Panorama

Rippenbrüche und SchnittwundenAggressives Känguru verletzt drei Menschen

14.10.2018, 16:28 Uhr
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Aufgrund der Dürre im Osten von Australien sind Kängurus schutzbedürftig - trotzdem ist Vorsicht geboten. (Foto: David Mariuz)

Eigentlich will das Wildhüter-Ehepaar Smith die Kängurus auf ihrem Grundstück in Australien bloß aufpäppeln und sie vor der Dürre schützen. Dann greift sie ein 1,80 Meter großen Männchen brutal an. Der Sohn rettet das Paar mit einer Schaufel.

Bei einem seltenen Känguru-Angriff sind in Australien drei Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Die 64-jährige Wildhüterin Linda Smith musste operiert werden, nachdem ihre Lunge kollabiert und mehrere Rippen gebrochen waren und sie Schnittwunden sowie innere Verletzungen erlitten hatte. Die Attacke ereignete sich am Samstagabend auf ihrem Grundstück in der Region Darling Downs im Bundesstaat Queensland.

Linda Smith und ihr Mann Jim hatten wegen anhaltender Trockenheit in der Region zuletzt jede Nacht etwa 30 Kängurus auf ihrem Grundstück gefüttert. Am Samstag griff während der Fütterung ein mindestens 1,80 Meter großes Männchen ihren Mann an, wie Smith dem Rettungsdienst Queensland erzählte.

"Jim lag am Boden und das Känguru ließ nicht von ihm ab", sagte die Wildhüterin. Sie habe versucht, ihm mit einem Besen zu Hilfe zu eilen, doch das Känguru "schlug mir den Besen aus der Hand und attackierte mich". Ihr 40-jähriger Sohn habe dem Tier dann eine Schaufel über den Kopf gezogen, woraufhin es zurück in den Busch gehüpft sei.

Rettungsdienstleiter Stephen Jones bezeichnete den Angriff als "selten" und "ungewöhnlich". "Etwas, das mir in meinen etwa 30 Jahren im Dienst noch nicht begegnet ist", sagte Jones. Hätte Linda Smith nicht eingegriffen, könnte ihr Mann jetzt sogar tot sein, fügte er hinzu.

In Australien gibt es laut einer Regierungszählung vom vergangenen Jahr mehr als 46 Millionen Kängurus. Umweltschützer warnen allerdings, dass die Zahlen wegen einer langen Dürreperiode im Osten des Landes zurückgehen.

Quelle: lle/AFP

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