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Teenager strandet im Ausland Airline lässt 14-Jährigen trotz Ticket allein am Flughafen zurück

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Kein Platz mehr in der Maschine - das erfuhr der Junge allerdings erst kurz vor Abflug. (Themenbild)

Kein Platz mehr in der Maschine - das erfuhr der Junge allerdings erst kurz vor Abflug. (Themenbild)

(Foto: picture alliance / empics)

Ein 14-Jähriger aus Island fliegt mit einer Jugendgruppe und einem Betreuer nach Italien. Als die Gruppe die Heimreise antreten will, lässt die Airline ihn nicht an Bord - obwohl der 14-Jährige ein gültiges Ticket besitzt. Der Flug ist überbucht. Der Teenager hat dann etwas Glück im Unglück.

Die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air hat einen 14-Jährigen allein am Flughafen in Rom zurückgelassen, obwohl er ein gültiges Ticket für den Flug besaß. Der Grund: Der Flug war überbucht und es gab nicht genug Sitzplätze für alle Passagiere an Bord. So berichtet es die britische Boulevard-Zeitung "Mirror". Der Teenager aus Island war demnach mit einer Jugendgruppe und einer Betreuerin in Italien. Seine Mutter äußert sich in dem Bericht entsetzt über das Vorgehen der Airline, da sie sich nicht um den Minderjährigen gekümmert hätte.

Der Vorfall soll sich bereits am 10. August ereignet haben. Der junge Isländer namens Alfred war dem Bericht zufolge zusammen mit sieben weiteren Jugendlichen und einer erwachsenen Begleiterin auf einem Fechtausflug in Italien. Als es zurück nach Hause nach Reykjavik gehen soll, steht die Betreuerin plötzlich vor der Wahl: die sieben Jugendlichen allein fliegen lassen und mit Alfred zurückbleiben oder den 14-Jährigen am Gate zurücklassen. Denn unmittelbar vor dem Abflug am Check-in-Schalter heißt es, dass das Flugzeug überbucht und für den Jungen kein Platz mehr an Bord sei. Nach einem Telefongespräch mit seiner Mutter Arna entschieden sie sich laut Bericht für die zweite Lösung. Das Flugzeug hob ohne Alfred ab.

Mutter bucht deutlich teureren Flug

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Die Mutter des Jungen erhebt schwere Vorwürfe gegen die Airline. "Sie taten absolut nichts, um ihm zu helfen", sagte sie dem Blatt. "Ich glaube, er hatte wirklich große Angst. Ich denke, es fühlte sich für ihn einfach sehr, sehr beunruhigend und beängstigend an." Der Fluggesellschaft sei sein Alter offenbar egal gewesen - und auch, dass der Minderjährige niemanden vor Ort kannte, schildert es die Mutter in dem Bericht. Obwohl sie mehrfach bei Wizz Air angerufen und formell Beschwerde eingereicht hatte, habe sie nichts von der Airline gehört. "Es gibt keine Möglichkeit, zu ihnen durchzukommen", sagte sie laut Bericht.

Glück im Unglück für den Teenager, der allein in Rom gestrandet war: Ein Ehepaar, das ebenfalls vom Flug gestrichen worden war, kümmerte sich um den Jungen. "Sie sind zusammen mit Icelandair geflogen, und das Paar hat ihm auch noch geholfen, sein Gepäck zurückzubekommen", so die Mutter. Bei Wizz Air soll es erst einen Flug eine Woche später gegeben haben, weshalb sie einen "wirklich teuren Flug" für ihren Sohn buchte. Ein Airline-Sprecher, den die Zeitung mit dem Vorfall konfrontierte, verwies auf das Alter und die Beförderungsbedingungen der Airline. Er entschuldigte sich bei den betroffenen Passagieren für die Unannehmlichkeiten und kündigte eine interne Prüfung der Situation an.

Quelle: ntv.de, joh

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