Rande der Legalität agierende LSNS kritisierte Corona-Warnungen wiederholt als Teil einer internationalen Verschwörung. Ende Juli löschte Facebook nach Hinweisen slowakischer Medien eine Video-Botschaft von LSNS-Chef Marian Kotleba. Darin hatte der Rechtsaußen-Politiker behauptet, der Kampf gegen die "erfundene Pandemie" diene dazu, den Menschen ihre Freiheit zu nehmen.

+++ 20:46 Nordrhein-Westfalen meldet erneut die meisten Neuinfektionen +++
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland erneut gestiegen: Bundesweit werden 1491 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet (1455 am Vortag). Während die Zahl in Berlin mit 89 Fällen rückläufig ist, bleiben die Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen nahezu gleich mit 538 neuen Fällen. Abgesehen vom Corona-Ausbruch rund um den Schlachtbetrieb Tönnies (539 Infektionen am 21. Juni), meldet das bevölkerungsreichste Bundesland den höchsten Tageszuwachs seit dem 22. April.

Daneben verzeichnen noch drei weitere Bundesländer Zahlen im dreistelligen Bereich: Bayern (211 Fälle), Hessen (179) und Baden-Württemberg (152). Einzig Bremen verzeichnet momentan noch mit 7 Fällen Neuinfektionen im einstelligen Bereich. Auch der 7-Tage-Trend zeigt mit 1045,6 Fällen erneut eine Entwicklung nach oben - der höchste Wert seit dem 4. Mai (1008,1 am Vortag).

Aktuell sind 12.761 Menschen mit dem Virus infiziert. Damit steigt die Zahl der Infektionen in Deutschland insgesamt auf 221.896. Nach RKI-Schätzungen gelten 199.908 Menschen als genesen. Mit 15 Todesfällen innerhalb von 24 Stunden sind bislang 9227 Menschen in Deutschland nach einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben (Der Stadtkreis Potsdam hat seine Zahl um 2 Fälle nach unten korrigiert, weshalb es nur 13 Todesfälle in der Statistik sind).

+++ 20:21 Tui sagt Pauschalreisen nach Spanien von Samstag an ab +++
Der Reisekonzern Tui wird nach der Reisewarnung für fast ganz Spanien die ab Samstag geplanten Pauschalreisen dorthin absagen. Den Kunden würden Umbuchungen zu anderen Reisezielen angeboten, zum Beispiel zu den Kanarischen Inseln, wie ein Tui-Sprecher sagte. Weil man nicht von allen Kunden Kontaktdaten habe, nehme man außerdem Kontakt zu Reisebüros auf. Reisenden, die bereits in den betroffenen Feriengebieten sind, biete Tui an, sie auf Wunsch früher als geplant nach Hause zu fliegen.

+++ 20:15 USA verlängern Schließung der Grenzen zu Mexiko und Kanada +++
Die weitgehende Schließung der US-Grenzen zu Kanada und Mexiko wegen der Corona-Pandemie wird erneut um einen Monat verlängert. Die Grenzen könnten demnach frühestens am 21. September wieder für den regulären Reiseverkehr geöffnet werden, erklärte Heimatschutzminister Chad Wolf über Twitter. Diese solle helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die zeitweisen Grenzschließungen waren am 21. März in Kraft getreten und seither mehrfach verlängert worden. Die Grenzen sind aber nicht völlig zu, sondern nur für alle nicht dringlichen Übertritte. Aus Arbeitsgründen und für den Handel sind Grenzübertritte weiter möglich. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen den Ländern.

+++ 19:50 US-Virologe Fauci holt sich Unterstützung von Oscar-Preisträger +++
Oscarpreisträger Matthew McConaughey hat in einem Videointerview mit dem US-Virologen Anthony Fauci beklagt, dass die Corona-Krise in den USA zu sehr politisch instrumentalisiert würde. "Wie viele andere auch, bin ich desillusioniert, ehrlich gesagt sogar voller Wut darüber, wie Covid politisiert wurde", sagte McConaughey in einem rund 40-minütigen Gespräch in seinem Instagram-Kanal. Auf der Suche nach Orientierung würden sich zu viele Menschen an die Meinungen des rechten und linken Randes klammern, ergänzte er. Fauci warnte in dem Gespräch davor, auf Herdenimmunität zu setzen. Besonders in den USA mit einem erhöhten Anteil an Übergewichtigen und damit verbundenen Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck würde dies die Risiken einer Covid-Erkrankung deutlich verschärfen. "Wenn alle das Virus bekämen, würden sehr viele Menschen sterben", sagte Fauci.

+++ 19:31 Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Spanien aus +++
Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Spanien ausgesprochen. Eine Ausnahme besteht für die Kanarischen Inseln. Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut Spanien zum Risikogebiet erklärt. Das teilte das Außenministerium mit.

+++ 19:16 Frankreich verzeichnet dritten Tag in Folge Rekord-Infektionszahlen +++
Frankreich meldet 2846 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden und damit bereits den dritten Tagesrekord in Folge seit dem Ende der Ausgangssperren. Die Hauptstadt Paris wurde wegen der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen per Erlass wieder zur aktiven Corona-Zone erklärt. Das bedeutet, dass die regionalen Behörden dort das öffentliche Leben einschränken können - theoretisch etwa durch das Schließen von Restaurants oder Märkten oder die Einschränkung der Bewegungsfreiheit.

+++ 18:58 Basketball-Bundesligist Bayreuth meldet ersten Coronafall +++
Basketball-Bundesligist medi Bayreuth hat seinen ersten Coronafall verzeichnet. Bei dem aus den USA eingereisten Spieler wurde das Virus nachgewiesen. Die geplanten Medizinchecks der gesamten Mannschaft wurden daraufhin verschoben, wie der Verein mitteilt. Parallel zu den Eingangsuntersuchungen hatten auch Covid-19-Testungen stattgefunden, die dann das positive Ergebnis erbrachten. Den Namen des Infizierten nannte der Club nicht. Aktuell würden die Infektionsketten geprüft, hieß es weiter in der Mitteilung. Die neue Bundesliga-Saison soll Anfang November beginnen.

+++ 18:39 Curevac-Chef: "Haben einen sehr guten Impfstoffkandidaten" +++
Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac sieht sich auf gutem Kurs, mit seinem Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 an vorderster Front im Kampf gegen die Corona-Pandemie mitzuwirken. Das machte Firmenchef Franz-Werner Haas im Gespräch mit dem Handelsblatt deutlich und erklärte: "Wir glauben, einen sehr guten Wirkstoffkandidaten entwickelt zu haben". Die bisherigen Testresultate sehen nach Aussage von Haas gut aus, auch was die Sicherheit und Verträglichkeit anbelange. Den Kapitalzufluss aus dem für Freitag geplanten Börsengang, der umgerechnet etwa 180 Millionen Euro einbringen soll, will Curevac, wie Haas erläuterte, zum einen für das Covid-19-Projekt und einen starken Ausbau der Produktionskapazitäten nutzen, zum anderen aber auch, um die weiteren Forschungsprogramme des Unternehmens, darunter ein Impfstoff gegen Tollwut und mehrere Krebstherapien, voranzutreiben.

+++ 18:08 KMK-Präsidentin gegen Bonuszahlung für Lehrer +++
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig hat die Forderung des Deutschen Lehrerverbandes zurückgewiesen, Lehrern für großes Engagement in der Corona-Krise einen finanziellen Bonus zu bezahlen. "Wir sehen, dass in der Corona-Krise sich die Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Erzieherinnen und Erzieher, der gesamte öffentliche Dienst und auch darüber hinaus ganz, ganz viele Menschen über Gebühr angestrengt haben", sagte die SPD-Politikerin, die auch Präsidentin der Kultusministerkonferenz ist, im SWR-Interview. Dieses Engagement sei einer der Gründe dafür, dass Deutschland die Corona-Krise sehr gut gemeistert habe. Aber es gehöre dazu, "dass wir in solchen Zeiten diesen Einsatz erbringen, gemeinsam, ohne dafür zusätzliche Bonuszahlungen zu bekommen", betonte die Ministerin.

+++ 17:42 DFB-Sportgericht räumt bei Strafen 25 Prozent "Corona-Rabatt" ein +++
Das DFB-Sportgericht hat bei seinen neuesten Urteilen wegen Fanvergehen den Bundesligisten einen "Corona-Rabatt" von 25 Prozent eingeräumt. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund mit. Davon profitieren Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf. Alle Verfahren waren noch aus dem zweiten Halbjahr 2019 anhängig.

+++ 17:16 Spanisches Festland und Balearen werden Risikogebiet +++
Weil die Corona-Neuinfektionen in Spanien zunehmen, werden das spanische Festland und die Balearen Corona-Risikogebiet. Wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte, verständigte sich darauf das Gesundheitsressort mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesinnenministerium. Betroffen ist davon auch die bei Deutschen beliebte Urlaubsinsel Mallorca. Ausgenommen bleiben demnach die Kanarischen Inseln. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine Liste der Risikogebiete am frühen Abend aktualisiert.

+++ 16:45 Internet für Schüler: Telekom plant "Bildungs-Flatrate" für 10 Euro +++
Die Deutsche Telekom will für Schüler einen Internettarif mit einer 10-Euro-Flatrate zum digitalen Lernen anbieten. Es gehe um einen Mobilfunktarif ausschließlich mit Datennutzung und unbegrenztem Volumen, sagte ein Telekom-Sprecher in Bonn. Der Tarif sei nur für Bildungsinhalte nutzbar. "Netflix kann man damit nicht abrufen." Welche Schüler dieses Angebot erhalten können, sollten die Schulen und Schulträger entscheiden. CDU-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sagte, sie habe Telekommunikationsanbieter angeschrieben und um günstige Tarife für Schülerinnen und Schüler gebeten, deren Eltern bisher keine Netzanbindung bezahlen könnten. Die Rückmeldungen der Unternehmen seien positiv. Der Tarif mit der Bildungs-Flatrate solle möglichst zum Ende der Sommerferien in Deutschland bereit stehen, sagte der Telekom-Sprecher. Als letztes Bundesland beendet Baden-Württemberg Mitte September die Sommerferien.

+++ 16:13 Regierungskreise: RKI erklärt Mallorca angeblich zu Risikogebiet +++
Die Bundesregierung hat intern entschieden, dass Spanien bis auf die Kanaren als Risikogebiet eingestuft werden soll. Darüber berichten mehrere Medien und berufen sich auf Regierungskreise. Gültig ist die Einstufung aber erst, wenn sie auf der Webseite des Robert Koch-Instituts veröffentlicht wird. Damit wird auch die spanische Ferieninsel Mallorca wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen zum Risikogebiet erklärt. Sobald das RKI die Einstufung veröffentlicht hat, müsste das Auswärtige Amt auch entscheiden, ob es seine Reisewarnung für Spanien und Mallorca verändert. In Regierungskreisen wurde betont, dass die Einstufung als Risikogebiet kein Reiseverbot für Spanien darstellt. Allerdings würde dann die Regeln gelten, dass Rückkehrer etwa aus Mallorca sich in Quarantäne begeben müssten, bis sie einen negativen Corona-Test vorweisen können.

+++ 15:46 Österreich verhängt Reisewarnung für Kroatien +++
Wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen in Kroatien warnt Österreich nun vor Reisen in das EU-Partnerland. Die Reisewarnung tritt am Montag offiziell in Kraft, wie das Außenministerium in Wien mitteilte. Österreichische Urlauber, die sich in Kroatien befinden, wurden jetzt schon zur Heimreise aufgefordert. Kroatien hatte am Donnerstag 180 Neuansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 innerhalb von 24 Stunden registriert, den höchsten Tageswert seit Beginn der Pandemie. Die Infektionszahlen in Österreich selbst sind in den vergangenen Tagen ebenfalls gestiegen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober begründete dies auch mit einer höheren Zahl an Tests.

+++ 15:20 Griechenland verschärft Beschränkungen wieder +++
Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen umfangreiche Einschränkungen für zahlreiche Urlaubsregionen und Städte angeordnet. In den meisten Regionen des Landes - darunter in Athen und Thessaloniki sowie auf zahlreichen Inseln - müssen ab Freitag alle Tavernen, Bars und Discos spätestens um Mitternacht schließen. Versammlungen von mehr als 50 Personen wurden im ganzen Land verboten. Diese Maßnahme gilt vorerst bis 24. August, teilte ein Regierungssprecher in Athen mit. Griechenland weist - gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Millionen Einwohnern - eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. In den vergangenen Tagen ist die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig gestiegen. Als Grund gilt, dass viele Urlauber - größtenteils junge Menschen - nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub Verwandte und Freunde in den Ballungszentren ansteckten. Behörden hatten beobachtet, dass Urlauber ohne den nötigen Abstand und ohne Mundschutz dicht beieinander bis spät in die Nacht in Bars und Discos feierten.

+++ 15:13 Serbien schränkt Reisefreiheit ein +++
Serbien hat wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in einigen Nachbarländern die Reisefreiheit eingeschränkt. Wer aus Kroatien, Nordmazedonien, Bulgarien und Rumänien einreisen will, muss künftig mit einem Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, seine Gesundheit beweisen. Seit Aufhebung des Ausnahmezustands Anfang Mai hat Serbien seine Grenzen weitgehend offen gehalten. In den vergangenen Wochen hat sich aber auch dort das Infektionsgeschehen wieder verstärkt. Für Reisende aus Deutschland bedeutet die neue Regelung, dass sie weiterhin ohne Einschränkungen nach Serbien fliegen oder mit dem Auto über Ungarn fahren können. Für die Einreise mit dem Auto über Kroatien ist nun jedoch ein Test erforderlich. Serbien selbst gilt in der EU als Risikoland. Deutsche oder in Deutschland ansässige Personen, die aus Serbien nach Deutschland zurückkehren, müssen in Quarantäne.

+++ 14:39 Bundesregierung erwägt Reisewarnung für die Balearen +++
Die Bundesregierung prüft angesichts eines Anstiegs der Zahl von Corona-Neuinfektionen eine Reisewarnung für die Balearen. Darüber gebe es derzeit regierungsinterne Beratungen, sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amts, Maria Adebahr. "Wir beobachten die gestiegenen Fallzahlen in Spanien sehr genau", sagte Adebahr. Bislang gebe es dazu aber noch keine Entscheidung. Das Auswärtige Amt wies darauf hin, dass die Entscheidung über Reisewarnungen anhand verschiedener Kriterien erfolge. Dazu gehöre insbesondere die Einstufung eines Staats oder einer Region als Risikogebiet durch das Robert Koch-Institut (RKI). Solche Risikogebiete sind laut RKI in Spanien derzeit Katalonien, Aragón, das Baskenland, Navarra und die Hauptstadt Madrid, für die bereits eine Reisewarnung besteht. Mehr Infos dazu finden Sie in diesem Artikel.

+++ 14:28 Philippinen: Masken und Gesichtsvisiere am Arbeitsplatz und in Bus und Bahn Pflicht +++
Doppelt hält besser: Die Philippinen machen am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln neben Masken auch Plastikvisiere verpflichtend. Die neue Regel zur Eindämmung des Coronavirus tritt ab Samstag in Kraft, teilte die Regierung mit. Der zusätzliche Gesichtsschutz dürfe nur entfernt werden, wenn die Arbeit dies unbedingt erfordere oder wenn die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter dies nötig mache. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt die Maßnahme sowohl für Passagiere als auch für den Fahrer. "Menschen, die zur Arbeit gehen, sind die Treiber von Infektionen. Wenn sie nach Hause gehen, bringen sie das Virus mit", sagte Maria Rosario Vergeire, Unterstaatssekretärin für Gesundheit. Der südostasiatische Inselstaat ist in der Region das am schwersten von Sars-CoV-2 betroffene Land. Am Freitag meldeten die Behörden mehr als 6200 neue Infektionen. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle liegt bei über 153.000, bei mehr als 2400 Todesfällen.

+++ 14:21 Menschen lesen mehr E-Books seit Beginn der Pandemie +++
Die Corona-Pandemie lässt den E-Book-Markt in Deutschland wachsen. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt mitteilte, stieg der Umsatz mit elektronischen Büchern am Publikumsmarkt im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,8 Prozent. Der Absatz kletterte von 16,3 auf 18,8 Millionen verkaufte Exemplare. Damit entfielen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 7,5 Prozent des gesamten Umsatzes auf dem Publikumsbuchmarkt auf E-Books. "Ein Vergleich der ersten beiden Quartale 2020 zeigt, dass das Wachstum ausschließlich aus der Zeit nach Beginn der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stammt", analysierte der Börsenverein.

+++ 13:55 Kalabrien macht Clubs und Stranddiscos dicht +++
Wegen steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen schließt die süditalienische Urlaubsregion Kalabrien alle Clubs und Diskotheken - auch Stranddiscos. Bis zum 7. September müssen sämtliche Tanzlokale drinnen und draußen dicht bleiben, ordnete Regionalpräsidentin Jole Santelli an. Der Beschluss könnte in Kürze auf ganz Italien ausgedehnt werden, kündigte der Regionalminister der Regierung in Rom, Francesco Boccia, in der Zeitung "La Stampa" an.

+++ 13:39 Frankreich will britische Quarantänepflicht kontern +++
Frankreich will auf die britische Quarantänepflicht für französische Reisende reagieren und eine gleichwertige Maßnahme für Reisende aus Großbritannien einführen. Man bedauere die britische Entscheidung und hoffe auf eine baldige Rückkehr zur Normalität, teilte Europa-Staatssekretär Clément Beaune via Twitter mit. Reisende aus Frankreich und den Niederlanden müssen sich nach ihrer Ankunft in Großbritannien von diesem Samstag an wieder zwei Wochen selbst isolieren. Das hatte der britische Verkehrsminister Grant Shapps gestern mitgeteilt.

+++ 13:15 EU bestellt Oxford-Impfstoff für ärmere Länder +++
Die EU-Kommission hat 300 Millionen Impfstoffdosen gegen Covid-19 beim Hersteller Astrazeneca bestellt. Diese seien für ärmere Länder bestimmt oder würden in anderen europäischen Ländern verteilt, wenn der Impfstoff zugelassen sei, teilt die Behörde mit. Die EU sicherte zudem eine Option, weitere 100 Millionen Dosen zu erwerben. Astrazeneca entwickelt den Impfstoff gemeinsam mit der Oxford Universität. Er gehört zu den Vakzinen, die sich bereits in der letzten Phase klinischer Tests befinden. Zuletzt erlitt er jedoch einen Rückschlag.

+++ 12:51 Mexiko und Peru zählen je eine halbe Million Fälle +++
Zwei lateinamerikanische Länder haben die Marke von einer halben Million registrierter Infektionen mit dem Coronavirus überschritten. Offiziellen Angaben zufolge kommt Peru inzwischen auf 507.996 bestätigte Fälle und Mexiko auf 505.751. Nach absoluten Fallzahlen liegen die beiden Staaten damit auf den Plätzen sechs und sieben der weltweit am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder. Mexiko hat bislang 55.293 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 registriert. Nur in den USA und Brasilien sind es mehr. In Peru beträgt die Gesamtzahl der Todesopfer 25.648, dies ist der neunthöchste Wert weltweit.

+++ 12:38 Bundesregierung: Testpanne in Bayern "ernsthaft" +++
Der Sprecher der Bundesregierung wertet die Test-Panne in Bayern als schwerwiegend. "Sie ist ernsthaft", sagt Steffen Seibert. Es sei aber richtig, viel zu testen, gerade in Urlaubszeiten, in denen die Bürger wieder wesentlich mobiler seien.

+++ 12:21 Berliner Gymnasium öffnet wieder +++
Das Berliner Gymnasium, das vorübergehend wegen eines Corona-Verdachts geschlossen worden war, wird wieder öffnen. Wie der Schulleiter des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums im Stadtteil Friedrichshagen mitteilte, seien die Tests bei den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schülern einer Klasse alle negativ ausgefallen. Die Schließung basierte auf der Angabe einer Lehrkraft, positiv getestet worden zu sein.

+++ 11:33 Studie in Hotspot ergibt Antikörper bei knapp acht Prozent +++
Eine Untersuchung von gut 2200 Menschen in Kupferzell in Baden-Württemberg hat bei 7,7 Prozent Antikörper ergeben. Wie das RKI mitteilt, hatten 83,2 Prozent der Infizierten mindestens eines der bekannten Corona-Symptome gehabt. Bei den untersuchten Frauen (8,7 Prozent) wurden etwas häufiger als bei Männern (6,7 Prozent) Antikörper nachgewiesen. Kupferzell war Anfang März Zentrum eines Corona-Ausbruchs, dessen Ausgangspunkt ein Kirchenkonzert war. Offiziell bekannt waren bis dato nur etwas mehr als 100 Infektionen in dem Ort mit seinen rund 6000 Einwohnern.

+++ 10:58 Chinesischer Impfstoff aktiviert erfolgreich Antikörper +++
Ein potenzieller chinesischer Covid-19-Impfstoff hat in frühen und mittleren Studienphasen bei Menschen Forschern zufolge eine auf Antikörpern basierende Immunreaktionen ausgelöst. Der Impfstoff scheine sicher zu sein und verursache robuste Antikörperreaktionen, erklärten die Wissenschaftler in einer im "Journal of the American Medical Association" veröffentlichten Untersuchung. Es sei aber noch unklar, ob dies zur Verhinderung einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus ausreichend sei. Der Impfstoffkandidat wird von dem chinesischen Staatskonzern Sinopharm entwickelt und soll in den Vereinigten Arabischen Emiraten in der entscheidenden Phase-3-Studie umfassender am Menschen erprobt werden.

+++ 09:59 Neuseeland verlängert Lockdown in Auckland für zwölf Tage +++
Die neuseeländische Millionenmetropole Auckland muss weitere zwölf Tage im Lockdown bleiben. "Die Beschränkungen jetzt aufzuheben und dann eine Explosion neuer Fälle zu haben, wäre das Schlimmste für Auckland und unsere Wirtschaft", sagte Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern. Die neuen Einschränkungen waren am Mittwoch zunächst für drei Tage verhängt worden, nachdem in der Stadt vier Mitglieder einer Familie positiv auf das Virus getestet worden waren.

+++ 09:36 Lauterbach: Können so nicht weitermachen +++
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht Deutschland angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen am Beginn einer zweiten Corona-Welle. "Es gibt zahlreiche Anhaltspunkte dafür, dass wir so nicht weitermachen können wie jetzt", so Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin. Die Pandemie sei nicht vorbei, die Menschen verhielten sich aber unvorsichtiger. Um die Lage in den Griff zu bekommen, sei unter anderem eine gute Test-Strategie notwendig. "Wir müssen schneller testen, mehr testen."

+++ 09:10 Infektionsrate auf Mallorca steigt weiter deutlich an +++
Die Viruslage auf den Balearen verschlechtert sich weiter. Auf der spanischen Inselgruppe inklusive Mallorca ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf 80,21 gestiegen (gestern: 66,81, vorgestern: 55,42). Damit liegt dort die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen nun schon den dritten Tag in Folge über 50. Diese Marke dient dem Auswärtigen Amt als Obergrenzenkriterium für Reisewarnungen.

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+++ 08:35 Paris ist wieder Risikogebiet +++
Die französische Regierung erklärt Paris und das Department Bouches-du-Rhône rund um Marseille zum Corona-Hochrisikogebiet. Der Erlass gibt den lokalen Behörden die Befugnis, den Personen- und Fahrzeugverkehr einzuschränken, den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugreisen zu beschränken, den Zugang zu öffentlichen Gebäuden einzuschränken und einige Einrichtungen zu schließen, in denen ein hohes Infektionsrisiko besteht. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf einen starken Anstieg der Coronavirus-Infektionen in den vergangenen zwei Wochen.

+++ 08:10 Nur noch 29 Regionen ohne Neuinfektionen +++
Die Gesamtzahl der Kreise und kreisfreien Städte (inklusive Berliner Bezirke), die in den vergangenen sieben Tage keine neuen Fälle gemeldet haben, nimmt weiter ab. Gab es gestern noch 39 Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 0, so sind es nun nur noch 29. Noch vor einer Woche lag der Wert bei 57. Der bisherige Spitzenwert von 158 war vor zwei Monaten - am 15. Juni - erreicht worden.

Derweil weist die Infektions-Karte für Deutschland weiterhin einen roten Fleck auf: Dem neuesten RKI-Datenstand zufolge überschreitet der Landkreis Dingolfing-Landau mit einem Wert von 100,8 (gestern: 93,5) weiterhin die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Die kreisfreien Städte Herne, Hagen und Bochum im Ruhrgebiet nähern sich weiter der kritischen Marke ebenso wie Offenbach.

+++ 07:45 Fast 1400 Reiserückkehrer in Bayern positiv getestet +++
An den bayerischen Teststationen für Reiserückkehrer sind mehr als 1000 Personen positiv getestet worden. Wie der BR unter Berufung auf das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) berichtet, sind in den neu errichteten Stationen im Freistaat bis Mittwoch 107.376 Corona-Tests durchgeführt worden. Demnach fielen 1389 Fälle positiv aus. Die Teststationen befinden sich an Autobahnraststätten an der A3 bei Passau, der A8 bei Traunstein und A93 bei Rosenheim sowie an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg. Auch an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen werden Abstriche genommen.

+++ 06:20 RKI meldet erneut vierstelligen Anstieg der Neuinfektionen +++
Die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist erneut leicht gestiegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Donnerstagabend 1449 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Höher lag der Wert zuletzt am 1. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 221.413 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 14.8., 0 Uhr). Seit dem Vortag wurden 14 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben nun bei 9225. Bis Freitagmorgen hatten 200.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.

+++ 04:43 Regierungschef von Caracas an Covid-19 gestorben +++
Der Regierungschef von Venezuelas Hauptstadtbezirk Caracas, Dario Vivas, ist laut Medienberichten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Vivas, der das Amt Anfang des Jahres angetreten hatte, wurde 70 Jahre alt. Im Juli war Vivas einer der ersten aus einer Reihe venezolanischer Beamter, Politiker und Militärs gewesen, der öffentlich machte, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe.

+++ 03:31 WHO warnt vor "Impfstoff-Nationalismus" +++
Bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu mehr globaler Zusammenarbeit auf. Das sei auch im Eigeninteresse der Länder, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Weltwirtschaft könne sich erst nachhaltig erholen, wenn das Virus überall besiegt sei. Dazu müsse an möglichst vielen Impfstoffen geforscht werden, statt auf einzelne Kandidaten zu setzen. "Übermäßige Nachfrage und Wettbewerb um das Angebot schafft bereits jetzt Impfstoff-Nationalismus und das Risiko von Wucher", sagte Tedros. "Das ist die Art von Marktversagen, die nur globale Solidarität, öffentliche Investitionen und Engagement lösen können."

+++ 00:04 US-Zulassung für Impfstoffe wohl nicht vor November +++
Russland hat gerade den ersten Corona-Impfstoff zugelassen, bis die ersten US-Kandidaten so weit sind, dürfte es noch etwas dauern. Nach Einschätzung der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) wird es in dem Land frühestens im November oder Dezember so weit sein. Die Covid-19-Impfstoffkandidaten aus dem von der amerikanischen Regierung gestützten beschleunigten Entwicklungsprogramm "Operation Warp Speed" dürften davor keine Genehmigung erhalten, sagte der zuständige Leiter Francis Collins. Grund sei, dass noch Zeit für die großangelegte klinische Erprobung mit Tausenden Testpersonen benötigt werde.

+++ 23:10 Landrat bittet Laschet um Karnevals-Absage +++
Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises spricht sich für eine Absage von Karnevalsveranstaltungen in der kommenden Session aus. Er habe in dieser Sache bereits vor einigen Tagen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet angeschrieben. Karneval "so, wie wir ihn kennen", werde in der Session 2020/2021 nicht möglich sein, erklärte der CDU-Politiker Sebastian Schuster. Die wegen der Corona-Pandemie gebotenen Abstands- und Hygieneregeln machten Veranstaltungen für Vereine nicht durchführbar. "Eine "wohlwollende" Genehmigung des Karnevals mit Einschränkungen seitens der Landesregierung hätte für viele - gerade kleinere Gesellschaften und Vereine - eine verheerende Wirkung", so Schuster. Gleichbleibende Kosten bei weniger Gästen - das bringe die Vereine in den Ruin.

+++ 22:29 Bund und Länder wollen Schulschließungen vermeiden und Digitalisierung vorantreiben +++
Flächendeckende Schulschließungen, wie zu Beginn der Corona-Pandemie, soll es möglichst nicht mehr geben. Darauf haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel, SPD-Chefin Saskia Esken und Bildungsminister aus Bund und Ländern bei einem Treffen in Berlin geeinigt. "Es besteht Einigkeit über das gemeinsame Ziel, erneute komplette und flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas möglichst zu vermeiden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Zudem betonten die Beteiligten die "neue Dringlichkeit", neue Formen des digitalen Lernens zu entwickeln: Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr, ist angedacht, alle Schulen in Deutschland zügig an schnelles Internet anzuschließen, für jeden Lehrer einen Dienstlaptop zu beschaffen und außerdem jedem Schüler einen günstigen Zugang zum Internet zu ermöglichen, der maximal zehn Euro im Monat kostet.

+++ 22:05 Biden fordert landesweite Maskenpflicht in den USA +++
Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat eine landesweite Maskenpflicht gefordert. Jeder einzelne Amerikaner sollte ab sofort in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz tragen und das mindestens für die kommenden drei Monate, sagte Biden. "Jeder Gouverneur sollte das verpflichtende Tragen einer Maske vorschreiben." Auf diese Weise könnten nach Schätzungen von Experten mindestens 40.000 Menschenleben in den kommenden drei Monaten gerettet werden. Über das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird in den USA eine politisch aufgeladene Debatte geführt. US-Präsident Donald Trump hatte sich trotz einer entsprechenden Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC bei öffentlichen Auftritten lange Zeit ohne Maske gezeigt. Nun wirbt er auch dafür und ist inzwischen einige Male mit Maske aufgetreten. Wegen der dramatischen Virus-Ausbreitung gilt mittlerweile eine Maskenpflicht in der Mehrzahl der Bundesstaaten. Die Corona-Pandemie ist eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf. In den USA wurden bereits mehr als 5,2 Millionen Infektionen nachgewiesen.

+++ 21:55 Rund 300 Fälle nach Ausbruch in britischer Sandwich-Fabrik +++
Nach einem Corona-Ausbruch in einer Sandwich-Fabrik in der englischen Stadt Northampton sind fast 300 Angestellte positiv auf das Virus getestet worden. Bei 79 Menschen hatte der staatliche Gesundheitsdienst NHS eine Ansteckung festgestellt, 213 Fälle weitere seien durch private Tests des Unternehmens Greencore bestätigt, hieß es bei der regionalen Verwaltung. Greencore teilte mit, man habe nach einer steigenden Zahl von Covid-19-Fällen in der Region damit begonnen, proaktiv alle Mitarbeiter des Werks zu testen. Northampton liegt nördlich von London. Großbritannien ist das Land mit den meisten Corona-Todesopfern in Europa.

+++ 21:39 US-Gouverneur vergleicht Schulöffnungen mit Einsatz gegen Bin Laden +++
Dem Gouverneur des US-Bundesstaates Florida ist mit seiner Äußerung zu Schulöffnungen in der Corona-Pandemie zumindest ein sehr ausgefallener Vergleich gelungen: Ron DeSantis hat die Bemühungen zur Wiedereröffnung von Schulen inmitten der Krise mit dem Einsatz des US-Militärs gegen den früheren Al-Kaida-Chef Osama bin Laden verglichen. Genauso wie das US-Spezialkommando bei dem Einsatz in Pakistan "Hindernisse überwand", müssten nun auch Schulen Herausforderungen meistern, um Kindern nach den Ferien wieder einen normalen Unterricht zu ermöglichen, sagte DeSantis vor Journalisten. Der Republikaner DeSantis, ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, wirbt trotz einer anhaltend hohen Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus für eine Öffnung der Schulen. Florida meldete zuletzt rund 6000 Neuinfektionen pro Tag. "An unsere Lehrer und Schulverwalter: Danke, dass Sie sich weigern, sich von Hindernisse davon abhalten zu lassen, unseren Kindern Chancen zu geben", sagte DeSantis.

+++ 21:05 EU will sich auch Corona-Impfstoff von US-Konzern J&J sichern +++
Die EU will auch von einem Pharmaunternehmen des US-Konzerns Johnson & Johnson 200 Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs zum Schutz vor Covid-19 kaufen. Vorgespräche für einen entsprechenden Rahmenvertrag mit Janssen Pharmaceutica NV seien abgeschlossen worden, teilten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die für Gesundheit zuständige Kommissarin Stella Kyriakides am Abend mit. Er sehe auch ein Vorkaufsrecht für weitere 200 Millionen Dosen vor. Ähnliche Gespräche hatte die Kommission zuvor bereits mit einem Joint Venture von Sanofi und GSK abgeschlossen. Bei ihnen ging es um den Kauf von 300 Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs. Finanziert werden sollen die Geschäfte über ein im Kampf gegen die Coronakrise geschaffenes Soforthilfeinstrument. Es ist mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt ausgestattet.

+++ 20:26 Fünf Bundesländer melden Neuinfektionen im dreistelligen Bereich +++
Das Coronavirus ist weiter auf dem Vormarsch in Deutschland: Die Zahl der Neuinfektionen ist erneut kräftig gestiegen auf 1455 Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden (1182 am Vortag). Das ist der höchste Zuwachs seit dem 1. Mai. Die Ausbreitung des Virus zeigt sich auch beim Blick auf die Bundesländer: Fünf von ihnen melden Infektionszahlen im dreistelligen Bereich: Spitzenreiter mit 535 neuen Fällen bleibt Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern (229), Hessen (132), Berlin (131) und Baden-Württemberg (108).

Erstmals seit dem 22. Mai gibt es damit in Deutschland wieder mehr als 12.000 aktive Infektionen. Vier Menschen sind nach einer Erkrankung mit Covid-19 in den vergangenen 24 Stunden gestorben (gesamt 9214 Todesfälle). Die Zahl der Infektionen steigt insgesamt auf 220.405 Fälle. Laut Robert Koch-Institut gelten 199.139 Menschen inzwischen als genesen.

Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, vpe/cri/rts/dpa/AFP

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