Messerangriff auf Kirmes 31-Jähriger wollte Streit schlichten und wurde erstochen
20.03.2023, 12:27 UhrEin 31-Jähriger beobachtet auf der Kirmes in Münster einen Streit. Als er dazwischen gehen will, zieht einer der Männer ein Messer und sticht auf ihn ein. Während das Opfer noch am Tatort verstirbt, flüchtet der Täter. Doch die Polizei sichert wichtige Beweise.
Nach dem tödlichen Messerangriff auf einer Kirmes in Münster, gibt es Hinweise, dass das 31-jährige Opfer einen Streit schlichten wollte und aus diesem Grund erstochen wurde. So soll der Familienvater am Samstagabend mit seiner Lebensgefährtin und einem neunjährigen Jungen auf dem Volksfest gewesen sein, als er einen Streit zwischen zwei Männern beobachtete, wie RTL berichtet.
Der 31-Jährige griff daraufhin ein und wurde vor einem Karussell von einem der Streitenden niedergestochen. Er verstarb trotz Wiederbelebungsversuchen der Sanitäter noch am Tatort. Die Obduktion ergab, dass ihn ein Stich direkt ins Herz traf und er verblutete, wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt mitteilte.
Auch die Polizei Münster ging in einer Pressemitteilung davon aus, dass sich die Männer zufällig auf dem Send begegneten. Es gebe zudem keinerlei Hinweis darauf, dass das 31-jährige Opfer "in irgendeiner Weise Streit provoziert haben könnte", sagte Botzenhardt schon am Sonntag.
Videomaterial zeigt Tathergang
Der Täter ist nach Angaben der Polizei noch immer auf der Flucht. Doch der Druck auf ihn wächst. So teilte die Polizei am Morgen mit, dass die Mordkommission schon kurz nach der Tat wichtiges Videomaterial sichern konnte. Darauf "ist der Tathergang und darüber hinaus sind auch die beiden Personen recht gut zu erkennen", sagte Botzenhardt RTL. Laut Staatsanwaltschaft war der Täter in Begleitung einer männlichen Person. Der Tatverdacht beziehe sich aber nur auf eine Person, nicht auf den Begleiter.
Die Polizei werde alles tun, um den Täter zu ermitteln, schreibt Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf auf Twitter. Die Videosequenzen seien dafür "ein wichtiger Baustein", allerdings könne "auch jeder noch so kleine Hinweis aus der Bevölkerung eine Rolle spielen", sagt sie weiter.
Mögliche Zeugen sollen sich daher umgehend an die Ermittler wenden. Diese beschreiben den Täter als einen etwa 1,80 Meter großen Mann mit schwarzen, an der Seite kurz rasierten Haaren. Er habe eine hellgraue Jogginghose und einen hellgrauen Kapuzenpullover sowie weiße Sneaker und eine Kopfbedeckung getragen. Seine männliche Begleitung soll laut Polizei nach Zeugenabgaben "südländisch" ausgesehen haben, schwarz gekleidet, schlank und sportlich gewesen sein. Sollte sich der Täter nicht zeitnah stellen, wird es wohl zu einer Öffentlichkeitsfahndung mit seinem Foto kommen, berichtet RTL-Reporter Ulrich Klose.
Quelle: ntv.de, spl