Mordkommission sucht Fahrer Afghanische Brüder fuhren mit Taxi
12.08.2021, 15:13 Uhr
Der Schaden an dem Taxi steht nicht im Zusammenhang mit dem Mordfall, betonen die Ermittler.
(Foto: Berliner Polizei)
Die Ermittler sprechen von einem Ehrenmord: Zwei afghanische Brüder fahren zum Bahnhof Südkreuz und haben einen Rollkoffer dabei, in dem mutmaßlich die Leiche ihrer Schwester steckt. Die Tote wird später in einem Erdloch in Bayern vergraben gefunden. Nun sucht die Polizei den Taxifahrer.
Die Leiche der mutmaßlich von ihren Brüdern in Berlin ermordeten Afghanin soll in einem Koffer mit einem Taxi zum Bahnhof Südkreuz gebracht worden sein. Die Berliner Kriminalpolizei sucht mit einem Bild des Autos den Taxifahrer, der die beiden Männer und den großen Rollkoffer am 13. Juli fuhr. Der Taxifahrer sei ein wichtiger Zeuge, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Brüder im Alter von 22 und 25 Jahren sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft ihre 34-jährige Schwester "aus gekränktem Ehrgefühl" in Berlin getötet und die Leiche nach Bayern gebracht und dort vergraben haben.
Aufnahmen aus Überwachungskameras hätten gezeigt, dass die verdächtigen Brüder mit dem Taxi unterwegs waren. Das Auto war ein Toyota Prius mit seitlicher Werbung für Möbel Kraft und einem kleinen Unfallschaden hinten rechts. Die Ermittler betonen, dass der Unfallschaden nicht im Zusammenhang mit dem Mordfall stehe, sondern nur der Identifizierung des Wagens diene. Die Mordkommission des LKA bat den Fahrer, sich zu melden, und fragte, wer Hinweise zum Taxi oder seinem Fahrer geben kann.
Die "Bild"-Zeitung hatte am Dienstag Bilder veröffentlicht, die die Verdächtigen zeigen, wie sie einen schweren Rollkoffer durch den belebten Bahnhof ziehen und ihn zu zweit in einen ICE heben. Die Leiche wurde gefunden und identifiziert. Die Brüder sollen die Tat begangen haben, weil das Leben der Schwester nicht ihren Moralvorstellungen entsprochen habe. Seit dem 4. August sitzen sie in Untersuchungshaft. Die Frau und die Brüder kamen vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland.
Leiche in einem Erdloch vergraben
Die Brüder sollen die Tötung am 13. Juli in Berlin begangen haben. Sie sollen die Leiche noch am Tattag nach Bayern gebracht und in der Nähe von Neuburg an der Donau vergraben haben. Dort war einer der Brüder gemeldet. Am 5. August wurde eine Frauenleiche in der Nähe des Wohnortes des 25-Jährigen gefunden. Die Obduktion ergab nun, dass es sich zweifelsfrei um die seit dem 13. Juli vermisste Maryam handelt.
Hinweise nimmt die 3. Berliner Mordkommission beim Landeskriminalamt in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin-Tiergarten unter der Telefonnummer 030/4664-911333 oder per E-Mail an lka113-hinweis@polizei.berlin.de entgegen.
Quelle: ntv.de, mau/dpa