Panorama

Coronavirus-Liveticker+++ 23:54 EU-Gipfel unterstützt Exportkontrollen für Impfstoffe +++

25.03.2021, 22:55 Uhr

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf ihrem Videogipfel für schärfere Kontrollen von Ausfuhren in Drittstaaten ausgesprochen. Neue Regeln der EU-Kommission zu diesem Zweck "haben wir im Grundsatz befürwortet", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es geht vor allem um den Impfstoff von Astrazeneca. Der Hersteller hat bislang weniger als 30 Millionen der für das erste Quartal zugesagten 120 Millionen Impfstoffdosen an die EU geliefert. Die Kommission hatte deswegen am Mittwoch die EU-Exportregeln deutlich verschärft.

+++ 23:00 Hans: "Lockerungen bieten Anreiz zum Testen" +++

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans verteidigt die geplanten Öffnungsschritte für sein Bundesland. Ziel sei es, einen Anreiz für einen Corona-Test zu bieten, "nämlich vielleicht einmal ein Eis essen zu gehen auf einem Marktplatz oder Sport zu machen im Verein mit wenigen Personen", sagte der CDU-Politiker in der ARD. Mit besonders vielen Tests sollten infizierte Menschen entdeckt, in Quarantäne gebracht und so neue Ansteckungen vermieden werden. Klar sei aber: "Wenn exponentielles Wachstum im Saarland einsetzt, dann müssen wir auch das Modellprojekt nochmal infrage stellen", so Hans.

+++ 22:23 Merkel über dritte Welle: "Wir sind in einer neuen Pandemie" +++

Der heute EU-Gipfel wurde von der Coronavirus-Pandemie dominiert. Vor allem ging es um die Versorgung mit Impfstoffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte nach dem per Videokonferenz ausgetragenen Gipfel mit ihren Kollegen: "Impfen ist der Weg aus der Pandemie." Die internationalen Lieferketten sollten nicht gestört werden, aber die EU müsse natürlich auch die eigene Bevölkerung mit Impfstoff versorgen. Erst gestern hatte die EU-Kommission angekündigt, den Export der Impfstoffe aus der EU strenger zu kontrollieren. "Der Sieg über das Virus ist erst erreicht, wenn jeder auf der Welt die Chance hat, geimpft und immunisiert zu werden", sagte Merkel weiter. Zudem warnte sie vor der verheerenden Pandemie, die derzeit vor allem durch die britische Mutation bestimmt werde: Die EU befinde sich nicht nur in einer dritten Welle, sondern in einer "neuen Pandemie".

+++ 21:54 Tesla richtet Testzentrum ein: Viele Infektionen in Grünheide +++

Der US-Autobauer Tesla hat ein Corona-Problem. Auf der Baustelle im brandenburgischen Grünheide gibt es mindestens 20 Infektionen mit dem Coronavirus, meldet der "Tagesspiegel". 40 Mitarbeiter stehen demnach unter Quarantäne. Gerüchten zufolge könnte der Ausbruch größere Dimensionen annehmen. Das Unternehmen hat laut einem nahestenenden Branchen-Insider "umfangreiche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen" ergriffen. Ein eigenes Testzentrum wurde auf der Baustelle eingerichtet. Der "Tagesspiegel" berichtet, dass vor dem Zutritt zur Baustelle ein Schnelltest vorgenommen wird. Der Kreis Oder-Spree bestätigte das Corona-Problem, hat aber bislang keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen.

+++ 21:29 Frankreich meldet Jahres-Höchstwert bei Intensiv-Patienten +++

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Veran zeichnet ein düsteres Bild von der Lage im Land. Die Situation sei "nicht gut", sagt er, die Pandemie breite sich fast überall immer schneller aus. Veran kündigt einen Lockdown für drei weitere Regionen an, darunter die um Lyon. Insgesamt verzeichnet das Land heute mehr als 34.000 neue Infektionen. Es werden 4709 Menschen wegen Covid auf den Intensivstationen behandelt, die höchste Zahl seit Jahresbeginn. Im Frühjahr 2020 wurden Werte über 7000 verzeichnet.

+++ 20:56 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 22.281 neue Fälle gemeldet +++

Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 2.722.989 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 22.281 neue Fälle hinzu. Das sind prozentual 23,8 Prozent mehr neue Fälle als in der Vorwoche. Es ist der höchste Wert an einem Donnerstag seit dem 14. Januar. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 205 auf 75.547. Als aktuell infiziert gelten rund 192.600 Personen.

Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,96 angegeben (Vortag: 0,88). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 96 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,08 (Vortag: 1,00). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3248 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1761 davon werden beatmet. Rund 4281 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

+++ 20:52 Acht Bundesländer verzeichnen mehr als 1000 neue Infektionen +++

Acht Bundesländer melden mehr als 1000 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Am meisten neue Infektionen gibt es laut Auswertung der Daten von ntv.de in Nordrhein-Westfalen mit 4564 Fällen, gefolgt von Bayern mit 3678 Fällen. Baden-Württemberg registriert 2721 neue Infektionen, auch Hessen (1900), Niedersachsen (1802), Sachsen (1635), Thürigen (1030) und Berlin (1006) verzeichnen einen vierstelligen Zuwachs. Insgesamt wurden in Deutschland 22.281 neue Infektionen gemeldet.

+++ 20:15 Frankfurt (Oder) will "Notbremse" mit einem Trick umgehen +++

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt bundesweit fast überall wieder deutlich an. So auch in Frankfurt (Oder) in Brandenburg. Der Wert lag am Dienstag noch unter 50 und heute bei 121,2. Grund dafür sind unter anderem Ausbrüche des Coronavirus in einer Wohneinrichtung für behinderte Menschen sowie in zwei Kindertagesstätten, berichtet der RBB. Hält sich der Inzidenzwert drei Tage über der 100, der Inzidenz für die "Notbremse", müsste die Stadt in den verschärften Lockdown gehen. Doch dies soll umgangen werden- mit einem Trick. Stadtsprecher Uwe Meier erklärte dem RBB: "In der lokalen Betrachtung ist es so, dass wir sagen: Die Cluster, sprich die Infektionen innerhalb von Einrichtungen, die gut isoliert sind, und wo wir davon ausgehen, dass bei Einhaltung aller Reglungen ein weiteres Infektionsgeschehen nicht bestehen wird, die rechnen wir raus aus der Inzidenz." Frankfurt (Oder) will also die Fälle etwa in der Wohngruppe nicht mitzählen - und bliebe damit unter 100.

+++ 19:53 Europaparlament ebnet Weg für schnelle Einführung von EU-Impfpass +++

Das Europaparlament hat den Weg für eine zügige Einführung eines europäischen Impfzertifikats geebnet. Die Abgeordneten stimmten dafür, das Thema im Eilverfahren zu behandeln. Die EU-Kommission hatte ein solches Dringlichkeitsverfahren befürwortet, damit die Verhandlungen zwischen den Institutionen so schnell wie möglich beginnen können. Das geplante Impfzertifikat soll bereits zum Juni eingeführt werden. Mit dem "digitalen grünen Zertifikat" will die EU-Kommission eine gemeinsame technische Lösung der 27 EU-Staaten schaffen und aktuelle Reisebeschränkungen überwinden. Das Zertifikat soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Corona-Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden.

+++ 19:19 Arbeitgeber: Drohen mit Testpflicht hilft nicht +++

Der Arbeitgeberverband BDA weist Drohungen mit einer Corona-Testpflicht in Unternehmen mit scharfen Worten zurück. Es gebe auf politischer Ebene im Bund und bei den Ländern Versagen und Fehler, sagt BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter. "Beschaffungsverzögerungen können jedoch nicht durch eine Verordnung behoben werden." Nach Ostern sei mit einer hohen Quote von Unternehmen zu rechnen, die ihre Mitarbeiter im Büro regelmäßig testen würden. Es sei aber bewusst keine Zielvorgabe genannt worden. "Die öffentlichen Arbeitgeber zeigen ja, dass bei ihnen auch nicht alles über Nacht geht." Die Bundesregierung erwartet Anfang April, dass mindestens 90 Prozent der Firmen mitziehen. Ansonsten sollen sie über eine Verordnung dazu gezwungen werden.

+++19:02 200 Millionen in 100 Tagen: Biden verdoppelt Impfziel +++

US-Präsident Joe Biden hat bei seiner ersten formellen Pressekonferenz das Impfziel seiner Regierung im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie verdoppelt. In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit sollten nun 200 Millionen Impfungen vollzogen werden, sagte Biden zum Auftakt vor Journalisten. Die ursprüngliche Marke von 100 Millionen war vergangene Woche erreicht worden, 42 Tage vor der Frist. "Ich weiß, dass das ehrgeizig ist, doppelt so viel wie unser ursprüngliches Ziel", sagte Biden. "Aber kein anderes Land der Welt ist überhaupt dem nahe gekommen."

+++ 18:32 Vierjähriges Kind stirbt in Schleswig-Holstein +++

Ein vier Jahre altes Kind mit einer Corona-Infektion ist im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn gestorben. Das teilte die Kreisverwaltung mit. "Wir sind tief betroffen von dieser traurigen Nachricht. Unser Mitgefühl gilt der Familie", so Landrat Henning Görtz. Ob Covid-19 die Todesursache war, wisse er nicht, sagte Görtz der dpa. Das Kind sei im Krankenhaus gestorben, ergänzte er. Weitere Angaben machte die Kreisverwaltung aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte der Familie nicht.

+++ 18:21 NRW-Schulen auch nach Ferien ohne Regelunterricht +++

Nordrhein-Westfalen plant an den Schulen nach den Osterferien zwei weitere Wochen mit Wechselunterricht. Zunächst bis zum 23. April sollten die Schüler abwechselnd im Klassenraum und zu Hause lernen, schrieb das Schulministerium am Donnerstag in einer Mail an die Schulen. In besonders von der Pandemie betroffenen Regionen sei auch ein kompletter Distanzunterricht möglich.

+++ 18:06 Biontech/Pfizer starten Impfstoff-Tests bei Kindern +++

Pfizer und Biontech geben den Beginn von Impfstoff-Tests bei Kindern unter zwölf Jahren bekannt. Die ersten Freiwilligen hätten gestern ihre ersten Spritzen erhalten, sagt eine Pfizer-Sprecherin. Daten könnten in der zweiten Jahreshälfte 2021 vorliegen in der Hoffnung, 2022 mit Massenimpfungen in der entsprechenden Altersgruppe beginnen zu können. Die jüngsten Teilnehmer sind sechs Monate alt. Moderna gab den Beginn von ähnlichen Test-Impfungen vergangene Woche bekannt. Bei Pfizer läuft bereits eine Studie für die Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren. Der Pharmakonzern hofft auf Daten daraus in den kommenden Wochen.

+++ 17:39 Novavax zögert offenbar EU-Vertrag über Impfdosen heraus +++

Der Vertrag der EU mit dem US-Biotechnologiekonzern Novavax zur Lieferung von Corona-Impfstoff verzögert sich Insidern zufolge. Wie ein mit den Verhandlungen vertrauter EU-Vertreter Reuters sagt, hat Novavax Schwierigkeiten, an genügend Stoffe zur Produktion des Vakzins zu kommen. "Sie ziehen den Abschluss des Vertrags in die Länge", sagt die Person. Eine Novavax-Sprecherin erklärt, die Gespräche mit der EU dauerten an. Ins Detail gehen wollte sie nicht. Die EU-Kommission hat mit Novavax den Erwerb von bis zu 200 Millionen Impfdosen vereinbart. Das sollte Anfang diesen Jahres festgezurrt werden. Der Impfstoff ist noch nicht zugelassen, derzeit werden die sogenannten Phase-III-Studien durchgeführt.

+++ 17:21 Lauterbach: "Geht nicht mehr darum, ob wir drastische Maßnahmen ergreifen, sondern nur noch wann" +++

Die Osterruhe ist abgesagt, aber die Neuinfektionen steigen immer schneller. Kommt nach den Feiertagen der ganz harte Lockdown? SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine klare Antwort: "Es geht nicht mehr darum, ob wir drastische Maßnahmen ergreifen, sondern nur noch wann", sagt er im ntv-Podcast #Corona Spezial. Doro Steitz und Anne-Kathrin Cyrus schauen auch über die Grenze nach Frankreich und Österreich. Da wird der Lockdown mit Ausgangssperren schon verschärft. Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs rät: Am besten tun wir so, als wenn wir im Oster-Lockdown wären. Er beantwortet Hörer-Fragen zu Astrazenica und erklärt, warum wir auch in den Betrieben mehr testen müssen.

+++ 17:15 300 Infizierte nach Ausbruch in Baptistengemeinde +++

Die Zahl der Corona-Infizierten aus einer Baptistengemeinde in Lage im Kreis Lippe ist auf mehr als 300 geklettert. Inzwischen sei ein Großteil der mehr als 1100 seit dem Wochenende unter Quarantäne gesetzten Gemeindemitglieder getestet, sagte eine Sprecherin des Kreises. Demnach lagen heute mehr als 980 Testergebnisse vor. Bislang sei weiter unklar, ob die Menschen sich bei Präsenzgottesdiensten oder im Familienverbund angesteckt hätten. Unter anderem der Ausbruch in der Evangeliums-Christen Baptistengemeinde in Lage hat den Sieben-Tage-Inzidenz-Wert des Kreises seit der vergangenen Woche auf zuletzt 199,7 steigen lassen. Seit heute gelten daher verschärfte Regeln in Lippe. So wurden die Teilnehmerzahlen von Gottesdiensten weiter begrenzt; klettert der Inzidenzwert auf über 300, droht eine nächtliche Ausgangssperre.

+++ 17:00 Maas: Reiseverbot muss sorgfältig geprüft werden +++

Bundesaußenminister Heiko Maas hat eine sehr sorgfältige Prüfung eines möglichen Verbots von Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland angemahnt: "Ich glaube, nach den letzten Tagen ist es sehr wichtig, dass die Dinge, die von uns auf den Weg gebracht werden, nachher auch umgesetzt werden können." Ein Reiseverbot wäre "ein sehr weitgehender Einschnitt in die Freiheit von Menschen", betonte Maas. Andererseits sei aber auch die derzeitige Infektionslage außergewöhnlich. "Das ist keine einfache Abwägung", so der Außenminister.

+++ 16:39 Erkrankte französische Ministerin erhält Sauerstoff +++

Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot bekommt zur Behandlung ihrer Covid-19-Erkrankung Sauerstoff. Das twittert sie aus dem Krankenhaus. Die 74-Jährige war gestern nach Angaben ihres Ministeriums für ein paar Tage zur Beobachtung stationär aufgenommen worden.

+++ 16:16 Einreise-Testpflicht soll ab Sonntag gelten +++

Reiserückkehrer müssen sich erst ab Sonntag verpflichtenden Corona-Tests unterziehen. Die Testpflicht für alle Einreisenden, die per Flugzeug ab 28. März, 0 Uhr in die Bundesrepublik Deutschland einreisen wollen, hatte die Bundesregierung bestimmt. Grund für den späteren Start sei, dass Reisende und Fluggesellschaften sich darauf einstellen können, heißt es vom Gesundheitsministerium.

+++ 15:46 Impfquoten im Vergleich: Österreich schneller als Deutschland +++

Deutschland hinkt beim Impfen Spitzenländern wie Israel weiter hinterher, schneidet aber im europäischen Vergleich nicht auffallend schlecht ab. Unter den unmittelbaren Nachbarländern weisen mit Österreich, Dänemark und Tschechien bisher nur drei Staaten eine höhere Impfquote aus. Frankreich liegt mit einem Anteil der Erstgeimpften von 9,8 Prozent nahezu gleich auf. Luxemburg, Belgien, Schweiz, Polen und die Niederlande kommen auf Basis der bisher vorliegenden Daten auf eine niedrigere Quote. Impferfolge wie etwa in Israel liegen aus deutscher Sicht noch in weiter Ferne. Dort sind bereits 57,5 Prozent der Einwohner mindestens erstgeimpft, mehr als die Hälfte (51,4 Prozent) wurden sogar schon komplett immunisiert.

+++ 15:33 Forscher: Patienten vor planbaren Operationen impfen +++

Eine Corona-Impfung vor planbaren Operationen kann das Sterberisiko von Patienten laut einer Studie deutlich senken. Das schreiben Forscher unter anderem der Uniklinik Tübingen im Fachblatt "British Journal of Surgery". Sie plädieren dafür, Menschen vor dringend erforderlichen aber planbaren Operationen mit Priorität zu impfen, wie es in einer Mitteilung der Uniklinik heißt. Das soll verhindern, dass durch Operationen geschwächte Menschen an einer Corona-Infektion sterben.

Die Wissenschaftler hatten sich Daten von mehr als 56.000 Patienten aus mehreren Ländern angeschaut und kommen zu dem Schluss, dass sich das Risiko, nach einer OP zu sterben, durch eine Corona-Infektion deutlich erhöhe. Mit der vorrangigen Impfung von Menschen mit erforderlichen, aber planbaren Operationen könnten so mehr Todesfälle verhindert werden, als mit der Impfung allein nach dem Kriterium des Alters. Die Wissenschaftler schlagen deshalb vor, Menschen vor bestimmten Operationen bei der Impfpriorisierung stärker zu berücksichtigen. Ein solches Vorgehen könne zudem auch in ärmeren Ländern mit weniger Zugriff auf große Impfstoffmengen helfen, Todesfälle zu verhindern.

+++ 15:13 Schwesig: "Kein Verständnis" für Lockerungen im Saarland +++

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sieht die angekündigten Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Saarland sehr kritisch. "Dafür habe ich kein Verständnis", erklärte Schwesig. "Solidarität ist keine Einbahnstraße." Das Saarland erhalte 80.000 zusätzliche Dosen Impfstoff, weil es dort die südafrikanische Mutation gebe. "Das ist auf die Einwohnerzahl gerechnet eine große Menge", so Schwesig. "Wie sollen andere Länder ihren Bürgern erklären, dass sie keinen zusätzlichen Impfstoff erhalten und diese Öffnungsschritte nicht gehen können?"

+++ 14:53 RKI will Frankreich zum Hochinzidenzgebiet erklären +++

Frankreich soll ab Freitag ein sogenanntes Hochinzidenzgebiet sein. So will es das Robert-Koch-Institut, meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Diese Entscheidung muss aber noch von der Bundesregierung gebilligt werden. Frankreich erlebt derzeit die dritte Virus-Welle, 75 Prozent der Neuinfektionen sollen laut Premierminister Jean Castex auf Mutationen zurückgehen. Die Einstufung als Hochinzidenzgebiet bedeutet, dass bei der Ein- oder Rückreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis vorgelegt werden muss.

+++ 14:44 750 Milliarden Euro gemeinsame Last: Bundestag ratifiziert EU-Schuldenaufnahme +++

Der Bundestag hat mit großer Mehrheit die gemeinsame Schuldenaufnahme in der EU für den Corona-Wiederaufbaufonds gebilligt. Union, SPD, Grüne und FDP hatten angekündigt, für den Gesetzentwurf stimmen zu wollen, den sogenannten EU-Eigenmittelbeschluss. Damit soll der EU-Kommission erlaubt werden, für den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Topf erstmals im großen Stil Schulden aufzunehmen. Der Regelung müssen alle EU-Regierungen zustimmen.

+++ 14:24 Johnson kritisiert EU-Blockadehaltung beim Impfstoff +++

Der britische Premierminister Boris Johnson kritisiert die verschärften Impfstoff-Exportkontrollen der EU. Er sei gegen Blockaden von Impfstoffen oder Medikamenten, sagt Johnson in einem Rundfunk-Interview. Er halte so etwas nicht für den richtigen Weg, "weder für uns noch für unsere Freunde". Großbritannien stehe für Offenheit und wolle keine Einschränkungen beim Austausch von Covid-19-Impfstoffen mit der Europäischen Union. Die EU hatte gestern ihre Kontrolle des Exports von Coronavirus-Impfstoffen verschärft, um damit mehr Möglichkeiten zu haben, Lieferungen in Länder zu blockieren, die wie Großbritannien höhere Impfraten aufweisen oder dort produzierte Impfdosen nicht abgeben.

+++ 14:00 Essener Impfarzt impft heimlich mindestens ein Familienmitglied +++

Im Essener Impfzentrum soll ein Arzt Restimpfstoff ungeachtet der vorgegebenen Priorisierung an mindestens ein Familienmitglied verimpft haben. Die Kriminalpolizei wirft dem 65-Jährigen vor, am Dienstag drei Impfdosen der Firma Biontech eingesteckt und außerhalb der Öffnungszeiten im Impfzentrum verimpft zu haben. Dafür habe er dem Familienmitglied Zutritt verschafft. Auch zwei weitere, bislang unbekannte Menschen soll der Arzt geimpft haben. Bei dem verabreichten Impfstoff handelt es sich laut Polizei um Reste. Bereits bestätigte Impftermine sind nicht gefährdet.

+++ 13:40 "Fusion Festival" soll stattfinden - mithilfe von Massentests +++

Trotz steigender Infektionszahlen und der Gefahr durch die B.1.1.7-Mutante halten die Veranstalter des "Fusion-Festivals" an der Ausrichtung des Events in diesem Sommer fest. Man wolle das Musikfestival unter "Berücksichtigung und verantwortungsvollen Bewertung der pandemischen Gesamtsituation Ende Juni realisieren", heißt es in einer Pressemitteilung. Helfen sollen dabei vor allem massenhafte PCR-Tests unter Besuchern und Crew. Getestet werden sollen alle Teilnehmer am Tag der Anreise und ein weiteres Mal während des Festivals. Die Umsetzung hänge allerdings davon ab, ob "zur Festivalzeit erneut Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern gestattet sein wird", heißt es. Das Festival wird alljährlich in Lärz ausgerichtet - in diesem Jahr soll es zwischen 24. und 27. Juni sowie 1. und 4. Juli stattfinden.

+++ 13:26 Zahl der Intensivpatienten steigt weiter - 1761 invasiv beatmet +++

Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist den zehnten Tag hintereinander gestiegen und bewegt sich weiter oberhalb der 3000er-Marke. In deutschen Kliniken werden derzeit 3248 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, wie aus dem aktuellen Divi-Intensivregister hervorgeht. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Zuwachs um 51 Patienten. Demnach müssen 1761 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 27 Personen mehr als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 4281 Betten in den deutschen Kliniken frei.

+++ 13:01 Knapp jeder zehnte Deutsche hat Erstimpfung erhalten +++

In Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts inzwischen 9,8 Prozent der Bürger mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten - damit sind mehr als 90 Prozent der Bürger nach wie vor nicht immunisiert. Laut "Our World In Data"-Gründer Max Roser ist Deutschland damit auf dem Impfstand, auf dem Israel am 3. Januar war.

In der Hälfte der Bundesländer liegt die Erstimpfungsquote-Quote bei über 10 Prozent. Wesentlich geringer fallen die Zahlen bei Erst- und Zweitimpfungen aus. Hier reichen die Quoten lediglich von 5,1 in Thüringen bis 3,6 Prozent in Brandenburg.

+++ 12:35 Trotz EMA-Urteil - Dänemark will Astrazeneca-Impfstopp wohl verlängern +++

Dänemark will einem Medienbericht zufolge den Astrazeneca-Impfstopp verlängern. Die Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns würden um drei weitere Wochen ausgesetzt, berichtet der Sender TV 2 unter Berufung auf Insider. Die dänische Arzneimittelaufsicht hatte kürzlich zwei weitere schwere Fälle von Blutgerinnseln nach einer Impfung gemeldet. In Deutschland und zahlreichen anderen Ländern ist das Mittel nach einer mehrtägigen Unterbrechung und einer Prüfung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA wieder freigegeben.

+++ 12:16 Fallzahlen auf Rekordniveau - Polen verschärft Lockdown erneut +++

Angesichts drastisch steigender Fallzahlen verschärft Polen den Lockdown weiter. Ab Samstag werden Möbelgeschäfte und Baumärkte mit großer Verkaufsfläche für einen Zeitraum von zwei Wochen geschlossen, sagt Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Das Gleiche gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios. Auch Kindergärten und Krippen müssen schließen, Ausnahmen gelten nur für die Betreuung von Kindern des medizinischen Personals und der Ordnungskräfte. Auch bei Gottesdiensten gelten neue Einschränkungen: Erlaubt ist künftig ein Besucher auf 20 Quadratmeter. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen liegt den zweiten Tag in Folge auf Rekordniveau. Innerhalb von 24 Stunden kamen 34.151 neue Fälle hinzu, die meisten davon (5430) in Schlesien.

+++ 11:57 Epidemiologe Ulrichs: Ohne Oster-Ruhe zurück in "harten Lockdown" +++

Epidemiologe Timo Ulrichs bedauert das Aus für die geplante Oster-Ruhe. "Das wäre eigentlich ein gutes Instrument gewesen, wenn auch nur kurz. Aber immerhin", sagt der Mikrobiologe im "ntv Corona Spezial". "Jetzt haben wir das nicht und müssen sehen, dass wir möglichst schnell wieder in einen harten Lockdown zurückkehren. So schmerzlich sich das anhört, aber das ist die einzige Möglichkeit, aus der Situation rauszukommen." Da gesetzlich verordnete Ruhetage rechtlich nicht durchsetzbar seien, müssten sich die Bürger den Oster-Lockdown selbst verordnen. "Wir haben Osterferien und können sehen, dass wir auch sonst versuchen, die Kontakte zu reduzieren. Auf Osterbesuche weitgehend verzichten zum Beispiel. Dann hätten wir einen ähnlichen Effekt."

+++ 11:40 Müller: Berlin zieht Notbremse nicht - Impfung bald auch für Jüngere +++

Berlin nimmt die vorsichtigen Öffnungsschritte trotz der stark steigenden Infektionszahlen nicht wieder zurück. "Ich glaube, dass es kein gangbarer Weg ist, jetzt wieder alles zurückzudrehen, was wir uns in den letzten Tagen und Wochen an Möglichkeiten und Freiheiten erkämpft haben", sagt der Regierende Bürgermeister Michael Müller in einer Regierungserklärung im Abgeordnetenhaus. Vielmehr gebe es durch das Impfen und Testen neue Möglichkeiten, so dass man nicht mehr ausschließlich mit Einschränkungen reagieren müsse. Müller stellt auch Impfungen für Jüngere in Aussicht. Über die Aufhebung der bisherigen Impfpriorisierung werde man über kurz oder lang reden müssen.

+++ 11:16 Niedersachsen plant Ausgangssperren in Regionen über 100er-Schwelle +++

Das Thema Ausgangssperren ist nicht vom Tisch - auch wenn sich Bund und Länder nicht auf ein einheitliches Vorgehen in dieser Frage einigen konnten. Zumindest in Hochinzidenzregionen will nun auch die niedersächsische Landesregierung nächtliche Ausgangssperren verhängen. In Landkreisen und großen Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 soll die Ausgangssperre als eine Möglichkeit für verpflichtende Beschränkungen in die neue Corona-Verordnung aufgenommen werden, sagt der Chef der Staatskanzlei, Jörg Mielke. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 soll die nächtliche Ausgangssperre verpflichtend werden, aber nicht automatisch im gesamten Kreisgebiet.

+++ 10:54 Lauterbach: Ausgangssperren in Regionen über 100er-Inzidenz +++

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert zeitlich befristete Ausgangssperren in Gebieten mit hohen Inzidenzwerten. "Bund und Länder sollten jetzt dringend Ausgangssperren von 20 Uhr bis 6 Uhr in Regionen verhängen, wo die Inzidenzwerte über 100 liegen. Auch an Ostern", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". Ausnahmen solle es in der Nacht lediglich für Menschen geben, die aus beruflichen Gründen ihre Wohnung verlassen müssen. "Wir wissen von Bewegungsdaten, dass die Menschen sich abends noch zu oft besuchen. Das treibt die Pandemie. Ein solches auf zwei Wochen befristetes Ausgangsverbot hat in England, Irland und Portugal das Wachstum der B.1.1.7-Variante gestoppt."

+++ 10:28 Brasilien meldet mehr als 300.000 Corona-Tote seit Pandemiebeginn +++

Brasilien hat die Schwelle von 300.000 Corona-Toten überschritten. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília mitteilt, starben seit Pandemie-Beginn landesweit 300.685 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Seit dem 1. Januar hat sich die Sterberate in dem Land verdreifacht; täglich gab es in der vergangenen Woche im Durchschnitt 2273 Corona-Tote. In keinem Land sterben derzeit pro Tag so viele Menschen an den Folgen von Covid-19 wie in Brasilien. Kritiker machen auch den rechtstextremen Staatschef Jair Bolsonaro für den dramatischen Anstieg der Todesfallzahlen verantwortlich. Seit Beginn der Pandemie hat er die Gefahr durch das Coronavirus fortwährend heruntergespielt.

+++ 10:12 Söder zweifelt an Rechtsgrundlage für Auslandsreiseverbot +++

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußert sich skeptisch zum Instrument eines Reiseverbots im Kampf gegen das Coronavirus. Er habe seine Zweifel, ob dies rechtlich durchsetzbar sei, sagt der CSU-Chef im ZDF und verweist auf die Rücknahme der zunächst geplanten Osterruhe. Ausgangsbeschränkungen seien allerdings "nicht vom Tisch", ergänzt Söder. Zentral sei, dass es in den nächsten zwei Wochen keine Öffnungen geben werde.

+++ 10:00 Minister: Astrazeneca hat Großbritannien Bevorzugung versprochen +++

Großbritannien hat sich dem britischen Gesundheitsminister Matt Hancock zufolge beim Impfstoffhersteller Astrazeneca eine bevorzugte Behandlung gesichert. Mit Blick auf den Streit zwischen der EU und Astrazeneca über gekürzte Liefermengen sagt Hancock der "Financial Times": "Unser Vertrag übertrumpft deren. Das nennt sich Vertragsrecht und ist eindeutig." Die EU habe einen Vertrag, der lediglich "beste Bemühungen" seitens des Impfstoffherstellers zusichere, London habe sich hingegen Exklusivität ausbedungen.

+++ 09:46 Merkel droht Unternehmen mit Testpflicht +++

Kanzlerin Merkel mahnt die Unternehmen in ihrer Regierungserklärung zum regelmäßigen Testen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn dies nicht der überwiegende Teil der Firmen mache, werde die Bundesregierung "regulatorisch" vorgehen, kündigt sie an. Und mit "überwiegendem Teil" meine sie eine Quote von über 90 Prozent. Die Regierung werde dies in den nächsten Tagen genau beobachten und nach Ostern entscheiden. Das Testen sei die entscheidende Brücke bis zur Impfung.

+++ 09:34 Merkel: "Keinem Oberbürgermeister verwehrt, wie in Tübingen vorzugehen" +++

In ihrer Regierungserklärung sagt Kanzlerin Merkel, dass Deutschland wegen der Mutante B.1.1.7 in einer neuen Pandemie lebe. Der Shutdown habe nicht zu einer bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 geführt, weil "die Mutation aggressiver ist". Deshalb setzten Bund und Länder nun auf ein Öffnungskonzept, das ein "höheres Maß an Regionalisierung" enthält, so die Kanzlerin. Erste Bundesländer, etwa Schleswig-Holstein und das Saarland, nutzen diese Möglichkeit bereits. "Es wäre falsch, alle mit einem Maßstab zu belegen." Auch Schnell- und Selbsttests ermöglichten ein neues Herangehen an die Pandemiebekämpfung. "Wir sind ein föderaler Staat", sagt Merkel. "Keinem Oberbürgermeister ist verwehrt, das zu tun, was in Tübingen passiert."

+++ 09:20 Hans: Saarland steigt ab 6. April aus Lockdown aus +++

Das Saarland steigt nach Ostern aus dem Lockdown aus. Ab dem 6. April sollen unter anderem Kinos, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei ein tagesaktueller negativer Schnelltest, sagt Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans.

Hier lesen Sie die Hintergründe.

+++ 09:09 Roth: 3,5 Millionen Dosen ungenutzt - "Ich begreife das nicht" +++

Scharfe Kritik am schleppenden Impffortschritt äußert Europa-Staatsminister Michael Roth. "Wir haben leider noch nicht ausreichend Impfstoff für alle, die sich impfen lassen wollen", erklärt der SPD-Politiker auf Twitter. "Aber rund 3,5 Mio Dosen liegen rum, wurden nicht verimpft. Ich begreife das nicht!" Es dürfte genügend Menschen geben, die sich sofort mit Astrazeneca impfen lassen würden. Jeder Tag zähle. Bereits mit der Erstimpfung sinke das Risiko einer schweren Erkrankung rapide. "Deshalb sollten keine Dosen zurückgehalten werden", fordert Roth. "Zumal im Mai deutlich mehr Vakzine geliefert werden, die dann auch für die Zweitimpfung genutzt werden könnten."

+++ 9:01 Jetzt live - Regierungserklärung von Kanzlerin Merkel im Bundestag +++

+++ 8:43 B.1.1.7-Anteil an Positivbefunden steigt auf mehr als 70 Prozent +++

Die zuerst in Großbritannien registrierte Corona-Mutation B.1.1.7 breitet sich immer stärker auch in Deutschland aus. In der Woche vom 15. März bis zum 21. März lag der Anteil der Mutante an den Positivbefunden bei 71,3 Prozent (Vorwoche: 63,6 Prozent). Damit bestätigen sich Befürchtungen, dass die Mutation auch in Deutschland die bisher vorherrschenden Varianten verdrängt.

+++ 08:31 SPD-Chef Walter-Borjans: "Anderer Kanzler würde nicht helfen" +++

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat Kanzlerin Merkel den Rückhalt seiner Partei zugesichert. "Das Schlechteste, was man jetzt in dieser Situation machen könnte, wäre, über die zu Frage zu reden, ob man Mannschaften verändert", sagt er im "ntv Frühstart". Merkel habe einen Fehler eingestanden. Nun gehe es darum, im Kampf gegen Corona einen Plan B zu entwickeln, solange nicht genug Impfstoff da ist. "Und da müssen wir ganz schnell wieder auf Linie kommen. Es würde nicht helfen, wenn wir jetzt für ein halbes Jahr noch einen anderen Kanzler hätten." Die SPD weise auf Probleme in der Bundesregierung hin, aber "in einem vertrauensvollen Miteinander". Eine Vertrauensfrage sei jetzt obsolet.

+++ 08:10 Nur noch 28 Kreise unter der 50er-Marke für Öffnungen +++

Die Zahl der Regionen, in denen sich laut Robert-Koch-Institut das Fallaufkommen unter 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner bewegt, sinkt deutlich. Den RKI-Daten zufolge weisen nur noch 28 Städte und Landkreise (gestern: 38, vorgestern: 38, vorvorgestern: 41) eine Sieben-Tage-Inzidenz unter der sogenannten Obergrenze für Öffnungen auf. Zugleich liegen 384 Regionen mit ihrem Fallaufkommen über diesem Schwellenwert. Über der von Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Notbremse" bezeichneten 100er-Marke befinden sich laut RKI-Daten aktuell 219 Städte und Landkreise (Vortag: 193).

+++ 07:41 SPD fordert Testpflicht in Betrieben statt Reiseverbot +++

Nach dem Debakel um die Oster-Ruhe hat die SPD Kanzlerin Merkel ihre Unterstützung zugesagt. "Wir wollen, dass die Regierung ordentlich ihre Arbeit macht. Dafür hat sie auch die Unterstützung im Parlament", sagt der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Carsten Schneider, im ZDF. "Das Letzte, was wir jetzt brauchen, wäre eine Regierungskrise." Schneider fordert indes, eine Testpflicht bei den Arbeitgebern einzuführen. "Der Hauptansteckungsherd ist auf dem Arbeitsplatz." Die CDU wolle da bislang keine Vorgaben machen, sondern lieber Auslandsreisen verbieten. Reisen sei aber ein Grundrecht. "Das wäre dann der nächste Rohrkrepierer, deswegen machen wir das nicht mit."

+++ 07:22 Mehr als jeder zweite Israeli ist vollständig geimpft +++

Israel kommt mit seiner Corona-Impfkampagne weiter rasch voran. Es hätten bereits mehr als die Hälfte der 9,3 Millionen Einwohner beide Impfdosen für einen vollständigen Schutz erhalten, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden. Israel gehört zu den Ländern, in denen das Impfen gegen Covid-19 am schnellsten läuft. Die Impfstoffverteilung begann im Dezember. Alle Bürger ab einem Alter von 16 Jahren werden geimpft.

+++ 07:04 Bundesärztekammer-Chef: "Jo-Jo-Lockdown" zermürbt die Bürger +++

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält den Lockdown als Mittel zur Eindämmung der Pandemie nicht für alternativlos. "Der monatelange Jo-Jo-Dauerlockdown zermürbt die Menschen. Er darf nicht unsere einzige Antwort auf die dritte Corona-Welle sein", sagt Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es gibt vielversprechende Ansätze, die sogar in Teilen Schritte zur Rückkehr in die gesellschaftliche Normalität ermöglichen." In Tübingen oder Rostock zeige sich, wie es auch gehen könne. Dort würden "kostenlose Schnelltests mit lokalen Lockerungen" kombiniert. "Zusammen mit einer schnellen Durchimpfung der Bevölkerung - und dafür brauchen wir dringend mehr Impfstoff sowie eine effektivere digitale Kontaktnachverfolgung - wäre das eine echte Alternative zum Hin und Her der vergangenen Monate."

+++ 06:43 Sachsens Schulleiter holen Schnelltests teils mit eigenem Pkw ab +++

Bei der Verteilung von Schnelltests auf die Schulen in Sachsen gibt es dem Vorsitzenden des Sächsischen Lehrerverbands, Jens Weichelt, zufolge noch eklatante Lücken. Weil Schulleiter unter der Woche, aber auch sonntags teils noch mit dem eigenen Auto zu den Verteilzentren fahren müssten, um die Tests für ihre Schule abzuholen, fordert er eine "ordentliche Logistik". "Ich wünsche mir hier ganz klar einen Postversand", sagt Weichelt dem MDR. Eigentlich ist die Verteilung der Tests Aufgabe des Landesamts für Schule und Bildung. Es bestellt die Tests und sorgt dafür, dass sie in 13 Verteilzentren des Landes abgeholt werden können. Spätestens mit der steigenden Testfrequenz könnten das die Schulleiter "über Pkw und Kofferraum" aber nicht mehr leisten, räumt ein Vetreter der Behörde ein.

+++ 06:21 Länder verimpfen nur teilweise, was geliefert wird +++

Deutschland kommt beim Impftempo weiter nur schleppend voran. Und das liegt auch daran, dass in den Ländern nur teilweise verimpft wird, was an Impfstoff geliefert wurde. Bis Dienstag lieferte der Bund laut Gesundheitsministerium:

  • 3,37 Millionen Dosen nach Nordrhein-Westfalen - 2,31 Millionen wurden verabreicht (68,5 Prozent)

  • Bayern erreichten 2,46 Millionen Dosen - 1,92 Millionen wurden verimpft (78 Prozent)

  • Baden-Württemberg bekam 2,08 Millionen Dosen - gespritzt wurden 1,52 Millionen (73,1 Prozent)

  • In Niedersachsen waren es 1,5 Millionen gelieferte und 1,07 Millionen verimpfte Dosen (71,3 Prozent)

  • Hessen bekam 1,19 Millionen und verimpfte 0,87 Millionen (73,1 Prozent)

  • Nach Rheinland-Pfalz gingen mehr als 0,77 Millionen Impfdosen - 0,6 Millionen wurden verimpft (77,9 Prozent)

  • Sachsen erhielt knapp 0,77 Millionen und verimpfte 0,54 Millionen (70,1 Prozent)

  • Berlin bekam 0,7 Millionen, verabreicht wurden 0,53 Millionen Dosen (75,7 Prozent)

  • Schleswig-Holstein erhielt 0,55 Millionen Dosen, wovon 0,42 Millionen gespritzt wurden (76,4 Prozent)

In Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Bremen liegen die Zahlen darunter. Das heißt, in den Ländern sind Millionen noch nicht gespritzte Impfdosen vorhanden. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann widerspricht aber den Meldungen über "Impfdosen auf Halde". Die Impfdosen im Lager müssten für bereits vereinbarte Termine oder Zweitimpfungen zur Verfügung stehen.

+++ 06:03 Ab Montag ist Einzelhandel vielerorts in Schleswig-Holstein wieder offen +++

In jenen Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein, deren Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 liegt, können die Menschen ab Montag wieder einkaufen. Die Geschäfte bleiben bei einer kreisweiten Inzidenz von unter 50 geöffnet, teilt die Landesregierung mit. Das betreffe die Kreise und kreisfreien Städte Lübeck, Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Steinburg, Ostholstein, Nordfriesland und Plön sowie Kiel. Dabei kann für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche zunächst ein Kunde je 10 Quadratmeter bedient werden, ab 800 Quadratmetern Fläche darf ein Kunde pro 20 Quadratmetern einkaufen. Damit orientiert sich Schleswig-Holstein an den Vorgaben des Öffnungsplans von Bund und Ländern.

+++ 05:40 RKI meldet 22.657 neue Fälle, Sieben-Tage-Inzidenz bei 113,3 +++

22.657 neue Corona-Infektionen und 228 weitere Todesfälle haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Heute vor einer Woche waren es 17.504 Neuinfektionen und 227 neue Todesfälle. Bei den Ansteckungen geht der Trend also deutlich nach oben. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.05 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bundesweit bei 113,3 und damit deutlich höher als am Vortag mit einem Wert von 108,1.

+++ 04:51 Schwarzarbeit blüht in der Pandemie +++

Schwarzarbeit und Verstöße gegen das Mindestlohngebot haben während der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen stieg der bei Finanzkontrollen aufgedeckte volkswirtschaftliche Schaden durch Schwarzarbeit und Arbeitsausbeutung im vergangenen Jahr auf 816,5 Millionen Euro. Das waren 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr - obwohl weniger kontrolliert wurde.

+++ 04:05 Neue Daten belegen Wirksamkeit von Astrazeneca-Vakzin +++

Neue Daten bestätigen die Wirksamkeit des Impfstoffs von Astrazeneca. Das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilt das Unternehmen unter Berufung auf weitere Ergebnisse einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32.500 Probanden mit. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. In Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg sogar bei 100 Prozent.

+++ 02:58 Zweiter deutscher Corona-Impfstoff soll im Sommer kommen +++

Der Impfstoffbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Krupp, rechnet bald mit einem zweiten deutschen Corona-Impfstoff. "Die Bundesregierung setzt große Hoffnungen in die Impfstoffherstellung durch Curevac", sagt Krupp den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn die EMA-Zulassung wie vom Unternehmen geplant klappe, könne der Curevac-Impfstoff ab der zweiten Jahreshälfte verimpft werden. Die Tübinger Biotechnologie-Firma hat sich für die Produktion mit GSK zusammengetan, wird aber auch vom deutschen Chemieriesen Bayer und dem Schweizer Pharmakonzern Novartis unterstützt.

+++ 02:24 Priesemann warnt vor neuen Virus-Varianten +++

Viola Priesemann warnt vor neuen Coronavirus-Varianten, die Impfungen hinfällig machen oder ihre Wirkung reduzieren könnten. Es handle sich um Viren, die es schafften, den Immunschutz der Impfung zu umgehen. "Es gibt erste Erkenntnisse, dass manche der Virus-Varianten das zumindest zum Teil schon können", sagt die Physikerin vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in der ARD. Wenn viele geimpft seien und es gleichzeitig eine hohe Inzidenz gebe, "dann züchten wir uns hier in Deutschland diese Escape-Varianten", so Priesemann. Im schlimmsten Fall müsse man bei der Bekämpfung so einer Variante wieder von Null anfangen.

+++ 01:19 RKI hält Lockdown für alternativlos +++

Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht nur den Lockdown als Möglichkeit, die rasante Ausbreitung der Corona-Neuinfektionen zu stoppen. Bis ein Großteil der Bevölkerung gegen das Coronavirus immun sei, gebe es keine andere Lösung, sagt RKI-Präsident Lothar Wieler in einer Online-Veranstaltung der deutschen Botschaft in Washington. Andere "Werkzeuge" zur Eindämmung der dritten Welle stünden derzeit nicht zur Verfügung, erklärt er auf Englisch weiter.

+++ 00:44 Braun: Oster-Lockdown war "großer Fehler" +++

Kanzleramtsminister Helge Braun räumt ein, dass die Idee der "Ruhetage" rund um Ostern rechtlich nicht abschließend geprüft war. "Das war ein großer Fehler, weil er dazu geführt hat, dass viele Menschen sich darauf eingestellt haben", sagt Braun in der ARD. Die Idee der Ruhetage sei erst in der Diskussion entstanden. "Auch ich hatte meinen Anteil daran", erklärt der CDU-Politiker. "Wir müssen in Zukunft diese Dinge anders vorbereiten".

+++ 23:45 Frankreich verhängt Lockdown über weitere Regionen +++

Frankreich weitet in der dritten Welle die regionalen Lockdowns aus: In drei weiteren Départements sollen Geschäfte schließen und die Bewegungsfreiheit der Bürger eingeschränkt werden. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen nun 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen. In ganz Frankreich soll zudem ein Versammlungsverbot im Freien für Gruppen von mehr als sechs Menschen gelten. Im Pariser Großraum und anderen Teilen Frankreichs war bereits am Wochenende ein dritter Lockdown in Kraft getreten.

+++ 23:05 Astrazeneca vor Zulassung von niederländischem Werk +++

Astrazeneca hat bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) eine Zulassung für sein Impfstoff-Werk in den Niederlanden eingereicht. Darüber werde nun in einem beschleunigten Verfahren entschieden, erklärt Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Sollte es wie erwartet keine Probleme geben, könnten Lieferungen noch in diesem Monat erfolgen. Das Werk wird von dem Subunternehmer Halix betrieben.

+++ 22:25 Bund erwartet über 70 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal +++

Das Bundesgesundheitsministerium erwartet im zweiten Quartal zwischen 70,5 und 73,5 Millionen Impfdosen für Deutschland. Das geht aus Lieferprognosen hervor, die das Ministerium im Internet veröffentlicht hat. Im ersten Quartal sind es 19,8 Millionen Dosen. Im zweiten Quartal sollen auch 10,1 Millionen Dosen des Impfstoffs des US-Herstellers Johnson & Johnson geliefert werden, von dem anders als bei den bisher eingesetzten Impfstoffen nur eine Dosis nötig ist. Bereits zuvor hatte das Ministerium angegeben, dass vom 5. April bis 1. Mai bis zu 15,3 Millionen Dosen Impfstoff geliefert werden sollen. Sämtliche Prognosen sind nach Angaben des Ministeriums noch mit Unsicherheiten behaftet.

+++ 22:00 Anteil positiver Testergebnisse gestiegen +++

Die Zahl der Corona-Tests ist gestiegen im Vergleich zur Vorwoche, die Positivenquote aber auch - was in Kombination ein schlechtes Zeichen ist, da es auf eine hohe Dunkelziffer hindeutet. So lag die Positivenquote in Kalenderwoche 11 bei 7,91 Prozent. In Kalenderwoche 10 lag sie noch bei 6,69 Prozent. Wie viele der durchgeführten PCR-Tests auf vorherige positive Schnelltests zurückzuführen sind, darauf geht das Robert-Koch-Institut in seinem aktuellen Situationsbericht nicht ein.

+++ 21:31 Thüringen hat meiste neue Fälle je 100.000 Einwohner +++

An diesem Mittwoch weist Thüringen die meisten neuen Fälle je 100.000 Einwohner auf, gefolgt von Sachsen und Berlin. Die meisten aktiven Fälle je 100.000 Einwohner gibt es weiterhin in Thüringen, wo die 300er Schwelle überschritten wurde - dahinter folgen Sachsen (auch über 300) und Hamburg.

Die Länderfallzahlen im 15-Tage-Zeitraum zeigen die deutlichen Anstiege im Vergleich zu den beiden Vorwochen.

Lesen Sie die Entwicklungen des Vortages hier.