Coronavirus-Liveticker +++ 23:39 Mitarbeiter des Olympia-Teams aus Tschechien positiv getestet +++
17.07.2021, 20:00 UhrEin Mitarbeiter des Olympia-Teams aus Tschechien ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Der Test sei direkt nach der Landung in Tokio erfolgt, teilen Vertreter der Mannschaft mit. Vor dem Abflug aus Prag habe der Angestellte noch zwei negative PCR-Tests erhalten. Alle Athleten aus Tschechien seien gesund und befänden sich im Olympischen Dorf. Der positiv getestete Mitarbeiter habe sich in Isolation begeben. Die Spiele sollen mit einem Jahr Verspätung am 23. Juli beginnen - wegen der Pandemie ohne Zuschauer.
+++ 22:06 Berliner Senatorin will Impfverweigerer für Tests zahlen lassen +++
Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop will Schnelltests für Impfverweigerer künftig kostenpflichtig machen. "Selbstverständlich werden wir weiter kostenlose Testungen an Kitas und Schulen durchführen. Wenn aber alle Erwachsenen, die sich impfen lassen können, ein Impfangebot bekommen haben, stellt sich die Frage, ob die Tests darüber hinaus von der Solidargemeinschaft gezahlt werden müssen", sagt Pop der "Berliner Morgenpost".
+++ 21:34 Neuinfektionen in Israel überschreiten wieder 1000er-Marke +++
Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hat erstmals seit vier Monaten wieder die 1000er-Marke überschritten. Das Gesundheitsministerium teilte am Samstag mit, binnen 24 Stunden seien 1118 neue Fälle gemeldet worden. Dies ist die höchste Zahl seit Mitte März. Während des Höhepunkts der Pandemie im Januar war die Zahl der täglichen Fälle in Israel allerdings auf über 10.000 gestiegen.
+++ 21:00 Tausende protestieren gegen Impfpflicht in Frankreich +++
Tausende Menschen haben in ganz Frankreich erneut gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal protestiert. Die Demonstranten kritisierten zudem, dass künftig ein Test, Impf- oder Genesungsnachweis für den Besuch von Bars, Restaurants und Kinos notwendig wird. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Betreuungswesen angekündigt. Ab dem 15. September sollen Kontrollen eingeführt werden.
+++ 20:15 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 1486 Neuinfektionen +++
Die Bundesländer melden 1486 Neuinfektionen. Im Wochenvergleich liegt der Wert damit um 577 Neuinfektionen über dem Niveau von Samstag vergangener Woche. Das entspricht einem Anstieg um 63,5 Prozent. Demnach wurden insgesamt seit Pandemie-Beginn 3.743.832 bestätigte Infektionen gemeldet. 3.638.506 Menschen gelten als genesen, 13.966 Menschen als momentan infiziert. Die Landesbehörden von Berlin und Sachsen haben heute allerdings keine aktuellen Fallzahlen gemeldet, weshalb hier die vom RKI ausgegebenen Zahlen verwendet wurden, wodurch es teilweise zu Fallzahlkorrekturen nach unten kam.
Zudem werden 18 weitere Todesfälle gemeldet. Deren Zahl nimmt im Wochenvergleich leicht ab: Letzten Samstag waren 26 Tote gemeldet worden. Die Gesamtzahl wächst damit weiter auf 91.360.
+++ 19:44 Sieben-Tage-Inzidenz im Norden steigt auf 7,9 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Samstag leicht gestiegen - auf 7,9. Am Freitag lag der Wert noch bei 7,6. Er gibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an. Nach Angaben der Landesmeldestelle (Stand: 18.54 Uhr) gab es landesweit 32 Neuinfektionen, am Freitag waren es 56. Am Samstag vor einer Woche waren 21 neue Ansteckungen gemeldet worden und die Inzidenz lag bei 3,8. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen betrug weiterhin 1628. Das heißt, es ist kein weiterer Todesfall hinzugekommen. Im Krankenhaus wurden den Angaben zufolge unverändert 11 Covid-19-Patienten behandelt. 5 von ihnen lagen auf der Intensivstation, von denen 3 beatmet wurden. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz lag die Stadt Neumünster mit 22,4 an der Spitze. Dahinter rangierten der Kreis Pinneberg (12,3) und Lübeck (12,0). Ganz hinten lag weiterhin der Kreis Steinburg. Dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Samstag bei 2,3.
+++ 19:07 Hausärzte: Versorgung ambulanter Patienten in Corona-Lage einbeziehen +++
Der Deutsche Hausärzteverband fordert, bei der Beurteilung der Corona-Pandemie in Deutschland auch die Versorgungslage der Hausarztpatienten zu berücksichtigen. "Für unser tägliches Arbeiten sind die reinen Inzidenzzahlen nicht so entscheidend wie die Zahl der Patientinnen und Patienten, die mit mittleren und schweren Symptomen unsere Praxen aufsuchen", sagt Verbandschef Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Deshalb müsse die "Krankheitslast ein stärkeres Gewicht bei der Bewertung der aktuellen Lage" bekommen. Derzeit spiele die steigende Zahl der Neuinfektionen keine signifikante Rolle für die Hausärzte, weil das Niveau in Deutschland noch relativ gering sei, sagte Weigeldt. Nur vereinzelt gebe es Hotspots. Deutlich zu spüren sei aber die nachlassende Impfbereitschaft. Diese führt Weigeldt auch auf mangelnde Weitsicht bei der Impfkampagne von Bund und Ländern zurück. "Die Trägheit zu Beginn der Impfkampagne rächt sich nun in den Sommermonaten", sagt er. Während im Frühjahr noch viele Menschen mit großem Enthusiasmus hätten geimpft werden wollen, sei nun deutlich spürbar, dass viele in den eher ruhigen Sommermonaten keinen Zeitdruck zur Impfung verspürten oder noch skeptisch seien.
+++ 18:19 Mehr als 54.000 Neuinfektionen in Großbritannien - höchster Wert seit 6 Monaten +++
In Großbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 54.674 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit sechs Monaten nicht mehr. Am Tag zuvor wurden 51.870 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an, in Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 41 weitere Menschen starben laut Regierung. Außerdem wurde der britische Gesundheitsminister Sajid Javid trotz vollständiger Impfung positiv auf das Coronavirus getestet.
+++ 17:45 Ermittlungen in Frankreich wegen falscher Impfzertifikate +++
In Frankreich ist ein Ermittlungsverfahren wegen gefälschter Impfzertifikate eingeleitet worden. Es liefen Untersuchungen gegen sechs Menschen, berichtete der französische Sender France Info unter Verweis auf Justizkreise. Zwei Personen seien derzeit in Haft. Der Zeitung "Le Monde" zufolge sollen vier der Verdächtigen die falschen Zertifikate beschafft haben. Die anderen beiden stehen in dem Verdacht, einen gefälschten Impfnachweis gekauft zu haben. Zu Beginn der Woche hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angesichts des Aufflammens der Coronavirus-Pandemie in dem Land schärfere Hygieneregeln angekündigt. Unter anderem soll die Pflicht für einen Test-, Impf- oder Genesungsnachweis deutlich ausgeweitet werden. Berichten zufolge gingen am Samstag Tausende Menschen in verschiedenen französischen Städten gegen die neuen Regeln auf die Straße.
+++ 17:03 Ausgangssperre auf Jet-Set-Insel Mykonos +++
Auf der griechischen Jet-Set-Insel Mykonos gilt aufgrund missachteter Corona-Regeln in Bars für sieben Tage ein nächtliches Ausgehverbot. Die griechische Regierung verhängt überraschend diese Maßnahme. Beginnend mit der Nacht zu Sonntag darf für die nächsten sieben Tage zwischen 1.00 Uhr und 6.00 Uhr niemand mehr auf die Straßen. Ausnahme gibt es nur für Notfälle und für Arbeitende in der Nacht. Auch Musik darf nicht mehr in allen Lokalen gespielt werden. Wie der griechische Zivilschutz am Samstag mitteilte, fielen bei Corona-Schnelltest-Kontrollen in den vergangenen Tagen mehr als zehn Prozent der Tests positiv aus. Die Quarantäneunterkünfte seien bereits überfüllt, sagte die Chefin des Gesundheitsdienstes der Insel, Dina Sampsouni, im Staatsfernsehen.
+++ 16:33 Neuinfektionen bremsen Spaniens Tourismussektor aus +++
Angesichts hoher Corona-Zahlen in Spanien äußert sich die Tourismusbranche pessimistisch über die laufende Sommersaison. Es gebe einen "plötzlichen Rückgang" bei den Buchungen ausländischer Urlauber, berichtet der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf den Vizepräsidenten des spanischen Tourismusverbandes Exceltur, José Luis Zoreda. "Wenn sich die Corona-Zahlen weiter verschlechtern, schätzen wir, dass der Tourismus in diesem Sommerquartal einen Umsatz von 37,97 Milliarden Euro generieren wird, mehr als die 24,30 Milliarden im selben Zeitraum des Vorjahres, aber viel weniger als die 58,37 Milliarden des Jahres 2019", zitiert der Sender den Tourismusmanager. Die Branche hatte wegen der fortschreitenden Impfkampagne auf eine weit stärkere Erholung des Geschäfts in diesem Sommer gehofft. Der Tourismus trägt in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, auf den auch bei Deutschen beliebten Urlaubsinseln der Balearen und auf den Kanaren sind es sogar rund 35 Prozent. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.
+++ 15:42 Experten: Britische Öffnungsstrategie ist Gefahr für die ganze Welt +++
Am kommenden Montag fallen in Großbritannien fast alle Corona-Regeln. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und Ausbreitung der Delta-Variante sehen führende Wissenschaftler und Regierungsberater die Briten in ein neues Pandemie-Desaster laufen, das Auswirkungen auf die ganze Welt haben könnte. "Jede Mutation, die geimpfte Menschen infizieren kann, hat einen großen Selektionsvorteil und kann sich ausbreiten", sagte Professorin Christina Pagel vom Forscherteam an der UCL London auf einem virtuellen Gipfeltreffen. "Und aufgrund unserer Position als globaler Reiseknotenpunkt wird sich jede Variante, die in Großbritannien vorherrschend ist, wahrscheinlich auf den Rest der Welt ausbreiten - wir haben es bei Alpha gesehen, und ich bin absolut sicher, dass wir zum Anstieg von Delta beigetragen haben." "Freedom Day" - Tag der Freiheit - so hatte die konservative Presse Englands die Lockerungen am 19. Juli getauft. Premierminister Boris Johnson hatte angekündigt, dass Maskenpflicht und Abstandsregeln in Großbritannien dann nicht mehr gelten würden. Diesen Schritt bezeichnete er als "unumkehrbar".
+++ 15:02 Britischer Gesundheitsminister Javid positiv getestet +++
Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid ist positiv auf COVID-19 getestet worden. Seine Symptome seien jedoch mild und er habe zwei Dosen Impfstoff gegen die Krankheit erhalten, schreibt Javid auf Twitter. Er warte auf die Bestätigung durch einen PCR-Test, der in einem Labor verarbeitet werden muss.
+++ 14:32 Quarantänepflicht verärgert britische Frankreich-Urlauber +++
Die Kehrtwende der britischen Regierung bei den Regeln für Reiserückkehrer aus Frankreich sorgt bei der Tourismusbranche im Land und bei Urlaubern für Frust und Empörung. Die Regierung in London hatte am Freitag überraschend mitgeteilt, dass die für Montag geplante Lockerung nicht für Frankreich gelten soll. Zweifach geimpfte Reiserückkehrer müssen demnach in England weiterhin für zehn Tage in Quarantäne, wenn sie sich zuvor in Frankreich aufgehalten haben. Grund ist demnach die verhältnismäßig hohe Zahl an Infektionen mit der Beta-Variante des Coronavirus, die zuerst in Südafrika festgestellt wurde. Der Chef des Fluggesellschaften-Verbands Airlines UK, Tim Alderslade, bezeichnet die Entscheidung der Regierung als "willkürlich". Es sei unmöglich für Reisende und die Branche, Pläne zu machen, sagt er der BBC zufolge. Das Vertrauen der Verbraucher werde damit weiter untergraben, so Alderslade weiter. Easy-Jet-Geschäftsführer Johan Lundgren, wirft der Regierung vor, "Verwirrung und Unsicherheit" zu stiften. Die britische Regierung hat für Reisen ins Ausland ein Ampelsystem eingeführt. Die genauen Kriterien dafür sind jedoch nicht nachvollziehbar.
+++ 14:01 Arbeitgeberpräsident warnt vor nachlassendem Impftempo +++
Arbeitgeber haben vor einem nachlassenden Impftempo in Deutschland gewarnt. "Wir müssen aufpassen, dass wir das Erreichte nicht verspielen", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger. Arbeitgeber und Gewerkschaften hätten an die Beschäftigten appelliert, die Impf- und Testangebote weiter anzunehmen und so zu einer hohen Durchimpfungsrate beizutragen. Zudem schlug Dulger vor, dass sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier oder Bundeskanzlerin Angela Merkel vor den 20-Uhr-Nachrichten an die Bürger wenden und sagen: "Liebe Leute, wir sind noch nicht übern Berg. Bitte lasst euch impfen. Es ist jetzt genügend Impfstoff da." Dies wäre "ein gutes Signal".
+++ 13:31 Frankreich verschärft Einreise-Regeln für nicht Geimpfte +++
Frankreich verschärft die Auflagen für die Einreise aus mehreren Ländern mit einem hohen Infektionsgeschehen. Wer nicht gegen Corona geimpft ist und aus den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Portugal, Griechenland oder Zypern einreist, muss ab Sonntag ein negatives Testergebnis vorweisen, das nicht älter als 24 Stunden ist. Das teilt Ministerpräsident Jean Castex mit. Bislang gilt bei Großbritannien, dass das negative Testergebnis nicht älter als 48 Stunden sein darf, bei den anderen Ländern sind es 72 Stunden.
+++ 12:50 Wie gut schützen Impfstoffe vor Long Covid? Experte beantwortet Zuschauerfragen +++
Im Corona-Spezial beantwortet ntv-Moderatorin Nele Balgo zusammen mit dem Epidemiologen Prof. Timo Ulrichs Zuschauerzuschriften. Wer eine Frage an das Expertenteam hat, kann sie an "Coronafragen@ntv.de" schicken.
+++ 12:03 Inzidenz bei Jüngeren am höchsten +++
In den meisten Regionen Deutschlands weist die Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen derzeit die höchste 7-Tage-Inzidenz auf.
Auf ganz Deutschland bezogen liegt die Inzidenz in dieser Altersgruppe bei 22,3. Den mit 8,4 zweithöchsten Wert gibt es aktuell bei den unter 15-Jährigen, gefolgt von der Gruppe der 35- bis 59-Jährigen mit einer Inzidenz von 7,2.
+++ 11:25 Erste Bundesländer knacken Marke von 50 Prozent vollständig Geimpfter +++
In Bremen und dem Saarland ist jeweils mehr als die Hälfte der Einwohner nun vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die beiden Bundesländer überschritten als erste die Marke von 50 Prozent, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Vormittag (Stand: 10.05 Uhr) hervorgeht. Während Bremen mit 50,6 Prozent und das Saarland mit 50,1 Prozent vollständig Geimpfter beim Impftempo an der Spitze liegen, bilden Sachsen und Brandenburg mit je 42,6 Prozent das Schlusslicht. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit 48,8 Prozent derzeit auf Platz drei. Bundesweit sind rund 38,2 Millionen Menschen oder 45,9 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft, wofür bei den meisten eingesetzten Impfstoffen zwei Dosen nötig sind.
+++ 10:58 Russland meldet über 25.000 Neuinfektionen und 787 Tote +++
In Russland legt die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle binnen eines Tages um 25.116 zu, davon 4561 in Moskau. Insgesamt verzeichnet Russland damit fast sechs Millionen Fälle. Trotz der steigenden Infektionszahlen hat Moskau die Auflagen gelockert. Ab Montag ist kein QR Code mit dem Nachweis einer Impfung oder Immunisierung mehr für die Innengastronomie nötig. In Russland sind 787 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Insgesamt starben nach Angaben der Corona-Arbeitsgruppe der Regierung 147.655 Menschen mit oder an dem Virus. Das staatliche Statistikamt Rosstat kommt auf rund 290.000 Tote im Zeitraum von April 2020 bis Mai 2021. Rosstat bezieht sich auf übermäßige Todesfälle in den Statistiken. Einige Epidemiologen sind der Auffassung, dies sei der beste Weg, um die tatsächliche Zahl der Corona-Toten zu ermitteln.
+++ 10:57 Dreyer: Neuer bundesweiter Corona-Maßstab notwendig +++
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer fordert einen neuen Maßstab zur Beurteilung der pandemischen Lage in Anbetracht steigender Infektionszahlen. "Wir schauen natürlich auch mit Sorge auf diese Zahlen", sagte die SPD-Politikerin der Funke Mediengruppe. "Dennoch möchte ich sagen, dass die Inzidenz heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aussagt, als das noch vor einem halben Jahr der Fall war - einfach deshalb, weil immer mehr Menschen geimpft werden." Dreyer will bei der kommenden Ministerpräsidentenkonferenz auch über die Aufhebung sämtlicher Corona-Beschränkungen beraten. "Wie viel Grundrechtseinschränkung geht überhaupt noch, wenn Ende August alle Erwachsenen ein Impfangebot bekommen haben?"
+++ 09:44 Brasilien registriert über 45.000 Neuinfektionen +++
Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldete am Freitag (Ortszeit) 45.591 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 19,3 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1456 auf 540.398 zu.
+++ 09:00 Sieben Bundesländer melden zweistellige Inzidenz +++
Mit Nordrhein-Westfalen und Bayern haben nun auch die beiden bevölkerungsreichsten Bundesländer eine zweistellige 7-Tage-Inzidenz zu vermelden. In Bayern stieg sie von gestern 9,4 auf heute 10,2 - in Nordrhein-Westfalen von 10,0 auf 10,6. Auch die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, sowie Hessen und Rheinland-Pfalz haben mittlerweile eine Inzidenz über 10. Am höchsten ist der Wert in der Hauptstadt. Dort kletterte die 7-Tage-Inzidenz in den vergangenen drei Tagen von 11,6 über 13,9 auf 16,0 an.
+++ 08:34 Ein Landkreis liegt bei Inzidenz über 50 +++
Was sich gestern schon in den Daten der Landesbehörden niederschlug, findet heute auch seinen Weg in die RKI-Statistiken: Der erste Landkreis liegt mit seiner 7-Tage-Inzidenz wieder über 50. Im rheinland-pfälzischen Birkenfeld wurden in den vergangenen 7 Tagen durchschnittlich 50,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert.
+++ 08:01 Sydney verschärft Corona-Maßnahmen +++
In Sydney werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durch die Delta Variante verschärft. Für die kommenden zwei Wochen sollen Baustellen geschlossen bleiben, Angestellte nicht in ihre Bürogebäude dürfen und nur Supermärkte öffnen, sagte die Ministerpräsidentin des australischen Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Arbeitgebern wird mit hohen Geldstrafen gedroht, falls sie ihre Mitarbeiter ins Büro kommen lassen. Sydney meldet 111 Neuinfizierungen in den vergangenen 24 Stunden, eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus.
+++ 07:29 Kretschmer ist gegen neue Schulschließungen +++
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich angesichts steigender Inzidenzen gegen erneute Schulschließungen ausgesprochen - und für die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Offene Schulen und Kindergärten seien eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, aber auch der psychischen Gesundheit von Kindern und Familien, sagte der CDU-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Der Fehler, die Schulen zu schließen, dürfe nicht wiederholt werden. Er hoffe auf eine entsprechende generelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) in den nächsten Tagen. "Dann hätten wir noch mehr Sicherheit und Akzeptanz. Es gibt einen großen Teil der Bevölkerung, der sich sehr nach den Kriterien der Stiko richtet."
+++ 06:51 Erster Corona-Fall im Olympischen Dorf in Tokio entdeckt +++
Im Olympischen Dorf in Tokio gibt es einen ersten Corona-Infektionsfall. Ein Mitglied des Organisationsteams aus dem Ausland sei positiv getestet worden, gibt Cheforganisator Toshiro Muto bekannt. Es würden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung getroffen. Der Sprecher des Organisationskomitees, Masa Takaya, teilte weiter mit, die Infektion sei bei Ankunft der betroffenen Person in der Wohnanlage durch einen Test festgestellt worden. Sie sei aus dem Olympischen Dorf fortgebracht und in einem Hotel unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor hatte der japanische Fernsehsender Asahi berichtet, ein 60-Jähriger Nicht-Sportler sei schon am Flughafen mit leichten Symptomen getestet und wegen seines Alters und Vorerkrankungen in eine Klinik eingeliefert worden. Der Delegierte sei der erste Besucher der Spiele, der mit Covid-19 ins Krankenhaus gekommen sei, hieß es. Daneben gibt es bislang fünf Athleten, die bei der Einreise nach Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 05:52 Berliner Forscher erwarten vierte Welle spätestens ab Oktober +++
In der Corona-Pandemie erwartet eine Wissenschaftlergruppe der Technischen Universität Berlin (TU) anhand von Modellierungen eine vierte Welle, die auch an Krankenhäusern nicht vorbeigeht. "Laut unseren Simulationen wird im Oktober ein exponentieller Anstieg bei den Krankenhauszahlen starten. Falls die derzeitige Entwicklung anhält, wird dies sogar früher beginnen, und sich im Oktober dann nochmal verstärken", heißt es im neuen Bericht der Gruppe um den Mobilitätsforscher Kai Nagel an das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Den zuletzt bereits verzeichneten Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenzen wertet das Team wegen hohen relativen Zunahmen als "beunruhigend". Nur wenn die Impfstoffe gegen Delta deutlich besser wirkten als derzeit bekannt oder wenn eine Impfquote von 95 Prozent erreicht werde, bleibe eine vierte Welle in den Simulationen aus. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 05:08 RKI meldet 1608 Neuinfektionen, Inzidenz nähert sich der 10 +++
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist sie von gestern 8,6 auf 9,4 geklettert. Die Gesundheitsämter haben dem RKI 1608 Neuinfektionen gemeldet, 656 mehr als am Samstag vor einer Woche. Außerdem wurden 22 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 04:15 Großbritannien weitet Grippe-Impfkampagne aus +++
Mit der weitreichendsten Grippeschutzimpfung seiner Geschichte will Großbritannien einen möglichen Corona-Rückschlag durch die Virensaison im Herbst verhindern. Mehr als 35 Millionen Menschen stehe von September an eine kostenlose Grippeschutzimpfung zur Verfügung, kündigte das Gesundheitsministerium an. "Wenn sich das Land nun dem normalen Leben nähert, müssen wir lernen, neben anderen Viren auch mit Corona zu leben", sagte Ressortchef Sajid Javid. "Deshalb bieten wir Millionen weiteren Menschen die kostenlose Grippeimpfung an, um sie diesen Winter zu schützen."
+++ 03:00 Mexiko-Stadt will schneller impfen +++
Nach einem massiven Anstieg von Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen will Mexiko-Stadt die laufende Impfkampagne beschleunigen. Ab Dienstag könnten alle Einwohner der Metropole über 30 Jahre ein Impfangebot erhalten, sagt Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum. Vor allem umgeimpfte Menschen zwischen 18 und 39 Jahren infizieren sich derzeit mit Corona. Trotz des Anstiegs der Infektionen plant Mexiko-Stadt keine erneuten Beschränkungen.
+++ 01:53 Wehrbeauftragte befürwortet Impfpflicht für Soldaten +++
Die Wehrbeauftragte Eva Högl spricht sich für eine Corona-Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten aus. "Da uns Covid-19 noch auf absehbare Zeit beschäftigen wird, befürworte ich eine Aufnahme in den Katalog duldungspflichtiger Impfungen", sagte Högl den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz gehen, sei die Impfung bereits verpflichtend. In der Bundeswehr wurde die Duldungspflicht für Impf- und Vorsorgemaßnahmen vor einigen Jahren eingeführt. Dazu zählt etwa die Impfung gegen Influenza.
+++ 01:06 Suche nach Corona-Ursprung: WHO will Labore inspizieren +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will herausfinden, wie und wo das Coronavirus entstanden ist. In einem Brief an die Mitgliedsländer listet sie die Forschungsprioritäten auf und kündigt eine neue ständige Arbeitsgruppe an, die sich mit der Suche nach dem Ursprung neuer Pathogene befassen soll. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, dass neben der Untersuchung von Wildtieren und Tiermärkten im chinesischen Wuhan, wo das Virus Ende 2019 zum ersten Mal aufgetaucht war, auch die dortigen Labore inspiziert werden müssen. China hatte die Reise des ersten WHO-Forscherteams monatelang verzögert. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 00:16 Astrazeneca-Entwicklerin: Impfung von Kindern gut abwägen +++
Die federführende Entwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffs, Sarah Gilbert, sieht eine generelle Impf-Empfehlung für Kinder kritisch. Die Politik sollte eine Kosten-Nutzen-Analyse machen, sagte Gilbert im Interview mit "Welt". Die Delta-Variante sei zum Beispiel sehr ansteckend, so dass Leute trotz zwei Impfungen mit einem milden Verlauf krank würden. Schwere Fälle und Todesfälle seien aber selten. "Wenn also die Übertragung nicht zu verhindern ist, und Kinder weder schwer erkranken noch sterben, dann stellt sich die Frage: Lohnt sich das Impfen?" Zugleich machte Gilbert deutlich, dass eine Impfung für manche Kinder sinnvoll sein könnte.
+++ 23:24 Biden: "Corona-Falschinfos sind tödlich" +++
Falschinformationen in sozialen Medien zum Thema Coronavirus und Impfungen sind nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden für den Tod vieler Menschen verantwortlich. Auf die Frage eine Reporters, welche Botschaft er angesichts der Verbreitung von Falschinformationen für Plattformen wie Facebook habe, sagte Biden: "Sie bringen Menschen um". Die US-Regierung sieht die abwartende oder ablehnende Haltung vieler Amerikaner gegenüber den Corona-Impfstoffen auch durch Falschmeldungen in sozialen Medien begründet.
+++ 22:30 Nach EM-Feierlichkeiten: Neuinfektionen in Italien steigen +++
In Italien sind die Corona-Infektionszahlen weiter gestiegen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöht sich auf landesweit durchschnittlich 19 Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, in der Vorwoche waren es 11. Vor allem bei jungen Menschen gibt es mehr Infektionen, heißt es im wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom. Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern geht den Experten zufolge zurück, auch auf den Intensivstationen werden weniger Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Die ansteckendere Delta-Variante breite sich in Italien weiter aus und dürfte bald vorherrschend sein. Mehrere Medien berichten von einem Corona-Ausbruch in einer Bar in Rom während der Fußball-Europameisterschaft. Dort sollen sich bei der Partie zwischen Italien und Belgien am 2. Juli Dutzende Menschen infiziert haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde schrieb. Auch die Busfahrt der italienischen Nationalelf durch Roms Zentrum nach dem Titelgewinn hatte für Kritik gesorgt, da Tausende Fans dicht gedrängt am Straßenrand auf das Team warteten, um ihm zuzujubeln.
+++ 22:18 Algerien meldet Rekord bei Neuinfektionen +++
Algerien meldet einen neuen Höchstwert bei den täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus. In den vergangenen 24 Stunden sind 1197 Neuansteckungen registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium in Algier mit. 15 Menschen seien gestorben. Der bisherige Rekord bei den täglichen Corona-Neuinfektionen in Algerien war im November verzeichnet worden; damals meldeten die Behörden 1133 neue Corona-Fälle binnen eines Tages. Wie auch in anderen Teilen Afrikas breitet sich das Coronavirus in Algerien seit Mai wieder stärker aus. Experten führen dies auf die hochansteckenden Corona-Varianten Alpha und Delta sowie auf den Impfstoff-Mangel in Afrika zurück. Nach Angaben des algerischen Infektiologen Mohamed Yousfi sind in dem nordafrikanischen Land bisher nur rund zehn Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in Algerien mit seinen 44 Millionen Einwohnern mehr als 150.000 Corona-Fälle registriert, nach offiziellen Angaben starben 3910 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.
+++ 22:03 Zusammenbruch von Kubas Gesundheitssystem befürchtet - Caritas soll helfen +++
Angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen in Kuba will die Caritas dort 200.000 Euro für Schutzausrüstung und medizinische Hilfsmittel bereitstellen. Das kubanische Gesundheitsministerium habe die örtliche Vertretung der katholischen Hilfsorganisation um Hilfe gebeten, teilt Caritas International in Freiburg mit. Es werde ein Zusammenbruch des traditionell sehr gut aufgestellten Gesundheitssystems des sozialistischen Karibikstaates befürchtet. Es befinde sich "in einer tiefgreifenden strukturellen Krise der Unterversorgung mit medizinischen Gütern, Nahrungsmitteln und Gütern des alltäglichen Bedarfs." Kuba hatte seit Beginn der Pandemie vergleichsweise niedrige Fallzahlen gemeldet. Seit Juni stiegen die Zahlen in dem Inselstaat mit rund elf Millionen Einwohnern aber deutlich. Derzeit werden jeden Tag mehr als 6000 Neuinfektionen registriert. Die bisher höchste Zahl der innerhalb von 24 Stunden festgestellten Todesfälle wurde mit 67 am Donnerstag gemeldet. Insgesamt waren es bisher 1791 Tote. Am schlimmsten ist die Lage in der Provinz Matanzas, wo der beliebte Urlaubsort Varadero liegt. Kuba leidet wirtschaftlich stark unter dem Einbruch des Tourismus in der Pandemie sowie unter US-Sanktionen. Mit 8,4 Ärzten pro 1000 Einwohnern hat Kuba nach jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO die höchste Dichte an Ärzten weltweit. Die medizinische Versorgung ist für die Bürger kostenlos. Kubanische Mediziner-Teams werden für Hilfsleistungen in viele Länder der Welt geschickt - auch während der Pandemie.
+++ 21:45 Slowakei verschärft nochmals Quarantäneregeln für Einreisende +++
Die Slowakei verschärft ihre strengen Quarantänebestimmungen für Einreisende weiter. Ab 19. Juli dürfen nur noch vollständig gegen Covid-19 geimpfte Personen ins Land einreisen, ohne eine Quarantäne antreten zu müssen. Das sieht eine vom Amt für Öffentliche Gesundheit erlassene Verordnung vor. Die Quarantäne beträgt grundsätzlich 14 Tage, ab dem fünften Tag ist ein Freitesten möglich. Die Vier-Parteien-Koalition des populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Eduard Heger machte damit eine Verfassungsbeschwerde sozialdemokratischer Oppositionspolitiker unwirksam. Diese hatten sich beim Verfassungsgericht erfolgreich gegen eine ganz ähnliche Regelung beschwert, die seit 9. Juli galt. Ziel der Beschwerde war es eigentlich gewesen, die Quarantänepflicht für Ungeimpfte aufzuheben. Sie käme einer indirekten Impfpflicht gleich und sei diskriminierend. Die Regierung drehte den Spieß jedoch um. Statt der Quarantänevorschrift strich sie kurzerhand die wenigen Ausnahmeregeln, die den ursprünglichen Verordnungstext verwässert und angreifbar gemacht hatten. Somit kam als Ergebnis der Beschwerde gegen die strenge Regelung eine noch strengere heraus.
+++ 21:28 EU-Behörde befürchtet 600er Inzidenz im August in Europa +++
Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde rechnet mit einem erneuten starken Anstieg der Corona-Infektionsfälle in Europa in den nächsten Wochen. Die Zahl der Neuinfektionen könnte sich laut den veröffentlichten Prognosen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bis Anfang August fast verfünffachen. Ursache seien die hochansteckende Delta-Variante sowie die Lockerungen von Corona-Beschränkungen in vielen Ländern. Die Prognosen der EU-Behörde beziehen sich auf das Gebiet der EU, Norwegens und Islands. Das ECDC rechnet demnach damit, dass die Zahl der neuen Fälle in der am 1. August endenden Woche auf 420 pro 100.000 Einwohner ansteigen wird. In der Woche darauf könnte der Wert demnach bereits bei mehr als 620 liegen. Vergangene Woche waren in dem Gebiet hingegen 90 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet worden. Die Zahl der Behandlungen im Krankenhaus und der Corona-Todesfälle wird laut ECDC aufgrund der laufenden Impfkampagnen langsamer ansteigen. Derzeit verzeichnen zwei Drittel der 30 von der EU-Behörde beobachteten Länder eine steigende Tendenz bei den Neuinfektionen. In der Woche vom 5. bis 11. Juli stieg die Zahl der Neuinfektionen in der EU sprunghaft um 60 Prozent an. 63,4 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren haben laut ECDC bislang mindestens eine Impfdosis erhalten, 47,8 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 11. Juli).
+++ 21:20 Zweite Hadsch unter Corona-Bedingungen - Nur 60.000 Menschen erlaubt +++
Das zweite Mal in Folge findet ab Samstag in Saudi-Arabien die islamische Pilgerfahrt Hadsch unter Corona-Bedingungen statt. Das Königreich beschränkte die Teilnehmerzahl auf 60.000 Menschen, die zwischen 18 und 65 Jahre alt sein müssen, geimpft sind und nicht an einer chronischen Krankheit leiden. Wie bereits im vergangenen Jahr sind ausschließlich Gläubige mit Wohnsitz in Saudi-Arabien zugelassen. Im Jahr 2019 - vor der Corona-Krise - verzeichnete die Pilgerfahrt noch 2,5 Millionen Teilnehmer aus aller Welt. Für das Königreich ist der Hadsch eine wichtige Einnahmequelle. Der Golfstaat erzielt jährlich umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro aus sämtlichen Pilgerreisen. Der fünftägige Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen.
+++ 20:59 USA mit 70 prozentigem Anstieg bei Neuinfektionen +++
Ein deutlicher Anstieg von Corona-Neuinfektionen in den USA macht den Behörden im Land Sorge. "Dies wird zu einer Pandemie der Ungeimpften", warnt die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Im Durchschnitt der vergangenen Tage verzeichneten die USA demnach nun gut 26.000 Neuinfektionen pro Tag, was gegenüber der Vorwoche einem Anstieg von fast 70 Prozent entspricht. Auch die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 ins Krankenhaus eingewiesen werde, und die durchschnittliche Zahl der pro Woche gemeldeten Toten würden steigen. "Wir sehen Ausbrüche von Fällen in Teilen des Landes, die eine niedrige Impfquote aufweisen", sagt Walensky. In Regionen, in denen viele Menschen vollständig geimpft seien, sei die Lage viel besser.
+++ 20:52 Großer Andrang bei Impfaktion am Kölner Dom +++
Zu einer Impfaktion gegen das Coronavirus im Schatten des Kölner Doms sind am Freitag zahlreiche Menschen gekommen. Schon zum Start am Mittag bildet sich am Impfbus vor dem Hauptbahnhof eine lange Schlange von Wartenden. Die Stadt bietet dort noch bis Sonntag ohne Termin Impfungen an, um die Impfquote zu erhöhen. "Um sicher in den Herbst gehen zu können, müssen noch mehr Menschen geimpft sein", sagt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker und appelliert: "Lassen Sie sich impfen - zu Ihrem Schutz und für alle." Das NRW-Gesundheitsministerium hatte am Montag die "Woche des Impfens" gestartet. Kreise und kreisfreie Städte sollen mit kreativen niedrigschwelligen Impfangeboten vor allem Unentschlossene zum Impfen motivieren - etwa in Einkaufsstraßen, Sportstätten oder Shopping-Centern. In Olpe zum Beispiel gab es im Impfzentrum ein alkoholfreies Frühschoppen-Konzert. In Solingen ist für Freitagabend ein "Late-Night-Impfen" mit DJ, kostenlosen Getränken und Essen geplant.
+++ 20:35 Balearen melden Rekordwert bei Neuinfektionen +++
Auf den Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen schießt die Zahl der Neuinfektionen weiter in die Höhe. Binnen 24 Stunden seien 864 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, so viele wie noch nie zuvor an einem einzigen Tag seit Ausbruch der Pandemie, teilen die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln in Palma mit. Der bisherige Höchstwert vom Vortag wird um 69 Fälle übertroffen. Deutlich mehr als 700 Ansteckungen pro Tag hatte es zuletzt im Januar gegeben. Die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern hatte im Winter bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Werte ganz Spaniens. Trotz der rapide steigenden Zahlen schließe die Regionalregierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre, wie sie etwa in den Regionen Valencia und Katalonien beschlossen wurde, weiterhin aus, berichtet die Zeitung "Última Hora" unter Berufung auf die Behörden. Man erwäge aber neue Einschränkungen, darunter eine Begrenzung der Zahl von Personen, die privat oder öffentlich zusammenkommen dürfen. Vor Ende nächster Woche werde es aber sicher keine neuen Maßnahmen geben, sagte am Freitag Regionalpräsidentin Francina Armengol. Die derzeitige Infektionswelle habe mit den vorherigen nichts zu tun, versicherte sie. Die Lage in den Krankenhäusern sei "völlig unter Kontrolle". Die Balearen seien "ein absolut sicheres Urlaubsziel".
+++ 20:16 Trudeau macht Hoffnung auf Grenzöffnung Kanadas +++
Kanadas Premier Justin Trudeau hat angesichts der gut verlaufenden Impf-Kampagne in seinem Land eine Grenzöffnung für Ausländer in Aussicht gestellt. "Wenn sich unser derzeitiger positiver Weg der Impfrate und der öffentlichen Gesundheitsbedingungen fortsetzt, wäre Kanada in der Lage, bis Anfang September vollständig geimpfte Reisende aus allen Ländern willkommen zu heißen", heißt es in einer Mitschrift aus einem Gespräch zwischen Trudeau und den Regierungschefs der Provinzen und Territorien. Bislang galten für Kanada - wie auch für die USA - relativ strenge Einreisebeschränkungen. Noch schneller könnte es bei Reisen aus den Vereinigten Staaten gehen: Trudeau erwartet demnach, dass vollständig geimpfte Amerikaner und in den USA Lebende ab Mitte August ins Nachbarland reisen dürften. Die Impf-Kampagne in Kanada hatte zwar im Vergleich mit den Vereinigten Staaten etwas schleppend begonnen, doch dann an Fahrt aufgenommen. Etwa 68 Prozent der 38 Millionen Kanadier haben zumindest eine Dosis bekommen, knapp 36 Prozent sind vollständig geimpft. Die Impf-Skepsis in Kanada scheint dabei niedriger als etwa in den USA.
+++ 20:00 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 1522 Neuinfektionen +++
Die Bundesländer melden 1522 Neuinfektionen. Im Wochenvergleich liegt der Wert damit um 712 Neuinfektionen über dem Niveau von Freitag vergangener Woche. Das entspricht einem Anstieg um 87,9 Prozent. Demnach wurden insgesamt seit Pandemie-Beginn 3.742.346 bestätigte Infektionen gemeldet. 3.637.849 Menschen gelten als genesen, 13.155 Menschen als momentan infiziert.
Zudem werden 19 weitere Todesfälle gemeldet. Deren Zahl nimmt im Wochenvergleich leicht ab: Letzten Donnerstag waren 34 Tote gemeldet worden. Die Gesamtzahl wächst damit weiter auf 91.342.
Folgerichtig hat der 7-Tage-Schnitt der täglich gemeldeten Neuinfektionen heute die 1000er-Schwelle überschritten. Erst am 20. Juni war er erstmals in diesem Jahr unter diese Grenze gefallen. In den letzten 7 Tagen wurden durchschnittlich 1071 neue Infizierte pro Tag registriert - gestern lag der Durchschnittswert noch bei 969.
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Quelle: ntv.de, mba/ino/dpa/AFP/rts