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Kontakt zu Betroffenen vermeiden Spezialkräfte verlegen Magdeburg-Täter nach Dresden

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Bei dem Anschlag starben sechs Menschen im Alter von 9 bis 75 Jahren.

Bei dem Anschlag starben sechs Menschen im Alter von 9 bis 75 Jahren.

(Foto: picture alliance/dpa)

Jahrelang ist der Attentäter von Magdeburg als Stationsarzt in einer Justizvollzugsanstalt tätig, ehe er mit dem Auto sechs Menschen tötet und über 300 verletzt. Um die Nähe zu Betroffenen und Menschen, mit denen er dienstlich zu tun hatte, zu vermeiden, wird er nun verlegt.

Zweieinhalb Wochen nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist der Attentäter in die Justizvollzugsanstalt Dresden verlegt worden. Die Verlegung wurde von Spezialkräften des Justizvollzugs durchgeführt. Ein Sprecher des Justizministeriums in Magdeburg bestätigte allgemein die Verlegung eines Untersuchungsgefangenen, der bislang in der Justizvollzugsanstalt Burg im Landkreis Jerichower Land untergebracht gewesen war.

"Die Verlegung erfolgte aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg und wurde von Kräften der Landespolizei Sachsen-Anhalt sowie den Sicherheitsbehörden des Freistaats Sachsen unterstützt. Besondere Vorkommnisse waren nicht zu verzeichnen", sagte er. Weitergehende Angaben machte er aufgrund von Sicherheitsbelangen nicht.

Bevor der Mann kurz vor Weihnachten mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast war, hatte er seit 2020 im Maßregelvollzug in Bernburg im Salzlandkreis als Stationsarzt gearbeitet. Sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern auf drei Stationen.

Attentäter von Betroffenen getrennt

Der Bundesopferbeauftragte geht nach dem Anschlag mit sechs Todesopfern im Alter von 9 bis 75 Jahren und über 300 Verletzten von mehr als 531 Betroffenen aus. Angesichts der hohen Zahl der Betroffenen und der Tatsache, dass Taleb A. selbst im Maßregelvollzug arbeitete, sei die Verlegung seit Tagen vorbereitet worden. In Sicherheitskreisen heißt es, damit solle auch eine räumliche und menschliche Nähe des Täters zu Betroffenen oder Menschen, mit denen er früher dienstlich zu tun hatte, vermieden werden.

Immer wieder werden im Justizvollzug Gefangene im Rahmen von Sicherheitspartnerschaften verlegt. Die Bundesländer unterstützen sich gegenseitig dabei. In Dresden ist der 50-Jährige in einem besonders gesicherten Haftraum untergebracht.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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