Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 03:29 EU schickt J&J-Impfdosen nach Afrika zurück +++

+++ 03:29 EU schickt J&J-Impfdosen nach Afrika zurück +++
Angesichts zunehmender Kritik an der ungerechten Verteilung von Impfstoffen schickt die Europäische Union Millionen in Südafrika produzierte Impfdosen des US-Herstellers Johnson & Johnson auf den Kontinent zurück. Zudem werde die Firma Aspen Pharmacare, die das Vakzin als Lizenznehmer von J&J in Südafrika herstellt, keine weiteren Dosen nach Europa schicken, teilt der zuständige Gesandte der Afrikanischen Union (AU), Strive Masiyiwa, bei einer Online-Pressekonferenz mit. "Alle bei Aspen produzierten Impfstoffe werden in Afrika bleiben und an Afrika verteilt werden", sagte Masiyiwa.

+++ 02:32 Behörde: Mu ist in Kolumbien dominierende Variante +++
Die als Mu bezeichnete Virusvariante hat sich in Kolumbien zum vorherrschenden Virusstamm entwickelt. Sie sei verantwortlich für die bisher tödlichste Welle der Pandemie in dem südamerikanischen Land, sagt Marcela Mercado von den kolumbianischen Gesundheitsbehörden einem örtlichen Radiosender. Während der dritten Infektionswelle in Kolumbien von April bis Juni waren täglich rund 700 Menschen durch das Virus gestorben. Bei fast zwei Drittel der Tests bei Corona-Toten sei die hochansteckende Mu-Variante nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mu oder B.1.621 am Dienstag als "Variante von Interesse" eingestuft.

+++ 01:20 Grünen-Politiker schließt Impfpflicht für medizinisches Personal nicht aus +++
Der Grünen-Politiker Janosch Dahmen will eine künftige Impfpflicht für medizinisches Personal nicht ausschließen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte der Gesundheitsexperte: "Wenn es aber später um die letzten Prozente in der Impfquote geht und es dann tatsächlich so sein sollte, dass es ausgerechnet bei Menschen, die sich beruflich um vulnerable Gruppen kümmern, weiter zahlreiche Ungeimpfte gibt, dann kommen wir um eine Debatte über eine berufsgruppenspezifische Impfpflicht nicht herum." Zuvor gelte es aber, wikunsvolle Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten.

+++ 00:10 Regierung peilt Impfauskunftspflicht an +++
Arbeitgeber sollen künftig von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen voraussichtlich Auskunft über eine Impfung verlangen können. Das ist nach stundenlangen Beratungen in der Regierungskoalition zwischen Union und SPD der aktuelle Verhandlungsstand, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Gerade in diesen Bereichen könne es "im Interesse des Infektionsschutzes" nötig sein, Beschäftigte hinsichtlich ihres Impf- und Serostatus, der über Antikörper Aufschluss gibt, "unterschiedlich einzusetzen oder von einer Beschäftigung ungeimpfter Personen (in bestimmten Bereichen) abzusehen", heißt es im entsprechenden Entwurf eines Änderungsantrags der Fraktionen der CDU/CSU und SPD, der der dpa vorliegt. Die Möglichkeit soll nur während der festgestellten epidemischen Lage von nationaler Tragweite gelten.

+++ 23:14 RKI registriert mehr als 24.000 Impfdurchbrüche +++
Bislang sind mehr als 24.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 24.098 sogenannte Impfdurchbrüche - also symptomatische Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung - registriert worden. Die Effektivität der Im­pfung bewertet das RKI dennoch als hoch: Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 86 und 87 Prozent.

+++ 22:32 Gesundheitsminister: In NRW bald nur noch infizierte Schüler in Quarantäne +++
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ist sich nach eigenen Worten sicher, dass man "bald dazu übergehen kann", nur noch infizierte Schulkinder in Quarantäne zu schicken. Das Testkonzept und die Einhaltung der Hygieneregeln mach dies möglich, sagt Laumann in einer Sondersitzung des Landtags. Am Mittwoch hatte bereits Schulministerin Yvonne Gebauer auf eine entsprechende bundesweite Lockerung der Quarantäne-Regeln an Schulen gedrängt. Ihr Wunsch sei es, dass künftig nur noch nachweislich mit Corona infizierte Schülerinnen und Schüler in häusliche Quarantäne gehen sollten. Derzeit sollen laut Verordnung in NRW bei einem Corona-Fall Schüler in Quarantäne, die vor, hinter, rechts oder links von einem Infizierten gesessen haben. Oft wird aber von den Behörden eine 14-tägige Quarantäne für ganze Gruppen oder Klassen angeordnet.

+++ 22:21 Mit Verspätung: Litauen erreicht Erstimpfquote von 70 Prozent +++
Mit fast zweimonatiger Verspätung erreicht Litauen ein von Staatspräsident Gitanas Nauseda ausgerufenes Corona-Impfziel. In dem baltischen EU-Land haben nun 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten. "Ja, wir haben es geschafft!", schreibt Nauseda auf Twitter. "Wir sind der Rückkehr zum normalen Leben einen großen Schritt nähergekommen." Er sei stolz und allen Menschen in Litauen dankbar. Eigentlich sollte das Impfziel bereits am Staatstag am 6. Juli erreicht werden - es war im Januar ausgegeben worden. In Litauen lief die Impfkampagne jedoch mangels Impfstoffes zunächst schleppend an und war zuletzt etwas ins Stocken geraten. Angesichts der Ausbreitung der deutlich ansteckenderen Delta-Variante in Litauen rief Nauseda diese Woche dazu auf, eine Impfquote von 90 Prozent als Ziel vorzugeben.

+++ 22:10 Mehr Neuinfizierte in Italien und Großbritannien – Todesfälle rückläufig +++
Die Zahl der Neuinfektionen in Italien und Großbritannien steigt weiter. Das Gesundheitsministerium in Rom gibt 6761 Neuinfektionen bekannt nach 6503 am Vortag. In Großbritannien werden 38.154 neue Fälle verzeichnet nach 35.693 am Mittwoch. Dagegen ist die Zahl der neu gemeldeten Toten in beiden Staaten rückläufig.

+++ 21:56 Niedersachsen startet mit Tests und Maskenpflicht ins Schuljahr +++
Für rund 1,1 Millionen Schüler sowie 100.000 Lehrkräfte beginnt das neue Schuljahr in Niedersachsen. Wegen der Corona-Pandemie mussten sie sich vor Schulbeginn auf das Coronavirus testen und im Unterricht eine Maske tragen. Diese Maßnahmen werden auch in den kommenden Tagen noch notwendig sein. Landesweit starten die Schulen mit Präsenzunterricht in den eingeschränkten Regelbetrieb. Zum Start appelliert Verkehrsminister Bernd Althusmann an alle Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Tagen und Wochen besondere Rücksicht auf die Erstklässlerinnen und Erstklässler zu nehmen. Das Motto, möglichst zu Fuß zu Schule zu gehen, gewinne in einer Zeit der Pandemie eine ganz andere Bedeutung, sagt Althusmann.

+++ 21:37 70 Prozent der Impffähigen erhalten Piks - Impfkampagne in Italien auf gutem Weg +++
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird auch in Italien für gewisse Bevölkerungsgruppen eine dritte Impfdosis angeboten. Das teilt Ministerpräsident Mario Draghi nach einer Sitzung seiner Regierung mit. Eine dritte Dosis sollen ab Ende September Personen mit einer schwachen Immunreaktion bekommen, präzisiert Gesundheitsminister Roberto Speranza. Am Donnerstag sind mehr als 70 Prozent der zu impfenden Bevölkerung über zwölf Jahren durchgeimpft. Für Ende September erwartet die Regierung einen Wert von 80 Prozent, wie Draghi sagt. Vor allem von der jüngeren Bevölkerungsgruppe, die sich fleißig impfen lasse, gehe "ein großes Signal" aus, lobt Speranza. Die Regierung blickt dem bevorstehenden Schulanfang im September optimistisch entgegen: 91,5 Prozent der Lehrer seien bereits geimpft. Draghi unterstreicht, dass Schüler im Fokus stünden und hofft, dass der Präsenzunterricht gesichert sei.

+++ 21:13 Bundesländer melden 14.145 Neuinfektionen - Zahl der Todesfälle steigt +++
Die Bundesländer melden 14.145 Neuinfektionen. Im Wochenvergleich nimmt das Wachstum der Infektionszahlen damit weiter zu. Letzten Donnerstag wurden 12.297 neue Ansteckungen registriert, heute sind es 15 Prozent mehr. Vor vier Wochen, am 5. August wurden 3499 Infektionen gemeldet, das entspricht einem Zuwachs von 304,3 Prozent binnen eines Monats.

Die Zahl der Todesfälle wird aktuell mit 34 angegeben. Ihre Zahl nimmt zu, vor einer Woche wurden 24 weitere Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. Die durchschnittliche Zahl der neu gemeldeten Todesfälle steigt wieder und liegt mittlerweile bei 25. Mitte August war sie auf 11 gesunken.

Die Zahl der durchschnittlich gemeldeten Neuinfektionen nähert sich der 10.000er Schwelle an - heute liegt der Sieben-Tage-Schnitt bei 9956 Neuinfektionen, gestern lag er noch bei 9692. Zuletzt über 10.000 lag der Wert am 17. Mai (10.092).

Mit Nordrhein-Westfalen und Bremen melden erstmals wieder zwei Bundesländer Inzidenz-Werte über 100. Seit dem 21. August liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt konstant über 50, gestern wurde sie mit 97,3 angegeben, heute liegt sie bei 101,1. NRW liegt bereits seit 23. August über einem Inzidenz-Wert von mehr als 100, in den letzten Tagen ist dort allerdings ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Besonders rasant ist der Tageszuwachs derweil in Hessen. Lag die Inzidenz gestern noch bei 85,7, wird sie heute mit 95,3 angegeben. Aber auch in Rheinland-Pfalz nimmt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit stark zu.

+++ 20:44 Seilbahnbetreiber in Bayern kritisieren Kontrollpflicht von 3G-Modell +++
In Seilbahnen in Bayern gilt ab einer Inzidenz von 35 nun die 3G-Regel - Gäste müssen getestet, geimpft oder genesen sein. Der Verband Deutscher Seilbahnen (VDS) kritisiert die damit verbundene Kontrollpflicht für die Betreiber und fordert eine Gleichstellung mit dem Öffentlichen Nahverkehr. Präsident Matthias Stauch zufolge müsste auf die Eigenverantwortung der Gäste gesetzt werden. Es sei ungeklärt, wie die Kontrollen personell und organisatorisch umgesetzt werden sollen. "Abgesehen von den Kosten für einen erhöhten Personalaufwand wird sich durch die Kontrollen die Wartezeit an den Kassen erhöhen und es werden sich größere Menschengruppen bilden", warnt der Verband. Dies sei nicht nur infektiologisch bedenklich, sondern belaste auch die Gäste. Das Infektionsrisiko in Seilbahnen sei gering, weil sich die Besucher weitgehend im Freien aufhielten und die Kabinen durchlüftet seien.

+++ 20:22 Vier von fünf afrikanischen Staaten werden Impfziel verfehlen +++
Achtzig Prozent der afrikanischen Staaten werden nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das "wichtigste" Ziel im Anti-Corona-Kampf nicht erreichen. Wie das Regionalbüro der Organisation im kongolesischen Brazzaville mitteilt, werden voraussichtlich 42 von 54 Ländern es nicht schaffen, bis Ende dieses Monats die am stärksten gefährdeten zehn Prozent ihrer Bevölkerung gegen das Virus zu impfen. Demnach haben neun afrikanische Länder, darunter Südafrika, Marokko und Tunesien, das Ziel bereits erreicht. Drei weitere seien auf dem besten Weg dazu und zwei "könnten es erreichen, wenn sie das Tempo der Immunisierung erhöhen". "Das Horten von Impfstoffen hat Afrika zurückgeworfen und wir brauchen dringend mehr Impfstoffe", sagt die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti.

+++ 20:04 Bundesländer starten Booster-Impfungen – Impfzentren bald geschlossen +++
Die Mehrzahl der deutschen Bundesländer beginnt in diesen Tagen damit, besonders gefährdeten Gruppen eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 anzubieten. Sie folgen damit einer Empfehlung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern und nutzen die Möglichkeiten der neuen Corona-Impfverordnung, die am 1. September in Kraft getreten ist. Einige Länder hatten schon zuvor mit dem Impfen begonnen, weshalb bisher etwa 13.000 sogenannte Booster-Spritzen verabreicht worden sind. Das ergab eine Umfrage der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ unter den 16 Bundesländern. Nach Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) ist nach Angaben der Zeitung bis zum Jahresende mit 10 bis 10,5 Millionen Auffrischungen zu rechnen, davon allein 3,14 Millionen im laufenden Monat. Das hat auch damit zu tun, dass die meisten Länder Ende September ihre Impfzentren schließen wollen. Von dann an wird es die Injektionen vor allem von niedergelassenen Medizinern, Betriebsärzten, einigen Impfteams und Krankenhäusern geben.

+++ 19:30 Thüringen will Quarantänepflicht für Schüler verkürzen +++
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner und Bildungsminister Helmut Holter sprechen sich dafür aus, die Quarantäne für Kinder von 14 Tagen auf 5 Tage zu reduzieren. Man sei sich einig, im neuen Schuljahr zuerst danach zu schauen, was Kindern guttue, erklärt Werner. "Deshalb plädieren der Bildungsminister und ich für eine Verkürzung der Quarantänedauer für Kinder, damit so viel regulärer Unterricht wie möglich stattfinden kann", so die Ministerin. In Thüringen beginnt am kommenden Montag die Schule wieder nach den Sommerferien. Der Vorschlag sieht vor, dass sich ein Kind nach fünf Tagen Quarantäne auf das Coronavirus testen lassen könnte. Ist der Test negativ, könnte die Quarantäne dann enden. Die Gesundheitsminister der Länder wollen am Montag darüber beraten, ob es eigene Quarantäneregeln für Kinder geben soll. "Wenn eine solche Festlegung bundeseinheitlich erfolgt, ist es umso besser, denn bei allen Pandemieregeln kommt es auf die Klarheit und Nachvollziehbarkeit an", erklärt Werner.

+++ 19:16 Kassenärzte-Chef warnt vor bösem Erwachen für Ungeimpfte +++
'Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt erneut leicht an. Mittlerweile handelt es sich vor allem eine Pandemie der Ungeimpften, sagen Ärzte und Virologen. Denn vor allem bei Menschen ohne Impfung geht die Ansteckung rasant schnell voran.

+++ 18:55 Arbeitnehmer tendieren zu Impfpflicht am Arbeitsplatz +++
Die Diskussion über eine mögliche Impfpflicht am Arbeitsplatz spaltet die Arbeitnehmerschaft: In einer aktuellen Umfrage sprachen sich 54 Prozent der Befragten für eine solche Impfpflicht aus, 41 Prozent lehnen diese hingegen ab, wie das Internetportal Indeed mitteilt. Während sich in Westdeutschland eine Mehrheit für eine Impfpflicht aussprach, lehnen 48 Prozent der Befragten in Ostdeutschland eine solche Regelung ab, lediglich 46 Prozent unterstützen sie. Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im August insgesamt rund 1100 Erwerbstätige in Deutschland. Würde der eigene Arbeitgeber eine Impfpflicht einführen, so würden 14 Prozent der Befragten sich nicht impfen lassen und rechtliche Schritte prüfen. Unter den ungeimpften Personen war der Anteil mit 68 Prozent deutlich höher. Bei Einführung einer Impfpflicht gaben außerdem fünf Prozent der Befragten an, den Job wechseln zu wollen. Auch hier war der Anteil mit 17 Prozent unter den Ungeimpften deutlich höher. Zwei Prozent gaben an, sich nicht impfen lassen zu wollen und bei Einführung einer Impfpflicht sofort ihren Job zu kündigen. Neun Prozent der Befragten gaben an, sich in einer solchen Situation impfen zu lassen.

+++ 18:46 Industriebetriebe in Hamburg erholen sich langsam von Pandemie +++
Die Industriebetriebe in Hamburg machen im ersten Halbjahr 2021 wieder bessere Geschäfte – erreichen aber noch längst nicht wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres steigen die Umsätze zwar um 5,5 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Nord berichtet. "Gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum vor der Pandemie - dem ersten Halbjahr 2019 - sanken die Umsätze um 14 Prozent." Den stärksten Umsatzverlust verzeichnet demnach der Bereich "Sonstiger Fahrzeugbau" mit einem Minus von 23,8 Prozent. Dazu zählt neben der Herstellung zum Beispiel von Krafträdern, Fahrrädern und E-Scootern auch der Luftfahrzeugbau sowie der Schiffs- und Bootsbau. Beide Branchen verzeichnen in der Pandemie stark rückläufige Aufträge.

+++ 18:33 Anstieg seit Ende Juli - Mehr Corona-Patienten auf Intensivstationen +++
Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Krankenhäusern steigt dem Divi-Register zufolge auf 1160 (Vortag: 1128). Der Wert liegt deutlich unter dem Niveau der vorrangehenden Corona-Wellen, steigt aber seit dem 31. Juli täglich. Das Robert-Koch-Institut nennt zudem eine Hospitalisierungsquote mit 1,74. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen in den vergangenen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner mit einer Corona-Erkrankung in Krankenhäuser eingewiesen wurden. Die Zahl steigt zeitverzögert zu den wachsenden Infektionszahlen, weil schwerwiegende Verläufe der Krankheit zwei bis vier Wochen nach einer Infektion auftreten.

+++ 18:04 CDU im Süden kritisiert Grüne wegen Drucks auf Ungeimpfte +++
Weil Gesundheitsminister Manne Lucha in den letzten Tagen den Druck auf Ungeimpfte erhöht hat, kommen vom Koalitionspartner CDU erste kritische Töne an seiner aktuellen Corona-Politik. Der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack sagte der "Schwäbischen Post", Angebote seien besser als Verbote. Der Grünen-Politiker müsse stärker mit Argumenten für das Impfen werben und in jedem Stadt- und Landkreis einen Bürgerdialog organisieren. Mack sagt: "Die guten Argumente fürs Impfen müssen weiter unter die Menschen gebracht werden." Das sei besser als mit "harten, aber teilweise ungerechten 2G-Regeln verdeckt de facto eine Impflicht durchzusetzen." Das Land will Impfgegner weiter unter Druck setzen und schließt auch schärfere Eingriffe ins Privatleben von Menschen nicht aus, die sich nicht impfen lassen wollen. Sollten sich die Zahlen nicht verbessern, sei auch eine sogenannte 2G-Regel der "richtige Schritt", hatte Lucha erklärt. Das würde bedeuten, dass nur noch Geimpfte oder Genesene etwa Restaurants besuchen dürften.

+++ 17:41 Mann versucht sich digitalen Impfnachweis zu erschleichen +++
Ein Mann hat in Konstanz versucht, sich einen digitalen Corona-Impfnachweis mit einem gefälschten Impfpass zu erschleichen. Eine Mitarbeiterin in einer Apotheke schöpft wegen der Eintragungen Verdacht und informiert ihren Vorgesetzten, wie die Polizei mitteilt. Als dieser das in dem Impfausweis eingetragene Impfzentrum anruft, stellt sich heraus, dass an dem notierten Termin dort niemand geimpft wurde. Der Mann macht sich unbemerkt ohne den Impfpass aus dem Staub. "Noch gibt es keine Spur", sagt ein Polizeisprecher. Gegen den Unbekannten wird wegen Urkundenfälschung ermittelt.

+++ 17:29 Mehr Ausbildungsverträge im Nordosten geschlossen +++
Kurz nach Beginn des Ausbildungsjahres zum 1. September ziehen die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern (HWK) ein positives Fazit. Die Zahl der Ausbildungsverträge sei zum Stichtag 31. August in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 4038 gestiegen, heißt es von der IHK Rostock. Auch die Handwerkskammern in Schwerin und Rostock meldeten einen Anstieg von 11 und 15 Prozent auf insgesamt 1784 Ausbildungsverträge. Damit sei vielerorts bereits wieder nahezu der Stand aus der Zeit vor der Corona-Pandemie erreicht. In der IHK-Region östliches Mecklenburg-Vorpommern lag die Zahl sogar um 7,3 Prozent höher als im Jahr 2019. Besonders dazu beigetragen habe die Nachfrage in der Betriebstechnik und der Lagerlogistik. Insgesamt profitiert haben von der Erholung den Angaben zufolge Handel und Gaststättengewerbe.

+++ 17:13 EU importiert Impfstoff aus Afrika – und sendet ihn zurück +++
Die Europäische Union (EU) wird in Afrika produzierte und nach Europa verschiffte Corona-Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson zurückgeben. Eine entsprechende Verpflichtung habe EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande einer Konferenz in Berlin gegeben, sagt der Corona-Beauftragte der Afrikanischen Union (AU), Strive Masiyiwa. Von der Leyen habe die Lieferung von 200 Millionen zusätzlichen Impfdosen bis Jahresende zugesagt. Rund 70 Millionen davon kämen aus Deutschland. "Das sind gute Nachrichten, die da aus Europa kommen", erklärt Masiyiwa. In Afrika sind bisher erst knapp drei Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, obwohl sich der Kontinent aktuell im Griff einer dritten Infektionswelle befindet. Der Export von in Südafrika hergestellten Impfdosen nach Europa gehe auf ein Arrangement zwischen Johnson&Johnson und dem südafrikanischen Vertragsproduzenten Aspen zurück. Das sei nun geändert worden, so Masiyiwa. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC gut 7,8 Millionen Covid-Infektionen dokumentiert, von denen knapp 200.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Bewohnern aber höher liegen.

+++ 16:51 Vier Millionen Menschen über 60 noch immer ungeimpft +++
Noch immer sind zu viele Menschen in Deutschland nicht geimpft, da werden für viele Geimpfte schon Auffrischungsdosen nötig. Virologe Klaus Stöhr gibt im Gespräch mit ntv Antwort auf die Frage, wie medizinisch sinnvoll solche "Booster"-Impfungen sind.

+++ 16:21 Rekord bei Neuinfektionen in Israel – Aber aktuell wenig Schwerkranke +++
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie gestiegen. Es seien 11.187 neue Fälle registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Der neue Höchststand wurde am Tag nach dem Schulbeginn veröffentlicht - Experten hatten davor gewarnt, dieser könnte das Infektionsgeschehen noch weiter befeuern. Es ist der dritte Tag in Folge mit mehr als 10.000 neuen Fällen in Israel. Die Zahl der Schwerkranken ist gleichzeitig stetig gesunken und liegt etwa bei der Hälfte des Wertes von Januar. Experten betonen, der Impfstoff von Biontech/Pfizer sei weiterhin wirksam bei der Verhinderung von schweren Erkrankungen und Todesfällen. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner ist die Zahl der Corona-Erkrankungen in Israel in allen Altersgruppen unter den Ungeimpften um ein Vielfaches höher als unter den Geimpften. Dies gilt besonders für Schwerkranke über 60.

+++ 15:54 Bremer Schulen zu 80 Prozent mit Luftfiltern ausgestattet +++
Mit Luftfiltern, regelmäßigen Tests und ohne Maskenpflicht im Unterricht startet die Stadt Bremen ins neue Schuljahr. Das teilt Bremens Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp mit. "Kinder haben keine Lobby. Wir müssen dafür sorgen, dass unter den gegebenen Umständen Kindern und Jugendlichen die besten Möglichkeiten eröffnet werden", so die Bildungssenatorin. Eine Maskenpflicht zum Infektionsschutz gibt es laut Aulepp lediglich in Schulgebäuden und auf den Fluren, aber nicht im Unterricht und in den Mensen. Klassenräume in der Stadt Bremen seien vollständig mit mobilen Luftfiltern ausgestattet, andere Unterrichtsräume seien zu 80 Prozent mit den Anlagen eingerichtet. Die Luftfilter sollen unterstützend zum Lüften eingesetzt werden. Mindestens zweimal die Woche sollen sich Schüler auf das Coronavirus testen. Schüler, die sich nicht testen, sollen die Schule nicht betreten dürfen.

+++ 15:32 Ein Drittel der US-Neuinfektionen in Florida und Texas +++
Die Ausbreitung der Delta-Variante und die nachlassende Impfbereitschaft sorgen in den USA wieder für volle Krankenhäuser. Die Intensivbetten in vielen Bundesstaaten sind bereits knapp. Und auch die Kinderkrankenhäuser schlagen Alarm. Denn unter den Infizierten sind immer mehr junge Menschen.

+++ 15:07 Mehr als fünf Millionen Infektionen im Iran nachgewiesen +++
Seit Beginn der Pandemie werden im Iran mehr als fünf Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen. Mit über 30.000 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden sei die Gesamtzahl der Infizierten auf 5.055.512 gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Corona-Toten steigt demnach auf fast 109.000. Wegen der deutlich ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus sind in den letzten Wochen die Todes- und Infektionszahlen im Iran drastisch gestiegen. Außerdem kann das Land wegen der Wirtschaftskrise und US-Sanktionen nicht genügend Vakzine einführen. Bislang konnten nur elf Prozent der mehr als 83 Millionen Iraner doppelt geimpft werden.

+++ 14:44 Hessen haben größte Lust auf Homeoffice +++
Die Forderung nach mehr Heimarbeitsplätzen für die Zeit nach der Corona-Pandemie ist einer Umfrage zufolge in Hessen größer als in allen anderen Bundesländern. 40 Prozent der befragten Erwerbstätigen in Hessen wünschen sich dies, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des zur Talanx-Gruppe gehörenden Versicherers HDI ermittelt. Im Bundesschnitt stellen 34 Prozent diese Forderung, wie aus der "HDI Berufe-Studie 2021" hervorgeht, die den Angaben zufolge repräsentativ ist. In der Pandemie haben viele Arbeitgeber die Büros ausgedünnt. Der Erhebung zufolge richteten sich während der Corona-Zeit nur in Hamburg (28 Prozent) noch mehr Berufstätige erstmals am heimischen Schreibtisch ein als in Hessen. Dort waren es mit 25 Prozent ebenfalls mehr als im Bundesdurchschnitt (20 Prozent). Allerdings: Das mobile Arbeiten mit einer Vielzahl oft ungewohnter digitaler Hilfsmittel erleben viele Beschäftigte auch als Belastung. 13 Prozent der Befragten in Hessen und damit mehr als im Durchschnitt der 16 Länder (10 Prozent) gaben an, dass sich ihre Work-Life-Balance in der Corona-Zeit verschlechtert habe.

+++ 14:21 Nordkorea lehnt Impfdosen ab - Andere brauchen sie dringender +++
Nordkorea hat ein Angebot von drei Millionen Dosen des chinesischen Corona-Impfstoffs abgelehnt. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef mitteilt, begründet die Führung in Pjöngjang dies offiziell damit, dass das Vakzin zunächst Ländern zur Verfügung gestellt werden solle, die es dringender benötigten. Nordkorea war das erste Land, das einen vollständigen Lockdown verhängte, nachdem sich das Coronavirus von China aus verbreitete. Noch heute erklärt sich das Land als virusfrei - dies wird allerdings von Fachleuten bezweifelt. Außerdem hatte der Lockdown dramatische Auswirkungen: Im Juni räumte die Führung in Pjöngjang ein, dass es eine "Lebensmittel-Krise" gebe. Die Spende sollte an Nordkorea über die internationale Impfinitiative Covax abgewickelt werden. Pjöngjang erklärte laut Unicef aber seine Absicht, mit Covax in Kontakt zu bleiben, um "in den kommenden Monaten Impfstoffe zu erhalten".

+++ 13:58 Saar-Ministerpräsident Hans favorisiert 3G-Regelung +++
Das Saarland will die sogenannte 2G-Regelung in der Corona-Pandemie, die nur Geimpften und Genesenen Zutritt zu bestimmten Einrichtungen und der Gastronomie erlaubt, nicht flächendeckend einführen. "Ehrlich gesagt möchte ich keine Gesellschaft haben, in der Menschen, die schwanger sind, oder Familien mit Kindern nicht mehr vor die Tür gehen und nicht mehr ins Restaurant gehen können. Das kann nicht sein", sagte Ministerpräsident Tobias Hans. Für den öffentlichen Raum halte er die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) für absolut ausreichend und auch gut geeignet, der Pandemie die Stirn zu bieten. Außerdem sehe man auch in Hamburg, wo ein entsprechendes Konzept bereits umgesetzt werde, "dass der gesellschaftliche Drang und Druck nicht überbordend ist, die 2G-Option zu ziehen." Zugleich kündigte Hans an, dass eine Überarbeitung des Saarland-Modells zur Eindämmung der Corona-Pandemie geplant sei. Sie soll auch entsprechende Regelungen für private Veranstaltungen im öffentlichen Raum wie in der Gastronomie oder in Clubs ermöglichen. Einen erneuten Lockdown und eine Impfpflicht lehnte der Ministerpräsident ab, ebenso wie eine Befreiung von der Maskenpflicht für Geimpfte und Genesene.

+++ 13:32 Norwegen bietet Corona-Impfungen für 12- bis 15-Jährige +++
Angesichts eines enormen Anstiegs von Corona-Fällen bei Jugendlichen will Norwegen 12- bis 15-Jährigen nun Impfungen anbieten. "Die Situation ist jetzt unberechenbar", sagte Regierungschefin Erna Solberg, wie unter anderem die Zeitung "Verdens Gang" berichtete. Wegen Infektionen oder Selbstisolation nach Corona-Kontakt müssten viele Schüler dem Unterricht derzeit fernbleiben. Das müsse sich ändern, betonte Solberg. Der Anstieg der Corona-Fälle war in der vergangenen Woche in der Altersgruppe der 13- bis 19-Jährigen am höchsten ist - die Zahl der Neuinfektionen stieg hier um 174 Prozent. Zugleich kündigte Solberg an, geplante Lockerungen der Corona-Regeln zu verschieben, bis der Anteil der vollständig Geimpften höher ist. Dann sollen aber alle Einschränkungen aufgehoben werden. Bisher haben 57 Prozent der Erwachsenen beide Dosen erhalten. "Eine weitere Öffnung birgt nun das Risiko einer weiteren Infektion", sagte die Regierungschefin. "Wir werden dieses Risiko nicht eingehen." Wenn mehr Menschen vollständig geimpft sind, könne das Land dann mit erhöhter Wachsamkeit in einen normalen Alltag übergehen.

+++ 13:06 Zwei Regionen in Deutschland verzeichnen laut RKI eine Kinderinzidenz über 500 +++
Immer mehr Corona-Infektionen werden bei Kindern und Jugendlichen festgestellt. In zwei Regionen werden bei Kindern unter 14 Jahren sogar Inzidenzen von mehr als 500 nachgewiesen - in Wuppertal und Leverkusen. Dort gab es in den vergangenen sieben Tagen jeweils 652 und 514 Neuinfektionen pro 100.000 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren. Auch bei den Jugendlichen im Alter von 15-34 Jahren weist Leverkusen die bundesweit höchste Inzidenz auf.

+++ 12:48 Industrieverband fordert Auskunftsrecht über Impfstatus +++
Der Industrieverband Hamburg (IVH) hat ein Auskunftsrecht über den Corona-Impfstatus von Beschäftigten gefordert. "Wir brauchen jetzt zügig eine Auskunftsmöglichkeit der Unternehmen, um den Impfstatus unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erheben", sagte der IVH-Vorstandsvorsitzende Matthias Boxberger. Sowohl die Arbeitgeber als auch die Kollegen hätten ein legitimes Interesse zu erfahren, wie hoch das Ansteckungsrisiko am Arbeitsplatz sei. "Wenn wir gegen eine Impfpflicht sind, dann müssen wir wenigsten den Impfstatus erfragen dürfen."

+++ 12:15 Corona-Infektion in belgischer Königsfamilie +++
Das belgische Königspaar reduziert wegen einer Corona-Infektion in der royalen Familie vorsorglich seine persönlichen Kontakte. Das teilte der Königspalast mit. Alle geplanten Veranstaltungen der Königin und des Königs bis Montag wurden demnach abgesagt oder verschoben. Es war zunächst nicht klar, wer sich in der Königsfamilie mit dem Coronavirus angesteckt hatte.

+++ 12:02 Linke verlangt Veröffentlichung der Protokolle der Bund-Länder-Beratungen zu Corona +++
Die Linke drängt die Bundesregierung, die Protokolle der Corona-Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten zu veröffentlichen. "Weil das Bundeskanzleramt mauert, prüft die Linksfraktion, wie wir die Herausgabe der Corona-Protokolle auf dem Rechtsweg einklagen", sagte Parlamentsgeschäftsführer Jan Korte. "Die Öffentlichkeit hat ein klares Interesse an den Sitzungsprotokollen, die Bundesregierung kann sich nicht einfach so aus dem Staub machen", sagte Korte. "Auch nach der Bundestagswahl werden wir für eine Aufarbeitung der Corona-Politik streiten." In der AFP vorliegenden Antwort des Kanzleramtes auf eine Linken-Anfrage lehnte die Regierung eine Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle erneut ab. "Eine Auskunft zu vertraulich geführten Gesprächen im Rahmen von Besprechungen der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder liefe auf die Beeinträchtigung der Vertraulichkeit der Beratungen insgesamt hinaus", schreibt das Bundeskanzleramt. Dieses "berechtigte schutzwürdige Interesse an einem geschützten Willensbildungs- und Entscheidungsprozess" falle "in den Schutzbereich des Kernbereichs exekutiver Eigenverantwortung". Er umfasse auch Entwürfe zu Entscheidungen sowie Arbeiten und Beschlüsse zu ihrer unmittelbaren Vorbereitung.

+++ 11:36 Lufthansa erwartet Lockerung bei USA-Reisen erst Ende des Jahres +++
Die lang erhoffte Lockerung der strikten Corona-Reiseregeln für Reisende in die USA lässt weiter auf sich warten. Die Lufthansa geht nach Worten von Airline-Manager Harry Hohmeister jetzt von einer Öffnung erst Ende des Jahres aus. "Realistischerweise werden wir das erst im späten vierten Quartal erwarten können", sagte er beim Kongress des Tourismus-Fachblatts fvw. Allerdings sei er in der Vergangenheit zu optimistisch gewesen mit der Erwartung, dies werde schon im Juli geschehen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte dann auf September gesetzt. Aber auch daraus wird nichts, zumal die Europäische Union zuletzt wegen der Infektionslage die USA als Risikogebiet einstufte und damit die Auflagen für Einreisende von dort verschärfte.

+++ 11:15 Impfquote steigt auf knapp 61 Prozent +++
Während die Auffrischungsimpfungen in vielen Ländern bereits im Gange sind, kommt die Impfkampagne für die Erstimpfungen nur langsam voran. Die einfache Impfquote steigt von 65,3 auf 65,4 Prozent. Die Impfquote der Komplettgeimpften erhöht sich von 60,6 auf 60,9 Prozent. Bremen hat die höchste Impfquote mit 71 Prozent vollständig Geimpften und mehr als 75 Prozent Erstgeimpften. Sachsen hat mit 52,1 Prozent komplett Geimpften die niedrigste Impfquote. 55,4 Prozent der Menschen in Sachsen haben mindestens eine Impfung erhalten.

+++ 11:01 Luca-App kündigt "umfassendes Update" zum Herbst an +++
Die umstrittene Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie soll in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern zum Herbst hin ausgebaut und verbessert werden. Künftig sollen die Ärzte der Gesundheitsämter die Nutzer der Luca-App direkt kontaktieren und in unterschiedlichen Abstufungen warnen können, kündigte Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, an. Bislang erhalten App-User nur einen allgemeinen Hinweis, wenn ein Gesundheitsamt auf die Luca-Daten einer Person zugreift. Das "umfassende Update" werde derzeit mit den Gesundheitsämtern in Hamburg, München, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf, Nürnberg, Augsburg und Nordfriesland getestet und feinjustiert. Die Gesundheitsämter würden durch differenzierte Warnhinweise und eine höhere Datenqualität profitieren. Dazu werde Luca auch zusätzliche Informationen über den Veranstaltungsort zur Verfügung stellen. Um die Einschätzungen im Hinblick auf das mögliche Infektionsrisiko zu verbessern, würden künftig Details wie die Belüftung, Größe, Laufwege, Raumaufteilung erfasst.

+++ 10:30 Grüne werfen Bundesregierung unklare Strategie für Boosterimpfungen vor +++
Die Grünen warfen der Bundesregierung eine mangelnde Strategie für die Auffrischungsimpfungen vor. "Die Bundesregierung hat es verpasst, frühzeitig systematisch Daten für Deutschland zu erheben, für wen und wann sogenannte Boosterimpfungen zwingend sinnvoll sind", sagte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der "Rheinischen Post". Er forderte eine "systematische Auffrisch-Impfkampagne" für alle Menschen, bei denen die Wirkung der Impfstoffe aufgrund hohen Alters oder geschwächten Immunsystems mutmaßlich zu gering ist.

+++ 09:58 Bildungsministerin für Beibehaltung der Maskenpflicht in Schulen +++
"Wenn wir die Maskenpflicht beibehalten, dann werden wir es auch schaffen den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten", sagt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek ntv. Sie kann sich demnach aber eine Verkürzung der Quarantäne-Regeln an Schulen und Kitas vorstellen. "Zwei Wochen ist sehr, sehr lang, und wenn es gute Gründe gibt, einzelne nach einigen Tagen mit einer Testung wieder aus der Quarantäne zu entlassen, dann kann das eine Alternative sein", ergänzt die Ministerin.

+++ 09:38 Nur noch neun Kreise mit einstelliger Inzidenz +++
Die Inzidenz steigt stetig, aber je nach Region zum Teil sehr unterschiedlich. Nur noch neun Landkreise haben eine einstellige Inzidenz. Frankfurt (Oder) hat mit 1,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen bundesweit die niedrigste Inzidenz. Alle neuen Landkreise liegen in Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern.

+++ 09:05 Drosten erwartet Kontaktbeschränkungen im Herbst +++
Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité rechnet mit erneuten Kontaktbeschränkungen im Herbst. Im Deutschlandfunk machte er sich erneut für eine Impfung stark. Denn mit der derzeitigen Impfquote von 61 Prozent könne man nicht in den Herbst gehen, sagte Drosten in der Sendung. Der Virologe geht von einer Impfquote von 85 Prozent der unter 60-Jährigen und 90 Prozent der über 60-Jährigen aus, um erneute Einschränkungen im Oktober und November zu vermeiden.

+++ 08:51 Grüne in NRW: Corona-Maßnahmen sollten sich auch an Abwasser orientieren +++
Neben Inzidenzwerten sollte aus Sicht der Grünen im Düsseldorfer Landtag auch ein "flächendeckend auszurollendes Abwasser-Monitoring" als Frühwarnsystem und Maßstab für Coronaschutz-Maßnahmen eingeführt werden. Das geht aus einem Antrag der Fraktion für den Landtag hervor. Die Grünen bemängeln in ihrem Antrag, dass die Landesregierung zwar die Zahl der Neuinfizierten als alleine bestimmenden Faktor für Corona-Regeln nicht mehr wolle - aber bislang den neuen Maßstab nicht definiert habe. Neben der Belegung von Krankenhausbetten bringen die Grünen das Abwasser ins Spiel. Bereits im Juni hatte die Fraktion eine flächendeckende Untersuchung des Abwassers gefordert: Die Konzentrationen des Virus und seiner Varianten in Abwasserproben erlaubten "Rückschlüsse darüber, ob und welche Coronainfektionen in der Bevölkerung eines bestimmten Gebiets zu- oder abnehmen", so die Grünen damals.

+++ 08:01 EU-Behörde kritisiert Auffrischimpfungen +++
Während einige Bundesländer unabhängig von einer STIKO-Empfehlung bereits mit Auffrischimpfungen begonnen haben, spricht sich die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde dagegen aus. Sie sieht derzeit " keine dringende Notwendigkeit" für eine allgemeine, dritte Impfung gegen das Coronavirus. Das berichtet der Deutschlandfunk. Die Behörde hält einen anderen Aspekt der Impfkampagne für wichtiger: zunächst alle Zweitimpfungen durchzuführen. Allerdings sollten Menschen mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem sehr wohl zusätzliche Dosen erhalten, so die Behörde, wie Deutschlandfunk berichtet. Auch die Weltgesundheitsorganisation hatte die begonnenen Auffrischungsimpfungen kritisiert - viele Menschen in ärmeren Ländern hätten noch keinen Zugang zu einer Erstimpfung gehabt.

+++ 07:40 Wechsel zwischen 2G und 3G im Hamburger Miniatur-Wunderland? +++
Das Miniatur-Wunderland in Hamburg hält bis Ende Oktober an der 3G-Regel fest - kann sich ab November aber ein anderes Modell vorstellen. "Wir machen kein reines 2G-Modell. Das ist eine Ausgrenzung, das machen wir nicht", sagte Frederik Braun, Gründer des Miniatur Wunderlandes. Beim 2G-Modell werden nur Geimpfte und Genesene eingelassen, bei 3G auch negativ Getestete. Geprüft werde im Wunderland ein Wechsel der Modelle 2G und 3G - ungerade Tage 2G, gerade Tage 3G. "Das würde keinen ausgrenzen", sagt Braun. Das Miniatur-Wunderland mit riesiger Modelleisenbahn zählte vor Corona mit 1,4 Millionen Besuchern pro Jahr zu den beliebtesten Attraktionen in Deutschlands zweitgrößter Stadt. "Im Moment können wir 30 bis 35 Prozent der üblichen Besucher reinlassen, das bedeutet einen hohen Umsatzverlust", erklärte Braun. Doch auch wenn es irgendwann 2G-Tage geben sollte, wolle sein Haus nicht sofort eine 100-Prozent-Auslastung. "Wir würden uns erst einmal mit 60 Prozent herantasten und schauen, wie sich die Gäste dann fühlen." Nach Ansicht von Braun wird viel zu wenig die Chance des 2G-Optionsmodells gesehen, sondern das Angebot zu sehr zerredet. "Grundsätzlich finde ich es ganz toll, dass ein Bürgermeister erst einmal überhaupt den Mut hat, so etwas zu machen", betonte er. Früher als Ende Oktober kann das Miniatur Wunderland nach Worten von Braun das reine 3G-Modell nicht beenden. Es seien schon zu viele Tickets unter diesen Voraussetzungen verkauft.

+++ 07:19 Studie: Pandemiebedingter Anstieg der Fettleibigkeit bei Kindern in den USA +++
Wie eine kürzlich in der medizinischen Fachzeitschrift JAMA veröffentlichte Studie zeigt, haben Kinder und Jugendliche in den USA während der Pandemie erheblich an Gewicht zugenommen. Wie die New York Times berichtet, stellten die Forscher eine 9-prozentige Zunahme der Fettleibigkeit bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren fest, mit einer durchschnittlichen Gewichtszunahme von fünf Pfund (mehr als 2 Kilogramm) während der Pandemie. Bei den Jugendlichen nahmen die 16- und 17-Jährigen im Durchschnitt zwei zusätzliche Pfunde (knapp ein Kilogramm) zu.

+++ 06:38 Studie: Impfdurchbrüche führen seltener zu Long Covid +++
Bei Menschen, die trotz vollständiger Impfung an Corona erkranken, ist die Wahrscheinlichkeit einer langwierigen Erkrankung um 50 Prozent geringer als bei ungeimpften Personen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf eine neue Studie aus Großbritannien. Die neuen Erkenntnisse beruhen auf den Daten von mehr als 1,2 Millionen Erwachsenen, die an der Covid Symptom Study teilgenommen haben, bei der Freiwillige ihre Symptome, Testergebnisse und Impfungen mithilfe einer mobilen App aufzeichnen. Die Studie liefert auch weitere Belege dafür, dass die Impfstoffe von Pfizer-Biontech, Moderna und Astrazeneca einen wirksamen Schutz gegen symptomatische und schwere Erkrankungen bieten. Von den fast 1 Million Menschen, die vollständig geimpft waren, meldeten 0,2 Prozent eine Infektion. Bei denjenigen, die eine Durchbruchsinfektion hatten, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie asymptomatisch waren, etwa doppelt so hoch wie bei denjenigen, die infiziert und nicht geimpft waren. Die Wahrscheinlichkeit, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, war in der Gruppe der Durchbruchinfizierten um 73 Prozent geringer als in der Gruppe der Infizierten und Ungeimpften.

+++ 06:24 Thailand: Regierung plant weiter Öffnung vieler Provinzen ab Oktober +++
Trotz weiterhin hoher Corona-Zahlen will die Regierung in Thailand an einer weitgehenden Öffnung des Landes für den Tourismus ab Oktober festhalten. Nachdem die größten Inseln Phuket und Ko Samui bereits seit Juli wieder vollständig geimpfte Gäste empfangen, sollen ab 1. Oktober unter anderem die Hauptstadt Bangkok und die Provinz Chon Buri mit dem beliebten Badeort Pattaya folgen. Auch das kulturelle Zentrum Chiang Mai im Norden und Prachuap Khiri Khan mit dem Ort Hua Hin, der Sommerresidenz der thailändischen Königsfamilie, sollen dann öffnen. Mitte Oktober würden voraussichtlich weitere 21 Provinzen des südostasiatischen Landes folgen, zitierte die Zeitung "Bangkok Post" am Donnerstag Tourismusminister Phiphat Ratchakitprakarn. "Die Regierung besteht auf ihrem Plan, diese Gebiete zu öffnen", sagte er. Voraussetzung sei, dass bis dahin 70 Prozent der Menschen in den betroffenen Gebieten vollständig geimpft seien. Die Behörden seien aber zuversichtlich, dass sich die Pandemielage im Oktober deutlich verbessere, weil dann deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung stehe. Der wichtige Tourismussektor liegt seit eineinhalb Jahren am Boden. Die Infektionszahlen in dem Land mit 70 Millionen Einwohnern sinken derweil langsam. Am Donnerstag meldeten die Behörden 14.900 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Mitte August hatte die Zahl noch bei Rekordwerten von mehr als 22.000 gelegen.

+++ 06:05 Deutlich mehr Beschwerden über Lärmbelästigung in Großbritannien +++
In der Corona-Pandemie hat die Zahl der Beschwerden über Lärmbelästigung durch Nachbarn in Großbritannien deutlich zugenommen. Bei den Gemeinden gingen zwischen April 2020 und März 2021 mehr als 1000 Beschwerden pro Tag ein, ein Plus von mehr als einem Viertel. Das teilte das Versicherungsunternehmen Churchill Home Insurance unter Berufung von Daten aus 70 Prozent der Gemeinden im Vereinigten Königreich mit. Sechs der zehn Bezirke mit der höchsten Zahl von Beschwerden lagen demnach in London: Spitzenreiter war der Hauptstadtbezirk Kensington and Chelsea mit 99 Beanstandungen je 1000 Bewohner. Doch auch anderswo gab es viel Lärm um Nachbarn - in der mittelenglischen Stadt Dudley nahe Birmingham gingen insgesamt 26.000 Beschwerden ein. "Die Pandemie hat dazu geführt, dass wir auf unsere Wohnungen beschränkt sind. Das bedeutet, dass wir wahrscheinlich alle bewusster auf die Geräusche um uns herum hören", sagte Churchill-Chef Steven Williams.

+++ 05:29 Australischer Bundesstaat Victoria mit höchster Fallzahl seit einem Jahr +++
Der australische Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne kämpft trotz eines seit einem Monat geltenden strikten Lockdowns weiter gegen die Ausbreitung der Delta-Variante. Am heutigen Donnerstag melden die Behörden 176 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele, wie seit einem Jahr nicht mehr. Die meisten Fälle wurden rund um die Millionenstadt Melbourne verzeichnet. Die Regionalregierung verlängert den strikten Lockdown bis mindestens 23. September. Dann sollen 70 Prozent der 6,6 Millionen Einwohner mindestens eine Impfdosis erhalten haben. In weiten Teilen der Region würden die Beschränkungen aber wahrscheinlich bis Oktober bestehen bleiben, sagt Regionalpremierminister Daniel Andrews. Es ist bereits der sechste Lockdown in Victoria.

+++ 04:25 RKI meldet 13.715 Neuinfektionen - Inzidenz bei 76,9 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen ist wieder leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen liegt sie bei 76,9 - am Vortag lag der Wert bei 75,7. Vor einer Woche betrug er 66,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland melden dem RKI binnen eines Tages 13.715 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.626 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 3.970.102 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 03:29 Lauterbach dringt auf schnelle STIKO-Empfehlung zu Boostern +++
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine schnelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die Auffrischungsimpfung gegen Covid-19. "Ich halte es für unerlässlich, dass wir eine klare Empfehlung für die dritte Impfung seitens der STIKO jetzt bekommen", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". Dabei spricht sich Lauterbach für zielgenaue Drittimpfungen aus. "Wird die Impfung unnötigerweise bei Niedrigrisiko-Vorgeimpften und Jüngeren gemacht, verschwenden wir nicht nur Impfstoff, der in anderen Ländern benötigt würde, sondern haben auch keine zusätzliche Wirkung des Impfstoffes zu erwarten."

+++ 02:46 Kassenärzte-Chef erwartet Ende der Pandemie im Frühjahr +++
Kassenärzte-Chef Andreas Gassen rechnet mit einem Ende der Corona-Pandemie in einem halben bis Dreivierteljahr. "Ich gehe davon aus, dass im Frühjahr 2022 Schluss sein wird mit Corona", sagt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung der "Rheinischen Post". "Bis dahin wird die Impfquote noch einmal etwas höher liegen, vor allem nimmt aber auch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern zu. Einschränkungen werden dann wohl gänzlich unnötig werden." Gassen sagt aber auch, im Herbst würden die Infektionszahlen noch einmal steigen. Die Zahl schwerer Erkrankungen werde aber deutlich unter der des letzten Winters bleiben.

+++ 02:03 Kindermediziner erwarten Impfstoff für Säuglinge +++
Kindermediziner rechnen mit Corona-Impfstoffen sogar für Säuglinge ab 2022. "Wir gehen fest davon aus, dass es ab kommendem Jahr Impfstoffe für alle Altersklassen geben wird, sogar zugelassen bis hin zu Neugeborenen", sagt der Münchner Pädiater Florian Hoffmann, Oberarzt an der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Bereits zum Ende dieses Jahres seien Impfstoffe für Kinder unter zwölf Jahren zu erwarten.

+++ 01:28 Jedes zehnte Kind in Hartz-IV-Familien geht beim Corona-Freizeitbonus leer aus +++
Jedes zehnte Kind in Hartz IV muss ohne den für ärmere Familien gedachten Corona-Freizeitbonus auskommen. Nach neuen Zahlen der Bundesregierung haben rund 190.000 Kinder und Jugendliche keinen Anspruch auf die staatliche Einmalzahlung von 100 Euro, obwohl sie in einem Hartz IV-Haushalt leben. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort des Bundessozialministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion. Ein Hauptgrund ist nach Angaben der Linken, dass der Bonus nicht für ärmere Kinder und Jugendliche gezahlt wird, die in einem Hartz-IV-Haushalt leben und staatlichen Unterhaltsvorschuss erhalten. Diese Zahlung ist für Minderjährige vorgesehen, die bei einem getrennt lebenden Elternteil in Hartz IV wohnen. Da diese Kinder selbst aber kein Hartz IV erhalten, haben sie keinen Anspruch auf den Freizeitbonus. Der Bonus ist Teil des sogenannten Corona-Aufholprogramms, mit dem Bund und Länder die Langzeitfolgen des Lockdowns im Bildungs- und Freizeitbereich für ärmere Kinder und Jugendliche abmildern wollen.

+++ 00:52 Ärztepräsident gegen Auffrischungsimpfungen ohne STIKO-Empfehlung +++
Ärztepräsident Klaus Reinhardt kritisiert das Vorgehen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, Auffrischimpfungen für Senioren und Immungeschwächte ohne entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) anzubieten. "Es spricht theoretisch einiges dafür, dass eine Auffrischimpfung für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, mit einem geschwächten Immunsystem sowie für Hochbetagte sinnvoll sein kann", sagt Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Insgesamt fehlten aber noch aussagekräftige Studien, ob, wann und für wen eine Boosterimpfung angezeigt sei. Es sei also von der Politik eine Erwartungshaltung bei den Patienten geschürt worden, die viele Ärztinnen und Ärzte ohne eine wissenschaftlich fundierte Impfempfehlung nicht bedienen wollen.

+++ 00:15 Bericht: Seit März mehr als 15 Millionen Impfdosen in den USA weggeworfen +++
In den USA sind einem Medienbericht zufolge seit März mehr als 15 Millionen Impfdosen weggeworfen worden. Wie der Sender NBC unter Berufung auf Daten der Gesundheitsbehörden berichtet, sind die Gründe für die Verschwendung vielfältig. Neben zerbrochenen Ampullen, kaputten Gefrierschränken und Fehlern bei der Verdünnung des Impfstoffs kommt es demnach auch vor, dass aufbereitete Impfdosen übrig bleiben und dann nach einigen Stunden entsorgt werden müssen. Die Zahl der weggeworfenen Impfdosen ist deutlich höher als gedacht - und die Dunkelziffer könnte sogar noch höher sein. Laut NBC wurden die Zahlen von Bundesstaaten und Apotheken gemeldet. Mindestens sieben Bundesstaaten und mehrere Bundesbehörden fehlen aber in der Statistik.

+++ 23:41 Festnahmen bei Corona-Protesten in der Slowakei +++
Mehrere Tausend Menschen haben in den beiden größten Städten der Slowakei gegen die Corona-Politik der Regierung demonstriert. In der Hauptstadt Bratislava besetzten vor allem rechtsextreme Impfgegner mehrere Stunden lang einen zentralen Verkehrsknoten. Erst am Abend löste die Polizei diese Straßenblockade auf und setzte dabei nach Medienberichten auch Tränengas und Gummiknüppel ein. Wasserwerfer wurden zwar aufgefahren, aber nicht eingesetzt. Mindestens drei Demonstranten wurden bei Auseinandersetzungen mit der Polizei verletzt, vier andere festgenommen. In der zweitgrößten Stadt Kosice, im Osten des Landes, nahm die Polizei zwei Personen vorübergehend fest, meldete aber keine Verletzten.

+++ 23:04 Moderna-Ampullen in Japan mit Edelstahlpartikeln verunreinigt +++
In verunreinigten Ampullen des Impfstoffs von Moderna in Japan sind nach Angaben des US-Unternehmens Edelstahlpartikel gefunden worden. Wie Moderna und sein japanischer Partner Takeda mitteilen, haben Produktionsfehler in einer Fertigungsanlage in Spanien zu der Verunreinigung in einer von drei ausgemusterten Chargen geführt. Für die Patienten entstehe durch die Stahlpartikel aber kein erhöhtes Risiko, versichert Moderna. Auch die Nutzen-Risiko-Bewertung des Vakzins ändere sich nicht. Moderna betont, Edelstahl komme in der Medizin routinemäßig zum Einsatz, etwa in künstlichen Herzklappen oder Gelenken. Bei einer Injektion von kleinen Stahlpartikeln in den Muskel sei allenfalls eine Reaktion an der Einstichstelle, aber kein darüber hinausgehendes erhöhtes medizinisches Risiko zu erwarten.

+++ 22:30 Immungeschwächte bekommen in Großbritannien dritte Impfung +++
In Großbritannien können etwa eine halbe Million Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem eine dritte Corona-Impfung erhalten. "Wir wissen, dass Menschen mit bestimmten Erkrankungen, die sie besonders anfällig für Covid-19 machen, durch zwei Impfdosen möglicherweise weniger Schutz gegen das Virus erhalten haben", sagt Gesundheitsminister Sajid Javid. Eine dritte Dosis solle dazu beitragen, ihren Schutz zu verstärken. Dabei geht es um Menschen, die etwa an Leukämie oder HIV erkrankt sind oder eine Organtransplantation hatten. Sie müssen mindestens zwölf Jahre alt sein und die zweite Impfung muss mindestens acht Wochen zurückliegen. Der Minister betonte, die Maßnahme sei nicht Teil der geplanten Auffrischungskampagne. Es sei aber geplant, dass die sogenannten Booster-Impfungen noch in diesem Monat starten, sagte Javid.

+++ 22:13 Inzidenz knapp 110 - Wiesbaden verschärft Corona-Maßnahme +++
Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden verschärft wegen der deutlich gestiegenen Corona-Zahlen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung. Auslöser dafür sei der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert von 109,8, teilt die Stadt mit. Die neuen Corona-Regeln gelten ab diesem Freitag (3. September). Ein Nachweis, dass man geimpft, genesen oder negativ getestet ist, muss nach den neuen Regeln in Wiesbaden unter anderem vor dem Betreten von Innen- oder Außenflächen von Restaurants, Bars und Cafés sowie Sportstätten, Freizeiteinrichtungen, Kulturangeboten und Diskotheken vorgelegt werden. Außerdem dürfen sich nur noch maximal 200 Personen im Freien und 100 Personen in Innenräumen treffen. Eine FFP2-Maskenpflicht gelte für Personal in Alten- und Pflegeheimen, das nicht vollständig geimpft oder genesenen ist, teilt die Stadt weiter mit. Dazu bestehe eine Maskenpflicht in Schulen, Geschäften, im ÖPNV sowie in Gedrängesituationen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

+++ 21:59 Nachtclubs und Großveranstaltungen in Schottland nur noch für Geimpfte +++
In Schottland soll künftig der Zutritt zu Nachtclubs und Großveranstaltungen nur noch mit dem Nachweis einer Corona-Impfung möglich sein. Entsprechende Pläne soll das Parlament des britischen Landesteils in der kommenden Woche absegnen, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon sagt. Demnach sollen die Impfpässe für Discos ebenso Pflicht werden wie für unbestuhlte Events in geschlossenen Räumen mit mehr als 500 Teilnehmern, Freiluftveranstaltungen ohne Sitzplätze mit mehr als 4000 Zuschauern und grundsätzlich für alle Veranstaltungen mit mehr als 10.000 Menschen. Viele der betroffenen Veranstaltungen und Orte seien wichtig für die Wirtschaft sowie das kulturelle Leben oder die Gesellschaft, sagt Sturgeon. "Deshalb wollen wir ihnen ermöglichen, unter sicheren Bedingungen geöffnet zu bleiben. Aber es sind keine lebensnotwendigen Dienste." Vielmehr tragen sie laut Sturgeon aufgrund der Vielzahl von Menschen auf relativ kleinem Raum erheblich zur Verbreitung des Virus bei.

+++ 21:44 Drittimpfung in wohlhabenden Ländern - EU weist WHO-Kritik zurück +++
Die EU weist Kritik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 wegen der weltweiten Ungleichverteilung des Impfstoffs zurück. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton sagt, die EU benötige für mögliche Auffrischungsimpfungen geschätzt 300 bis 350 Millionen Impfdosen - so viel Corona-Impfstoff werde in der EU in einem Monat produziert. "Ich verstehe die Botschaft, aber die Zahlen geben das nicht her", so Breton, der für den Ausbau der Produktionskapazitäten in der EU zuständig ist. Zusammengenommen produzierten die EU und die USA 500 bis 600 Impfdosen pro Monat. Die EU exportiere zudem hunderte Millionen Impfdosen in bedürftige Länder. Die WHO hatte die reichen Länder im August aufgefordert, auf Auffrischungsimpfungen zu verzichten, solange viele Millionen Menschen in armen Ländern noch auf ihre erste Impfdosis warten.

+++ 21:27 Ungeimpft - Gesundheitssektor in Griechenland drohen 10.000 Entlassungen +++
Beschäftigte im Gesundheitssektor in Griechenland müssen ab sofort gegen das Coronavirus geimpft sein. Rund 10.000 Angestellten, die noch nicht geimpft sind, droht deshalb nun die Entlassung, wie der Verband der Beschäftigten in öffentlichen Krankenhäusern mitteilt. Das sind rund zehn Prozent des gesamten Gesundheitspersonal des Landes. Die Wirtschaftszeitung "Naftemporiki" schätzt, dass allein den Rettungsdiensten 1245 Mitarbeiter verloren gehen könnten. "Wir drängen das Gesundheitspersonal dazu, sich impfen zu lassen", sagt Verbandschef Dimitris Kourouvalakis. "Aber wir sind gegen die Impfpflicht, die ein Demokratie-Problem aufwirft." Der Verband kündigt Streiks an, sollte es tatsächlich zu Entlassungen kommen. Aktuell gibt es bereits vor mehreren Krankenhäusern Proteste gegen die Impfpflicht.

+++ 21:08 Bundesländer melden 14.193 Neuinfektionen - Höchststand seit Mitte Mai +++
Die Bundesländer melden 14.193 Neuinfektionen. So viele neue Fälle im Laufe eines Tage gab es seit Mitte Mai nicht mehr. Der aktuelle Wert liegt zudem rund 16,4 Prozent über dem Niveau von Mittwoch vergangener Woche. Am 25. August hatten die Landesbehörden 12.197 neue Corona-Fälle verzeichnet.

Die Zahl der übermittelten Todesfälle geht im Wochenvergleich leicht zurück: Am vergangenen Mittwoch waren den Behörden 31 Sterbefälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen bekannt geworden. Aktuell sind es 28.

Aktuell gelten rund 126.359 Menschen als infiziert. Etwa 3.742.259 Menschen sind mittlerweile genesen. 92.227 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Im mehrtägigen Mittel (gleitender Sieben-Tage-Durchschnitt) kommen derzeit knapp 9700 Neuinfektionen pro Tag hinzu.

Die Zahl der Corona-Patienten, die auf Intensivstationen liegen, nimmt weiter zu. Ebenso nehmen die Fälle beatmeter Patienten zu.

Im Moment steigt die Sieben-Tage-Inzidenz mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hamburg in allen Bundesländern. Besonders massiv schnellt sich aktuell in Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und dem Saarland nach oben.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

Alle früheren Entwicklungen lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen