Mit Flaschen und Eisenstangen 40 Randalierer verletzen Polizeibeamte in Trier
17.02.2023, 07:09 Uhr Artikel anhören
Vor einer Diskothek in Trier kommt es zu einer "lebensgefährlichen Situation": Rund 40 Personen gehen auf Polizisten los und werfen dabei mit Eisenstangen, Flaschen und sogar einem Einkaufswagen. Fünf Beamte werden verletzt. Einen solchen Gewaltausbruch habe er "noch nicht erlebt", so der Polizeidirektor.
Bei einem gewalttätigen Angriff während eines Polizei-Einsatzes sind in der Nacht zu Freitag rund 40 Personen unter anderem mit Eisenstangen und Glasflaschen auf Polizisten losgegangen. Mindestens fünf Beamte seien dabei verletzt worden, wie ein Sprecher der Polizei am Morgen mitteilte. Demnach war um kurz nach Mitternacht zunächst ein Streifenwagen wegen Körperverletzung zu der Diskothek gerufen worden. Wegen der "aufgeheizten Stimmung und des hohen, teils alkoholisierten Besucheraufkommens am Einsatzort" seien weitere Streifenwagen hinzugerufen worden.
Als die Polizei den Fall der Körperverletzung aufnehmen wollte, begannen einige Umstehende, die Beamten anzugreifen. Diese konnten den Angriff "mit massiver Kraftanstrengung" unter dem Einsatz von Pfefferspray abwehren, so die Polizei. "Etwa zeitgleich rotteten sich etwa 40 Personen zusammen", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Die Randalierer bewarfen die Beamten demnach mit Eisenstangen, Glasflaschen, Besen und Schaufeln. Ein Mann habe einen Einkaufswagen in Richtung der Beamten geschleudert.
"Für die Einsatzkräfte, die zahlenmäßig unterlegen waren, entstand so eine lebensgefährliche Situation", erklärte die Polizei. Einer der Beamten habe daher zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben und die Lage damit beruhigt. Auch Pfefferspray kam zum Einsatz. Die verletzten Beamten wurden in Sicherheit gebracht und ambulant im Krankenhaus behandelt.
Polizei sucht nach Zeugen
Aufgrund der Verletzungen hätten die fünf Beamten ihren Dienst nicht mehr fortsetzen können, erklärte der Trierer Polizeidirektor Christian Hamm. "Einen solchen Gewaltausbruch gegen Einsatzkräfte habe ich in meiner Zeit als Leiter der Polizeiinspektion Trier noch nicht erlebt." Es habe sich "eine Gruppe von Gewalttätern regelrecht zusammengerottet, um die Polizei lediglich aufgrund ihrer Anwesenheit anzugreifen und zu verletzen", sagte Hamm weiter.
Ein 42-Jähriger und ein 21-Jähriger wurden in Gewahrsam genommen, weitere sind flüchtig. Die Polizei startete einen Zeugenaufruf und leitete Ermittlungen wegen Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung ein.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa/AFP